Diskussion:Glaziale Rinne

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von FaktenSucher in Abschnitt Formulierung

Großschreibung

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Aus welchem Grund wird die Glaziale Rinne konsequent groß geschrieben? Ist sie ein Eigenname (wofür mir kein Grund einfällt)? -- Eryakaas 22:59, 18. Apr 2006 (CEST)

Benutzer:Grabenstedt antwortete mir (08:55, 19. Apr 2006) auf meiner Benutzerdisku: Glaziale Rinne ist ein Eigenname, ähnlich wie Glaziale Serie, und sollte deshalb groß geschrieben werden.

Ich möchte aber gern den Grund wissen, warum beide Begriffe Eigennamen sein sollen und wer das wo festgelegt hat. Meiner Meinung nach sind das zwar feststehende wissenschaftliche Begriffe, während Eigennamen nur konkrete Objekte haben sollten. Hier z.B. die Krumme Lanke – da ist es völlig eindeutig ein Eigenname. Ein anderer wissenschaftlicher Begriff, der mit einem Adjektiv beginnt, fällt mir zum Vergleich grad nicht ein – wenn, dann trag ich ihn nach.
PS: Antworte doch bitte dort, wo die Disku bekonnen wurde (nämlich hier), ich finde die Antwort schon! Gruß Eryakaas 11:42, 19. Apr 2006 (CEST)

Hallo, also: Die Glaziale Rinne wird als Eigenname gebraucht, um sie einerseits von einer Rinne allgemein (mit beliebiger Entstehungsursache) abzugrenzen. Glazial wird groß geschrieben, da man unter einer glazialen Rinne eine Rinne verstehen kann, die auch durch andere, aber auch glazial bedingte Prozesse entstehen kann. Die Glaziale Rinne hingegen hat nur die im Artikel beschriebene Entstehungsweise. Als weiterer Eigenname fällt mir auf die Schnelle nur die aus der Chemie stammende Bezeichnung Seltene Erden ein, die auch immer groß geschrieben wird. Gruß Grabenstedt 09:57, 20. Apr 2006 (CEST)

Auch hallo. Das mit der irgendwie entstandenen glazialen Rinne überzeugt mich. Besser wärs natürlich, die Glaziale rinne hätte eine eigene andere Bezeichnung, aber was will man gegen die Entstehung von Begriffen tun. Noch überzeugender die Seltenen Erden – die hätte ich wohl auch von allein groß geschrieben. Danke! PS: ich seh grad, dass hier der Artikel im Prinzip auch sagt: ein anderer Begriff wäre besser ... --Eryakaas 19:31, 20. Apr 2006 (CEST)

Hallo, ich noch einmal. Dann ist aber Schluss ;o) In der Wissenschaft ist neben der Bezeichnung Glaziale Rinne auch die Bezeichnung Tunneltal (ist auf die Seite Glaziale Rinne verlinkt) gebräuchlich. Allerdings ist auch dieser Begriff nicht ideal. Erstens sind es keine richtigen Tunnel unter dem Eis, wo man entlang wandern kann. Die Kanäle sind während der Entstehung vollständig mit Wasser gefüllt. Zweitens suggeriert das Wort Tal die Entstehung durch einen normalen Fluss, was auch nicht stimmt. Der Superbegriff fehlt also noch. Grabenstedt 10:41, 21. Apr 2006 (CEST)

Zweifel

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Die Theorie der Bildung von Glazialen Rinne zweifle ich an. Konkret an folgenden Zitaten: "gegen ansteigendes Gelände vorstößt, was eine normale Entwässerung, wie sie bei Talgletschern gegeben ist, behindert....Dem Druckgefälle folgend, fließt es in Richtung Eisrand und vereinigt sich recht schnell zu größeren Schmelzwasserströmen unter dem Eis." Das ist unlogisch. Wenn das Eis gegen ansteigenden Gelände vorstößt, müßte das Schmelzwasser vom Eisrand in Richtung unter das Eis fließen. Denn es kommt ja nicht über den Berg. Unter dem Eis aber bezweifle ich mangels Platz (jeder freie Stelle wird ja sofort mit Wasser gefüllt) und mangels Gefälle (Du sprichst von Grundmoränenlandschaften!) größere Schmelzwasserströme. "Da von der Gletscheroberfläche weiterhin Wasser nachströmt, steht das unter dem Eis fließende Wasser meist unter hohem Druck. Deshalb kann es eine stark erodierende (abtragende) Kraft auf den Untergrund ausüben." Druck erzeugt Gegendruck. Die Druckverhältnisse unter dem Eis sind mehr oder weniger homogen. "Da der Schmelzwasserfluss in den Eiszeitwintern gegen Null geht, schließt sich die Rinne, indem von oben Gletschereis in die Rinne gepresst wird." Du beschreibst also nur das Geschehen eines Sommers? Denn was sollte das Schmelzwasser im nächsten Sommer zwingen, den riesigen Eisklotz da unten erst zu schmelzen, um dann in der Rinne weiter erodieren zu können? Ich kenne die Theorie, lehne sie aber größtenteils ab. Rinnentäler entstehen durch kilometerlange Risse im Eis des Eisrandes, in denen das Schmelzwasser strömt, wobei es schließlich den Boden erreicht, ihn auftaut und erodiert. Und das geschieht über Dutzende von Jahren. Saxo 10:37, 17. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Also, zu deinen Kritikpunkten, zum Teil hole ich etwas aus:
Die Schmelzzone auf einem Inlandeis, das in Norddeutschland noch 200-500 m mächtig war, reichte im Eiszeitsommer vom Eisrand ca. 40 - 50 km nach Norden. Dort wurde eine ziemliche Menge Schmelzwasser frei. Selbst bei ca. 15° kälterem Klima als heute, waren 20°C im Eiszeitsommer möglich. Dementsprechend viel Schmelzwasser gab es. Als nächstes kommt hinzu, was gern vergessen wird, das Gletschereis nicht dicht ist. Vielemehr gibt es Wege (kleine Risse, Poren) zwischen den Eiskristallen, die schnell zu Röhrensystemen aufgeweitet werden. Große Risse und Gletscherspalten können nur max. 30 m tief werden, also nur einen Bruchteil der Gletschermächtigkeit. Bei größerer Tiefe schließen sie sich wieder, da dann das Eis zusammenfließt (ein Gletscher eben). Daher gibt es Risse und Spalten, die die Gletscherbasis erreichen, nur unmittelbar am Eisrand. Bereits 50-100 m vom Eisrand entfernt hat das Inlandeis eine Mächtigkeit von 30-40 m erreicht, so dass Risse und Spalten sich wieder schließen. Glaziale Rinnen sind aber deutlich länger, bis zu 50 km.
weiter im Text: Unter dem Eis aber bezweifle ich mangels Platz (jeder freie Stelle wird ja sofort mit Wasser gefüllt) und mangels Gefälle (Du sprichst von Grundmoränenlandschaften!) größere Schmelzwasserströme. Du schreibst von mangelndem Gefälle - genau das war durch den 200-500 m mächtigen Gletscher aber reichlich vorhanden. Das ansteigende Gefälle, gegen das er vorstieß ist ja in Norddeutschland deutlich tiefer gelegen, maximal sind es auf dem Hagelberg 200 m. Dementsprechend war der Gletscher damals wirklich das höchste Gebiet der Landschaft und das Schmelzwasser, welches darauf anfiel, lag erst einmal deutlich höher als das Vorland, auch wenn die Basis des Gletschers tiefer lag als das vorland. Das Wasser, welches auf dem Gletscher anfiel, strömte also an die Basis des Gletschers. Aufgund der höheren Dichte des Wassers ist es auch kein Problem, da der Wasserdruck höher ist als der Eisdruck. Mit Wasser gefüllte Hohlräume im Eis werden also eher aufgeweitet als zugepresst. Wie im Artikel genannt, steht das Wasser, welches sich am Grunde des Gletschers sammelt unter Druck, da von oben ständig Wasser nachströmt; System der kommunizierenden Röhren nennt man das wohl in der Hydraulik. Deshalb kann Schmelzwasser unter dem Eis auch bergauf fließen!!! Das gibt es in der Natur sonst nur noch bei Karstgewässern in Höhlensystemen. Ansonsten, unter der Luft, fließt Wasser natürlich nur bergab. Deshalb kann das gleiche Schmelzwasser wegen des Druckes unter dem Gletscher erodieren und vor dem Gletscher ohne Druck und eher langsamer fließend, die Sanderflächen aufschütten. Was ich nicht verstehe ist deine Bemerkung jede freie Stelle wird ja sofort mit Wasser gefüllt - Ja und, das ist so, wo ist da das Problem?
Die Druckverhältnisse unter dem Eis sind mehr oder weniger homogen. - Kann ich leider nicht so einfach stehen lassen. Die Druck ist in einem Gletscher auf Gund der Eisbewegung in die Bewegungsrichtung gerichtet, das heißt dorthin nimmt der Druck ab. Das erzeugt schließlich auch die Gletscherbewegung. Da sich das mit dem normalen Schweredruck des Gletschers überlagert, entsteht ein Druckfeld, welches in die Bewegungsrichtung des Gletschers und auf die Basis des Gletschers gerichtet ist. Das Schmelzwasser folgt auch diesem Druck und fließt nicht senkrecht einen Gletscher hinunter sondern mit diesem Winkel, der je nach Gletschermächtigkeit und Geschwindigkeit schwanken kann.
Du beschreibst also nur das Geschehen eines Sommers? - Hab ich getan. Und in der Tat wird auch angenommen, das einige, vor allem kleinere Rinnen, wirklich nur ein Jahr in Betrieb waren. Da das Inlandeis Norddeutschland einige tausend Jahre (an der Ostseeküste max. 10.000 Jahre) bedeckt hat, bildeten sich die Rinnen praktisch jedes Jahr neu. Außerdem verblieb in den Rinnen im Winter noch eine gewisse Restwassermenge, die aber schlecht abgeschätzt werden kann. Aufgrund der Strömungseigenschaften des Gletschereises und dem daraus resultierenden Druckfeld, welches dann wieder die Schmelzwasserbewegung beeinflusste, entstanden Rinnen meist an der gleichen Stelle oder nur wenig abseits davon in nächsten Jahr wieder neu. Eis aufschmelzen ist für Wasser übrigens leichter als Material zu erodieren. So waren die größeren Rinnen (und der Ruppiner See gehört sicher dazu, länger in Betrieb, aber praktisch nur im Sommer. Im Winter gab es ja kaum Schmelzwasser.
weiter: Da sich aber mit der Zeit, beim Gletschervorstoß oder beim Abschmelzen, die Eisbewegungsrichtung etwas änderte (mal mehr aus Nord, dann eher Nordost oder Nordwest), änderte sich auch die Ausrichtung der Rinnen. Das wird als Ursache für die sonst schwer verständlichen "Seenkreuzungen" angenommen. Das schönste Beispiel ist da Templin.
So, das war´s erst einmal zum Fachlichen. Die Theorie der Entstehung der Glazialen Rinnen durch Schmelzwasser unter dem Gletscher ist übrigens die allgemein anerkannte, obwohl ich Autoritätsbeweise eigentlich nicht so mag. Schließlich wurden vor ca. 150 Jahren die Leute, die der kühnen Meinung waren, Norddeutschland sei einstmals von mehrere hundert Metern mächtigen Gletschern bedeckt gewesen, noch als Spinner abgetan. Gruß Grabenstedt 10:59, 19. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Dieser Artikel würde an Anschaulichkeit gewinnen wenn er mehr Bilder enthielte. Als Beispiel verweise ich auf den englischen Artikel. Gruß LithaMarten

Formulierung

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Diesen Absatz halte ich für falsch:

Da der Schmelzwasserfluss im Winter gegen Null geht, schließt sich die Rinne, indem von oben Gletschereis in die Rinne gepresst wird. Diese Eisblöcke bleiben auch nach dem Abschmelzen des Gletschers oft noch als Toteis erhalten und bewahren so die Rinne vor dem Verschütten, zum Beispiel durch Schmelzwasser. Nach dem Auftauen des Toteises entsteht die typische Rinne. 

Konkret würde das bedeuten, dass sich eine Glaziale Rinne nur in einem Jahr bildet und dann verschlossen wird. Das klingt mir extrem unplausibel (ich bin allerdings kein Geomorphologe). Basiert der Text auf seriösen Quellen? FaktenSucher (Diskussion) 14:48, 12. Dez. 2018 (CET)Beantworten