Diskussion:Hüttenlehm
Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Hartmann Linge in Abschnitt Hüttenlehm
Hüttenlehm
Bearbeiten- Verschoben von Benutzer_Diskussion:AxelHH#Hüttenlehm:
Hallo AxelHH. Vielen Dank für den schon lang vermissten Artikel Hüttenlehm. Ich hab dazu eine Frage: Ist Hüttenlehm immer der gebrannte, also Brandlehm? Ich dachte immer laienhaft, sobald unsere Vorfahren Flechtwerkwand mit lehmiger Erde abdichteten (im Sinne von en:wattle and daub), ist diese Füllung Hüttenlehm, und wir finden heute diesen halt als Brandlehm oder gebrannten Hüttenlehm, wenn ihnen die Hütte abgebrannt ist. MfG --IllCom (Diskussion) 06:08, 10. Feb. 2019 (CET)
- Gute Frage. Laienhaft würde ich denken, die Menschen haben damals ihre Wände mit Lehm beworfen und haben diesen Lehm nicht als Hüttenlehm angesehen oder bezeichnet. Ich meine, erst durch das Feuer wird der Lehm verziegelt und haltbar, den wir heute als Hüttenlehm bezeichnen. Vielleicht können dazu Fachleute etwas sagen, wie Benutzer:Hartmann Linge und Benutzer:Einsamer Schütze, der in seine Artikel Hüttenlehm schon als Rotlink eingesetzt hat. --AxelHH (Diskussion) 12:40, 10. Feb. 2019 (CET)
- Ich werde mal in die genannte Literatur Einblick nehmen, evt. schon am Montag. --AxelHH (Diskussion) 13:29, 10. Feb. 2019 (CET)
- "wird der Lehm verziegelt", oder meint "versiegelt"? --Arieswings (Diskussion) 13:32, 10. Feb. 2019 (CET)
- Verziegelung ist wohl ein Fachbegriff für das Brennen bzw. den Hitzekontakt von Lehm (Lehmziegel), wenn er nicht zu Mauerziegel oder Dachziegel gebrannt („gebacken“) wird. --AxelHH (Diskussion) 13:56, 10. Feb. 2019 (CET)
- (nach BK) So weit ich weiß, wird normalerweise nur der verziegelte oder halb verziegelte Lehm als "Hüttenlehm" bezeichnet. Da es sich fast immer um Funde aus einer Zeit handelt, in der kein Neuhochdeutsch gesprochen wurde, werden die Leute, die es verbaut haben, sicher eine andere Bezeichnung gehabt haben. Heute wird der Lehmbewurf des Flechtwerks von Fachwerkwänden normalerweise nicht als "Hüttenlehm" bezeichnet. Von dem ungebrannten Baulehm ist aber archäologisch selten ein eindeutiger Fund möglich. Wenn ein Haus nicht abgebrannt ist, wurde der Lehm abgetragen (von Menschen oder vom Wetter) und in andere Form gebracht, die höchstens noch im Fußboden eine eindeutige Zuordnung zu einem Gebäude erlaubt. Lehm von Wänden oder Decken ist daher meist nur dann einem Gebäude zuzuordnen, wenn es verziegelt ist. Manche sagen "gebrannter Hüttenlehm" oder "verziegelter Hüttenlehm", damit auch der Laie merkt, dass es eher ziegelartig ist, meist wird aber einfach nur von "Hüttenlehm" gesprochen. Deshalb werden die meisten Archäologen "gebrannter Hüttenlehm" als Pleonasmus empfinden. Es kann aber sinnvoll sein, den Grad des Brandes näher zu bezeichnen, weil die Fundstücke nicht immer voll verziegelt sein müssen. Regionale oder persönliche Unterschiede im Sprachgebrauch kann ich auch nicht ausschließen. --2003:E4:5BD1:597B:12C3:7BFF:FE9E:CE0F 14:01, 10. Feb. 2019 (CET)
- Aha, das klingt einleuchtend. Vielen Dank für die interessante Diskussion und für den offenbar gut informierten Beitrag der IP. Schönen Sonntag an alle! --IllCom (Diskussion) 14:11, 10. Feb. 2019 (CET)
- (nach BK) So weit ich weiß, wird normalerweise nur der verziegelte oder halb verziegelte Lehm als "Hüttenlehm" bezeichnet. Da es sich fast immer um Funde aus einer Zeit handelt, in der kein Neuhochdeutsch gesprochen wurde, werden die Leute, die es verbaut haben, sicher eine andere Bezeichnung gehabt haben. Heute wird der Lehmbewurf des Flechtwerks von Fachwerkwänden normalerweise nicht als "Hüttenlehm" bezeichnet. Von dem ungebrannten Baulehm ist aber archäologisch selten ein eindeutiger Fund möglich. Wenn ein Haus nicht abgebrannt ist, wurde der Lehm abgetragen (von Menschen oder vom Wetter) und in andere Form gebracht, die höchstens noch im Fußboden eine eindeutige Zuordnung zu einem Gebäude erlaubt. Lehm von Wänden oder Decken ist daher meist nur dann einem Gebäude zuzuordnen, wenn es verziegelt ist. Manche sagen "gebrannter Hüttenlehm" oder "verziegelter Hüttenlehm", damit auch der Laie merkt, dass es eher ziegelartig ist, meist wird aber einfach nur von "Hüttenlehm" gesprochen. Deshalb werden die meisten Archäologen "gebrannter Hüttenlehm" als Pleonasmus empfinden. Es kann aber sinnvoll sein, den Grad des Brandes näher zu bezeichnen, weil die Fundstücke nicht immer voll verziegelt sein müssen. Regionale oder persönliche Unterschiede im Sprachgebrauch kann ich auch nicht ausschließen. --2003:E4:5BD1:597B:12C3:7BFF:FE9E:CE0F 14:01, 10. Feb. 2019 (CET)
- Verziegelung ist wohl ein Fachbegriff für das Brennen bzw. den Hitzekontakt von Lehm (Lehmziegel), wenn er nicht zu Mauerziegel oder Dachziegel gebrannt („gebacken“) wird. --AxelHH (Diskussion) 13:56, 10. Feb. 2019 (CET)
- "wird der Lehm verziegelt", oder meint "versiegelt"? --Arieswings (Diskussion) 13:32, 10. Feb. 2019 (CET)
- Ich werde mal in die genannte Literatur Einblick nehmen, evt. schon am Montag. --AxelHH (Diskussion) 13:29, 10. Feb. 2019 (CET)
- Der Ausdruck "Verziegelung" rührt daher, dass lehmhaltige Erde, wenn sie mit Hitze in Berührung kommt, sich der Färbung und der Konsistenz von gebrannten Ziegeln annähert. Solche Befunde liegen auch bei Brandgruben (wie beispielsweise bei bestimmten Grabtypen, siehe hier [1]) vor. Hartmann Linge (Diskussion) 18:39, 10. Feb. 2019 (CET)
- PS: Weiteres Beispiel [2]. Hartmann Linge (Diskussion) 18:47, 10. Feb. 2019 (CET)