Die Einordung des Werkes von Karel Appel als "abstrakter Expressionismus" ist nicht korrekt. Appel ist in seinem stets der Ästehtik der CoBrA-Gruppe treu geblieben. Diese hatten sich aus der Erfahrung der NS-Kunstideologie und deren missbrauchten Schönheitsbegriff einer vermeintlichen ursprünglichen Schönheit zugewendet, die sie in der Kunst der Geisteskranken, der Kinder un der Volkskunst sahen. Damit standen sie Jean Dubuffet nahe. Karel Appel hat sich dabei besonders auf die Kindermalerei gestützt. Dieser Bezug ist eine Art Leitmotiv im Gesamtwerk Appels, wie ich es in meiner Magisterarbeit an der Universität zu Köln ausgearbeitet habe. In einem Katalog der Beyerle-Sammlung wurde er zitiert, das es zunächst ein wildes Tier sei und dann Kind. Er hat in seinem Schaffen zeitweise Anleihen des atcion-paitings aufgegriffen und teilweise auch zu Jazz-Musik gemalt. Aber trotzdem bewahren die Bilder immer den Bezug zur Gegenständlichkeit, was er auch in den Bildtiteln bekräftigt. Der Bezug zur Gegenständlichkeit (Mensch.Tier.Vogel etc) mag wie bei frühkindlichen Bildrn reduziert sein, aber er wird nie aufgegeben. Die Motivation Appels war somit eine völlig andere als die der Abstrakten Expressionisten. Die Annäherung an die abstrakte Malerei ist eher als ein "kindliches" Experimentieren mit den Möglichkeiten,so wie er auch Bilder im Dunkeln gemalt hat oder auch mit Kindern zusammen gemalt hat.
Norbert Küpper M.A., Kunsthistoriker (nicht signierter Beitrag von 78.34.173.55 (Diskussion) 18:14, 23. Jan. 2012 (CET))