Diskussion:In principio

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Jörg Lenau in Abschnitt Wortgetreu …

Ich würde bei der klassischen Lutherübersetzung bleiben; sie klingt so vertraut! Warum also nicht "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. und Gott war das Wort." auch hier an dieser Stelle als Übersetzung? Eine 'Neuübersetzung' scheint mir hier übertrieben. Gruß, Anonymus Nr.: 217.184.25.67

Gut, von mir aus- warum nicht? Ich habe ja keine Ambitionen, der nächste Luther zu werden ;-) Was machen wir unter dieser Maßgabe dann aber mit Gen.1,1? Bottomline 00:15, 3. Nov 2005 (CET)

Du hast Recht. Luthers "schuf" klingt arg altmodisch. Warum also nicht mal so und mal so? Anonymus Nr.: 217.184.25.67

--217.184.25.117 07:59, 3. Nov 2005 (CET)

Ausgehend vom griechischen "en archè" scheint mir das "im Anfang" gerechtfertigt. Zu Gen. 1.1 "schuf": Ob es "altmodisch" klingt oder nicht, ist ja wohl nicht massgebend. Die (lutherische) Vergangenheitsform "schuf" wird dem Sinn des hebräischen bara nicht gerecht, insofern die hier verwendete gram. Form einen Dauerzustand innerhalb einer bestimmten Zeit beschreibt. Ausserdem: ist "in principio" wirklich nur eine lateinische Redewendung? Gruss inprincipio--Inprincipio 18:28, 3. Dez 2005 (CET)

Hm... mal eins nach dem anderen: in den Sprachgebrauch/die Folklore des Abendlandes sind die Worte definitiv nun mal in ihrer lateinischen Fassung gekommen– ob die gleichbedeutenden italienischen Worte eine Geschichte für sich haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn ja, wäre die Tatsache sicherlich eine willkommene Ergänzung. Das Deutsch der Lutherbibel schien mir im Zusammenhang des Lemmas zweitrangig– wobei natürlich die heute als Archaismus empfundene Form (siehe die Jandl-Passage) einen vergleichsweise höheren Assoziationsbonus für sich in Anspruch nehmen kann. In den Nuancen der Verwendung von Zeitformen in Luthers Deutsch bin ich nicht firm genug, um beurteilen zu können, ob „Im Anfang schuf...“ nicht doch– im Kontext der Epoche– eine günstige Übersetzung darstellt; auch ließe sich argumentieren, dass wir dann weiter fragen müssten, ob „bereschit bara...“ zur Zeit der Abfassung des Textes dieselbe Konnotation hatte wie später... um H. G. Wells zu paraphrasieren: „die Rabbinen haben das Hebräische so sehr verbessert“. Für die deutsche Sprache jedenfalls ist klar, dass wir heute als Präposition immer „am“ Anfang verwenden– daher meine eher zeitgenössische Übersetzung zu Beginn des Artikels. Es sollte unterschwellig auch klar gemacht werden, dass, wer immer „im“ Anfang sagt oder schreibt, sich heutzutage auf die verschiedenen Übersetzungen der Bibel bezieht. Die von Euch vorgeschlagenen, abweichenden Lösungen sind aber natürlich absolut rechtfertigbar, weswegen ich einer Änderung ganz schmerzfrei gegnüberstehe. --Bottomline 19:11, 3. Dez 2005 (CET)


mulier est hominis...

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Zur Übersetzung des Gedichts: mulier est hominis confusio heißt wörtlich [die] Frau ist des Menschen Verwirrung. Von einer Seele und vom Bringen steht hier nichts. Eine andere Übersetzung könnte freilich durch den Kontext gerechtfertigt sein. Falls die zwei Zeilen aber schon das ganze Gedicht waren, dann haben wir hier eine äußerst freie Übersetzung. --mekka

Es handelt sich um kein Gedicht, sondern Chantecleer zitiert ein lateinisches Spruchweistum, dessen Herkunft er (oder Chaucer) nicht referenzieren. Im Kontext ist aber die erweiterte freie Übersetzung nicht nur gerechtfertigt, sondern zum Verständnis eher hilfreich. --Rainer Lewalter 20:56, 24. Dez. 2006 (CET)Beantworten

wieso überhaupt anfang?

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Ich habe eine andere interressante übersetzung des Wortes "בראשית"(bereshit) gefunden, wie wäre es mit: "Zu erst". Diese Übersetzung ist zwar in keiner mir bekannten Bibelübersetzung gegeben, aber sie eröffnet eine neue Perspektive darauf. Leider kann ich nicht hebräisch. Dennoch ist jede Übersetzung eine Interpretation. Sehr gut ist allerdings die Deutsche übersetzung: "Himmel und Erde" im gegensatz zu "caelum et terram". Da bei "Himmel" die Möglichkeit eines Plurals gegeben ist, wie im Hebräischen "השמים" (haschamaim) - pl.

Der rechte Publikationsort

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Der Artikel vermengt einiges Richtige mit falschem und allerhand Gesabbel. Das will ich aber nicht im einzelnen auseinanderklamüsern, denn das täte nicht wirklich was zur Sache und änderte vor allem nichts an seinem Geburtsfehler: daß er alles mögliche sein mag, bloß kein Lexikon-Artikel. Man entferne das. Der Autor aber reiche sein Artikelchen beim Feuilleton des regionalen Sonntagsblatts ein. --84.190.59.138 11:35, 7. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Wortgetreu …

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„Die ziemlich wortgetreue Übersetzung des griechischen Texts von Joh. 1,1 in der lateinischen Vulgata lautet …“ … mit der Ausnahme, dass λόγος primär (und erst Recht durch den Hellenismus beeinflusst) Rationalität und nicht Wort heißt. Die lateinische Lehnübersetzung bringt somit den Sinn des Textes komplett durcheinander … „Denkvermögen/Verstand/Wissen“ und „Wort“ gehen doch arg auseinander (siehe http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.04.0057%3Aentry%3Dlo%2Fgos ). Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 15:58, 13. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Markanter Ausgangstext im Artikel und auch hier bezüglich der Kritik, denn tatsächlich handelt es sich um drei völlig verschiedene Bedeutungen, von Verb(um), Wort und 'Logos', was jeweils keiner Übersetzung bedarf, dem gegenüber jedoch hervorzuheben gilt, daß in seinem Ursprung, vor Entstehung der lateinischen Sprache, das 'Substantiv' noch gar nicht existierte! Und was die Schaffung von 'Himmel und Erde' betrifft, so erfährt dies in der griechischen Mythologie, seine ausführliche Erläuterung. Darin repräsentiert sich dies über den Ureros, was hierin die Grundlage ist. --Jörg Lenaut@lk 18:49, 16. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Schlußevangelium

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Dieser Fund ist sehr interessant und womöglich der Ansatzpunkt für den formelhaften und magischen Gebrauch von In principio. Das heißt, Gen 1,1 kann erstmal außer Betracht bleiben, ebenso die anderen Sprachversionen außer der Vulgata. Chaucer wäre ein Beispiel für den mittelalterlichen Gebrauch in England, und es gibt wohl auch Amulette o-ä- die man dazu stellen könnte. Bei Goethe könnte ein Bezug vorliegen, wenn er sich an dieser Stelle der Faustdichtung mit dem historischen Dr. Faustus auseinandergesetzt hätte, denn der war wohl an Magie interessiert und unter vielem anderem auch an der In-principio-Formel. Ich kenn mich da wenig aus, finde aber den Bezug auf die Lutherbibel für Goethe näherliegend, hätte auch erwartet, dass er In principio lateinisch erwähnt, wenn er auf den magischen Gebrauch hinaus will.--Ktiv (Diskussion) 10:32, 28. Okt. 2018 (CET)Beantworten