Diskussion:Heinrich von Zütphen
Lieber Verfasser, diese Beiträge zur Reformationsgeschichte sind wertvoll, weil sie Personen der zweiten oder dritten Reihe umfassen, somit neue Perspektiven auf die Zeitumstände werfen. Ich halte es aber nicht für sinnvoll, das Material hierzu aus teils steinalten Quellen (bzw. Literatur) zu schöpfen. Abgesehen von den vielfach verqueren Urteilen der konfessionalistischen (= vorurteilsbeladenen/kämpferischen) älteren Reformationsgeschichtsforschung wird jede Menge sprachlicher Ballast transportiert, der für die Leser überhaupt keinen Wert hat, so auch hier. Wenn du Begriffe benutzt, solltest du sie m.E. erläutern. Was - zum Beispiel - ist ein "Sententiar oder Baccalaurus formatus“? Ist dir das klar? Die sprachlichen Formeln sind einfach nicht mehr zeitgemäß („Seines Bleibens war in Antwerpen nicht mehr.“) Ich denke du solltest all dies überdenken und in eigene Worte fassen, überdies deine Artikel gliedern. Gruß! Wikiman24 08:08, 11. Apr 2006 (CEST)
- Wikiman24, einerseits verstehe ich deine Einwände. Anderseits habe ich nur mal versucht "etwas" Ordnung, in die Thematik Reformator reinzubringen (hatte sich halt keiner drum gekümmert). Ich stelle nicht außer Frage, dass ich hier und dort ein wenig etwas abgeglitten bin. Jedoch behaupte ich auch nicht von mir, dass ich einen kompletten Überblick zu der Thematik besitze (was auch nicht sein kann, als ungeförderter Heimatforscher). Ich würde es gern sehen, wenn eine Person die im Breich Reformationsgeschichte kompetent ist und promoviert hat, sich weiter um die Thematik kümmert. Zumindestens sollte ich erst einmal, ein gewisses Bett dafür bereitet und quasi erst einmal ein weiter ausbaubares Grundgerüst aufgebaut haben. mfg Torsten Schleese 17:58, 17. Jun 2006 (CEST)
Nun, dass die Literatur alt ist, ist richtig. Aber: steinalte Quellen als schlecht anzusehen ist unsinnig. Was würde man machen in der Alten Geschichte, wenn man z.b. nicht auf Livius zurückgreifen könnte. Zudem kann ja alles zur Quelle werden. Hängt nur von der Fragestellung ab. Ansonsten ist der Artikel tatsächlich sprachlich nicht unbedingt Stand Anfang 21 Jh.--Martin Schulz 19:57, 9. Dez. 2007 (CET)
Tod von Heinrich von Zütphen
BearbeitenIn dem Buch
Heide um 1500 - Leben im Dithmarschen der Regentenzeit - Arnold, Könenkamp, Nissen - Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide 1990 - ISBN 3-8042-0509-7
wird der Tod von HvZ wie folgt beschrieben:
Es hat sicherlich viele Leute auf die Straße gelockt, als der ketzerische Mönch aus Meldorf am 9.Dezember 1524 nackt und die Hände auf dem Rücken gefesselt von einem Reiter in den Ort getrieben wurde, zerschunden, mit Sicherheit schmutz- und blutverkrustet. Mit welchen Gefühlen mögen die Heider ihm nachgesehen haben? Sicherlich gab es damals Sympathisanten. Schließlich war der Mann, der gewesene Mönch Heinrich von Zütphen in Holland, von dem Pfarrer Nikolaus Boie in Meldorf herbeigerufen worden, um die "neue Lehre" Martin Luthers zu verkünden. Das war bis dahin mehr heimlich geschehen. Der junge Pfarrer Boie in Meldorf hatte bei Luther studiert. Er verstieß mit seinen reformatorischen Forderungen in Dithmarschen fraglos gegen Gesetz und Ordnung, mag er auch von den Verantwortlichen des öffentlichen Lebens in Meldorf gedeckt worden sein. Pfarrer Boie und seine Hintermänner waren Dithmarscher, also eigene Leute. Sie blieben ungeschoren. Erst als sie den landfremden Reformator holten, der auch großen Zulauf hatte, griff eine Gruppe der regierenden 48 Herren entschlossen ein, offenbar, um ein Exempel zu statuieren. Das geschah roh, grausam und mit einer der Sache durchaus nicht notwendigen Brutalität. Sie tat genau das, wogegen Luther sich auflehnte: Argumente mit Gewalt zu widerlegen. In einer nächtlichen Aktion wurde Heinrich von Zütphen gewaltsam aus dem Meldorfer Pfarrhaus geholt und nach Heide getrieben. Am nächsten Tag ist er auf dem Heider Marktplatz in einer sicherlich nicht legitim verlaufenen Verhandlung zum Tode verurteilt und anschließend hingerichtet worden, freilich nicht auf dem Marktplatz, wie es auf dem neuen Marktbrunnrn dargestellt ist, sondern auf dem Galgenberg. Die Hinrichtung muß ein schauderhaftes Schauspiel gewesen sein. Das Feuer, zu dem er verurteilt worden war, wollte nicht brennen. Daraufhin schlug Johann Holm, einer der 48 regierenden Herren, den Verurteilten mit einem Fausthammer solange auf die Brust, bis er starb. Das mag sich so ähnlich abgespielt haben, wie es auf dem Kupferstich des Jahres 1743 dargestellt ist. Vermutlich haben die Stecher des Bildes, das 200 Jahre nach dem Ereignis gefertigt wurde, ältere Vorlagen vorgelegen. Am nächsten Tag, am Sonntag, dem 11. Dezember, dem dritten Advent, wurden Kopf, Hände und Füße von dem Leichnam abgetrennt und verbrannt, während der Körper vergraben wurde. Damit endete am 11.Dezember 1524 der erste große Versuch, der Reformation in Dithmarschen Wort und Gehör zu verschaffen. ......
Ich vermag nicht zu beurteilen, welche der Beschreibungen des Ablaufes und der Hinrichtung am wahrscheinlichsten den Tatsachen entspricht. --Unga1 21:26, 13. Jan. 2009 (CET)
Von Zütphen
BearbeitenDa „Zütphen“ offenbar eine Herkunftangabe ist, ist es nicht korrekt, Heinrich mit dem adeligen „von Zütphen“ zu umschreiben. Laut 2. Artikel in der ADB, hieß er auch nicht Müller o. ä. „… als sicher darf gelten, daß er der im Sommer 1505 in Wittenberg inscribirte Fr. hinricus gelrie de zutphania ord. S. Augustini ist, in welchem Falle sein Familienname Gelrie (oder falls eine ungenaue Angabe vorliegt, jedenfalls ähnlich) gelautet hätte. …“ Zabia 15:38, 9. Okt. 2009 (CEST)
- Ich habe das eingebaut. --AndreasPraefcke 13:33, 31. Aug. 2011 (CEST)
Tomborch
BearbeitenIn der ADB heißt der „… Prior des Meldorfer Dominikanerklosters, Augustinus Torneborch …“ Zabia 20:48, 9. Okt. 2009 (CEST)