Diskussion:Kölner Kreis
Kölner Kreis heute
BearbeitenOffenbar gibt es unter dem Begriff Kölner Kreis seit 2012 eine neue Verwendung: https://www.koelnerkreis.de/ - es handelt sich jetzt um eine Kölner Gruppe von IT-Leuten, die sich zu IT-Sicherheit und IT-Forensik treffen und Veranstaltungen organisieren. (nicht signierter Beitrag von 46.183.103.8 (Diskussion) 12:25, 14. Nov. 2019 (CET))
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Quelle: http://www.ao1997.privat.t-online.de/koelnerkreis.html
Michael Germanicus
Bearbeiten"So verfasste ihr Düsseldorfer Zweig Flugblätter unter dem Pseudonym »Michael Germanicus«, die besonders während der Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Geistliche die Goebbelsche Propaganda entlarvten."
Ich möchte nicht ausschließen, dass unter dem Pseudonym Michael Germanicus verschiedene Flugblätter von verschiedenen Personen "verfasst" wurden, doch lassen mich Zeitpunkt und Thema der angesprochenen Flugblätter vermuten, dass der Düsseldorfer Zweig hier an der Verbreitung (wahrscheinlich auch dem Nachdruck) eines von dem Eichstätter Kirchenrechtler Dr. Joseph Lechner verfassten Briefes beteiligt war.
Auf http://www.bautz.de/bbkl/k/kraus_jo.shtml über den kath. Priester Johannes Kraus findet sich dazu:
"Eine seiner herausragendsten und spektakulärsten Leistungen war die organisierte Verteilung des berühmten Michael-Germanicus-Briefes. Am 18. Mai 1937 hatte der Chicagoer Kardinal George William Mundelein Hitler despektierlich als `dahergelaufenen österreichischen Tapezierer und einen schlechten noch dazu' sowie Goebbels als `verschrobenen Propagandaminister' bezeichnet. Letzterer reagierte nach Bekanntwerden der Rede Mundeleins in der Weltpresse am 28. Mai 1937 mit der sogenannten Brandrede in der Berliner Deutschlandhalle. Auf infame Weise verunglimpfte er den deutschen Klerus. Deshalb verfaßten K. und der Eichstätter Kirchenrechtler Dr. Joseph Lechner (1893-1954) je eine Antwort auf diese Schmährede. Schließlich wurde Lechners Entwurf der Vorzug gegeben, der als Offener Brief an Propagandaminister Goebbels unter dem Pseudonym »Michael Germanicus« bekannt geworden ist. Erbarmungslos deckte Lechner die doppelbödige Moral der NS-Bewegung auf und prangerte die Beeinflussung der Justiz durch die Partei an. Ab Juni 1937 wurde der »Michael Germanicus« in hoher Stückzahl heimlich weitergegeben. Er dürfte zu den in Deutschland am meisten verbreiteten Flugblättern während der nationalsozialistischen Herrschaft zählen. Die schlagartige Verbreitung im ganzen Deutschen Reich stellte Dompfarrer K. dadurch sicher, daß er bei einer Versammlung der »acies ordinata« in Frankfurt am Main den aus vielen Diözesen anwesenden Vertretern etliche Exemplare der Flugschrift zusteckte. Diese verteilten die Flugschrift in ihren Bistümern. Somit konnte der »Michael Germanicus« gleichzeitig in verschiedenen Gegenden Deutschlands auftauchen, so daß es der Gestapo trotz intensiver Fahndung nicht gelang, die Urheber der Flugschrift auszumachen. Auch die Presse in Mitteleuropa wies auf diesen anonymen offenen Protestbrief mehrmals hin und druckte ihn teilweise sogar im Wortlaut ab. Hunderte von Personen, Laien und Priester, darunter K., wurden verhört, etliche sogar verhaftet. Ob die Flugschriftenverteilung, die K. und andere Mitglieder der »acies ordinata« in größerem Maße betrieben, dazu beigetragen hat, daß im Sommer 1937 die Sittlichkeitsprozesse sistiert wurden, ist nicht zu beantworten."
Weitere Quellen: http://www.ku-eichstaett.de/universitaetsarchiv/geschichte.de
"1937 schreibt der Kirchenrechtler Dr. Joseph Lechner unter dem Pseudonym Michael Germanicus einen offenen Brief an Propagandaminister Joseph Goebbels mit dem Vorwurf, es gebe in Deutschland keine objektive Justiz mehr."
http://www.relilex.de/artikel.php?id=7781
"Sommer 1937 Offener Brief des Michael Germanicus (anonymer Verfasser: Professor Dr. Joseph Lechner, Eichstätt) an Dr. Joseph Goebbels, in dem als Erwiderung auf die Goebbels- Rede vom 28. Mai schonungslos mit der Propaganda und der Politik der Nationalsozialisten abgerechnet wurde"
http://www.ilab.org/db/detail.php?lang=de&membernr=1322&ordernr=11293
"LECHNER (Joseph); Offener Brief an Reichsminister Dr. Joseph Goebbels. Aus "N. Z. N." v. 30. 6. 1937, Nr.. 149. O. O. 20,5 x14,5 cm, 2 nicht numerierte Bll., 11 numerierte Bll., 1 w. Bl., rote, geheftete OBroschur. Der Text ist gezeichnet Michael Germanicus. Der Autor, Dr. Joseph Lechner, war Kirchenrechtler an der Katholischen Universität Eichstätt- Ingolstadt. Prangert die Goebbel'sche Schauprozesse, speziell gegen katholische Priester, an."
Sofern Interesse besteht, diesen Offenen Brief den Wikipedia-Nutzern zugänglich zu machen, kann ich diesen als PDF oder JPG zur Verfügung stellen.
Auch wenn auf dieser Seite jemand (zumindest auf den ersten Blick) mit recht "missionarischem Eifer" am Werk sein mag, entnehme ich der Seite www.kirchenlehre.com/goebbels.htm den Hinweis, dass auch Flugblätter unter dem Pseudonym "Michael Teutonicus" veröffentlicht wurde. Ist u.U. "Dr. Edmund Kaufmann" dem "Düsseldorfer Zweig" zuzuordnen?
"Der unmittelbar auf die berüchtigte Rede Goebbels' vom 28. Mai 1937 geschriebene Brief des Dr. Kaufmann und ein ähnlicher, womöglich noch drastischerer eines anderen Verfassers, der sich unter dem Pseudonym "Michael Germanicus" verbarg (veröffentlicht in J. Neuhäusler, Kreuz und Hakenkreuz, München 1946. Zweiter Teil, Seite 283/87), hatten dank ihrer Durchschlagskraft und Massenverbreitung nachweislich den Erfolg, daß von diesem Zeitpunkt an die Hetze wegen der behaupteten Sittlichkeitsverfehlungen der Geistlichen in den Zeitungen und im Radio eingestellt wurde. Goebbels selbst bezeichnete in einer Verfügung an die Gestapo die Tätigkeit des "Michael Teutonicus" als besonders gefährlich."
-- dlchnr