Diskussion:Heinrich Schnaebeli

Anton von Werner

Von der Kaiserproklamation sind keine Fotos gemacht worden, das verbot sich bei der zügig abgewickelten Zeremonie mit über 600 Teilnehmern in dauernder Bewegung schon wegen der Belichtungszeiten. Jedoch war Werner vom Kronprinzen ohne nähere Angaben nach Versailles bestellt worden, um „etwas Ihrem Pinsel würdiges für die Nachwelt festzuhalten“. Seine Aufgabe sah Werner als patriotische Herausforderung an. Sein Gemälde, an dem er jahrelang arbeitete, interpretierte die Proklamation wie gewünscht und erwartet künstlerisch nach allen Regeln der Bildkomposition und auf der Grundlage eigener Schnellzeichnungen vom 18. Januar als geschichtlichen Höhepunkt, wobei er 137 Beteiligte anhand späterer Porträt- Bewegungs- und Kostümstudien in geradezu fotorealistischer Weise darstellte.
Bei dem entfernten Bild handelte es sich übrigens nicht um die erste, sondern um die dritte Fassung des Gemäldes Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) von 1885, in der Werner die Teilnehmer nicht so malte, wie sie 1871 aussahen, sondern aktuell gealtert. Die wichtigsten ließ er deshalb erneut modellsitzen. Den 1879 verstorbenen Albrecht von Roon malte er hinzu, wie er ihn 1871 porträtiert hatte, und wie die anderen ihn in Erinnerung hatten.
Woher kommt die Story vom abgemalten Foto?--Gloser (Diskussion) 16:14, 9. Aug. 2021 (CEST)