Diskussion:Krefelder Appell
Jungliberale?
Bearbeitenwürde mich stark wundern, wenn da Mitglieder der JuLis dabeigewesen sind, tippe darauf, dass eigentlich die Jungdemokraten gemeint sind, oder? --Sirdon 23:07, 15, Okt 2006 (GMT)
- stimmt, mein Fehler. Jesusfreund 00:48, 16. Okt. 2006 (CEST)
Teilnehmerzahl
BearbeitenWorauf beruht die Angabe von 1500 Teilnehmern? Nach einem Aufsatz von Karl-Wilhelm Gellissen aus 2006 im Krefelder Jahrbuch "die Heimat", betrug die Teilnehmerzahl ca. 800 Personen.alaska 21:12, 9. Okt. 2008 (CEST)
- Die Zahl stammt von einem der Organisatoren und bezieht sich auf das ganze Treffen, nicht nur den Beschlusstag. Ref angegeben. Jesusfreund 23:31, 9. Okt. 2008 (CEST)
Krefelder Appell 1683
BearbeitenWurde nicht auch William Penns Anwerbung von Siedlern im Niederrhein-Gebiet 1683 als Krefelder (oder eher: Crefelder) Appell bezeichnet? Dann wäre hier zumindest ein Verzweigungsbaustein angebracht. --194.156.44.23 14:45, 18. Mär. 2009 (CET)
Einflussnahme durch die SED
Bearbeiten"Der Entwurf stammte von Josef Weber, einem Direktoriumsmitglied der Deutschen Friedensunion, und dem ehemaligen Bundeswehrgeneral Gert Bastian." ist im Artikelzu lesen. Ein wesentlicher Punkt zur Verdeutlichung fehlt aber:
Der "Krefelder Appell" wurde maßgeblich von Initiatoren verfasst, die direkt oder indirekt unter dem Einfluss der SED standen. Der Geschäftsführer der Organisation "Generale für den Frieden" mit Gerd Bastian war Gerhard Kade, der für die Stasi arbeitete. Die Deutsche Friedensunion (Josef Weber) wurde wesentlich von Ost-Berlin finanziert. --Degruyter 21:51, 29. Mai 2009 (CEST)
- Ja, das ist seit Apels Flugblatt die übliche Denunzierungsmasche (steht belegt im Text).
- Tatsächlich stammte der Text aber nunmal zu mindestens 50 Prozent von einem Bundeswehrgeneral, der Gründungsmitglied der damals pazifistischen Grünen war und über jeden Zweifel an Ostfernlenkung erhaben; auch die anderen 50 Prozent hat dem Josef Weber nicht die Stasi diktiert. Der Entwurf wurde von allen Forumsteilnehmern akzeptiert und unterzeichnet; das waren alles Vertreter westdeutscher politischer Gruppen und viele scharfe Kritiker der SED. Das Krefelder Treffen haben die Teilnehmer selber bezahlt und die Druckkosten für den Aufruf auch. Die DDR ist gescheitert, und die Forderungen des Appells haben sich historisch als richtig erwiesen und wurden realpolitisch annähernd verwirklicht. Der Kalte Krieg ist vorbei. Jesusfreund 06:14, 25. Jun. 2009 (CEST)
Ja, der Kalte Krieg ist vorbei. Daher sollte man nun, besonders in WP keine POV mehr verbreiten und vor allem die Erkenntnisse der Forschug über die Finanzierung, Lenkung und personelle Steuerung von DFU und "Krefelder Appell" zu Kenntnis nehmen. Unverzichtbar für eine seriöse Auseinandersetzung mti der Friedensbewegung und dem "Krefelder Appell" sind folgende Titel:
Baron, Udo: Kalter Krieg und heißer Frieden. Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei 'Die Grünen'. Münster 2003.
Gerhard Wettig, Die Sowjetunion in der Auseinandersetzung über den NATO-Doppelbeschluss 1979–1983, in: VfZ 57 (2009), S. 217–259.
Michael Ploetz/Heinz-Peter Müller, Ferngelenkte Friedensbewegung? DDR und UDSSR im Kampf gegen den Nato-Doppelbeschluss, Münster 2004
Philipp Gassert, Tim Geiger, Hermann Wentker (Hg.), Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung. Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive, München 2011.
In diesem Band kommt Helge Heidemeyer von der Stasi-Unterlagenbehörde zu dem sehr zurückhaltend formulierten Ergebnis, dass „Teile der westdeutschen Friedensbewegung von Moskau beziehungsweise Ost-Berlin finanzielle und logistische Unterstützung erhielten und östlichen Beeinflussungsversuchen ausgesetzt“ waren, was „mittlerweile durch die Akten der DDR, insbesondere des Ministeriums für Staatssicherheit“ belegt sei (S. 251).
Sven Felix Kellerhoff fasst die Ergebnisse des Historikers Gerhard Wettig wie folgt zusammen: "Ihr wichtigstes Dokument [der Friedensbewegung], der "Krefelder Appell" vom 16. November 1980, war weitgehend aus Moskau und Ost-Berlin vorgegeben."
Der WP-Artikel ist in seiner jetzigen Form hochgradig irreführend und tendenziös.
-- FaJo (Diskussion) 18:10, 20. Jun. 2012 (CEST)
PS: Auch die Belegstruktur des Artikels ist völlig mangelhaft. Es wird einzig aus einem Artikel eines Teilnehmers, also Zeitzeugen, zitiert (Christoph Strässer: Der Krefelder Appell, in: Hans A. Pestalozzi: Frieden in Deutschland. Die Friedensbewegung, wie sie wurde, was sie ist, was sie werden kann, Wilhelm Goldmann Verlag, München 1982, S. 87ff). Der ganze Artikel ist so nicht valide, strotz vor Fehlern und Einseitigkeiten und ignoriert die mittlerweile breite Forschung zum Krefelder Appell und der Friedensbewegung. Er sollte gelöscht werden (Löschantrag folgt) und vollkommen neu geschrieben werden. -- FaJo (Diskussion) 15:39, 22. Jun. 2012 (CEST)
- Hübsch selektiv rausgesuchte Literatur (man könnte ja zB auch Franz Walter verwenden, oder Stamm vom Bundesarchiv), aber auch die stützt Kellerhoffs fromme "Zusammenfassung" nicht. Dass hingegen "Teile der westdeutschen Friedensbewegung von Moskau bzw. Ost-Berlin finanzielle und logistische Unterstützung erhielten und östlichen Beeinflussungsversuchen ausgesetzt" waren, ist zweifellos zutreffend, jedenfalls was das DKP- und DKP-nahe Spektrum der Bewegung angeht (das freilich nur einen relativ kleinen Ausschnitt ausmachte).--Mautpreller (Diskussion) 16:19, 11. Nov. 2015 (CET)
Kein Ruhmesblatt
BearbeitenDer Artikel ist ja nicht grade ein Ruhmesblatt für die WP lese ich grade hier. --Zweedorf22 (Diskussion) 22:59, 3. Nov. 2015 (CET)
- +1 So ist es. Er ist massiv ideologisch überformt. Der Kr. Appell wird auf der Disk. hier sogar als "historisch richtig" ausgewiesen - meine Güte. Hier regiert nicht Wissenschaft oder Wissen die Tastatur, sondern Gesinnung. Atomiccocktail (Diskussion) 12:45, 11. Nov. 2015 (CET)
Es trifft aber nicht zu, dass der Krefelder Appell "aus Moskau und Ostberlin vorgegeben" gewesen sei etc. Gert Bastian hat sich öffentlich als Autor des Texts bezeichnet, ob das zu 100% stimmt, kann man natürlich nicht wissen. Die genaue Entstehung ist nicht geklärt, vermutlich handelte es sich um eine Kompromissbildung auf Basis eines Entwurfs von Bastian. Vielleicht gab es auch einen Entwurf von Weber. Entwürfe sind jedoch nicht erhalten (interessanterweise ist auch der Verbleib der Unterschriftenlisten, mindestens zum großen Teil, ungeklärt).
Es trifft zu, dass die DFU zu einem großen Anteil aus der DDR finanziert wurde. Ebenso trifft aber zu, dass die DFU eine kleine Organisation von wahrscheinlich etwa 3000 Mitgliedern war, die zudem in sich keineswegs homogen war. Die DKP, mit der die DFU zusammenarbeitete, war größer (etwa zehnmal so groß), aber wäre ebenfalls auf keinen Fall in der Lage gewesen, eine solche Kampagne zu tragen. Der Krefelder Appell profitierte sicherlich von der organisatorischen und z.T. auch finanziellen Förderung durch die DFU, seine enorme Wirkung ist aber ganz sicher nicht darauf zurückzuführen. Denn KOFAZ und DFU hatten schon zuvor eine Reihe von Aufrufen zur "Beendigung des Wettrüstens" verfasst, die nur sehr mäßig erfolgreich waren. Hier spielte eine erheblich größere Rolle die führende Beteiligung von Bastian und Kelly sowie später zahlreicher sozialdemokratischer, grüner, ökologischer, kirchlicher und gewerkschaftlicher Akteure, oft gegen den Willen der jeweiligen Führungen, Leute, die mit der DKP und der DFU rein gar nichts am Hut hatten.
Es trifft ferner auch zu, dass der Berliner Appell von Havemann und Eppelmann, Initialzündung für die unabhängige Friedensbewegung in der DDR, sich auf den Krefelder Appell bezog. Also schütten wir das Kind nicht mit dem Bade aus.--Mautpreller (Diskussion) 13:42, 11. Nov. 2015 (CET)
Knabe
BearbeitenKnabes kurzer Text geht nur ganz am Rande auf den Krefelder Appell ein. Er ist daher definitiv nicht geeignet für die Literaturliste. Selbst Christoph Stamm: Bestand B 422 Die Deutsche Friedens-Union (DFU) 1960–1990. „Friedenspartei“ oder „Die Freunde Ulbrichts“? In: Mitteilungen aus dem Bundesarchiv, 20. Jg. (2012), Heft 1, S. 44–55, befasst sich eingehender mit dem Thema. Wenn man die Literatur erweitern möchte, bietet sich ganz anderes an. Beispielsweise Franz Walter: Manifest der Friedensbewegung im Herbst der Kanzlerschaft Schmidt. Der „Krefelder Appell“ von 1980. In: Johanna Klatt, Robert Lorenz (Hrsg.) Manifeste. Geschichte und Gegenwart des politischen Appells. Transcript, Bielefeld 2010, S. 255–284.--Mautpreller (Diskussion) 13:18, 28. Apr. 2020 (CEST)