Diskussion:Kloster Rotaha
Formulierungen im Artikel Kloster Rotaha
BearbeitenMit Ihrer stellenweise absoluten Formulierungen, als wenn Theorien schon Tatsachen wären, bin ich nicht einverstanden. 1.)Ihre Web-Seite "Urkundliche Nachweise" Zeile 5: "Die Übergabe des Klosters ... war.." a) dagegen ist zu sagen:Sonderdruck aus Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters Jgg.33 2005 E. SchallmayerBeispuiel Ober-Roden S.147 "Abas Gatte Ado /Addo...war in die Verschwörung...um Hardrat... verwickelt.Möglicherweise in diesem Zusammenhang ist die Übereignung des Klosters an Lorsch zu sehen." Zu Ihrer gewählten Formulierung gibt es keinen Beweis. Auch in der angeführten Schriftstelle in E. Schallmayer "Die benediktinischen Mönchsund Nonnenklösterin Hessen 2004,S893 lautet: "Die Bestrafung folgte auf dem Fuße. Möglicherweise in diesem Zusammenhang Übereignung mehrerer Klöster, darunter auch die des Klosters Rothaha, an Lorsch zu sehen" b) Es gibt noch andere Gründe für die Übergabe des Kloster Rotaha an Lorsch, die zzwar plausibel, aber nicht beweisbar sind. S Literaturangabe [1] u. [2] c) Es gibt keinen Beweis, dass Aba tatsächlich dem thüringischen Haus des Hardrat nahe stand. Auf Grund der Leitnamentheorie hält Hartman inn "Kloster Machesbach und frühmittelalterlicher Adel im Bachgau " in Aschaffbg. Jahrbuch nr. 16, Jahrgg.1993 S.181, es für möglich "Ob man nun Addo als Haganonen oderHattonen einordnet, engere Beziehungen zu ostfränkisch-thüringischenGroßen werden in beiden Fällen spürbar. Sie dürften der Grund gewesen sein für die zu vermutende Beteiligung von Abas Gatten an der Verschwörung Hardrats... 2. Ihre Web-Seite "Urkundliche Nachweise" Zeile 9 "Nach der Übergabe des Klosters Rotaha fand ein Pagtroziniumwechsel zugunsten des Heiligen Nazarius statt." a) Wenn diese Formulierung so gemeint ist, dass der Zeitpunkt nicht unmittel nach der Übergabe gemeint ist, könnte man sie gelten lassen b) Schallmayer meint das aber nach der aufgeführten Schriftstelle anders. Auf S.891/892 schreibt er : "Die dem fränkischen Hochadel entstammende Aba vermachte durch diese Schenkunk ihr Eigenkloster dem Mönchskonvent in Lorsch,der seine neuen Besitzrechte durch den Wechsel des Patroziniums auf St. Nazarius dokumentierte. Die von Ihnen angegebene Bezugsquelle [3] S.892 wiederholt nur, ohne einen Beweis anzutreten: " Nach Übergabe des Klosters an Lorscherfolgte ein Patroziniumwechsel" Gegen eine Verabsolutierung dieser These, dass Lorsch diesen Patroziniumswechsel auf Grund der Übereignung des Klosters veranlasst hat, um seinen Besitz zu dokumentieren lässt sich folgendes sagen: a) Es gab Kirchen, die dem HL. Nazarius geweiht waren, ehe sie dann dem Kloster Lorsch geschenkt wurden (Codex Lorsch v.5.7.774 Handschuhheim, Cl 2420 Zatzenhausen, Ersheim 773) b) Das Kloster Lorsch hat dermaßen viele Kirchen geschenkt bekommen (CL 1965, 1114, 248, 878 usw) dass es heute unzählige Kirchen geben müsstedie dem Hl. Nazarius geweiht wären, wenn es Usus von Lorsch gewesen wäre, seinen Besitz mit dem Nazariuspatrozinium zu dokumentieren. c) Cl 164 gibt an, dass Lorsch 5 Tochterklöster hatte, die bedeutender als Rotaha waren. Jedoch nicht eines trägt das Patrozinium des Hl Nazarius d) Noch 903 nenn CL58 kein anderes Patrozinium für Rotaha, sondern betzeichnet es als dem Hl. Nazarius gehörig (da es ja 786 dem Heiligen Nazarius bereits übereignet worden war. e) Nach [4] fand 1472 in Oberroden ein Pfründentausch statt.Dies war ein Rechtsakt, in dem das Tauschobjekt genau bezeichnet wurde.Dort wurde nur der Stefansaltar genannt, das Patrozinium nicht. Das ist ausreichend wenn der Altar mit dem Patrozinium der Kirche übereinstimmt Vermutlich ist das Patroziniumim Gedenken an bessere Zeiten, in denen Oberroden von Lorsch mit der Wahrnehmung der Seelsorge in Rotaha gemäß der Frankfurter Synode von 794 beauftragt worden war, später eingerichtet worden. Wertung: Das Nazarius Patrozinium ist kein geeignetes Mittel, um den Standort Oberroden für das Kloster Rotaha schlüssig nachzuweisen. §; Ihre Web-Seite "Archäologische Nachweise" Zeile 5. "...typisch für ein Frauenkloster dieser Zeit" Nicht nur in Klosterkirchen, sondern auch in gewöhnlichen Pfarrkirchen wurden Emporen errichtet.Diese Tatsache lässt nicht den zweifelsfreien Rückschluss zu, dass die bei den Ausgrabungen nachgewiesenen Bauphasen tatsächlichum eine Klosterkirche handelt. Es könnten reine Vorgängerkirchen der Pfarrkirche sein. In [5] S 160 heisst es:" Die Stufe im Westteil der Kirche deutet mit blick auf die urkundlicheNennung eines Frauenklosters möglicherweise eine Art Nonnenempore an. Wertung: Es ist gar nicxht eindeutig belegt, dass es eine Empore gab. 4.Ihre Web-Seite "Sonstige Belege" Zeile 1 s. Einwände unter 2 Urkundl. Nachweise Zeile 9 5. Ihre Web-Seite Sonstige Belege Zeile 7 "Ein Vogteirecht über ein Klosterhätte allerdings sehr viel eindeutiger ausgedrückt werden können." Wertung: Dieser Satz gehört hier nicht her! ES steht nicht an darüber zu spekulieren, was man aus heutiger Sicht hätte anders machen können. Das hat nichts mit einer Sachaussage zu tun. 6 Ihre Web-Seite "Wertung " Zeile 5: " Dagegen spricht, dass dort kein archäologischer Befund vorliegt" Dagegen ist zu sagen: Wenn noch keine kostspielige geomagnetische Untersuchung und Grabung durchgeführt worden ist,können natürlixch auch keine archäologischen Befunde vorliegen. Es ist jedoch unlogissch, auf Grund heute noch nicht vorliegender archäologischer Ergebnisse, den Standort nördlich Rollwald grundsäzlich auszuschließen. 7.)Ihre Webseite "Wertung" Zeile 6-8 Ein eindeutiger Beweis, dass die Vorgängerkirchen der Pfarrkirchen Oberroden auch Klosterkirche war, wurde nicht erbracht So kann dies nur als Möglichkeitzz beschrieben werden. Zum Nazarius - Patrozinium: Man kann von ausgehen, dass Rotaha ein Eigenkloster des Magistralen und Maingaugrafen Theodo war, das schon seit Generationen (s. CL12) im Besitz der Theodonen war. Es spricht dafür, dass der Vogtshof (Niwenhof)der Sitz Theodos war, von dem aus die Gerichtsbarkeit und die Verwaltung des Maingaus ausgeübt wurde.Für sein Kloster war er Eigenkirchenherr. Als solcher hatte er für die ständige kirchliche Versorgung des Klosters und dessen Schutz zu sorgen. Dies wird durch die Synode von Frankfurt794 gesetzlich den Eigenkirchenherren zur Auflage gemacht. Durch den Tod des Theodo entstand für das Kloster ein Vakuum an Schutz und Verwaltung. Durch die Übergabe des Klosters an Lorsachwurde Lorsch zum REigenkirchenherren. Alsd Reichskloster war es in besonderer Abhängigkeit von König- zur Befolgung der Synodenbeschlüsse von Frankfurt - verpflichtet.Rotaha erhielt durch die Übereignung die Vorteile eines Reichsklosters.LOrsch musste nun für die Seelsorge sorgen. Da Oberroden nach Schallmayer über eine Kirche verfügte, die wahrscheinlich schon zur Merowingerzeit bestand,verpflichtete Lorsch wahrscheinlich Oberroden, die Seelsorge von Kloster (und Nieder-Roden ) durch üppige Ausstattung der Pfründe ständig wahrzunehmen.[6]So könnte es sein, dass Oberroden aus Dankbarkeitfür die Auszeichnung und die Bereicherung ein Patroziniumwechsel zum Hl. Nazarius vornahm.
Literatur: [1]Karl Pohl " Hier!? lag das karolingische Kloster Rotaha"Grin Verlag 2008 ISBN 978-3-638-94679-7 [2] Karl Pohl" Die Äbtissinnen Aba und Hiltisnot und ihr karolingisches Rotaha" Grin Verlag 2011 ISBN 978-3-640-83469-3 [3] E. Schallmayer Oberroden/Rothaha in Friedhelm Jürgensmeier, Franziskus Büll, R.E.Schwerdtfeger "Die benediktinischen Mönchs-und Nonnenklöster in Hessen" 2004 [4]Karl Pohl "Die wechselvolle Geschichte des Patroziniums der St. Nazarius Kirche in Oberroden /Rödermark" Grin Verlag 2009 ISBN (e-book) 973-3-640-39689-4 [5] E. Schallmayer "BeispielOberroden (Stadt Rödermark) Sonderdruck aus Zeitschrift f. Archäologiedes Mittelalters Jgg.33, 2005 [6] Karl Pohl "Vom Vogtshof zum Landgericht Nieder-Roden "Der "Niwenhof" beim ehemaligen karolingischen Kloster Rotaha Grin Verlag 2010 ISBN 978 -3-640-68563-2
Verfasser: Karl Pohl Leipziger Ring 361 63110 Rodgau (nicht signierter Beitrag von 84.176.223.136 (Diskussion) 18:54, 6. Okt. 2011 (CEST))