Diskussion:Hekatombe

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 2A01:C22:A5CC:8C00:B188:BA6:44D:AC63 in Abschnitt Massentötungen von Menschen = Hekatombe?

habe einen eintrag über musikgruppe gleichen namens entfernt .... wenn dieser wirklich wichtig ist, bitte eigenen eintrag in wikipedia, tim

Opfer von Pythagoras

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Sollte an dieser Stelle vielleicht erwähnt werden (quasi als klassischer "Edel-Trivia-Punkt"), daß das nach der Überlieferung wahrscheinlich bekannteste Hekatomben Opfer angeblich von Pythagoras dargebracht wurde. So schreibt Colerus (Egmont Colerus: "Vom Einmaleins zum Integral - Mathematik für Jedermann", Karl H. Bischof Verlag, 1942): "Pythagoras selbst, der die Voraussetzungen zu seinem Lerhsatz wahrscheinlich auf seinen Reisen in Ägypten und Indien kennengelernt hatte, soll als Dank für seine Entdeckung den Göttern eine Hekatombe Ochsen geopfert haben". Und weiter in einer Fußnote: "Wovon das Gelehrtensprichwort stammt, daß alle Ochsen zitten, wenn etwas Umwälzendes entdeck wird.". Dazu siehe auch Meyers Konversationslexikon 14. Aufl. - 2007.10.26

Massentötungen von Menschen = Hekatombe?

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Zumindest in dem Buch: Der Freitod in Japan - Geschichte einer Kultur von Maurice Pinguet wird der Begriff der Hekatombe recht häufig gebraucht, wenn sich Gruppen von Menschen durch Freitod getötet oder geopfert haben bzw. getötet oder geopfert wurden, zb. S.110, nach einer ausführlichen Beschreibungen des Freitods des Heerführers Nakatoki (früherer Gouverneur der Provinz Echigo), auf den ein Massensuizid seiner Soldaten stattfand (insgesamt 421 Männer): "Die Geschichte kennt unzählige Fälle von derartigen, freiwilligen Hekatomben." (hier passt allerdings die Opfer-Konnotation nur bedingt, da solch Freitod in Japan zwar auch Opfer darstellten - die hier beschriebenen Soldaten wollten ihrem Heeresführer auch im Tode dienen (können/müssen) - gleichzeitig aber auch dazu diente, der Feindeshand zu entrinnen, um diesem zwar nicht den Siegesruhm, aber den Triumph zu verunmöglichen). Grüße --88.69.200.23 16:22, 17. Aug. 2011 (CEST)Beantworten


Hitler verwendete das Wort Hekatombe im diesem Sinn. Allerdings nicht für die Menschenopfer, die er selbst plante, sondern für die von Stalin. In einer Rede im Jänner 1942, als seine Soldaten vor Moskau zurückgeschlagen worden waren, sagte er etwa:

Der Winter war die große Hoffnung dieses ostischen Gegners. Er wird ihm diese Hoffnung nicht erfüllen. In vier Monaten waren wir fast bis Moskau und Leningrad gerückt. Vier Monate des Winters im Norden sind jetzt vorbei. Er ist wenige Kilometer an einzelnen Stellen vorwärtsgekommen und hat dort Hekatomben an Blut und Menschenleben geopfert. Es mag ihm das gleichgültig sein. [..] Es wird dann die Stunde kommen, wo der Boden wieder hart und fest wird, [...] wo wir wieder schlagen werden und diejenigen rächen wollen, die jetzt nur allein diesem Frost zum Opfer gefallen sind. Denn das kann ich ihnen sagen, der Soldat vorne, der hat das Gefühl einer turmhohen Überlegenheit über den Russen. Ihn mit jenem zu vergleichen, würde eine Beleidigung sein.

Na ja. Diese beiden Belege überzeugen mich nicht. Gibt es keine Belege für den im deutschen Sprachgebiet aktuell üblichen Gebrauch dieses Wortes außer Maurice Pinguet, also einem Franzosen, bei dem vielleicht der Übersetzer den französischen Sprachgebrauch übernommen hat, und dem Führer? Was sagen die Statistiken der Sprachwissenschaftler, des DUDEN usw.?--Josef Moser (Diskussion) 19:05, 20. Mär. 2020 (CET)Beantworten
Guck doch einfach nach. Es gibt da etwas, das nennt sich Internet und dort durchaus auch seriöse Seiten. ;-) "Der Duden" macht übrigens keine Aussagen über die umgangssprachliche Häufigkeit der Verwendung. --StephanGruhne (Diskussion) 05:50, 21. Mär. 2020 (CET)Beantworten
Zur Frage "Gibt es keine Belege für den im deutschen Sprachgebiet aktuell üblichen Gebrauch dieses Wortes außer Maurice Pinguet, also einem Franzosen, bei dem vielleicht der Übersetzer den französischen Sprachgebrauch übernommen hat, und dem Führer?" wohl passend: Mich führte gerade ein Gedicht auf diese Seite, über das ich gerade stolperte und in dem das Wort vorkommt (mir war nicht mehr so ganz oder vielleicht auch noch nie so ganz klar war, was eine "Hekatombe" eigentlich ist, etc.), nämlich: Den Hammer nehmt, Genossen… von Felix Grafe, geschrieben 1941 - dafür wurde er festgenommen und 1942 hingerichtet. Und dort heißt es "Gedenke der Hekatomben / von Hitlers Henkershand!" --2A01:C22:A5CC:8C00:B188:BA6:44D:AC63 21:18, 6. Dez. 2022 (CET)Beantworten

Ein folgenschweres Missverständnis?

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Dem Artikel entnehme ich, dass die Hekatombe 1.) eigentlich und ursprünglich ein recht allgemeiner Begriff für Tieropfer war und 2). eigentlich auch gar nix mit ἑκατόν "hundert" zu tun hatte, und nur volxetymologisch, also fälschlich, damit in Verbindung gebracht wurde. Frage: Wenn nun spätestens zu Hesychios' Zeiten angelegentlich einer Hekatombe tatsächlich exaktemang hundert Rinder geopfert wurden - das war dann also dann tatsächlich & ursächlich dieser falschen Etymologie geschuldet, verstehe ich das richtig? (Und wenn ja, wäre dies ja ein interessantes Pendant zur Heiligen Ursula und den elftausend Jungfrauen, die wegen eines ähnlichen Übersetzungsfehlers dahingeschlachtet wurden...) --2A01:C22:A5CC:8C00:B188:BA6:44D:AC63 20:54, 6. Dez. 2022 (CET)Beantworten