Diskussion:Hungerkrieg

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Enyavar in Abschnitt Einleitung
Der Artikel „Hungerkrieg“ wurde im März 2018 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 10.05.2018; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Einleitung

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Derzeit: Seinen Namen erhielt der Krieg aufgrund der Verwüstungen, welche beide Seiten unter den Bauern im Ordensland anrichteten.
Das scheint mir doppelt falsch: es wurden keine Bauern, sondern allenfalls Felder/Ernten/Landstriche verwüstet. Der Name bezieht sich nicht auf die Verwüstungen, sondern die daraus resultierende Hungersnot.
Vorschlag etwa so: Seinen Namen erhielt der dreimonatige Krieg nach der Hungersnot, die den vorsätzlichen Zerstörungen der Ernte folgte.
Voraussetzung, dass der diesbezügliche Inhalt stimmt: waren die beidseitigen Zerstörungen - offenbar seitens der Angreifer umfangreicher - tatsächlich vorsätzlich (warum hätten die Angreifer eine Nachschubproblematik für sich selbst erzeugen sollen ?), oder sind das nicht übliche Folgen von Feldzügen der Zeit, in der Angreifer marodieren und requirieren ? --Amanog (Diskussion) 11:19, 25. Mär. 2018 (CEST)Beantworten

Ich mach es mal so: Der Krieg war dadurch geprägt, dass die beiden Seiten einander auswichen und stattdessen Nachschubwege angriffen sowie die Ernte vernichteten, was zu Hungersnöten und Seuchen führte.
Zur Etymologie bin ich nämlich nicht 100% sicher - ich habe Hinweise gelesen, dass Küchmeister die Polen gezielt durch "Hunger" bezwingen wollte --> Der Hunger als Waffe im Krieg, nicht als Kriegsfolgeschaden. Letzteres war wohl nicht ganz unüblich, verbrannte Erde im eigenen Land dagegen schon. Was darum den Umfang der Plünderungen angeht: Es lässt sich ohne genauere Quellenarbeit nicht nachvollziehen, ob die polnische Seite tatsächlich mehr verwüstet hat als die deutsche Seite. Die Ordenspropaganda war gegenüber den "Tataren" sicherlich nachtragender als gegenüber den eigenen Herrschaften. --Enyavar (Diskussion) 15:37, 25. Mär. 2018 (CEST)Beantworten
Peter Englund beschreibt in Verwüstungen das konsequente Aushungern eines Landstrichs, egal ob eigener oder fremder, während des 30jährigen Kriegs als gängige Praxis aller Armeen. Mehrfach wird dazu in der deutschen Übersetzung auch der Ausdruck Hungerkrieg benutzt. Von daher hoffe ich das es gute Belege für die Lemmawahl gibt. Beste Grüße --V ¿ 12:54, 6. Apr. 2018 (CEST)Beantworten
Dies ist der einzige verbreitete Name für diesen Krieg von 1414, so rezipiert u.a. 1619, S. 14 u. 90, 1892 und später, weitere Belege im Artikel. Interessanterweise gibt es für den viel wichtigeren Vorgängerkrieg von 1409-11 gar keinen geläufigen deutschen Namen, darum auch keinen Artikel zum Krieg selbst, sondern nur zu einzelnen Schlachten. Jedenfalls: Brandschatzung im Feindesland hatte auch im frühen 15. Jahrhundert (200 Jahre vor dem 30-Jährigen) natürlich lange Tradition, dennoch scheint die Strategie der Brandschatzung im eigenen Territorium bemerkenswert gewesen zu sein, sonst hätte sich dieser Name für den Krieg nicht durchgesetzt. Und ja, auch andere Kriege wurden später als Hungerkriege geführt, man findet nicht zuletzt zum 1. und 2. Weltkrieg entsprechende Analysen, und auch aktuell gibt es Kriege, die in den Medien als Hungerkriege bezeichnet werden. Dennoch sind sie unter anderem Namen bekannt, Hunger ist nur ein Kriegsaspekt. Wenn du einen Artikel zu "Hungerkrieg (Kriegsstrategie)" schreiben willst, auf Basis von historischen/vergleichenden Quellen, dann kann man eine BKL einrichten, und umbenennen in "Hungerkrieg (1414)". --Enyavar (Diskussion) 20:48, 9. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Belege

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Die Belege sollten präzisiert werden. Handelt der ganze Aufsatz von Sieradzan über den Widerspruch von Heinrich von Plauen? Ich finde diese Information a.a.O. nicht. Der Text von Werminghoff ist eine Monographie mit 85 S., erschienen bei Duncker & Humblot, die Pfingstblätter sind eine Schriftenreihe. Das sollte entsprechend zitiert werden. Auch hier fehlt eine Seitenangabe. Zenon Hubert Nowak: Das Kriegswesen der Ritterorden im Mittelalter. Torun, 1991, ist keine Monographie, sondern ein Sammelband. Deshalb sollten die einzelnen Beiträge ausgewiesen werden. Ich würde hier auf den Aufsatz von Marian Biskup tippen. Das Ostpreußenblatt ist m.E. keine zuverlässige Quelle im Sinne von WP:BLG, zumal der Autor Friedrich Borchert gerne über die "Untaten" der Polen spricht. Auch beim Aufsatz von Krumbholtz fehlen präzise Seitenangaben. Vgl. ferner die Wilhelm Nöbel: Michael Küchmeister: Hochmeister des Deutschen Ordens, 1414–1422 (1969), der den Begriff "Hungerkrieg" aus der Strategie Küchmeisters erklärt, die Ernte vor den Invasoren zu vernichten (S. 81).--Assayer (Diskussion) 21:45, 30. Mär. 2018 (CEST)Beantworten

Hallo und danke für die Hinweise! Seitenangaben zu Werminghoff und Nowak (richtig tatsächlich Biskup) sind jetzt ergänzt. Borcherts einseitigen Aufsatz sollte jeder direkt einschätzen können - wenn es anderswo vollständige Listen über Kriegsschäden oder genaue Angaben zum Kriegsverlauf geben sollte, dann bitte ergänzen, und Borchert kann gern raus. Krumbholz wiederum schreibt über nur genau ein Thema (desolate Kassenlage), was in dem einen Satz recht gut zusammengefasst ist. Wenn es genauer sein soll: teure Verhandlungen sind die Seiten 226 bis 236; Verlängerung der Waffenstillstände insbesondere auf Seite 251, fortwährende Rüstung mit Söldnertruppen Seiten 252 bis 269. Auch Sieradzan schreibt im Wesentlichen über nur ein singuläres Thema, nämlich Makrai und dessen Diplomatie in seinem "Hauptwerk". Auf die Folgen der Verhandlungen geht er kaum ein. Magst du Nöbel an entsprechender Stelle ergänzen? --Enyavar (Diskussion) 11:11, 6. Apr. 2018 (CEST)Beantworten