Diskussion:Kreis Bünde
Anmerkungen
BearbeitenDie Preußen-Karte finde ich eine Super-Idee.
Ich habe die Einwohnerzahlen mal hinzugefügt und in der Infobox auf den "neuesten Stand" gebracht.
Eine extra-Zwischenüberschrift "Politik" nur für den einen Punkt "Landrat" ist in Kreis-Infoboxen eigentlich nicht vorgesehen, siehe Vorlage:Infobox Landkreis; ich habe sie entfernt. Die Vorlage selbst muss hier aber nicht eingebunden werden, da dann die Preußen-Karte nicht mehr reinpassen würde.
Nach der Aktualisierung der Einwohnerzahl habe ich auch die ganzen Bezugsdaten aus der Infobox gestrichen, ein schlichtes "1831" sollte da genügen.
Woher stammt die Flächenangabe von 279,5 km²? Ich habe gerade in dem recht informativen Buch "Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817-1967" nachgesehen und finde dort zwei abweichende Angaben:
- Der Kreis Bünde gab 1831 44,56 km² an den Kreis Lübbecke ab und 295 km² an den Kreis Herford. Die Summe ergibt 339,56 km².
- Eine andere Tabelle gibt die Fläche für 1831 mit 5,91 geografischen Meilen an. Mit dem Umrechnungsfaktor 1 km = 0,134763 geogr. Meilen ergibt diese Zahl 325,4 km².
Gruß, -- Zef 16:04, 13. Okt. 2007 (CEST)
- Danke Mr. Cochrane. Sieht mal wieder gut aus. Mit den Jahreszahlen passt dann wohl auch. Das mit der groen Infokarte ist auch deshalb, weil ich kein Wappen vom Kreis Bünde gefunden habe. Bitte melden wer eins hat. Wenn jemand weiß ob die KArte auch 1831 noch so richtig ist, bitte melden, denn dann könnte man auch das jaresmäig vereinheitlichen. Zur Fläche: Das habe ich einfach anhand der heutigen Gemeindefläche berechnet. Ist natürlich ungenau, wg. späterer Gebietsänderungen, z. B. den Abfall von Teilen Gohfelds. Schlage vor, wir nehmen deine 339,56 km², denn die komme ohne Umrechnung dieser altertümlichen Maße aus. - ich ändere das entsprechend.--TUBS was? 12:39, 14. Okt. 2007 (CEST)
Zur Fläche: In Preußen wurde, soweit ich weiß, alle zehn Jahre neuvermessen, mit jedesmal leicht abweichenden Ergebnissen. Die Angabe 339,56 km² gaukelt eine Genauigkeit vor die so nie vorhanden war. Werde daher auf 340 km² aufrunden. Gruß, --Ratziputz 21:24, 4. Nov. 2007 (CET)
Verwaltungsbezirke?
BearbeitenWas genau waren die Verwaltungsbezirke? Quasi ein Vorläufer der späteren Ämter? Waren jeweils einige Kirchspiele in einem Verwaltungsbezirk zusammengefasst? Im Artikel steht, dass der Kreis in die Verwaltungsbezirke Bünde, Enger, Spenge, Mennighüffen und Quernheim unterteilt war. Im Artikel Kreis Herford (1816–1968) ist für den Bestandszeitraum des Kreises von einem Verwaltungsbezirk „Quernheim-Mennighüffen“ zu lesen. Grüße, -- Zef 02:31, 22. Jul. 2008 (CEST)
- Das habe ich mal auf den Seiten der heutigen Gemeinden getroffen. Schlage vor das raus zu nehmen. Ich konnte das damals schon nicht richtig deuten. Zwar weiß ich dass es manchmal für mehrere zusammengefasste Kirchspiele oder Ortschaften jeweils eine gemeinsame Verwaltung gab (manchmal wird der Amtmann auch Landrat genannt), aber ich denke solange wir davon nicht mehr wissen sollte das jetzt (da wir die Gliederung inK irchspiele haben) ganz raus.--TUBS was? 10:41, 22. Jul. 2008 (CEST)
Hier wird zum Beispiel was zum Verwaltungsbezirk Quernheim-Mennighüffen gesagt: [http://www.archive.nrw.de/Kommunalarchive/KommunalarchiveI-L/K/Kirchlengern/InformationenUndService/AllgemeineInformationen/Verwaltungszugehoerigkeit.html]--TUBS was? 10:43, 22. Jul. 2008 (CEST)
Karte der Ortschaften; Löhne-Beck/-Königlich
BearbeitenFolgender Diskussionsbeitrag von TUBS wurde von hier an diese Stelle kopiert. --Ratziputz 14:54, 25. Aug. 2008 (CEST)
- ... Hast du, Ratziputz, eigtl. eine Karte zu dieser alten Grenzziehung --> wie du siehst sind Orte wie Grimminghasuen ja nur geschätzt...Wäre um eine Vorlage dankbar.
- Muss dann nicht auch Beck aus dem Kirchspiel Mennighüffen raus? Löhne Beck ist vielleicht später Löhne-Obernbeck? Oder der Gutsbezirk um Haus Beck? Könnte auch sein, dass Löhne-Königlich das Haus-Beck meint, denn das ist schließlich der Stammsitz der Dänischen Könige! (Dazu gibt es übrigens trotz der Bedeutung für das dänische Königshaus noch keinen Artikel!) --TUBS was? 14:25, 25. Aug. 2008 (CEST)
Eine Karte für Löhne (heutiges Gebiet) hätte ich, allerdings nur ganz ungefähr, ist der Stand um 1700, da sind die Bauerschaften drauf, die 1680 im Fsm. Minden eingeführt wurden. Die hatten allerdings keine linearen Grenzen, da wurden jeder Hof für sich zugeordnet. Die Bauerschaften lagen daher oft in Gemeingelage, Grenzen lassen sich daher nur ungefähr ziehen, ist aber tlw. möglich.
Bin leider technisch ganz unbeschlagen, kann gut sein dass ich am Einscannen und den weiteren Schritten (von denen ich zZ noch keinerlei Vorstellung habe) scheitere. Kann es demnächst aber mal versuchen.
Löhne-Beck und -Königlich waren die Bauerschaften in Löhne(-Ort), lagen in Gemengelage, war also faktisch nur ein Ort und seit ca. 1850 eine Gemeinde, die Bezeichnungen gab es aber bis ins 20. Jahrhundert. Bezieht sich auf die zuständige Gerichtsbarkeit über die Höfe, die lag in Löhne-Beck beim Gutsherrn von Haus Beck (= Beck bei Mennighüffen), in Löhne-Königlich beim Landesherrn (Fürst von Minden > Kfst. von Brandenburg > König von Preußen). Beck ist schon richtig eingeordnet. --Ratziputz 14:54, 25. Aug. 2008 (CEST)
- Klingt logisch. Danke für die Aufklärung.--TUBS was? 15:24, 25. Aug. 2008 (CEST)
Verwaltungsbezirke; unsichere Gemeinden; Karte
BearbeitenHabe mal Literatur besorgt die recht ergiebig ist: „Chronik des Kreises Herford“. Gibt einiges über die Einteilung in Verwaltungsbezirke, Kirchspiele, Gemeinden her. Ein paar Fragezeichen bleiben allerdings. Erkenntnisse:
- Verwaltungstechnisch wichtig waren v.a. die Kirchspiele und die Verwaltungsbezirke, die Gemeinden (Untergemeinden) hatte nur geringe Bedeutung. Die Verwaltungsbezirke sind Erbstücke aus der frz. Zeit (Mairien, tlw. zusammengefasst) und bilden die Vorläufer der Ämter (ab 1843). Habe die Tabelle entsprechend geändert.
- Die Übersicht der Einteilung von 1816, und um die handelt es sich offensichtlich bei der Tabelle im Artikel, war provisorisch und evtl. fehlerhaft (d.h. die offiziellen Dokumente, z.B. Löhne vergessen; weitere Fehler?). 1817 hat man z.B. die Verwaltungsbezirke neu zugeschnitten. Ob man auch bei den Untergemeinden Veränderungen vorgenommen hat, geht aus der Chronik nicht hervor (wenn ja dann aber keine großen). Wie die Einteilung in Untergemeinden 1817-1831 aussah ist damit noch nicht klar. Unsichere Gemeinden habe ich in der Tabelle erstmal in Klammern gesetzt.
- Bei der Vereinigung der Kr. Bünde und Herford 1832 hat man die Verw.-Bez. wieder geändert, ob auch bei den Gemeinden, ist wieder nicht klar.
- 1843 hat man größere Änderungen vorgenommen, u.a. Untergemeinden zusammengeschlossen und die Kirchspiele (= Samtgemeinden) abgeschafft. Ab hier lässt sich die Entwicklung bis 1968 verfolgen.
Offen bleibt nun für den Zeitraum 1816-1843 die Existenz einiger (Unter-)Gemeinden, die wir noch irgendwie klären sollten. Für 1816 haben wir die provisorische Einteilung nach Reekers, nach 1843 ist die Sache klar. Änderungen können 1817, 1832 oder 1843 durchgeführt worden sein, das sollten wir genau klären.
Fragliche Gemeinden im Kreis Bünde:
- Gohfeld (Ksp. Gohfeld): war vor 1807 keine Bauerschaft/Gemeinde, so hieß der Hof, auf dem ein mindischer Vogt saß (Vogtei Gohfeld). Ist aber klar abgegrenztes Gebiet, da als einziges Gebiet des Kirchspiels Gohfeld nördlich der Werre gelegen. Könnte also 1816-1843 durchaus eigene Untergemeinde gewesen sein, wäre dann aber sehr klein gewesen. Bestätigung wünschenswert.
- Grimminghausen (Ksp. Mennighüffen): war vor 1807 Bauerschaft, ist 1816 Untergemeinde, 1843 keine Gemeinde. Wann hat es seine Selbständigkeit verloren: 1817, 1832, 1843?
- Häver und Hagedorn: Ob vor 1807 Bauerschaften weiß ich nicht, sind 1807 beim Distrikt Minden#Gliederung (Kanton Reineberg) beide nicht aufgeführt, 1816 plötzlich beide doch – Irrtum, zumindest für Hagedorn? War nämlich laut Reekers spätestens 1832 keine Gemeinde mehr.
- Mahnen (Ksp. Gohfeld): war vor 1807 nie Bauerschaft, gehörte da auch schon zu Bischofshagen und laut Aussage Reekers auch spätestens 1832 wieder. Meine Vermutung: Ist bei der provisorischen Einteilung 1816 irrtümlich aufgeführt worden und schon 1817 nicht mehr dabei.
- Sundern (Ksp. Herford): 1816 nicht als Untergemeinde aufgeführt, hieß 1832 „Vorwerk Sundern“. Gehörte aber laut Karte in genannter „Chronik“ zum Kreis Bünde, habe ich darum ergänzt. Wann eigene (Unter-)Gemeinde geworden, 1817, 1832, 1843?
Fragliche Gemeinden im Kreis Herford (Gebiet 1816-1831):
- Brake rechts der Aa: Gebiet 1832 zum Kr. HF gekommen, laut Chronik (leider keine 100%ig klare Aussage) anscheinend eigene Gemeinde, dann aber nur aus einem Hof bestehend. Bestätigung wünschenswert. Ab 1843 jedenfalls nicht mehr selbständig (zu Elverdissen).
- Stedefreund: Scheint erst 1843 eigene Gemeinde geworden zu sein, vorher als Gut bei Laar. Bestätigung wünschenswert.
Zur Karte: habe ich rausgenommen, weil nicht ganz stimmig (Sundern). Wäre m.E. auch sinnvoll, entsprechend der Bedeutung die Verw.-Bez. und Kirchspiele abzubilden, die Untergemeinden dagegen nicht. Würde ja auch eine Menge Tüftelei bei den Grenzen ersparen, außerdem spielen dabei die o.a. Probleme keine Rolle. Also, wenn sich jemand mal die Mühe machen möchte ... --Ratziputz 01:22, 1. Sep. 2008 (CEST)
- Danke für die Hinweise. Karte passe ich an. Muss nur genau raustüfteln, zu welchem Gebietsstand ich die wie zu malen habe...Dauert aber ein wenig. --TUBS was? 09:39, 1. Sep. 2008 (CEST)
Hier auch eine Karte von 1826 (Gebietsstand von 1826). Abfotografiert mit dem Handy und schnell zusammengeschustert - daher die schlechte Qualität. Rote Breschriftung von mir eingefügt. Das im Nordosten muss natürlich Gem. Schnathorst sein. Man sieht: Häver, Hagedorn keine eigene Gemeinde. Generell gilt: Kirchspiele werden in dieser Karte breits als Gemeinde bezeichnet. Der Teil des Kirchspiels Bünde ist übrigens nicht Teil der Bürgermeisterei Quernheim (Dünne, Spradow). Die Untergemienden etc. treten übrigens nur noch als Flurnamen auf - Grenzen sind hier nicht eingezeichnet. Ansonsten ist die Karte auch nicht wirklich erhellend. Alleine der Ausdruck Bürgermeisterei Quernheim ist mir unklar: Hier leigt ja anscheinend wieder eine andere Systematik zugrunde...Könnte natürlich sein, dass das der Verwaltungsbezirk Quernheim ist also der westliche Teil des Verwaltungsbezirkes Quernheim-Mennighüffen (s. auch Disk oben zu den Verwlatungsbezirken). Letzterer ist in der Tabelle einfach als Verw.Bezirk Quernheim erwähnt.
Male daher eine Karte mit Gebietsstand von 1817 mit Kirchspielen und Veraltungsbezirken. Untergemeinden etc. werde ich nur als Punkte einzeichen. Grüße. --TUBS was? 12:03, 1. Sep. 2008 (CEST)
- Zuerst fand ich die Karte auch verwirrend, hat aber dann doch manches klarer gemacht. Mit Bürgermeisterei ist wohl wirklich Verwaltungsbezirk gemeint, da finden sich auch sonst andere Bezeichnungen wie Mairie oder Kanton. Habe heute auch in der Originalchronik von Mennighüffen einen Eintrag gefunden, die den Kartenbefund ergänzt. Da ist 1818 von einem Verw.-Bez. Mennighüffen (mit Ksp. Menn., Gohfeld, Löhne) die Rede. Da ich aber aus nun drei unabhängigen Quellen weiß dass von 1816-1841/43 ein Verw.-Bez. Quernheim-Mennighüffen bestand, kann man es sich nur so vorstellen, dass es eigentlich zwei waren, die aber in mancher Hinsicht gemeinsam organisiert (gerichtlich?, vielleicht auch Personalunion) und meist wie einer betrachtet wurden. War ja später bei manchen Ämtern im Kreis HF ähnlich, und den Doppelnamen Qu.-M. gab es wohl nicht umsonst.
Dünne und Spradow wurden dann anscheinend 1816 zum VB Quernheim gezählt (laut Chronik Kr. HF), müssen dann aber 1817 zu Bünde gekommen sein.
- Das mit der Karte hört sich gut an. Am allerschönsten wäre es natürlich wenn Du sie so formal ähnlich gestalten könntest wie die historischen Karten im Artikel Kreis Herford und auch beide Kreise 1817-1831 drauf hättest. Zum Kreis HF habe ich eine entsprechende Tabelle angelegt (Benutzer:Ratziputz/Spielwiese3#1817, soll demnächst mal in den neuen Artikel Geschichte des Kreises Herford).
Werde nun übrigens Hagedorn und Mahnen aus der Tabelle nehmen. Diesen Stand sollten wir m.E. dann der Karte zugrundelegen und eine verbleibende Restunsicherheit inkaufnehmen. Notfalls später nochmal ändern. --Ratziputz 19:46, 1. Sep. 2008 (CEST)
- Werde das Design etwa sowie beim Kreis Minden, Kreis Lübbecke und Kreis Bielefeld machen. Haben deine HF-Baustelle bereits entdeckt. Zefram hat zur Gebeitsentwicklung ja auch eine ganze Menge Daten. Wenn ihr/du das so übersichtlich darstellt wie z.B. beim Kreis Minden, kann ich sicher die entsprechenden Karten zeichnen.--TUBS was? 20:47, 1. Sep. 2008 (CEST)
Hatte Zefram auch eingeladen hier vorbeizuschauen. Falls er nicht noch was ändert, sollten wir es, wie gesagt, erstmal beim jetzigen Stand belassen. Hoffe, die Darstellung ist übersichtlich genug. --Ratziputz 01:56, 2. Sep. 2008 (CEST)
Na da hat sich ja einiges getan, Kompliment. So genaue Darstellungen geben meine Quellen nicht her (hauptsächlich Reekers, und Bevölkerungsentwicklung 1816–1871 und einzelne Volkszählungslisten). So hier mal auf die Schnelle, was ich zu obigen Gemeinde-Fragen herausfinden konnte:
- Sundern: lt. Reekers zwischen 1818 und 1843 von Lippinghausen abgetrennt, wird in Bevölkerungsentwicklung 1816–1871 ab 1818 als Gemeinde mit Einwohnerzahl genannt (dort wird aber nicht auf die damaligen Verwaltungsstrukturen eingegangen und alles wird als "Gemeinde" bezeichnet).
- Brake: 1832 2 km² von Brake zu Elverdissen, 0,98 km² von Bauerschaft Schildesche hinzu, 0,56 km² weg an Stadt Bielefeld. Ob die 2 km² das Gebiet rechts der Aa ist kann ich nicht sagen.
- Stedefreund: lt. Reekers zwischen 1820 und 1858 von Diebrock abgetrennt, wird in Bevölkerungsentwicklung 1816–1871 ab 1818 mit Bevölkerung aufgeführt.
- Mahnen, Hagedorn: in Bevölkerungsentwicklung 1816–1871 nicht aufgeführt, lt. Reekers 1843 keine politischen Gemeinden, in dem Buch im Gemeindeverzeichnis auch nicht aufgeführt.
- Häver: in beiden Quellen ohne Besonderheiten/Anmerkungen als Gemeinde aufgeführt.
- Grimminghausen: in Bevölkerungsentwicklung 1816–1871 nicht aufgeführt, bei Reekers im Gemeindeverzeichnis aufgeführt (Eingliederung in Mennighüffen zwischen 1843 und 1858) mit der Anmerkung "1816 ist genannt: Grimminghausen mit den Gütern Ulenburg, Beck und Schockemühle. Die drei Rittergüter gehörten 1843 zu Mennighüffen".
- Gohfeld: Reekers: "1816 sind im Kirchspiel Gohfeld die Orte Gohfeld, Jöllenbeck, Bischofshagen, Depenbrock, Mahnen und Melbergen genannt. Alle Orte (Ausnahme Mahnen, das zu Bischofshagen gehörte) sind 1843 als Gemeinden bezeichnet. Zwischen 1843 und 1858 müssen sie in der Gemeinde Gohfeld vereinigt worden sein."
Evtl. finden sich zu der ein oder anderen Frage Hinweise in Ernst Siemer: 175 Jahre alt: Eine Bezirksregierung in Ostwestfalen 1816–1991. Habe aber momentan leider keine Zeit, darin zu suchen. Grüße, -- Zef 12:41, 2. Sep. 2008 (CEST)
- Super, danke für die ausführliche Info! Damit hätten wir die Gemeinden fast geklärt, würde ich sagen:
- Sundern: spätestens ab 1818 eigenständig
- Brake (HFer Anteil): immer zu Elverdissen, nie eigenständig
- Mahnen und Hagedorn: nie eigenständig
- Häver: immer eigenständig
- Grimminghausen: nach meinen eigenen Quellen 1818-43 definitiv eigenständig
- Gohfeld: 1818-43 eigenständig
- Einzig noch offen: Stedefreund. Es gab nach meinen Quellen auch das Gut Stedefreund, aber nur bis 1831. Gibt es bei der Bevevölkerungsentwicklung vor 1832 mal zwei Eintragungen (Gut neben Gemeinde)? Möglich, dass Stedefreund ab 1831/32 als Gemeinde weitergeführt wurde, als das Gut politisch seine Selbständigkeit verlor.
- Werde das Datum in der Tabelle von 1817 in 1818 ändern, erst dann war die Einteilung anscheinend fest. Die von Reekers genannten Eingliederungen („zw. 1843 und 1858“) fanden übrigens nach meinen Quellen alle 1843 statt. --Ratziputz 16:15, 2. Sep. 2008 (CEST)
- Kurze Anmerkung zu 1818: In diesem Jahr gab es eine Volkszählung, und aus den Ergebnislisten dieser und der folgenden Volkszählungen kann man ableiten, zwischen welchen Jahren eine Gemeinde entstanden/verschwunden ist ("zwischen 1818 und 1843 von Lippinghausen abgetrennt" -> 1818 nicht genannt, 1843 genannt, weitere Informationen sind in solchen Fällen in Reekers meistens nicht enthalten, die Autorin ist dem also nicht weiter nachgegangen). Daraus kann man nicht umbedingt ableiten, dass es 1818 noch großartige Veränderungen in der Verwaltungsstruktur gegeben hat.
- Dann scheint es auch noch so zu sein, dass in Bevölkerungsentwicklung 1816–1871 auch "Gemeinden" vollständig mit Einwohnerzahlen aller Volkszählungen aufgeführt sind, wenn sie erst später unabhängig wurden (habe das gerade mal bei einigen Gutsbezirken getestet, z. B. im LK Minden der Gutsbezirk Wietersheim). Andere "Gemeinden" stehen nicht in der Liste, wenn sie recht früh "geschluckt" wurden (wie z. B. im LK Minden Fülme und Lohfeld, die 1851 nach Eisbergen eingemeindet wurden). Ein Eintrag in dieser Volkszählungs-Ergebnislisten-Zusammenfassung in Buchform ist also wohl kein Beleg für Eigenständigkeit oder Existenz oder Nichtexistenz einer Gemeinde. Grüße, -- Zef 16:41, 2. Sep. 2008 (CEST)
- 100%ige Sicherheit werden wir nicht haben, solange nicht jemand in Originalakten von 1820/30/40 nachschaut. Aber nach Sichtung der verfügbaren Informationen halte ich die Einteilung wie wir sie jetzt haben für ziemlich verlässlich, auch weil der Zeitraum hier beim Kreis Bünde recht überschaubar ist. --Ratziputz 23:09, 2. Sep. 2008 (CEST)
- So neue Karte ist da. Auch hier gilt: die 100%-Grenzziehung wird erst dann geklärt werden können, wenn die origianlakarten mal vorliegen. Im Bereich von Hiddenhausen-Bünde-Ksp. Herford habe ich ein wenig Fantasie spielen lassen: Gründe: 1. Bustedt liegt ja in Hiddenhausen aber Untergemeinde Bustedt gab es nicht. Daher Grenzziehung mir nicht ganz klar. 2. In der eingescannten Karte oben umschließt Verw.-Bez. Bünde Kirchlengern im Südwesten, daher beide nach heutiger Ortsteilgrenzen getrennten Territorien verbunden.--TUBS was? 23:30, 15. Sep. 2008 (CEST)
Neue Quellen, einige Änderungen
BearbeitenZur Verwaltungsgliederung des Kreises Bünde bringen zwei neue Quellen etwas mehr Licht ins Dunkel:
- Das Westfalenlexikon 1832-1835, nachgedruckt im Rahmen der Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege
- Die Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden von 1821, online einsehbar bei der Uni Münster unter http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/pageview/2523610
Unter anderem deswegen folgende Änderungen:
- Laut beiden Quellen hatte der Kreis Bünde fünf und nicht sieben Verwaltungsbezirke; Rödinghausen und Hiddenhausen wurden zwar 1843 im Kreis Herford eigene Ämter, gehörten aber vor 1843 sowohl im Kreis Bünde als auch im Kreis Herford zum VB Bünde.
- "Untergemeinde" war und ist kein üblicher Begriff für das was zu den Verwaltungsbezirken gehörte, üblicherweise war damals von Dörfern, Ortschaften, Bauerschaften, manchmal auch Gemeinden die Rede.
- Amtliche Gutsbezirke gab es in Westfalen erst ab 1843/44, in der Zeit davor sind sie weder klar abgegrenzt noch seriös abzählbar, und ihre Einwohnerzahlen waren in in denen der Ortschaften inbegriffen
- Zu der alten Fußnote 2: Nein, die Kirchspiele wurden weder durchgehend als Samtgemeinde noch als Gemeinde bezeichnet. Der Begriff der Samtgemeinde existierte nur kurzfristig in der Gemeindeordnung von 1850 und bezeichnete die 1843 gegründeten Ämter, diese Gemeindeordnung wurde aber bereits 1856 wieder außer Kraft gesetzt und der Begriff Samtgemeinde verschwand wieder. Der Begriff "Gemeinde" wurde vor 1843 unscharf und vielfältig verwendet, es gab Steuergemeinden, Katastralgemeinden, Kirchengemeinden und auch die Ortschaften/Bauerschaften wurden oft als Gemeinde bezeichnet. Nach 1843 verengte sich dann der Gemeindebegriff nach und nach auf die im Rahmen der Landgemeindeordnung von 1840 konstituierten politischen Haushaltsgemeinden.
- Sundern war 1821 wohl noch nichtmal getrennt erwähnte Ortschaft und gehörte laut Quelle auch nicht zum Kirchspiel Herford sondern zu Lippinghausen im Kirchspiel Hiddenhausen.
- Reineberg wurde 1821 als eigene Ortschaft angesehen
- Auf der Ortschafts-/Bauerschaftsebene bestand das Kirchspiel (und die 1843 gegründete politische Haushaltsgemeinde) Gohfeld additiv exakt aus den vier Bauerschaften Bischofshagen+Jöllenbeck+Depenbrock+Melbergen (kann man an der Summer der vier Einwohnerzahlen sehen). Die Kirche Gohfeld lag m. W. in der Bauerschaft Jöllenbeck.
- Das Kirchspiel (und die 1843 gegründete politische Haushaltsgemeinde) Löhne bestand aus Löhne-Königlich und Löhne-Beck.