Diskussion:Karmarschstraße
Diverse Anmerkungen
BearbeitenHallo! Schön und gut, daß es diesen Artikel gibt. Jedoch gibt es daran einiges zu verbessern:
1. Das Lemma sollte „Karmarschstraße (Hannover)“ lauten. Die Straße ist nunmal nicht überregional bekannt und bedeutend, hat andererseits aber engsten Bezug zu Hannover wie kaum etwas anderes, daher muß der Stadtname im selben Atemzug mitgenannt werden.
2. Den Einstiegssatz „Die Karmarschstraße in Hannover ist eine Hauptgeschäftsstraße, die seit 1879 prägend für die Innenstadtstruktur ist.” finde ich verkehrt. Hauptgeschäftsstraßen sind Georgstraße, Bahnhofstraße und Große Packhofstraße. Es wird suggeriert, die Karmarschstraße würde sich auch auf diesem Level bewegen. Für die Lage und Größe ist sie als Geschäftsstraße doch sogar eher unterentwickelt. Ich würde sie auch gar nicht als “Straße” bezeichnen”, sondern als “Straßenzug”, da die einzelnen Abschnitte kaum als Einheit wahrgenommen werden. Deshalb ist sie auch nicht “prägend für die Innenstadtstruktur”. Die Abschnitte haben heute Funktionen wie alle anderen Straßen auch, da ist nichts Besonderes mit verbunden. Herausragend war der historische Durchbruch, und das sollte man dann auch schreiben, wobei die schon im Einstiegssatz vorgenommene genaue Datierung auf 1879 unnötig und übertrieben erscheint. Vorschlag: “Bei der Karmarschstraße in Hannover handelt es sich um einen Straßenzug, mit dem im 19. Jahrhundert das überlieferte historische Straßennetz durchbrochen und somit die Innenstadt neu strukturiert wurde.”.
3. „(...) ist in ihrer Bedeutung für die Verkehrsstruktur der inneren Stadt nur vergleichbar mit der Georgstraße und der Streckenführung der Eisenbahn.”. Diese Vergleiche mit ganz anders gelagerten Maßnahmen helfen für das Verständnis nicht weiter. Ich wüßte auch nicht, warum die vier Abschnitte der Karmarschstraße wichtiger sein sollten als die Bahnhofstraße. Und was ist eigentlich mit der Trasse Leibnizufer – Friedrichswall – Schiffgraben? Heutzutage, und die Gegenwart schließt der Satz ja mit ein, ist die Bedeutung für den Verkehr nicht nennenswert groß, weder für Autofahrer noch für Radfahrer noch für Fußgänger. Fast niemand benutzt den ganzen Straßenzug am Stück (zumal sich ja die Nutzungsform ändert). Am ehesten trifft es noch auf die U-Bahn zu, was dann aber auch so dargestellt werden müßte.
4. „Die Karmarschstraße wurde nach dem Bau ihres ersten Teilstücks 1880 nach Karl Karmarsch benannt; erst 1950 erhielt der ganze Straßenzug diesen Namen.”. Statt schon verwirrend in die historischen Einzelheiten zu gehen, sollte hier nur stehen, daß die Straße nach Karl Karmarsch benannt ist. Jedoch müßte wenigstens in einem Nebensatz erwähnt werden, weshalb diese Person in Hannover geehrt wird. Das steht bisher im ganzen Artikel nicht.
5. Der Artikelaufbau ist mit der Kapitelbezeichnung „Geschichte“ unausgegoren, wenn sämtlicher Artikelinhalt unter dieses als einziges Kapitel fällt ...
6. „Schon zur Zeit des noch jungen Königreichs Hannover plante der hannoversche Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves (...)”. Es liest sich schwer, wenn mit Hilfe eines vorherigen Zeitalters auf eine längere Geschichte des Vorhabens hingewiesen wird, und man sich dann in jenem Zeitalter nochmals zeitlich orientieren muß. Inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Straßenzug und dem Königreich besteht, bleibt offen. Außerdem müßte meinem Sprachgefühl nach “hannoversche” hier großgeschrieben werden, da so wie jetzt die Aussage getroffen wird, daß Laves Hannoveraner war, aber nicht, daß er für den Hannoverschen Königshof arbeitete.
7. „Plante Laves 1816 noch eine repräsentative Achse lediglich zum Leineschloss, (...)”. Das ist unverständlich. Da eine Achse vom Kröpcke zum Leineschloß ja nahezu das Gleiche wäre wie die Karmarschstraße, geht es wohl um die ganz andere Richtung. Aber von welchem Startpunkt aus? Falls die Achse von der Waterloosäule her gemeint ist, die wurde ja verwirklicht. Hat aber eigentlich nichts mit dem Thema zu tun.
8. „das Schlüsselgrundstück für die Anlage der nun anzulegenden Karmarschstraße.”. Formulierungsvorschlag: “das Schlüsselgrundstück, um nun die Anlegung der Karmarschstraße duchzuführen.”.
9. „Zwischen 1879 und 1898, anfangs begleitet von großem Widerstand in der Bevölkerung, die keine durchgehende Straße wollte, wurde das erste Teilstück bis zur Osterstraße von 1879 bis 1881 rein privatwirtschaftlich errichtet, wobei die Ständehausstraße entstand, die zunächst nur als Passage geplant war.”. Den Gesamtzeitraum 1879 – 1898 anzugeben, ist hier völlig überflüssig. Statt “bis zur Osterstraße” wäre “bis zur Höhe Osterstraße” anschaulicher. Dazu fehlt aber die Nennung des Ausgangspunkts, also die Höhe Georgstraße (wenn man "Kröpcke" schreiben will, dann mit dem Hinweis, daß jene Stelle damals noch nicht so hieß). Zur Ständehausstraße müßte man schreiben, daß diese als neuangelegte Seitenstraße entstand, sonst könnte gedacht werden, der erste Abschnitt der Karmarschstraße hätte "Ständehausstraße" geheißen. Ferner sollte erläutert werden, weshalb "die Bevölkerung" "keine durchgehende Straße" wollte. Wahrscheinlich doch nicht wegen der gutgemeinten Veränderung des Straßennetzes ansich, sondern wegen des notwendigen Abrisses bestimmter (Wohn)Bauten.
10. „Der zweite Teilabschnitt, die damalige Grupenstraße, entstand 1881 bis 1883 als Verlängerung der Karmarschstraße bis zur Marktstraße mit ihrer charakteristischen Kurve und führte dann weiter an dem seinerzeit geplanten Südflügel des Alten Rathauses vorbei.”. Hier müßte unbedingt erwähnt werden, daß diese damalige Grupenstraße nicht mit der heutigen parallel laufenden Grupenstraße zu verwechseln ist. Der Name wäre zu erklären; zu dem vormaligen Bürgermeister Grupen gibt es auch einen eigenen Artikel. Statt “bis zur Marktstraße” sollte es “bis zur Höhe Marktstraße” heißen, da sonst theoretisch gedacht werden könnte, die Marktstraße wäre keine Querstraße sondern die Verlängerung in der Flucht. Dem Satzbau entnimmt der Leser fälschlicherweise auch, daß es die Marktstraße sei, die eine charakteristische Kurve aufweist. Führte dieser zweite Abschnitt tatsächlich schon am Rathaus vorbei, also bis Höhe Köbelingerstraße? Ich kann es mir schlecht vorstellen, da dann der dritte Abschnitt nur noch kurz gewesen wäre.
11. “Von der Grupenstraße aus mündete eine abzweigende Passage am Marktplatz in der aufgestockten ehemaligen Marktwache.”. Diesen Satz verstehe ich nicht. Außerdem sollte nicht öfter als nötig der Name Grupenstraße benutzt werden, wegen der Verwechslungsgefahr mit der jetzigen Grupenstraße.
12. “An der Georgstraße entstanden aufwendige Eckbauten, insbesondere das Hotel Continental und das Haus Brackebusch, welches später – 1948 bis 1949 – als Europa-Haus neu errichtet wurde.”. Mit diesem Satz wird zwischen den Erklärungen zum zweiten und zum dritten Abschnitt unvermittelt an den Kröpcke gesprungen. Daher sollte man ihn mit “Zur selben Zeit” oder ähnlich einleiten. Aber die Formulierung “An der Georgstraße” ist ja wohl auch völlig verfehlt. Hier wäre zu verdeutlichen, daß die Bebauung des ersten Abschnitts der Karmarschstraße betroffen war. Die Info mit dem Europa-Haus sollte analog zu Conti-Block / Kröpcke-Center nach weiter hinten verschoben werden.
13. „Das dritte Teilstück der Karmarschstraße stellte eine Verlängerung der Grupenstraße dar und führte in der Bauzeit von 1882 bis 1892 bis zur Leinstraße.”. Nein, es war keine Verlängerung der Grupenstraße, sondern eine weitere Ausbaustufe des Gesamtstraßenzugs, auf die sich der Name des benachbarten Abschnitts, Grupenstraße, nun auch erstreckte. “bis zur Höhe Leinstraße”.
14. „Die Anlage der Straße erfolgte durch Wallbrecht im Auftrag der Stadt und im Zusammenhang mit dem Bau der Markthalle.” Statt “Anlage” fände ich “Anlegung” verständlicher. Zur Markthalle müßte ja wohl erwähnt werden, welch außergewöhnlicher und charismatischer Bau das war. “Im Zusammenhang” ist mir zu wenig, denn es können auch Baumaßnahmen miteinander in Verbindung stehen, die nicht benachbart sind. Daher sollte konkret geschrieben werden, daß diese besondere Markthalle direkt am Straßenzug entstand.
15. „(...) wurden an der Straßenseite nur noch der neue Flügel des Alten Rathauses und (...) erbaut.”. Hierzu müßte – da man es sich auch mit vorhandenem Wissen nur schwer vorstellen kann - genauer erklärt werden, daß das Rathaus vorher dem Marktplatz zugewandt war und keine Rückseite hatte, da dort eben keine Straße verlief. Und daß mit der Gestaltung des Südflügels zumindest der heutigen Auffassung nach die Südseite zur Vorderseite wurde. Den Begriff “Flügel” empfinde ich bei dem Gebäude übrigens unpassend, da man sich darunter doch eher einen nach drei Seiten offenen, ausscherenden Gebäudeteil vorstellt.
16. „(...) mit starker Auflösung der Ladenfronten.”. Ist für mich unverständlich.
17. „Der vierte Teilabschnitt der Straßenquerung verlief über die ehemalige Mühlenstraße und den Platz Am Himmelreich und erbrachte in den Jahren 1896–1898 eine Straßenverbreiterung bis zum Friederikenplatz.”. Dieser heillos verkorkste Satz will und müßte eigentlich diesen Inhalt wiedergeben: Es verlief dort bereits eine kleine Straße, die Mühlenstraße (benannt nach der Klickmühle, wozu es einen Artikel gibt). Als vierter Abschnitt des Straßenzugs wurde sie von 1896 bis 1898 noch etwas verbreitert und ausgebaut. Der Name blieb allerdings “Mühlenstraße”.
18. „Beim heutigen Platz der Göttinger Sieben vor dem Niedersächsischen Landtag entstand die Flusswasserkunst.”. Auch vor “Niedersächsischen Landtag” müßte “heutigen” stehen.
19. „Wie von den Gegnern der Karmarschstraße prophezeit, deklassierte die Karmarschstraße die Altstadt, gab jedoch der Innenstadt eine neue Struktur und etablierte hierdurch das großstädtische Geschäftshaus als vorherrschende Baugattung.”. Statt "Gegnern der Karmarschstraße" besser "Gegnern des Straßendurchbruchs". Hier wird nun also mal erläutert, worin Ablehnungsgründe bestanden. Mit Deklassieren ist wohl gemeint, daß an dem Straßenzug die besten und neuartigen Geschäfte einschließlich der Markthalle lagen. Kann ja sein, aber solche Geschäfte wären andernfalls an anderen Stellen entstanden, sind sie ja auch (Georgstraße), von daher war ein enger Bezug mit der Anlegung des Straßenzugs nicht gegeben. Für mich ist diese Argumentation nicht schlüssig und daher als historische Wahrheit unglaubwürdig. “Großstädtisches Geschäftshaus” als “Baugattung” erscheint mir sehr schwammig. Und müßte vor “Altstadt” nicht ein “übrige” gesetzt werden, da der Straßenzug doch mitten durch selbige hindurchführte und somit doch auch dazugehörte, oder? Daß mit ihm eine neue Struktur geschaffen wurde, war von vornherein klar bzw. überhaupt der Entstehungsgrund, von daher ist diese Erwähnung nachträglichen Feststellens müßig.
20. „(...) erfolgten in den Jahren 1947 und 1948 erste Aufbaupläne.”. Nur "Aufbau" trifft es meines Erachtens nicht. Wenn man schon nicht von “Wiederaufbau” sprechen will, dann vielleicht wenigstens von “Neuaufbau”.
21. Im Absatz mit den Beschreibungen zur Nachkriegszeit wäre zu erwähnen, daß nun durchgängig der Name „Karmarschstraße“ verliehen wurde, daß der Name „Grupenstraße“ seither für die neue Parallelstraße weiterverwendet wird, und daß neben dem Conti-Block auch das Europa-Haus entstand (welches als erstes neuerrichtetes Geschäftshaus im Zentrum von besonderer Symbolik ist).
22. „In den Jahren 1965 bis 1975 erfolgte der Bau der hannoversche U-Bahn (...)”. “hannoverschen” (kann aber eigentlich ganz weg).
23. „Die letzte Baulücke wurde 1973 durch den Solitärbau der Sparkasse unter der Hausnummer 47 geschlossen.”. Diese Formulierung halte ich für sehr unglücklich, denn eine geschlossene Blockrandbebauung liegt nun gerade nicht vor. Außerdem ist ja der vierte Abschnitt fast gar nicht bebaut.
24. „Die zunächst zum Abbruch bestimmten Bauten aus dem 19. Jahrhundert zwischen der Köbelingerstraße und der Leinstraße (...)”. Statt “der Köbelingerstraße” könnte man vielleicht “Altem Rathaus” schreiben, da jene Straße nicht mehr wirklich als Straße bekannt ist, und man selbst dann noch verunsichert ist, wenn man den Straßennamen im Stadtplan gefunden hat.
25. „Die Kreuzung mit der Osterstraße (auch „Altstadt Südkurve“ genannt)”. Hierzu möchte ich nachfragen, ob dieser Ausdruck tatsächlich geläufig ist. Sinn ergibt er für mich jedenfalls nicht. Die Stelle lag weder früher im Süden der Altstadt, noch liegt sie südlich des heutigen Altstadtrestes.