Diskussion:John William Burgon
Review (1.3.–2.11.2014)
BearbeitenJohn William Burgon (* 21. August 1813 in Smyrna; † 4. August 1888 in Chichester),... war ein englischer anglikanischer Geistlicher und Dean von Chichester. Er wurde besonders bekannt für sein wörtliches Bibelverständnis und seine radikalen Angriffe gegen Neuerungen in der Theologie.
Nach Durchsicht des englischen Artikels und der englischen Standardliteratur entschloss ich mich nicht diese Quellen zu übersetzen, sondern einen komplett neuen Artikel anzulegen anhand der umfangreichen zweibändigen Biografie von Edward Meyrick Goulburn. Meines Wissens gibt es noch keine brauchbare deutsche Biografie, so dass der Artikel in der dt. Sprache Neuland betritt. Wirkungsgeschichte hat er indirekt in fundamentalistischen Kreisen auch in DACH, vor allem über zeitgenössische angelsächsische Pamphlete, die Burgons veraltete Argumente ungeprüft weiterverwenden (häufig ohne Hinweise auf Burgon) und die dann ins deutsche übersetzt werden.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 14:52, 1. Mär. 2014 (CET)
Review von Cimbail
BearbeitenWas mir so auffällt, in der Reihenfolge der Funde:
- (I, 54), und zahllose weitere Textnachweise in dieser Art. Ich empfinde das als ungemein störend, es hemmt den Lesefluss deutlich. Diese Einzelnachweise, wenn sie denn erforderlich sind (aber das sind wohl die meisten), sollten der üblichen WP-Formatierung entsprechen;
- Elternhaus und Geschwister: für mehrere Schwestern wird angegeben dass sie früh gestorben sind oder wen sie geheiratet haben, für eine nicht, auch zum Bruder Thomas Charles gibt es keine Angabe. Entweder Angaben für alle (was für jene zwingend ist, die auf Burgon einen herausragend prägenden Einfluss hatten, wie offenbar die Schwester Katherine Margret), oder kürzen. Ich halte die Schwager für entbehrlich, sofern sie keine enzyklopädische Relevanz haben (dann aber bitte rot oder blau verlinken);
- Bereits 1826 verlor die Levant Company durch ein Gesetz die Monopolstellung, (...) - Im Artikel en:Levant Company wird für ihre Auflösung das Jahr 1825 genannt;
- In Oxford wurde er zum unermüdlichen Kämpfer der verlorenen Fälle. - eine auf jeden Fall erklärungsbedürftige Formulierung. Mir sagt sie nichts.
- 22 mal Biograph im Text. Das ist ein deutlicher Hinweis auf zu viel Nähe zum Biographen. Wenn es ein Artikel über Burgon sein soll (und keine Inhaltsangabe der Biographie) sollte der Biograph in das Literaturverzeichnis verschwinden, und dort wo er im Leben Burgons eine Bedeutung erlangt mit seinem Namen genannt werden;
- Im Abschnitt "Literatur" und bei den Einzelnachweisen ist ein einziges Werk aus dem 21. Jahrhundert genannt, alles andere ist mehr als 100, bis mehr als 150 Jahre alt. Ich halte Burton für so bedeutend dass ich keinen Zweifel dran habe, dass es eine Vielzahl von Veröffentlichungen im 20. Jahrhundert gab. Nicht unbedingt Bücher, aber Artikel in britischen Fachzeitschriften. Angefangen bei den Notes & Queries bis zu historischen und religionswissenschaftlichen Blättern von CUP und OUP. Derartige Veröffentlichungen sollten, ja müssen, ausgewertet werden, um neue Forschungsergebnisse und neue Bewertungen darstellen zu können;
- Hinzu kommt dass, wenn ich die oben schon beanstandete Darstellung der Einzelnachweise mit den Klammereinschüben auszähle, die verwendete Literatur in extremer Weise auf die beiden Biographie-Bände konzentriert ist. Genau so habe ich auch schon Artikel angefangen: mit dem (mutmaßlich) besten Werk zum Thema. Aber am Ende, das hier noch nicht erreicht scheint, war von der Dominanz eines Werkes nichts mehr übrig;
- Ich sehe dass die zeitgenössischen Werke ausgiebig mit dem Internet Archive verlinkt sind, mache ich auch stets so. Unentbehrlich ist für mich bei der Recherche der Zugang mithilfe der Nationallizenz der Deutschen Forschungsgemeinschaft geworden, die ist aber an einen Wohnsitz in Deutschland gebunden. Alternativ: Wikipedia:Kurier, rechte Spalte, der Beitrag "Neue Datenbankzugänge zu vergeben", da gibt's für engagierte Autoren ein begrenztes Kontingent Zugänge, auch zu den genannten Verlagen und Themenbereichen. Ich nutze es nicht, weil ich gegenwärtig keine Nutzung über ein ganzes Jahr garantieren kann, und weil ich sehr vieles schon über die DFG erhalte, da will ich keinen Platz belegen;
- Hier, in der Einleitung zum Review, schreibst Du Wirkungsgeschichte hat er indirekt in fundamentalistischen Kreisen auch in DACH (...). Schön. Aber mit der Erwähnung hier steht es noch nicht im Artikel .
Insgesamt ein beeindruckender Artikel über eine beeindruckende Persönlichkeit. Danke, -- Cimbail - (Kläffen) 00:24, 30. Apr. 2014 (CEST)
- 1. Diese Regelung braucht kaum mehr Platz als eine Fußnote, erspart jedoch drei Seiten mit Zitaten der immer gleichen Quelle mit unterschiedlichen Seitenangaben. Dank dieser Methode konnte ich überhaupt den Überblick über die 700 Seiten Biographie behalten. Entspricht zwar nicht den allgemeinen Regeln, ist aber ungemein praktisch, daher würde ich es ungern ändern.
- 2. Die eine Schwester hat soweit ich mich erinnere nicht geheiratet. Er gab mit seinen Schwagern zusammen Bücher heraus, die "Bilderbücher" waren z. B. sowas, einer wurde sogar von ihm in einer Biographie verewigt. Sie sind teilweise von Relevanz, jedoch nicht für die deutsche Wikipedia. Ich empfinde jedenfalls keinen Mangel, dass es keine Artikel zu ihnen gibt, sind halt teilweise Gelehrte und Würdenträger des 19. Jh., die hier keine Bedeutung hatten. Burgon unternam ausgedehnte Reisen an die Orte seiner Vorfahren und hinterließ umfangreiche genealogische Aufzeichnungen, die ich jedoch im Artikel weitgehend unterschlagen habe. Die Familie war für ihn von überragender Bedeutung. Er ließ die Gebeine seiner Angehörigen sammeln und in Oxford in der von ihm angelegten Familiengruft beisetzen. Der Biograph nennt auch die Trauerrituale Burgons, die weit über das sonst übliche hinausgingen. Er schrieb z. B. noch zehn Jahre später Trostbriefe zum Todestag an die Angehörigen von Toten, bei denen er die Trauerfeier hielt.
- 3. Die Biographie ist in der Sache schwammig. Anscheinend hat der Vater die Geschäfte in ähnlicher Art auf eigene Faust weitergeführt und auch beim englischen Artikel kommen mir Zweifel, ob das alles zuverlässige Informationen sind. Ist auf jeden Fall ein Thema, das nicht ganz hieb und stichfest ist.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 03:34, 30. Apr. 2014 (CEST)
- 4. Diese Formulierung stammt aus einer englischen Standardbiographie, wenn ich recht weiß aus der Enzyklopädia Britannica und ist eine Polemik. Vielleicht sollte ich die originale Formulierung noch dazusetzen. Eine Anspielung darauf, dass er viele sinnlose Schlachten geschlagen hat, bei denen von vornherein klar war, dass sich seine Ansichten nicht durchsetzen können.
- 5. Der Biograph war ein Kollege, der viel mit ihm zu tun hatte und der seinen Nachlass auswertete. Der Biograph ist hauptsächlich in den Fällen genannt, wo er zu Burgon auf Distanz geht oder wenn mir die Schilderung sehr subjektiv vorkommt. Er ist mit Burgon in vielen Dingen in den Hauptzügen einer Meinung und ist recht sparsam mit Wertungen. In den Fällen wo er es tut, ist es zurückhaltend formuliert, in der Sache jedoch sehr deutlich. Ich muss sagen der Biograph hat da exzellente Arbeit geliefert, weit besser als ich erwartet habe. Der Biograph muss in diesen Fällen als glaubwürdiger Autor mit eigener Meinung respektiert werden, aber vielleicht sollte ich besser seinen Namen nennen.
- 6. Deutschsprachiges gibts so gut wie nicht. Einzig Gregory verweist häufig punktuell auf Burgons textkritische Leistungen. Die englische Literatur ist mir zu wenig bekannt, wäre aber dankbar für genauere Hinweise. Die fehlende neuere Literatur ist auf jeden Fall ein Manko, das mir schmerzlich bewußt ist und ich hoffe ich kann die Lücke irgendwann stopfen.
- 7. Es gibt leider kein anderes zeitgenössisches Werk, das entsprechendes Gewicht hätte. Die wenigen z. T. sehr kurzen Darstellungen in den Standardwerken sind meiner Einschätzung nach auch von dieser Biographie abhängig, was für mich den Anlass gab diesen Artikel komplett von Adam und Eva neu aufzuziehen und nicht den aufgekochten Quark zu übersetzen. Diese Dominanz ließe sich nur dadurch brechen, dass ein heutiger Biograph sich seinen umfangreichen Nachlass erneut vornimmt und die zeitgenössische Literartur, Nachlässe etc. auswewrtet. Es gibt noch ein paar englische Quellen und Webseiten, die sind aber nichts anderes als zusammengestückelte Teile aus der Biographie, die dann zu einer Hagiographie umgebürstet wurden, indem alles kritische eliminiert wurde, also komplett ungeeignete Quellen. Die Biographie ist Ayers Rock in der gesamten Literatur zum Thema.
- 8. Klingt interessant. Allerdings bräuchte ich sowas für die British Library und die englische Literatur.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 03:34, 30. Apr. 2014 (CEST)
- 9. Tja das würde ich gerne reinschreiben, ich könnte es auch beweisen, es ist dann allerdings mein eigenes Forschungsergebnis und als solches Original Research. Die deutsche Forschung hat Burgon nicht auf dem Schirm, man kennt ihn nicht, also entdeckt man auch seine Argumentationen nicht wieder und es gibt auch keine deutsche Literatur zu dem Thema. Vielleicht wird es ja durch diesen Artikel besser. Ehrlich gesagt wäre ein Herzenswunsch erfüllt, wenn dieser Artikel es jemand ermöglicht den heutigen Fundamentalismus auf diese Wurzeln zurückzuführen.
- Danke für die detailierte Stellungnahme.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 03:34, 30. Apr. 2014 (CEST)