Diskussion:Heinz Werner Ketzer

Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von 95.117.117.24

Heinz Werner Ketzer ist in vielfacher Hinsicht unvergessen. Er war nach Kriegsende (1946) zunächst Jugendkaplan von St. Peter in Köln-Ehrenfeld. Er organisierte Spendenaktionen für die hungernde Jugend, 1947 ein Zeltlager in Paffrath bei Bergisch Gladbach (Geflügeltes Wort: "Endlich richtig satt") und sammelte die krimminell werdende Jugend in Heimabenden, die er mit Lesungen früher verbotener Dichter und Fahrtenlieder der "Bündischen Jugend ausfüllte. Wir hörten selten fromme Sprüche, seine Treffen waren an sich Gottesdienste. Wenn ich an diesen baumlangen Priester (ca. 2 m) mit schwarzem Schlapphut denke, so sehe ich ihn immer fröhlich und lebensnah: Bei Fahrten in die Eifel über die Bäche springend, in der Kirche predigend, dass die Bücher von der Kanzel ins Volk purzelten (denn er konnte Wut über Ungerechigkeit und Scheinheiligkeit haben), auf Festlichkeiten im Gemeindehaus im Klösterchen Schönsteinstraße (unweit der Stelle, wo bei Kriegsende die "Edelweißpiraten" gehenkt wurden) - tanzenderweise seine langen Beine schwang - immer war er ein vorbildlicher Priester und zugleich Kamerad für eine ethischen Halt suchende Jugend. Als bei einem Freund-schaftsspiel mit der Kath. Jugend im nahen Bergisch Gladbach der Fahrtenwimpel "erbeutet" wurde und der Pfarrer der Gemeinde Anzeige bei der Kölner Polizei erstattete, intervenierte Ketzer solange beim Generalvikariat, bis der "Diebstahl" als Jugendstreich zu den Akten gelegt wurde. Bei diesem vorbildlichen Priester gilt das Wort des Existenz-Philosophen und Theologen Kirkegaard: "Eintauchen in das brodelnde Leben - immer in der Gewissheit, dass eine Hand uns hält!" Peter Breuer, Wetzlar signierter Beitrag von 95.117.117.24 (Diskussion | Beiträge) 11:23, 15. Mär. 2010 (CET)) Beantworten