Diskussion:Johann Ludwig Fricker

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von 217.233.116.79

Dieser Artikel über Johann Ludwig Fricker ist längst fällig, und der Initiator verdient Dank.

Die Literaturliste ist noch zu ungenau (bei den Sammelbänden muss aufgeführt werden, wo Fricker berücksichtigt wird). Aber immerhin ist der neueste - wie immer wichtige - Aufsatz des bedeutendsten Fricker-Kenners, Herbert Henck, aufgeführt. --Breymayer 04:36, 22. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Danke Breymayer. Genau so habe ich mir das vorgestellt und genau so funktioniert die Wikipedia auch. Die alten Literaturangaben habe ich bei Bautz abgepinselt und ergänzt, soweit ich das konnte. Wennns besser geht, solls natürlich geändert werden. Doch eine kleine Anmerkung an Breymayer: Obwohl ich großen Respekt vor Detailwissen von solchen Experten habe, wie Du offenbar auf diesem Gebiet einer bist, sollten wir immer bedenken, daß wir hier an einer Enzyklopädie arbeiten, deren Artikel im Einzelfall nicht überladen werden dürfen. z. B. mit der Bekanntschaft der einen Dame mit Goethes Mutter. Ich lasse das mal drin, ebenso wie die aus meiner Sicht nicht notwendige Angabe über den Familienstand der Schulmeisterin. Oder wenn Einstein bezüglich der "vierten Dimension" oder Hölderlin von Frickers Musiktheorie tatsächlich beeinflußt gewesen sein sollten, wäre irgend ein Beleg, eine Bemerkung von ihm in einem Brief oder so etwas, anzuführen. Sonst bleibt das eher Spekulation. Trotzdem nochmals Danke. Und das mit seinen Zahlen und Musik worüber Henck berichtet, sollte man doch auch einmal zusammenfassen. - 91.44.192.110 07:24, 22. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Die Details sind nicht überflüssig: Susanne Katharina Freiin von Klettenberg ist jedem wirklichen Goethekenner als Freundin von Goethes Mutter und Vertraute von Goethe selbst bekannt. In diesem Fall ist es von Bedeutung, daß von der Parochie Dettingen an der Erms, zu der Hülben bis 1866 gehörte, über Oetingers gemeinsame Freunde Steinhofer und Fricker eine Verbindungslinie zur Klettenberg und zur Familie Goethe reichte. Das wird zum Teil schon in dem Ausstellungskatalog "Goethe und die Stillen im Lande" (1999) deutlich, den Professor Paul Raabe herausgegeben hat; ich habe als Oetinger- und Fricker-Kenner weiteres verdeutlicht. - Frauen sind für die Rezeption und Nachhaltigkeit religiöser Strömungen von Bedeutung. Im Falle des Hülbener Pietismus hat Anna Katharina Kullen, verw. Schilling, geb. Buck, die Schlüsselrolle übernommen, da sie und Ihr Ehemann, Johann Wilhelm Kullen, nicht wie an anderen Orten den Gegensatz zwischen Kirche und Schule betont haben (Pfarrer waren die oft ungeliebten Vorgesetzten der Lehrer), sondern ein einvernehmliches Verhältnis zwischen beiden Bereichen gepflegt haben. Durch die Verbindung der Schulmeistersgattin mit der seit 1383 in Hülben nachweisbaren, kommunalpolitisch vielfach tonangebenden (z.B. den Schultheißen stellenden) bis heute größten Familie Buck wurde die Aufnahme des Pietismus in Hülben erleichtert. Das "Kästchendenken" wird heute vielfach durch das Denken in "Netzwerken" abgelöst, das manche vordem nicht recht erklärbare Erscheinungen zu erklären hilft. - Hölderlin hat den Verleger und Mitherausgeber der "Musikalischen Real-Zeitung", Heinrich Philipp Boßler, in Speyer 1788 besucht und sehr wahrscheinlich auch dessen Zeitschrift, in der - wie Herbert Henck entdeckt hat - Abhandlungen Frickers abgedruckt sind, gekannt. Ich habe dann 1977 in meinem Aufsatz "Zu Friedrich Christoph Oetingers emblematischer Musiktheorie" in den "Blättern für württembergische Kirchengeschichte" 76 (1976). Stuttgart [1977] darauf hingewiesen, daß Hölderlin im "Hyperion" den sonst nicht belegten Ausdruck "die Dissonanzen der Welt" sehr wahrscheinlich aus einer dieser Frickerschen Abhandlungen übernommen hat. In meinen Veröffentlichungen habe ich immer wieder versucht, bisher vorgenommene Spekulationen durch die Auswertung plausibler personeller Verbindungen und klar feststellbarer bibliographischer Tatsachen abzulösen. - Der Hinweis darauf, daß Albert Einstein das Vorwort zu einem Buch von Max Jamme geschrieben hat, in dem Johann Ludwig Fricker als einer der Vordenker der vierten Dimension erwähnt wird, stammt von Herbert Henck. Ein Einfluß Frickers auf Einstein wird mit dem Hinweis auf die bibliographische Tatsache nicht behauptet, wohl aber die durchaus bemerkenswerte Tatsache der Bekanntschaft Einsteins mit Frickers Namen und ansatzweise seinem spekulativen Denken. --Breymayer 20:52, 24. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Wenn das alles so ist, kann das ja in aller Kürze etwa als Anmerkung (wie die Geschichte von Goethes Mutter) zum Artikel. Nur eben nicht so in aller Ausführlichkeit. Die Wikipedia ist auf Kenner wie Sie dringend angewiesen. Aber ich bin sicher, daß der Lektor eines konventionellen Lexikon auch versuchen würde, die Fakten auf den unbedingt notwendigen Kern zu beschränken. Aber das kennen Sie ja, denke ich. Danke nochmals für Ihre hilfreichen Ergänzungen meines ersten Versuchs, Fricker hier unterzubringen. Übrigens habe ich auch einen Artikel zu Neßtfell angelegt, für den Fricker die Berechnungen für eine seiner Planetenmaschinen beigesteuert hat. Einfach spannend, was diese Leute damals alles fertig gebracht haben so ohne CAD-entworfene Konstruktionen und CNC-gesteuerte Maschinen. - 217.233.116.79 12:23, 25. Apr. 2009 (CEST)Beantworten