Diskussion:Ikarus 280

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 32-Fuß-Freak in Abschnitt Türenanzahl und Vmax

Veränderungs- wenn nicht gar Verbesserungs-Vorschläge

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"ist semiselbsttragend" - auf diese Formulierung verzichten, den kern der Aussage stehen lassen. // "5+1" u. ä. : Bitte das pluszeichen erläutern. // aktiv/passiv lenken oder mitlenken: Bitte erläutern oder - falls hoffentlich möglich - verlinken. --93.234.213.38 13:03, 14. Mär. 2019 (CET)Beantworten

Dieselmotor?

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Habe diverse Quellen nachgelesen, dort wird tatsächlich behauptet, der 280er hätte stets einen Dieselmotor gehabt. Doch die Sache lässt mir keine Ruhe. Ich würde meinen Hut drauf verwetten, dass es die 280er Ikarusse auch als Benziner gab. Jedenfalls jene, die in Dresden eingesetzt wurden. Ich erinnere mich noch genau an den Klang, das kann kein Dieselmotor gewesen sein. Der Klang war sehr ähnlich wie bei den PAZ-3206. Auch die Abgase waren nie schwarz, sondern immer graubläulich (und das nicht zu knapp...) Ich meine ein Datenblatt dieser Busse damals als Schüler mal gelesen zu haben, da stand 48 l/100 km drauf (ein Diesel hätte sicherlich nicht so viel verbraucht). Sollte sich mein Erinnerungsvermögen wirklich derart täuschen?? --Max schwalbe (Diskussion) 22:38, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Hört doch mal, es muss da sowohl Diesel- als auch Ottomotoren geben haben. Beispiel für den Diesel, soweit so gut. Aber das hier ist doch zweifelsfrei ein Benziner! Genau so klangen die Ikarusse in Dresden damals.--Max schwalbe (Diskussion) 22:48, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Ich bin kein ausgewiesener Experte für Ikarus. Aber ich habe ein russisches Buch zu verschiedenen Ikarus-Bussen, das als Motor für den 280 einen RABA-MAN 2156HM 6 U nennt. Das würde sich soweit mit dem Artikel decken. Dito Dünnebier (1988), der kennt diese Bezeichnung auch. Dieser Motor muss auch bei Tschawdar (BG) gelaufen sein, Karosa hatte andere Dieselmotoren. Schon die alten Ikarus-Busse (1950er) hatten Csepel-Dieselmotoren, also Lizenzbauten von Steyr. Benzinmotoren kann ich für Ikarus ad hoc nicht belegen. Der einzige große Import-Bus der in der DDR der 1970er und 80er in größeren Stückzahlen mit Benzinmotor lief und der mir spontan einfällt, war der LiAZ-677. (Natürlich gab es noch ein paar andere, aber wohl nichts was zu Tausenden herumfuhr). Den PAZ-3206 musst Du später getroffen haben, oder einen anderen meinen. Der kam nie in die DDR.  Vorlage:Smiley/Wartung/:) 
Im Video höre ich hauptsächlich Getriebe oder Achsen, vom Motor nicht so sehr viel. Gruß, --Druschba 4 (Diskussion) 23:09, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Danke soweit! Plausibel ist es tatsächlich eher nicht, warum sollten Ikarusse der Jahrgänge 1990, 1989 usw. teilweise Benziner gehabt haben. Den PAZ-Klang kenne ich aus Russland, bin manchmal dort zugegen. Da es den PAZ-Bus auch mit Diesel gibt, ist mir auch sehr vertraut, wie sich diese beiden Motoren in einem Bus klanglich unterscheiden. Wenn man es live hört, ist es wie Tag und Nacht. Ich habe mal eine E-Mail an die Veteranenfreunde bei den Dresdner Verkehrsbetrieben geschrieben, die müssen es ja wissen. --Max schwalbe (Diskussion) 23:14, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten
P.S. Horch' mal bei 21:15 min. Wenn das ein Diesel sein soll, fress' ich nen Besen.--Max schwalbe (Diskussion) 23:22, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Für mich klingt das nach MAN D2156. Der Motor hat einen Mittenkugelbrennraum, was ein relativ charakteristisches Arbeitsgeräusch verursacht. Das, was man da im Video wesentlich prägnanter als den Motor hört ist aber meines Erachtens das Geräusch von Getriebe und Achsen. Ein Ottomotor macht im Bus nur dann Sinn, wenn man mit Methan als Kraftstoff fahren möchte. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 23:39, 26. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Ich hoffe, der Hut (oder der Besen, darfst Du dir aussuchen) schmeckt.  Vorlage:Smiley/Wartung/:-p  Selbes Fahrzeug (Kennzeichen L IK 280), Raba-MAN, ab etwa 5:30 ist der Motor zu sehen und beschrieben https://www.youtube.com/watch?v=HCh6475_b0g Gruß, --Druschba 4 (Diskussion) 00:15, 27. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Wenn das derselbe Bus ist, dann ist der Motor ein MAN D2156 oder zumindest ein Derivat dessen. Das erkennt man direkt am Öleinfüllstutzen und am Luftfilter. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 13:07, 27. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Können einen Erinnerungen dermaßen trügen? Offensichtlich ja. Habe noch eine qualitativ recht gute Sound-Aufnahme gefunden, hier. Ich kann mich an dieses nagelnde Dieselgeräusch absolut nicht entsinnen. Aber ja, die Getriebe/Fahrwerksgeräusche sind sehr ausgeprägt/überlagernd, vielleicht habe ich mich davon irreleiten lassen. Aber, endgültig entzaubert gebe ich mich erst nach Rückmeldung der Veteranenfreunde aus Dresden. Vielleicht waren dort ja doch noch mal andere Busse mit Ottomotoren im Einsatz (auch wenn ich selbst nicht mehr so ganz dran glaube inzwischen). P.S. irreleiten ließ ich mich auch von den blauen Abgasen, die dieser Motor massiv ausstößt, sieht man bei 10:08 min gut. Dieselruß? Fehlanzeige.--Max schwalbe (Diskussion) 22:25, 27. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Bei einigen Dieselmotoren die nach dem M-Verfahren arbeiten wird man des Klangs wegen gelegentlich gefragt, ob das nicht ein Benziner ist. Ich habe sowas im unmittelbaren Umfeld und ich darf das auch hin und wieder verneinen, auch gegenüber Leuten, die es besser wissen müssten. Die weißen/grauen Wolken, die bevorzugt auftreten, wenn der Motor eher kalt läuft, kenne ich zu gut. Die haben mir mal mehrere Monate richtig Kopfzerbrechen gemacht. Ist aber normal, diese Motoren haben einfach mehr unverbrannten Kraftstoff im Abgas als wir es heute gewohnt sind. Besonders toll beim Anlassen und auf den ersten paar hundert Metern wenn die Brennraumoberflächen noch kalt sind, da kann man Nebelwerfer damit spielen. Das tritt aber in verminderter Form so wie im Video schon auf, wenn der Bus eine Weile an der Haltestelle im Leerlauf herumsteht. Die damaligen Thermostate waren häufig nicht die Wucht. Auf ja, zu irgendwann mal. So fällt die Kühlwassertemperatur auch fix wieder auf 60, 70°C und man hat als Resultat einen gewählten Papst. Es gibt in der Farbe einen deutlichen Unterschied zwischen wirklich unverbranntem (weiß) und nur teilweise verbranntem (schwarz) Dieselkraftstoff. Wenn er richtig warm ist, ist der Nebel verschwunden. Dann qualmt er auch schwarz, aber nur unter Volllast. So wie das ja gedacht ist. Gruß, --Druschba 4 (Diskussion) 23:10, 27. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Imposant. Für mich bleibt es einigermaßen dubios. Wo ich als Kind lebte, gab es einen längeren, recht steilen Berg. Wenn dort ein Ikarus der Dresdner Verkehrsbetriebe hochkam, vielleicht noch im Berufsverkehr bis an die Tür mit Leuten vollgerammelt, lag die Straße danach komplett in blauweißlichen Dunst gehüllt (optisch kaum anders als Zweitakter-Abgasefahne). Sichtbar gerußt hatte er selbst in dieser Betriebssituation nicht. Der 4 VD 14,5/12-1 SRW ist auch nach dem M-Verfahren konzipiert, bei den Fahrzeugen mit diesem Motor aber ist dominant das typische Dieselmotorgeräusch und auch deutlich sichtbarer Ruß in den Abgasen festzustellen. Allein am M-Verfahren kann der Unterschied nicht liegen. In der KFT ist allerdings auch beschrieben, dass das M-Verfahren zu einem für Dieselmotoren ungewöhnlichen Verbrennungsgeräusch führen kann. Wie ausgeprägt das auftritt, ist dann wohl Baufrom-abhängig, offensichtlich.--Max schwalbe (Diskussion) 10:14, 28. Jan. 2022 (CET) P.S. Ach, steht ja sogar so im Artikel M-Verfahren schon drin, dass Verbrennungsgeräusch und Rußbildung vergleichsweise gering sind. Das tritt dann wohl konstruktionsabhängig mehr oder weniger deutlich in Erscheinung (und sollte die Ursache meiner verfehlten Annahme sein).--Max schwalbe (Diskussion) 10:25, 28. Jan. 2022 (CET)Beantworten
PPS: Dem M-Verfahren-Artikel nach wäre zumindest technisch nicht zwingend auszuschließen, dass die Ikarusse mit Raba-Motor auch mit Erdölfraktionen oder sogar Benzin gefahren werden konnten. Wer weiß, vielleicht hatten die damals in Dresden keinen normalen Dieselkraftstoff getankt (?)--Max schwalbe (Diskussion) 10:34, 28. Jan. 2022 (CET)Beantworten

────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────Kann durchaus sein, dass Dieselmotoren von Bussen im Winter mit einem Gemisch aus Dieselkraftstoff und Benzin betrieben wurden, weil das Benzin bei schlechten Dieselkraftstoffen verhindert, dass der Dieselkraftstoff bei geringen Temperaturen zu einem viskosen Gel wird. Allerdings fangen Dieselmotoren, die nur mit Benzin betrieben werden, fürchterlich an zu rappeln, weil Benzin sehr schlechte Zündeigenschaften hat. Das klassische Ottomotorverbrennungsgeräusch entsteht durch das Funktionsprinzip, nicht durch den Kraftstoff. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 17:19, 28. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Dann werde ich mir wohl mal einen Besen aussuchen gehen dürfen können müssen... entschuldigt, dass ich euch damit aufgehalten habe. Alten Erinnerungen sollte man eben besser nicht trauen ^^ --Max schwalbe (Diskussion) 21:44, 8. Feb. 2022 (CET)Beantworten
Dieselmotoren, "die nur mit Benzin betrieben werden", dürften wohl recht schnell kaputtgehen, da Diesel auch Schmiereigenschaften hat. Das Motoröl kann das Fehlen der Schmiereigenschaft des Diesels vielleicht noch ausgleichen, aber die Einspritzpumpe dürfte, wenn man Benzin durch sie jagt, ziemlich schnell einen Totalschaden haben. Alte Motoren hielten vielleicht noch was aus, aber bei modernen Autos sollte man meines Wissens allenfalls ein paar Prozent Benzin im Diesel dulden.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 17:24, 7. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Türenanzahl und Vmax

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Wie beim Ikarus 180 gab es, wenn man die Google-Bildsuche bemüht, auch beim 280er zwei- und viertürige Varianten für Überland und Stadt. Zu DDR-Zeiten hatten die meisten Schlenkis eine schwarze Geschwindigkeits-"70" auf weißem Grund (rundes Schild). Tatsächlich dürfte er wohl wesentlich schneller gelaufen sein. Mit einem Solo-Ikarus sind wir mal (laut Tacho) 110 Sachen gebrettert! Zumindest 80 km/h sollte auch der Schlenki schaffen. --32-Fuß-Freak (Diskussion) 17:18, 7. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Und wo kann man das mit der Geschwindigkeit nachlesen? Ich halte das nämlich für unplausibel. Der Ikarus 280 ist ein Zuggelenkbus mit passiv mitlenkendem Nachläufer, das wird fahrdynamisch ab ca. 70 km/h instabil. Auch darfst du nicht vergessen, dass ein Stadtbus primär gut beschleunigen können muss. Entsprechend kurz übersetzt ist das Getriebe. Rein rechnerisch ist der Bus so gut motorisiert, dass er ca. 100 km/h schnell fahren könnte, wenn man ein auf maximale Höchstgeschwindigkeit ausgelegtes Getriebe annimmt. Aber so schnell fährt kein Gelenkbus. Ein Ikarus 256 müsste aber tatsächlich die 110 km/h schnell fahren können. Zu den Türen: Es gibt den Bus in zwei-, drei- und viertüriger Ausführung, wobei es Varianten mit zwei- und vierflügeligen Türen gibt. Hier scheint es aber nur die viertürigen Varianten zu geben; der, mit dem ich heute fuhr, hatte jedenfalls vier Türen. Die 280T wurden sogar nur als Viertürer hergestellt. Und sie sind, trotz ihrer deutlich besseren Motorisierung (196 kW) wohl die langsamsten Ikarusbusse überhaupt. Beste Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 20:39, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Ja, das würde ich auch gern nachlesen, wenn es ginge. Ich denke, das "70" -Schild ist eben, um Aufschwingen und Ähnliches zu vermeiden, angebracht, aber der Bus könnte deutlich schneller, trotz kürzerer Übersetzung, weil die Masse deutlich größer als beim Solobus ist. Meine dunkle Erinnerung an die Kindheit sagt mir, daß wir die 70 Sachen bei Ferienlager-Ausflügen im Schlenki auch überschritten. Einmal ist der rechte Reifen des Nachläufers in voller Fahrt auf gerader Strecke geplatzt - der Bus kam ohne jede Schlenkerei bzw. seitliche Ausbrüche zum Stehen, der Nachläufer bzw. das ganze Gespann war offenbar recht fahrstabil.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 20:50, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Aber welchen Grund gäbe es denn, den Bus so schnell fahren zu lassen? Wie ich schon schrieb, von der Motorisierung her betrachtet wäre es möglich, aber die Fahrdynamik wiegt schwerer. Es gab den Bus in zahlreichen Baumustern mit diversen Getrieben (Klauengetrieben und Wandlerautomatgetrieben). Möglich wäre es schon, dass es ein Baumuster gibt, das tatsächlich >80 km/h fahren kann (mit instabilem Nachläufer). Aber gesehen habe ich das noch nie. Hier gibt es Stellen in der Stadt, in denen 80 km/h gefahren werden darf, aber das fahren die 280er nicht. Bevor wir aber weiter herumphilosophieren, brauchen wir eine Quelle, die den Sachverhalt erörtert. In Oswalds Buch ist jedenfalls von 70 km/h die Rede und das ist meines Erachtens realistisch. Beste Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 21:07, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Nach BK: Meine russischen Quellen geben konsistent für einen voll beladenen 280er eine Höchstgeschwindigkeit von 63 km/h an, dito für den Vorgänger. Das macht Sinn: Der Dieselmotor dreht 2100 U/min beim Leistungsmaximum, die Gesamtübersetzung des Antriebsstrangs ist 6,55. Macht 320,6 U/min an der Rädern. Bei 11,00-20-Bereifung, die einen statischen Halbmesser von 510 mm hat, gibt das rechnerisch 17,12 m/s bzw. 61,64 km/h. Der Rest sind 100 oder 200 U/min im roten Bereich des Drehzahlmessers oberhalb der Höchstleistung, was er voll wahrscheinlich einfach nicht schafft.
Die gleichen Quellen nennen 106,0 km/h für einen Ikarus 250 und 100 km/h für einen 255.
Auch technisch ist das sinnvoll, wie schon angesprochen. Während Reisebusse und Überlandbusse eher lang übersetzt werden, um eine brauchbare Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, benötigt man im Stadtgebiet eine kurze Übersetzung, um im Verkehr bis 50 oder max. 70 km/h passabel mitfahren zu können. Besonders wenn man für so ein schweres Fahrzeug so wenig Leistung und Drehmoment zur Verfügung hat. Die Höchstgeschwindigkeiten um 70 km/h waren für diese Fahrzeuge in der Zeit üblich. Ein Stadtgelenkbus, der 110 fährt, halte ich für eine Verwechslung. Gruß, --Druschba 4 (Diskussion) 21:10, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
PS: Ein Fahrzeug mit 192 PS bei 22,5 t zGG fährt sich nach heutigen Maßstäben wie ein Ochsengespann. Noch dazu mit einem Fünfganggetriebe. In der Ebene ist das schon zäh, sobald am Horizont der Hauch einer Steigung kommt, gibt das einen wunderbaren fuel-to-noise-Converter mit exquisiter Rauchwolkenbildung. Ich fahre regelmäßig 10.000 kg mit 210 PS und einem 5-Gang-Getriebe aus einem ähnlichen Baujahr spazieren - schon da sollte man Zeit mitbringen und sich vorher überlegen, wie und wo man am Berg schaltet. Der Ikarus ist mit Ladung noch einen ganzen Zacken schlimmer, kurzes Getriebe hin oder her. --Druschba 4 (Diskussion) 21:23, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
PPS: @Johannes: Е. С. Кузнецова: Автобусы Икарус. НИИАТ, М.: Транспорт, 1976. — 288 с. Bei Google als pdf und djvu. --Druschba 4 (Diskussion) 21:47, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Danke für den Literaturhinweis. Auf S. 46 wird der hydrodynamische Drehmomentwandler erklärt, der dem Prinzp nach ein Föttingerwandler ist. Dieser Wandler hat keine Drehmomentüberhöhung und immer einen gewissen Schlupf. Vorteil ist laut Buch, dass man dem Fahrer so das Treten des Kupplungspedales erspart. Um die maximal mögliche translatorische Beschleunigung des Busses zu berechnen, kann man ein einfaches Modell verwenden. Eigentlich müsste man die Motorleistung durch Summe aus Fahrzeugmasse und Massenträgheitsmoment des Antriebsstranges über dem Quadrat des durchschnittlichen Durchmessers aller sich drehenden Teile teilen. Das ist natürlich ziemlich aufwändig. Wir können stattdessen zur Approximation einen Drehmassenzuschlagsfaktor verwenden. Dieser wird größer, je kürzer unsere Getriebeübersetzung und je mehr drehende Teile wir haben. Wir kennen ja das Getriebe (AS65), haben einen Föttingerwandler und haben sehr große Räder. Wir schätzen daher den Drehmassenzuschlagsfaktor mit 1,5. Wir teilen also die Motorleistung durch das Produkt aus Fahrgeschwindigkeit (54 km/h), Masse und Drehmassenzuschlagsfaktor:
 
Zum Vergleich: Ein Pkw von der Stange hat eine mehr als 10-mal bessere Beschleunigung. Und nochmal ergänzend zur Klarstellung: Das ist Vollgas, ohne Steigungs-, Luft- und Rollwiderstand. Die Einschätzung Fuel-to-Noise-Converter trifft es also auf den Punkt. An dieser Betrachtung ändert sich auch nichts, wenn wir annehmen, dass sich alle drehenden Teile im Antriebsstrang schon ideal drehen (also Drehmassenzuschlagsfaktor=1). Interessant an dieser Stelle: In den 1970er-Jahren waren alle Gelenkbusse so motorisiert. Erst im Laufe der 1980er-Jahre stellte sich heraus, dass es doch vorteilhaft sein kann, etwas mehr Motorleistung einzubauen… Beste Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 19:02, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Zurück zu den 70 km/h. Wenn das so in der Literatur steht, ist das für mich in Ordnung. Es sollte vielleicht hinzugefügt werden, daß diese Begrenzung aus Sicherheitsgründen (wegen des Aufschaukelns des Gespanns usw.) erfolgte und durchaus deutlich mehr drin gewesen wäre. Ich meine, daß es bei der Fahrstabilität reichlich Reserven gab, wie der Reifenplatzer zeigte. Die heutigen Motorisierungen sind allmählich jenseits von Gut und Böse. Der W 50 mußte mit 125 PS für ca. 10 t (Eigengewicht + Nutzlast des Zugfahrzeugs) und bis zu 12 (?) t Anhängelast auskommen, und das ging auch. Heute ist das für jeden billigen SUV mit einem Zehntel des Gewichts eines W 50-Hängerzugs das Mindeste. Sicher, im Ikarus wurde man beim Beschleunigen nicht in die Sitze gedrückt, aber wozu auch?--32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:25, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Das ist keine irgendwie geartete Begrenzung aus Sicherheitsgründen und der Bus könnte schneller fahren. Ein Ikarus 280 kann - mit der Kombination aus Motor und Getriebe die eingebaut wurden - nicht schneller fahren. Das ist technisch nicht möglich.
Ein W50 fährt mit 22 t am Berg noch etwa 10...15 km/h. Im Ernteeinsatz mit Maishäckseln selbst oft genug gesehen. Ob das "reicht" liegt in den Augen des Betrachters. Oder, um einen Kraftfahrer zu zitieren, der ihn zu DDR-Zeiten neben all den anderen Ost-Lkw beruflich gefahren hat: "Schönes Auto, nur aufladen darfste nix." Gruß, --Druschba 4 (Diskussion) 20:01, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Stimmt. Die Berechnungen, die ich angestellt habe, sind einfache Modellrechnungen bzw. Plausibilitätsrechnungen. Ich schrieb „von der Motorisierung her betrachtet wäre es möglich“, das heißt, dass die installierte Leistung von 141 kW rein rechnerisch für einen Bus von den Abmessungen und der Masse eines Ikarus 280 geeignet wäre, um bei idealen Bedingungen auf einer idealen Straße ca. 100 km/h schnell zu fahren. Dass das mit einem realen Ikarus 280 nicht geht, liegt an der Getriebeübersetzung, die eben für „gute“ Beschleunigung und komfortables Fahren, nicht aber für Höchstgeschwindigkeit ausgelegt ist (mal abgesehen von der Fahrdynamik). Das heißt, wenn die höchste Fahrstufe eingelegt ist (also der fünfte Gang) und die Regelstange der Einspritzpumpe voll hineingedrückt ist (Vollgas), dann fährt der Bus <70 km/h. Es gibt nicht irgendeine Art elektronischen oder mechanischen Begrenzer, der den Bus daran hindert, schneller zu fahren. Will man wirklich die 100 km/h erreichen, muss man das Getriebe aus dem Ikarus 256 einbauen (ohne Garantie, dass das auch passt).
Der IFA W50 hat viel zu wenig Motorleistung, um auch nur annähernd so schnell zu fahren wie ein Ikarus 256. Selbst mit einem IFA L60 geht das nicht, und der hat sogar 40 kW mehr Motorleistung. Realistisch mit einem IFA W50 sind so 80…85 km/h, aber selbst 90 km/h dürfte er nicht schaffen (voll beladen, auf ebener Strecke). Wenn man hier regelmäßig am Straßenverkehr teilnimmt, dann lernt man schnell, dass man bei der Sichtung eines IFA W50 mit einem großen Geschwindigkeitsunterschied zum eigenen Pkw rechnen muss. Bergauf fahren die vielleicht noch 20…40 km/h. Und das ohne Anhänger. Beste Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 20:34, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Ich hab von W 50 eine bessere Meinung, nachdem wir mal, selber auf einem Gelände-W 50 saßen und dieser zügig eine leichte Steigung auf der Autobahn erklomm, von einem Möbelkoffer-W 50 samt Kofferanhänger mit viel Gebrüll (wir sagten, der Koffer-W 50 platzt gleich) überholt wurden. War der frisiert :-) ??. Sagt mir noch den Unterschied zwischen der Untersetzung für einen Solobus und den Schlenki. Dann geb ich Ruhe bzgl. Vmax. Den Schlenki gabs doch auch als 2-Türer, offenbar für Überlandfahrten. Da wärs doch besser, er fährt etwas schneller und beschleunigt zögerlicher. Aber ob ein Gelenkbus auf der Landstraße 70 oder 80 fährt, war in der DDR vielleicht ziemlich egal. Man ist ja in dem Ding nicht vom Erzgebirge nach Rügen gereist.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 20:50, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Die 255er haben ein anderes Getriebe mit schnellem 5. Gang. Bei den Gelenkbussen ist der 5. Gang 1:1 übersetzt, bei den Solobussen 1:0,71. Außerdem schnellere Achsen mit geänderten Radsätzen im Differenzial und im Außenplanetengetriebe. Macht in der Gesamtübersetzung einen Unterschied von 1:6,56 vom 280 zu 1:4,08 beim 255.
Zu geänderten Übersetzungen für Überland-Gelenkbusse liegt in meiner Literatur nichts vor. Es steht Dir frei, danach selbst zu suchen. Gruß, --Druschba 4 (Diskussion) 22:05, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Bei den W50 bzw. L60 gab es auch verschiedene Übersetzungen. Als Faustformel darf man annehmen, dass Gelände-Lkw stets kürzer übersetzt sind. Natürlich fährt dann der Möbelkoffer-Lkw schneller. Viele Grüße, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 22:13, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
4,08:6,56 = etwa 0,62, d. h., die Hinterachse dreht im 5. Gang beim Gelenkbus nur mit 62% der Drehzahl des Solobusses. Das paßt dann zu 70 km/h für de Schlenki und 110 km/h des Solobusses. Danke, ich bin aufgeklärt. Natürlich ist der Gelände-W 50 (mit kurzer Pritsche und Ballonreifen, Mannschaftswagen für NVA und Bepo mit 24 Plätzen) etwas kürzer übersetzt (und deutlich durstiger). Aber, das war eben an einer leichten Steigung, der Koffer-W 50 schleppte zudem einen Koffer-Hänger (beide mit dem cw-Wert wie die sprichwörtliche Schrankwand), allerdings wohl unbeladen. Wir haben jedenfalls gestaunt, was dieser Kofferfahrer aus seiner Kiste rausholte. Mit uns paar Mann auf der Pritsche und ohne Hänger hatte der Allrad-W 50 hingegen wohl leichtes Spiel. Aber das gehört jetzt nicht mehr zum Thema "Ikarus".--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:48, 9. Sep. 2022 (CEST)Beantworten