Diskussion:Krieg-in-Sicht-Krise

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von 93.219.44.230 in Abschnitt Fehler und veralteter Forschungsstand

Fehler und veralteter Forschungsstand

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Wenn der Autor dieses Artikels tatsächlich den neuesten Titel von Johannes Janorschke gelesen hätte, so wüsste er, dass die Urheberschaft Bismarcks mittlerweile in der Forschung sehr umstritten ist. Janorschke beispielsweise ist nicht der Ansicht, dass Bismarck für die Krise verantwortlich war, sondern, dass Rößler und der Chef des Pressebüros des Auswärtigen Amtes, Aegidi, für die Artikel Bismarcks in diplomatischen Kreisen zuvor gemachten Äußerungen lediglich zusammengefasst haben. Denn Bismarcks Verhalten unmittelbar nach der Krise lässt gerade nicht darauf schließen, dass er die Reaktion der übrigen Großmächte abwarten wollte, denn er bemühte sich umgehend um eine Beendigung der Krise, was aber nicht heisst, dass er in der Aufrüstung der Franzosen keine reale Gefahr sah. Ein Wiedererstarken Frankreichs hätte es zumindest in den Augen der russischen Regierung als Bündnispartner interessant gemacht und das Bismarcks wichtigstes Ziel die dauerhafte Islosierung Frankreichs zu erreichen, damit die innere Einigung Deutschlands auch vollzogen werden konnte ohne wieder durch einen Revanchekrieg gefährdet zu sein, konnte Bismarck nichts an einer Aufrüstung der französischen Armee liegen, die darüber hinaus - auch hier wieder eine Ungenauigkeit im Wikipedia-Artikel - nicht im Kammergesetz sondern im Kadergesetz geregelt wurde, das die Anzahl der zu schaffenden Batallione von drei auf vier vorsah, was schließlich zu einer numerischen Überlegenheit der französischen Truppen gegenüber den deutschen geführt hätte. Aus diesem Grund reagierte die militärische Führung Deutschlands alarmiert und drängte auf einen Präventivkrieg, den Bismarck aber ablehnte, wohl wissend, dass keiner der Bündnispartner, also weder Österreich-Ungarn noch Russland bereit wären, einen Krieg gegen Frankreich zu unterstützen, welcher das Mächtegleichgewicht Europas empfindlich gestört hätte. Da auch England eindeutig in dieser Frage Stellung bezogen hatte und die deutsche Regierung wissen ließ, dass es einen Krieg gegen Frankreich missbilligen würde, rechnete Bismarck wohl kaum mit positiven Reaktionen seitens der Großmächte. Die Krise hat dem Bild Bismarcks in Europa einen erheblichen Schaden zugefügt, weshalb es nicht plausibel ist, dass er die Artikel in Auftrag gegeben hatte. Weiter fehlen in dem Artikel fast sämtliche Hintergründe zur "Krieg-in-Sicht"-Krise. So wird z.B. nicht klar, warum Russland und England intervenierten. Besonders bei Russland muss man sich doch fragen, warum es seinen Bündnispartner öffentlich brüskierte und eine Verschlechterung der Beziehungen in Kauf nahm. Dazu müsste man wissen, dass die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland ziemlich abgekühlt waren, da Russland die deutschen Interessen (z.B. in der spanischen Thronfolgefrage sowie im Kulturkampf, den Bismarck internationalisieren wollte) nicht unterstützte und stattdessen auf eine Schwächung Deutschlands innerhalb des Drei-Kaiser-Bündnisses hinarbeitete. Was England betrifft, so ist zu bemerken, dass England sicher Deutschland zum Frieden ermahnen wollte, die gemeinsame Intervention mit Russland bot den Engländern aber auch die Möglichkeit, ihre Beziehung zu Russland, die durch die russische Expansion in Zentralasien akut gefährdet waren, zu verbessern. Fazit: Den Artikel am besten neu schreiben. (nicht signierter Beitrag von 87.151.193.88 (Diskussion) 00:01, 22. Aug. 2010 (CEST)) Beantworten

Hallo, was mich betrifft, habe ich Johannes Janorschke nicht gelesen. Diese Literaturangaben wurden später zu dem Artikel hinzugefügt. Das mit dem neu schreiben kannst du gerne machen, es ist ja ein Wiki. Aber melde dich bitte an, damit du füretwaige Rückfragen erreichbar bist. Viele Grüße --jed 17:46, 23. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Hoffentlich wird das mit einbezogen..... (nicht signierter Beitrag von 93.219.44.230 (Diskussion) 08:06, 20. Feb. 2012 (CET)) Beantworten

Effektheischende dramatisierende "Krieg-in-Sicht"-Schlagzeilen gab es Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts doch viele, und zwar nicht nur in der Presse in Deutschland, sondern in ähnlicher Weise doch wohl auch in Großbritannien, Frankreich und anderen Ländern. Der militärisch-industrielle Komplex in den jeweiligen Ländern und dessen Lobby waren wohl fast überall bemüht, die Parlamente und Regierungen zu Steigerungen bei den Rüstungsausfgaben zu bewegen. Ähnliche Lobbyarbeit oder Propaganda ist auch in jüngster Vergangenheit noch in vielen Ländern vorgekommen (z.B. u. a. USA, Russland, Polen, Estland, Lettland, Litauen, Ukraine, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Türkei, Irak, China, Taiwan, Nordkorea, Südkorea, Indien, Pakistan, Iran, Saudi-Arabien). Selbst in der bundesrepublikanischen Gegenwart versuchen deutsche Medien immer noch des Öfteren für uns Bedrohungszenarien (durch sogenannte Schurkenstaaten wie Russland, Iran, Irak, Libyen, Syrien) an die Wand zu malen, und uns zu ängstigen, damit wir bereit sind, mehr Steuern für mehr Rüstungsausgaben zu bezahlen. Im Falle des Irak, der uns unter Saddam Hussein angeblich mit Massenvernichtungswaffen bedroht haben soll, zeigte sich deutlich, daß es nicht um eine reale Gefahr ging, sondern das fiktive Gefahren (Bedrohungsszenaien) heraufbeschworen und konstruiert wurden. Es ging auch darum, fremde Länder zu dämonisieren, um Zustimmung (oder zumindest Billigung oder wenigstenes passives Verhalten) zum (Angriffs-)Krieg gegen diese Länder zu erreichen. Solche Maschen sind uralt und gab es schon im alten Griechenland und im alten Rom. 87.155.42.159|87.155.42.159]] 00:52, 30. Apr. 2016 (CEST)