Diskussion:John Wolf Brennan
Review vom 7. Januar bis 21. Februar 2013
BearbeitenJohn Wolf Brennan (* 13. Februar 1954 in Dublin) ist ein irisch-schweizerischer Jazzmusiker (Klavier, Orgel, Melodica), Komponist und Kolumnist. Er gehört zu den Vertretern der Neuen Improvisationsmusik. Brennan wurde bekannt durch die Zusammenarbeit mit dem Saxophonisten Urs Leimgruber. Er veröffentlichte mehr als 50 Tonträger und wurde 2002 mit den „Swiss Grammys“ ausgezeichnet. Er ist Mitglied der Komponistengruppe Groupe Lacroix und komponierte über 150 Stücke.
Bitte um Review. --Zippos (Diskussion) 21:57, 7. Jan. 2013 (CET)
- Review von Engelbaet:
1. Ich beginne mal mit den Rahmendaten des einleitenden Absatzes: Wenn die Melodica hier als Instrument hervorgehoben wird (meines Erachtens bedingt durch einen wirtschaftlich geleiteten Einsteller), sollte man überlegen, ob nicht auch E-Pianos (die sich im Anschlag und Spielverhalten durchaus von einem Klavier unterscheiden) nicht auch erwähnt werden; zudem gibt es auch Platten, wo er auch Perkussion (z.B. Klick, Klick, Ihr Sätzlinge), Mellophon (Creative Works Orchestra - Willisau Live And More) oder Synthesizer (z.B. Entupadas) spielt. Wurde er mit mehreren „Swiss Grammys“ ausgezeichnet (der Text legt nahe, mit allen). Ist er wirklich noch (ausschließlich als) Jazzmusiker zu kennzeichnen? Der Satz „Er gehört zu den Vertretern der Neuen Improvisationsmusik.“ ist so reichlich unbestimmt.
2. Herkunft und Studium. Die Absätze bauen nicht mehr auf den lexikalischen Quellen des Artikels auf, in denen sein Freiburger Studium als musikwissenschaftlich charakterisiert wird. Nun werden drei Studienfächer gleichberechtigt genannt (Germanistik, Musikwissenschaft etwas antiquiert als „Musikologie“ und „Film“, vermutlich Filmwissenschaft), wobei sich da alleine auf die Selbstauskunft von JWB verlassen wird; dem zitierten Fragebogen ist das Studium in Fribourg im übrigen etwas anders aufgebaut. Der musikpädagogische Brotberuf wird erstaunlicherweise erst im Komponisten-Kapitel dargestellt, ohne dass deutlich wird, wieso gerade dort (nach Kunzler „seit 1980 als Klavierlehrer und seit 1989 als Professor in Immensee tätig“).
3. Jazzmusiker: „Nach den Besuchen der McGregor und McLaughlin-Konzerte in Willisau <bitte so!> und Montreux <bitte so!> in den 1970er Jahren besann er sich auf seine klassische Klavierausbildung zurück.“ Wann er denn das Klavierspielen nicht mehr betrieben (das war bestenfalls zwischen 1970 und 1973). Das Willisau-Konzert von Chris McGregors Brotherhood war noch während der Schulzeit von JWB, am 27. Januar 1973, auf jeden Fall deutlich vor dem Studium, das ja schon von Anfang an durch den parallelen Besuch der Swiss Jazz School geprägt war. Auch war weiter vorne schon erwähnt, dass JWB seit 1974 als Keyboarder tätig war. (Es holpert an dieser Stelle, zumal wir nicht erfahren, wann er Flame Dream verliess.) „Afro Jazz Band“ bitte mit Bindestrichen durchkoppeln. „Während eines Festivals in Wetzikon 1990 arbeitete er mit John Cage zusammen.“ Abgesehen davon, dass reichlich unbestimmt bleibt, ob JWB Cage beim Pilzesammeln geholfen hat oder was die beiden zusammen getrieben haben, ist unklar, wieso das im Kapitel über den Jazzmusiker abgehandelt wird. Entweder ist das Kapitel so zu weitern, dass der Jazz- und der Improvisationsmusiker gemeinsam abgehandelt werden, oder hier ist zu differenzieren. Das gilt auch bezogen auf Musiker wie Eddie Prévost, Magda Vogel oder Robert Dick. „Aus diesen Reihen stammen auch die Musiker der Big Band Creative Works Orchestra.“ (Es ist unklar, welche „Reihen“ gemeint sind, zumal der Leser weder nachschauen kann, wie die Besetzung des Orchestra lautet noch welchen Stellenwert es hat.) Ich finde es nicht schön, dass wir von 1998 (HeXteT) nach 1989 zurückschreiten, ohne dass der Grund dafür klar wird.
4. Komponist: „Neben zahlreichen Kompositionen für verschiedene Ensembles schreibt Brennan Theater-, Tanz- und Vokalmusik sowie Klanginstallationen.“ Dieser einleitende Satz liest sich tendenziell wie eine Stilblüte (ebenso übrigens im Werkverzeichnis die Unterscheidung zwischen „Bühnenmusik“, zu der auch die beiden Opern gezählt werden) und der „Instrumentalmusik“). Nach dem Werkverzeichnis umfasst das Oevre derzeit wenigstens 233 Werke (habe nicht genau geschaut); das könnte man doch erwähnen. Ausserdem wird nicht klar, welche verschiedenen Ensembles das sind (einige der vorgenannten, aber welche noch und welche nicht). Für die „keltischen Themen“, auf die er sich in seinem Werk bezieht, ist wenigstens bezogen auf die genannten Kompositionen und Veröffentlichungen (ab 2008) eine Quelle von 2005 nicht wirklich einleuchtend. Das Kapitel bleibt insgesamt extrem blass, zumal die Wirkung des Werkes nicht dargestellt wird (auch nicht exemplarisch anhand der beiden Opern, was sich doch vermutlich anböte). Was haben in diesem Teil des Textes die Ausführungen zu Brotberuf, Ehe und Kindern verloren?
5. Musikstil: Joachim Ernst Berendt kann nicht als „SWR-Musikjournalist“ eingeordnet werden. Er war bis 1988 Jazzredakteur der Vorläufer-Sendeanstalt SWF. Martin Kunzler hat direkt im Anschluss an den Satz mit der europäischen Weltmusik auf den neuartigen Collagen-Charakter der Musik von JWB hingewiesen (antipodische „komponierte und improvisierte Entwicklung dieses Materials“, „antiphonisches Verfahren“, „auf Polarisierung aus“ usw. „Doch Brennan entwickelt sein Material|stets zu in sich geschlossenen, formal brillanten und zudem goutierbaren Kunstwerken.“). Wieso fehlt dieser Aspekt hier bzw. kommt erst später in Brennans Begriff der „Komprovisation“, der nicht gefüllt wird. Wieso werden die Hörbücher (immerhin eines davon auf der Bestenliste des Preises der dt. Schallplattenkritik hier gar nicht behandelt?
6. Einige der Auszeichnungen wären evtl. in den Kapiteln über den Jazzmusiker bzw. den Komponisten zu erwähnen, um diese Kapitel rund zu machen. Dass hier die Auszeichnungen als Liste daher kommen, gibt einigen Stipendien einen enorm hohen Rang. Ich fände es besser, alles in Sätze zu packen, zumal man derzeit manchmal nicht wirklich versteht, um was es geht, z.B. ob die Zeile: „2002: Sélections (Swiss Grammys) von Schweizer Radio International (für zwölf CDs in Folge (1997–2002))“ sich auf zwölf (?) Swiss Grammys (oder Grammies) 2002 oder einen oder zwölf zwischen 1997 und 2002 bezieht und um welche Alben es geht. Nach meiner Erinnerung hat die Jazzthetik übrigens während der 1990er Jahre keine Alben explizit als „Album des Jahres“ ausgezeichnet; das machten damals alle möglichen eingeladenen Kritiker der Zeitschrift jeweils als Individuum.
7. Kleinigkeiten: Das schriftstellerische Schaffen von JWB wird nur im Werkeverzeichnis gewürdigt.
Fußnote 1 liest sich so, als sei der Titel des Artikels unvollständig wiedergegeben („Spuren aus“); die Leipziger Volkszeitung schreibt sich ohne Bindestrich. Fußnote 5 ist unbelegt. Fußnote 7 ist unbelegt (erste Klavierlehrerin); ist deren Name von öffentlichem Interesse?
Die (chronologische) Anordnung der Interviews finde ich gewöhnungsbedürftig, die Unterscheidung von Schriften und Publikationen ist sonderbar (zumal unter Schriften keine eigenständigen Schriften aufgeführt werden, sondern Zeitschriftenartikel.
Wiki-Links einige Personen sind mehrfach verlinkt (noch einmal getrennt im Werkeverzeichnis), andere nur einmal. Mehrere wie etwa Ernst Jandl oder Gerhard Rühm sind gar nicht verlinkt.--Engelbaet (Diskussion) 16:45, 26. Jan. 2013 (CET)
- Hallo Engelbaet, ein wirklich umfassender und sehr hilfreicher Review, danke. Ich habe deine Ratschläge umgesetzt, hoffentlich zu deiner Zufriedenheit. Zur kurzen Erklärung:
- 1. Brennan ist überwiegend als Pianist in Erscheinung getreten, deshalb auch die Straffung in der Einleitung. Du hast sicherlich Recht mit den anderen Instrumenten wie Melodica, E-Piano, Elektronik etc. aber wenn die alle untergebracht werden sollen, wird die Einleitung endlos.
- Kunzler: p, comp, präp. Klavier, org., melodica
- Penguine Guide: Piano, Keyboards, Electronics, Composer
- Rough Guide: piano, prepared piano, pipe organ, melodica, conductor
- Grove Dictionary: pianist, organist, melodica player / classical composer, performer, jazz improviser
- Who's Who: musician (piano, organ), composer, conductor
- 2. Weisst du, welche Schule er in Luzern besucht hat - Kantonsschulen gibt es mehrere oder? Nach meiner Recherche hat er 3 Studiengänge in Fribourg studiert:
- Kunzler: Musikwissenschaften
- Grove Dictionary: musicology, film and literature
- Steinbeck/Labhart: Musikologie, Germanistik und Film
- 4. Soll das Werkverzeichnis ausgelagert werden? Ist es jetzt in deinem Sinne oder würdest du noch was verändern?
- 6. Bei den Auszeichnungen blicke ich, ehrlich gesagt, auch noch nicht ganz durch. Ich hatte es so verstanden, dass er bis 2002 insgesamt 12 Selections für 12 unterschiedliche CDs bekam. Was meinst du? --Zippos (Diskussion) 18:41, 27. Jan. 2013 (CET)
- (Brennan hat 12 Selections bekommen). Artikel müsste soweit i.O. sein. Ich stelle ihn demnächst zur Kandidatur. --Zippos (Diskussion) 23:25, 19. Feb. 2013 (CET)
- 1. Brennan ist überwiegend als Pianist in Erscheinung getreten, deshalb auch die Straffung in der Einleitung. Du hast sicherlich Recht mit den anderen Instrumenten wie Melodica, E-Piano, Elektronik etc. aber wenn die alle untergebracht werden sollen, wird die Einleitung endlos.
Kandidatur vom 21.2. bis 6.3.2013, Ergebnis: Lesenswert
BearbeitenJohn Wolf Brennan (* 13. Februar 1954 in Dublin) ist ein irisch-schweizerischer Klassik-, Jazz- und Improvisationsmusiker (überwiegend Klavier), Komponist, Dirigent und Kolumnist. Brennan wurde in den 1980er Jahren durch die Zusammenarbeit mit dem Saxophonisten Urs Leimgruber bekannt. Er veröffentlichte mehr als 50 Tonträger und wurde für 12 CDs in Folge mit 12 „Swiss Grammys“ ausgezeichnet. Er ist Mitglied der Komponistengruppe Groupe Lacroix und komponierte über 220 Stücke.
Erst Review, jetzt Kandidatur. Bitte um Meinungsbild. --Zippos (Diskussion) 23:25, 21. Feb. 2013 (CET)
- Fußnote 9. Bitte den Verfasser und den Titel des Beitrages aus dem Sammelband nennen -> ↑ a b c d e f Hans Steinbeck, Walter Labhart (Hrsg.): Schweizer Komponisten unserer Zeit, S. 58.
- Fußnote 19: Wo steht das konkret? Die Seitenangaben des Aufsatzes und die konkrete Seite der Textstelle bitte nachtragen. ↑ a b c Martin Schuster: Musik im prekären Gleichgewicht. In: Concerto 04/2006.
- Fußnote 34: Interview mit Michael Scheiner, 1998. Bitte den online Link noch einfügen. Damit dies gleich in der Fußnote für unsere Leser anklickbar ist.
- Bitte hier noch nachbessern. --Armin (Diskussion) 19:01, 22. Feb. 2013 (CET)
- Fußnote 9: Ich hab gerade nochmal nachgeschaut. Es steht tatsächlich kein Autor dabei, auch kein Kürzel. Die beiden Herausgeber haben den Text verfasst. Den Titel: "John Wolf Brennan" konnte ich aber ergänzen.
- Fußnote 19: Die genaue Seite ist mir nicht bekannt. Der Link auf Brennans Website wurde von mir gesetzt.
- Bei allen Interviews kannst du jetzt direkt über die ENWs auf die Artikel zugreifen.--Zippos (Diskussion) 20:03, 22. Feb. 2013 (CET)
Nach den Überarbeitungen im Reviewprozess ist dieser informative Artikel über den emsigen Pianisten und Komponisten aus der Schweiz in seiner Knappheit ganz klar lesenswert.-- LesenswertEngelbaet (Diskussion) 19:20, 27. Feb. 2013 (CET)
Ausführlich, gut zu lesen, viele Einzelnachweise u. Sekundärliteratur. -- LesenswertFreimut Bahlo (Diskussion) 07:42, 3. Mär. 2013 (CET)
Für mich klar . Einige kleine Fragen/Anmerkungen: Lesenswert
- klassisch-irischen Sängerin Una Wolf-Brennan - als Laie gefragt, kann man klassisches Irisch singen? Ist evtl. ungünstig formuliert. Ich vermute mal sie ist Irin und klassische Sängerin?!
- Weiterhin spielte er als Pianist mit Christy Doran, Patrice Héral, Esther Flückiger, Magda Vogel, Robert Dick, Gene Coleman, Hans Kennel, Margrit Rieben und Christian Wolfarth.[21] - hier ist mir zuviel name-dropping und ich frage mich ob denn alle so wichtig sind bzw. für ihn waren?!
- Im Jahr 1993 wurde er für 3 ver-flix-ten Flötenstücke mit dem Preis... - hier ist mir unklar ob die 3 noch zu Titel gehört oder nicht? Wenn ja muss sie auch kursiv geschrieben werden (3 ver-flix-ten Flötenstücke) und wenn nicht als Wort (drei ver-flix-ten Flötenstücke).
MfG--Krib (Diskussion) 09:22, 3. Mär. 2013 (CET)
- Punkt 1 und 3 wurden umformuliert. Bei Punkt 2 wüsste ich nicht, wie man eine bessere Liste erstellen kann. Musinfo ist eigentlich eine gute Grundlage für wichtige Musikerkollegen von Brennan. Er hat mit so vielen zusammengearbeitet, da fällt eine Auswahl schwer (in jedem Lexikoneintrag stehen andere). Ich könnte höchstens die roten Namen rausnehmen?--Zippos (Diskussion) 21:37, 3. Mär. 2013 (CET)
- Streichen könnte man evtl. Esther Flückinger; die anderen sollten alle bleiben.--Engelbaet (Diskussion) 16:48, 5. Mär. 2013 (CET)
- Hier ist ihre Homepage: [1] --Zippos (Diskussion) 17:41, 5. Mär. 2013 (CET)
- Streichen könnte man evtl. Esther Flückinger; die anderen sollten alle bleiben.--Engelbaet (Diskussion) 16:48, 5. Mär. 2013 (CET)
- Du bist der Experte und ich überlasse es dir, wenn alle drin bleiben auch gut. MfG--Krib (Diskussion) 23:02, 3. Mär. 2013 (CET)
Der Artikel wurde mit 3xL in dieser Version als Lesenswert ausgewertet. --Jbergner (Diskussion) 14:21, 6. Mär. 2013 (CET)
Defekte Weblinks
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