Diskussion:Kunstkritik
Eröffnung des Lemmas
Bearbeitenso, hab mal vorsichtig einen anfang gemacht, denn hier artikel gleich auszuarbeiten die dann mit den seltsamsten begründungen gelöscht werden, spar ich mir in zukunft.--M.sack 14:22, 18. Mai 2007 (CEST)
- Da ist schon viel Schönes dabei, aber es sollte auch punktuell referenziert werden, weil deine bisherigen Formulierungen es sonst wie eigene Theoriefindung anmuten lässt - was ich angesichts der Literaturliste nicht wirklich glauben kann.
- Das Zitat habe ich entfernt, weil es auf die Literaturkritik oder/und allgemein die Kritik abhebt. -- FelaFrey 02:46, 21. Feb. 2010 (CET)
Zu Kunstkritik und Kunstkritiker I
BearbeitenMeine ursprünglichen Intentionen sind kaum noch sichbar. Wenn man es jetzt so macht läuft es, für mein Gefühl, auf einen Doppeleintrag zum Kunstkritiker hinaus. Ich hatte dagegen angeregt sich etwa an Walter Benjamin zu halten (Einführung zu seinem Trauerspielbuch) und dann eine Abrenzung gegen die Ästhetik zu entwickeln, so daß nun nicht der Doppeleintrag nach dieser Seite hin entgegensteht. Danach ist also die Kunstkritik an kein spezialisiertes Kunstkritikertum gebunden, sondern eher ein Epochenbegriff. Als solcher ist er etwa innerhalb des Kunstschaffens und Kunstrezeption selber, aber auch innerhalb der Kunsthistorie gut darstellbar, etwa wenn man auf den Paradigmenwechsel schaut: Winckelmann bis Burckhardt und dann in Folge auf die Epoche nach Burckhardt, also Riegl usw. Also: Ästhetik, Kunstkritik, Kunstkritiker versuchen zureichend zu unterscheiden oder das Kunstkritik-Lemma ganz fallen lassen.--m.sack 19:56, 21. Feb. 2010 (CET)
- Sorry, aber kann es sein, dass du hier etwas durcheinanderbringst? Es geht doch lediglich um einen enyzklopädischen Begriff, der hier möglichst prägnant und präzise auseinandergesetzt werden soll.
- So wie ich deine Ausführungen verstehe, könnten sie - entsprechend referenziert durch namhafte Kunstkritiker oder/und -wissenschaftler - Teil eines Abschnitts bzw. einer Rubrik Kunstkritik als Epochenbegriff für divergierende Diskussionen dazu innerhalb der Kulturkritik zur Kunstkritik sein. Oben aber muss m.E. eine klare, möglichst unstrittige Definition sein, die das Wesen (und die Praxis) der Kunstkritik einfängt. Was ich hier z.T. geändert habe, durchaus im Versuch das Bestehende zu erhalten, war dagegen leider einfach nur "verschwurbelt" und unpräzise ...
- Und ja, analog zur Literaturkritik würde ich die Kunstkritiker hier gern wieder integrieren, u.a. damit sich Doppelungen vermeiden lassen - sehe aber gerade, dass die en:WP auch zwischen beiden unterscheidet und getrennte Artikel dazu führt. Aber das muss ja nichts heißen ...
- Was hier aber wirklich dringend fehlt, wäre eine genauere Geschichte von der Praxis und womöglich auch einer historischen Verschiebung des Begriffs Kunstkritik(er), analog zur französischen Seite. Grüße -- FelaFrey 22:51, 21. Feb. 2010 (CET)
- Bezog mich weniger auf deine letzten Änderungen. Ähm, die franz. Seite behandelt nur den Kunstkritiker, eben eine moderne (und, ich sag mal, parasitäre) Erscheinung. Das kann man so machen und das ganze unter Kunstkritik verkaufen. In diesem Fall läßt man ein Lemma fallen oder produziert einen Doppeleintrag. Wie die englische Seite wenigstens zu Eingang richtig anzeigt, bezeichnet Kunstkritik ein Phänomen das eine ganz andere kulturelle Epoche oder Gewalt hat, nämlich ein urteilendes Verhältnis zur bildenden Kunst überhaupt, während der Kunstkritiker, wie die Franzosen aproposito richtig schreiben, eine Art publizistischer Meinungs- und Geschmacks-Anführer des Publikums ist oder sein möchte. Ästhetik dagegen ist ein Gebäude- oder Systemartiges Einordnen von Werturteilen; klassischer Weise versucht sie zu sagen, warum Wahrheit und Schönheit eine unzertrennliche Einheit bilden, bzw. warum die Philosophie über der Kunst steht oder stehen soll. Ein lupenreines Beispiel für Kunstkritik dagegen bietet etwa der berühmte Fall aus dem Jahr 1401. Da gibts ne ganze Literatur nur dazu:[1]. Da gabs weder einen Publizisten noch ein philosophisches System und doch sehr genaues Wertesystem, dessen Effiziens über Jahrhunderte reicht (im Gegensatz etwa zum akademischen System des 18./19. Jahrhunderts). Also, kurzer Sinn: für einen eigenständigen Artikel zur Kunstkritik (neben Ästhetik und Kunstkritiker) gibts, aus meiner Sicht, mehr als genug Anlaß und Material.--m.sack 01:43, 22. Feb. 2010 (CET)
- Ok, dann eben zwei Lemmas - nur was du als "parisitäre" Erscheinung definierst, könnte inzwischen ja dem mehrheitlichen Sprachgebrauch entsprechen, oder? Und damit wäre noch überhaupt nichts gegen deine Definition als die ursprünglich intendierte gesagt - nur dass das Lemma dann eben auf den Sprachgebrauch der Gegenwart bezogen auch entsprechend mehrgleisig strukturiert werden müsste, da der Begriff nunmal in doppelter bzw. dreifacher Bedeutung (eine Kunstkritik = Besprechung eines Werkes aus der BK) genutzt wird. Also: Das eine tun und das andere nicht lassen, hm? Nur solltest du aufpassen, hier nicht (d)eine Theorie zum Maß der Dinge zu erheben, sondern eben die ggf. wechselnden Ansichten dazu, wie gesagt dann aber mit Quellenbeleg anerkannter Personen. Wir beide aber, können hierfür halt nur zusammentragen, referieren und sortieren, was uns zugänglich ist - und dabei können wir uns ja möglicherweise auch noch ganz gut ergänzen ... -- FelaFrey 02:05, 22. Feb. 2010 (CET)
- Die sogenannte Neutralität halte ich für eine Illusion, insbesondere wenn man ein so gigantisches Thema hat, einige xtausend Bücher zur Auswahl und Jahrhunderte zu überblicken. Ich bekenne daß ich mir Meinungen (nicht unumstößliche) in vielen Jahren intensiver Arbeit zugelegt habe, oder sagen wir enger strukturierte Fragestellungen. Ohne diese würde ich hier keinen Pieps machen, da ich nichts zu sagen also auch nichts weder zu schreiben noch zu zitieren hätte. Ich kucke mir halt an wie der Hase in einem Artikel läuft und wenns mir unproduktiv, immer aus meiner Sicht, vorkommt ziehe ich mich zurück. Zum Thema "anerkannte Personen" fällt mir Shakespeare ein: "Der Teufel zitiert die Bibel für seinen Zweck." Mir ist da erstmal egal wieviel Masse sozusagen oder Gebrauch jetzt hinter einem Lemma steht. Es kommt erstmal nur auf eine sinnvolle Abgrenzung an. Hat man die getroffen findet man auch ("anerkanntes") Material in Hülle und Fülle.--m.sack 12:09, 22. Feb. 2010 (CET)
- Da kann ich dir zustimmen: Es kommt erstmal nur auf eine sinnvolle Abgrenzung an und wenn's unproduktiv läuft, ziehe ich mich auch zurück. Das mit der Abgrenzung würde ich lediglich noch ergänzen um den Faktor Verständlichkeit (z.B. kann ich nur dunkel erahnen, was mit einer rinascimentalen Meisterwerkstatt gemeint sein könnte). Die Neutralität muss nur für uns als WP-Autoren gesucht werden - aber wir können unterschiedliche, auch keineswegs "neutrale" Auffassungen zitieren und diese Zitate dann wenn möglich belegen. Also schau halt mal, ob wir hierfür einen gemeinsamen Nenner finden. Ich selber erlebe jedenfalls den Versuch jedweder Präzisierung auch immer wieder als Erweiterung des eigenen Verständnisses ;-) -- FelaFrey 15:16, 22. Feb. 2010 (CET)
- Die sogenannte Neutralität halte ich für eine Illusion, insbesondere wenn man ein so gigantisches Thema hat, einige xtausend Bücher zur Auswahl und Jahrhunderte zu überblicken. Ich bekenne daß ich mir Meinungen (nicht unumstößliche) in vielen Jahren intensiver Arbeit zugelegt habe, oder sagen wir enger strukturierte Fragestellungen. Ohne diese würde ich hier keinen Pieps machen, da ich nichts zu sagen also auch nichts weder zu schreiben noch zu zitieren hätte. Ich kucke mir halt an wie der Hase in einem Artikel läuft und wenns mir unproduktiv, immer aus meiner Sicht, vorkommt ziehe ich mich zurück. Zum Thema "anerkannte Personen" fällt mir Shakespeare ein: "Der Teufel zitiert die Bibel für seinen Zweck." Mir ist da erstmal egal wieviel Masse sozusagen oder Gebrauch jetzt hinter einem Lemma steht. Es kommt erstmal nur auf eine sinnvolle Abgrenzung an. Hat man die getroffen findet man auch ("anerkanntes") Material in Hülle und Fülle.--m.sack 12:09, 22. Feb. 2010 (CET)
- Ok, dann eben zwei Lemmas - nur was du als "parisitäre" Erscheinung definierst, könnte inzwischen ja dem mehrheitlichen Sprachgebrauch entsprechen, oder? Und damit wäre noch überhaupt nichts gegen deine Definition als die ursprünglich intendierte gesagt - nur dass das Lemma dann eben auf den Sprachgebrauch der Gegenwart bezogen auch entsprechend mehrgleisig strukturiert werden müsste, da der Begriff nunmal in doppelter bzw. dreifacher Bedeutung (eine Kunstkritik = Besprechung eines Werkes aus der BK) genutzt wird. Also: Das eine tun und das andere nicht lassen, hm? Nur solltest du aufpassen, hier nicht (d)eine Theorie zum Maß der Dinge zu erheben, sondern eben die ggf. wechselnden Ansichten dazu, wie gesagt dann aber mit Quellenbeleg anerkannter Personen. Wir beide aber, können hierfür halt nur zusammentragen, referieren und sortieren, was uns zugänglich ist - und dabei können wir uns ja möglicherweise auch noch ganz gut ergänzen ... -- FelaFrey 02:05, 22. Feb. 2010 (CET)
- Bezog mich weniger auf deine letzten Änderungen. Ähm, die franz. Seite behandelt nur den Kunstkritiker, eben eine moderne (und, ich sag mal, parasitäre) Erscheinung. Das kann man so machen und das ganze unter Kunstkritik verkaufen. In diesem Fall läßt man ein Lemma fallen oder produziert einen Doppeleintrag. Wie die englische Seite wenigstens zu Eingang richtig anzeigt, bezeichnet Kunstkritik ein Phänomen das eine ganz andere kulturelle Epoche oder Gewalt hat, nämlich ein urteilendes Verhältnis zur bildenden Kunst überhaupt, während der Kunstkritiker, wie die Franzosen aproposito richtig schreiben, eine Art publizistischer Meinungs- und Geschmacks-Anführer des Publikums ist oder sein möchte. Ästhetik dagegen ist ein Gebäude- oder Systemartiges Einordnen von Werturteilen; klassischer Weise versucht sie zu sagen, warum Wahrheit und Schönheit eine unzertrennliche Einheit bilden, bzw. warum die Philosophie über der Kunst steht oder stehen soll. Ein lupenreines Beispiel für Kunstkritik dagegen bietet etwa der berühmte Fall aus dem Jahr 1401. Da gibts ne ganze Literatur nur dazu:[1]. Da gabs weder einen Publizisten noch ein philosophisches System und doch sehr genaues Wertesystem, dessen Effiziens über Jahrhunderte reicht (im Gegensatz etwa zum akademischen System des 18./19. Jahrhunderts). Also, kurzer Sinn: für einen eigenständigen Artikel zur Kunstkritik (neben Ästhetik und Kunstkritiker) gibts, aus meiner Sicht, mehr als genug Anlaß und Material.--m.sack 01:43, 22. Feb. 2010 (CET)
Zu Kunstkritik und Kunstkritiker II
BearbeitenNa prima; Ich komme in den nächsten Tagen höchtens zur Sichtung einigen Materials, werd mich aber beim Artikel selbst eher zurück halten, kommt drauf an. Alle lexartigen Definitionen die ich eben mal überfliege sagen in etwa das Gleiche. Sie binden "Kunstkritik" an die Ausbildung eines Typus der Moderne (wahlweise Diderot oder andere), also der autonome Kunstkritiker der sich an ein breiteres Publikum zwecks Kunsterziehung oder sonstige Ideologien richtet. Etwa: "Die Kunstkritik hat sich, obschon ihre Vorstufen und ersten Voraussetzungen bis in die Antike zurückreichen, erst in der M. 18. Jh. in Frankreich als letzte krit. Disziplin aus der Literatur befreit und auf der Grundlage der Auseinandersetzungen um eine bürgerl. Kunstauffassung im Gegensatz zu dem bis dahin höfisch und absolutistisch bestimmten franz. Akademismus entwickelt. Die Genesis der modernen K. ist eng verbunden mit dem Entstehen der neuen bürgerl. Kunstverhältnisse und Öffentlichkeit (➝Kunstausstellung, ➝ Kunsthandel), d. h. auch einer »autonomen« Kunstproduktion." Was sonst Werturteil ist würde man unter Ästhetik abmachen, was eine mehr oder weniger strenge rein philosophische Disziplin ist, also Platon, Hegel, Lukas. Nun ist aber bekannt, daß die Renaissance ein außerordentlich ausgeprägtes und Kunsturteil von höchstem Rang hatte (bereits Rubens spricht von "unerreichbaren Meistern"), das sich schon wegen der Quellenlage schwer auf antike Philosophie stützen konnte. Aber auch bei der Entwicklung der Moderne (Leute wie Zola, der kaum eine Ahnung von Cézanne hatte und den man noch lobend von den anderen Kritikern abheben muß) daß die nur eine der wirklichen Evolution nachlaufende Funktion hatten, keine konstitutive. Konstitutiv war, wie bekannt, ein kleiner Kreis von Künstlern, die man später gern Impressionisten nannte. Nimmt man noch dazu, daß die Kunst der Griechen lange fertig war als Platon seine Dialoge abfaßte, bleibt keine einzige maßgebliche Kunstepoche mehr, weder Antike, noch Renaissance, noch Moderne, wo man mit diesen auf Philosophie und Publizistik eingeschränkten Begriffen einen Schritt weiter kommt. Das ist der Ausgangspunkt, welchen ich vorschlage. Ansonsten läßt man das Lemma (oder wahlweise den Kunstkritiker) ganz fallen.--m.sack 08:38, 23. Feb. 2010 (CET)
- Da hast du nun Einiges zur widersprüchlichen Genese bzw. Historie der Kunstkritik zusammengetragen - entsprechend belegt, würde das eine weitere Rubrik ausfüllen oder zumindest eröffnen. Angesichts der (von dir?) im Artikel angeführten Literaturliste scheint es doch auch heute Kunstkritiker und deren Form von Kunstkritik zu geben - und das hältst du nicht für wert, in einem Artikel dargestellt zu werden? Oder was meinst du mit diesem "Ansonsten ...". -- FelaFrey 14:59, 23. Feb. 2010 (CET)
- Halte ich eben grade wert der Darstellung, eben unter dem eigens angelegten Lemma Kunstkritiker, nämlich als die Entsprechung zur Literaturkritik, nur eben bezogen auf bildende Kunst. Ausgangspunkt für eine eigenständige "Kunstkritik" etwa in der weitreichenden und legendär gewordenen Formulierung Walter Benjamins: "Die Kritik sucht den Wahrheitsgehalt eines Kunstwerks, der Kommentar seinen Sachgehalt." Ästhetik einerseits, andererseits das was man auch gern als "moderne Kunstkritik" gegen eine "ältere" abgrenzt, also das Phänomen des Kunstkritikers, erscheinen so als Spezialfälle eines viel größeren Phänomens, eben der Kunstkritik.--m.sack 13:20, 24. Feb. 2010 (CET)
- Wahrscheinlich bin einfach zu doof dafür, aber verfassen Kunstkritiker keine Kunstkritiken und sind die nicht wiederum Teil der Kunstkritik, und was ich als Leser dann von mir habe, nennt sich ebenfalls eine Kunstkritik? So wie ich das sehe - und das bei der Literaturkritik ähnlich zu differenzieren gesucht habe -, gibt es das Feld der Kunstkritik, sowie die Kunstkritik als direktes Ergebnis einer Beurteilung durch einen Kunstkritiker. Wenn dir das zusammengenommen zu Pfui-bah ist, dann kannst du ja zweimal Kunstkritik mit entsprechend passender Klammerbezeichnung ergänzen, z.B. "Kunstkritik (Feuilleton)" o.ä.; dein Gegensatz von Kunstkritik und Kunstkritiker ist mir jedenfalls zu esoterisch - ansonsten mach doch einfach mal und beleg deine Zitate entspechend der Literatur, die es ja laut dir dazu ja in Mengen gibt ... -- FelaFrey 15:04, 24. Feb. 2010 (CET)
- Hat nix mit doof oder schlau zu tun, sondern mit Hobbys. Auf der Basis der jeweiligen Hobbys erscheinen dann auch jeweils ganz unterschiedliche Dinge als etwa esoterisch. Aus Sicht meiner Hobbys ist es etwa esoterisch, wenn man die "Kunstkritik" mit der Aufklärung anfangen läßt. Es gab allein in der Renaissance eine so große Zahl von Traktaten, daß ich bezweifle daß einer die alle gelesen hat. Beispielsweise kennt wer? das 1000Seiten dicke Traktat von Giovanni Paolo Lomazzo. Es ist wohl nicht mal ins Deutsche gekommen. Sagt man jetzt aber, naja Kunstkritik gabs natürlich schon seit der Antike (aha), aber ich meine ja "Kunstkritiker" als Profession, ja dann leuchtet mir das schon als weniger esoterisch ein. Die kann man pö a pö mit der genannten Epoche anfangen lassen. Darum zwei Lemma.(Zitate kommen, keine Sorge.)--m.sack 16:49, 24. Feb. 2010 (CET)
- "Pö a pö" ist gut - wenn's dann dasteht, werden wir schon einen passenden Deckel für deinen Topf finden ;-)
- Da wir jedoch auf die Kenntnisnahme nicht weniger Bücher aus der Antike verzichten müssen - nicht allein wegen des Brandes in Alexandria, sondern vor allem wegen den in ihren ersten 1000 Jahren bis ins "finstere Mittelalter" wütenden Amtskirchen - kann m.E. die Antike durchaus ebenfalls als Anfang der Kunstkritik vermutet werden. -- FelaFrey 17:09, 24. Feb. 2010 (CET)
- Na dann tu dich mal um, und als kleine Anregung aus einer älteren Arbeit dies: "Wenn man die Urteile vergleicht, welche über den Laokoon und welche über die vorliegende Gruppe gefällt worden sind, so wird man recht deutlich gewahr, in welchem Grade ein entschieden lautendes antikes Urteil, und wäre es auch nur das persönliche des wenig kunstverständigen und kunstsinnigen Plinius, die moderne Kunstkritik befangen zu machen im Stande ist. Dass Plinius den Laokoon das vorzüglichste Werk unter allen Werken der Bildnerei und Malerei nennt, hat zu einer überschwänglichen Überschätzung der Gruppe geführt, an deren Herabstimmung die neuere Kunstkritik mit noch immer nicht entschiedenem Erfolge arbeitet, und dass derselbe Plinius die jetzt zu behandelnde Gruppe in der denkbar trockensten und unzulänglichsten Manier figurenweise anführt, als gehörten die Theile nicht zusammen (opera), ohne ein Wort des Lobes hinzuzufügen, das hat dahin geführt, dass in der modernen Kunstkritik und Ästhetik in der abfälligsten, geringschätzigsten Weise über den farnesischen Stier geurteilt worden ist." (Overbeck "Geschichte der griechischen Plastik")--m.sack 10:02, 25. Feb. 2010 (CET) - Aktuelles natürlich auch, is halt noch nicht gemeinfrei, leider:"The Ancient View of Greek Art: Criticism, History, and Terminology" (J.J. Pollitt) Der Verlag sagt dazu: "What did the ancient Greeks think about their own art? J.J. Pollitt attempts to answer this question by studying the critical terminology of the ancient Greeks-the terms they used to describe and evaluate sculpture, painting, and architecture. Although Greeks and Romans with a wide variety of backgrounds and interests-including artists, philosophers, rhetoricians, historians, and guidebook writers-wrote about art in antiquity, very few of their works have survived. Mr. Pollitt has therefore had to draw largely on works of authors who, while discussing some other subject, make passing references to art for the purpose of analogy or illustration. By carefully assembling and organizing these fragments, he presents a coherent view of art criticism in ancient Greece. This study is divided into two parts. The first part provides a general history of Greek art criticism and its sources. The second is an extensive glossary which collects, translates, and analyzes passages from Greek and Latin authors in which important critical terms are used. The book can therefore be used by art historians and classicists as both a scholarly text and an important work of reference." (Und schau auch mal hier:[2])
- Was willst du mir damit sagen? Dass das Urteil des Plinius von anderen, späteren Kunstkritikern nicht geschätzt wird? Was beweist das? Etwa, dass er keine Kunstkritik geübt hat?!?!?
- Ansonsten würde ich das von dir zuletzt geschriebene so verstehen: Es gab zwar auch in der Antike kritische Äußerungen zu Bildenden Kunstwerken, doch diese entsprachen wie am Beispiel sowieso xyz zu sehen nicht den Kriterien späterer Kunstkritiken seit blablabla durch blablabla <ref>Bezugsangabe bzw. Zitat(e) ...</ref>...
- Im Übrigen: Zur Kunstkritik maße ich mir per se kein Urteil an - ich kann (und will) mich hier bestenfalls in Sachen Plausibilität und Verständlichkeit einmischen. -- FelaFrey 15:45, 25. Feb. 2010 (CET)
- Habs versucht. Ich respektiere freilich jede Frage zum Verständnis, aber ich "will dir gar nichts sagen", sondern gebe Anregungen.--m.sack 22:22, 25. Feb. 2010 (CET)
- Hm, das entbehrt ja nun nicht einer gewissen Komik, gedachte ich doch ebenfalls nur Anregungen geben zu wollen, wie das, was DIR offenbar an Sachkunde zu dem Thema zu eigen ist, hier eine m.E. adäquate(re) Form (und nur auf die hob ich vor allem ab!) finden könnte. So sehen wir betroffen ... -- FelaFrey 00:38, 26. Feb. 2010 (CET)
- Habs versucht. Ich respektiere freilich jede Frage zum Verständnis, aber ich "will dir gar nichts sagen", sondern gebe Anregungen.--m.sack 22:22, 25. Feb. 2010 (CET)
- Na dann tu dich mal um, und als kleine Anregung aus einer älteren Arbeit dies: "Wenn man die Urteile vergleicht, welche über den Laokoon und welche über die vorliegende Gruppe gefällt worden sind, so wird man recht deutlich gewahr, in welchem Grade ein entschieden lautendes antikes Urteil, und wäre es auch nur das persönliche des wenig kunstverständigen und kunstsinnigen Plinius, die moderne Kunstkritik befangen zu machen im Stande ist. Dass Plinius den Laokoon das vorzüglichste Werk unter allen Werken der Bildnerei und Malerei nennt, hat zu einer überschwänglichen Überschätzung der Gruppe geführt, an deren Herabstimmung die neuere Kunstkritik mit noch immer nicht entschiedenem Erfolge arbeitet, und dass derselbe Plinius die jetzt zu behandelnde Gruppe in der denkbar trockensten und unzulänglichsten Manier figurenweise anführt, als gehörten die Theile nicht zusammen (opera), ohne ein Wort des Lobes hinzuzufügen, das hat dahin geführt, dass in der modernen Kunstkritik und Ästhetik in der abfälligsten, geringschätzigsten Weise über den farnesischen Stier geurteilt worden ist." (Overbeck "Geschichte der griechischen Plastik")--m.sack 10:02, 25. Feb. 2010 (CET) - Aktuelles natürlich auch, is halt noch nicht gemeinfrei, leider:"The Ancient View of Greek Art: Criticism, History, and Terminology" (J.J. Pollitt) Der Verlag sagt dazu: "What did the ancient Greeks think about their own art? J.J. Pollitt attempts to answer this question by studying the critical terminology of the ancient Greeks-the terms they used to describe and evaluate sculpture, painting, and architecture. Although Greeks and Romans with a wide variety of backgrounds and interests-including artists, philosophers, rhetoricians, historians, and guidebook writers-wrote about art in antiquity, very few of their works have survived. Mr. Pollitt has therefore had to draw largely on works of authors who, while discussing some other subject, make passing references to art for the purpose of analogy or illustration. By carefully assembling and organizing these fragments, he presents a coherent view of art criticism in ancient Greece. This study is divided into two parts. The first part provides a general history of Greek art criticism and its sources. The second is an extensive glossary which collects, translates, and analyzes passages from Greek and Latin authors in which important critical terms are used. The book can therefore be used by art historians and classicists as both a scholarly text and an important work of reference." (Und schau auch mal hier:[2])
- Hat nix mit doof oder schlau zu tun, sondern mit Hobbys. Auf der Basis der jeweiligen Hobbys erscheinen dann auch jeweils ganz unterschiedliche Dinge als etwa esoterisch. Aus Sicht meiner Hobbys ist es etwa esoterisch, wenn man die "Kunstkritik" mit der Aufklärung anfangen läßt. Es gab allein in der Renaissance eine so große Zahl von Traktaten, daß ich bezweifle daß einer die alle gelesen hat. Beispielsweise kennt wer? das 1000Seiten dicke Traktat von Giovanni Paolo Lomazzo. Es ist wohl nicht mal ins Deutsche gekommen. Sagt man jetzt aber, naja Kunstkritik gabs natürlich schon seit der Antike (aha), aber ich meine ja "Kunstkritiker" als Profession, ja dann leuchtet mir das schon als weniger esoterisch ein. Die kann man pö a pö mit der genannten Epoche anfangen lassen. Darum zwei Lemma.(Zitate kommen, keine Sorge.)--m.sack 16:49, 24. Feb. 2010 (CET)
- Wahrscheinlich bin einfach zu doof dafür, aber verfassen Kunstkritiker keine Kunstkritiken und sind die nicht wiederum Teil der Kunstkritik, und was ich als Leser dann von mir habe, nennt sich ebenfalls eine Kunstkritik? So wie ich das sehe - und das bei der Literaturkritik ähnlich zu differenzieren gesucht habe -, gibt es das Feld der Kunstkritik, sowie die Kunstkritik als direktes Ergebnis einer Beurteilung durch einen Kunstkritiker. Wenn dir das zusammengenommen zu Pfui-bah ist, dann kannst du ja zweimal Kunstkritik mit entsprechend passender Klammerbezeichnung ergänzen, z.B. "Kunstkritik (Feuilleton)" o.ä.; dein Gegensatz von Kunstkritik und Kunstkritiker ist mir jedenfalls zu esoterisch - ansonsten mach doch einfach mal und beleg deine Zitate entspechend der Literatur, die es ja laut dir dazu ja in Mengen gibt ... -- FelaFrey 15:04, 24. Feb. 2010 (CET)
- Halte ich eben grade wert der Darstellung, eben unter dem eigens angelegten Lemma Kunstkritiker, nämlich als die Entsprechung zur Literaturkritik, nur eben bezogen auf bildende Kunst. Ausgangspunkt für eine eigenständige "Kunstkritik" etwa in der weitreichenden und legendär gewordenen Formulierung Walter Benjamins: "Die Kritik sucht den Wahrheitsgehalt eines Kunstwerks, der Kommentar seinen Sachgehalt." Ästhetik einerseits, andererseits das was man auch gern als "moderne Kunstkritik" gegen eine "ältere" abgrenzt, also das Phänomen des Kunstkritikers, erscheinen so als Spezialfälle eines viel größeren Phänomens, eben der Kunstkritik.--m.sack 13:20, 24. Feb. 2010 (CET)
Zu Kunstkritik und Kunstkritiker III
BearbeitenWeiß nicht was daran komisch sein kann. Jeder hat das Recht mit der weißen Fahne zu winken und trotzdem kann ich doch deine Fragen als Anregungen sehen. Aber ich kanns halt nicht besser erklären:
- Kunstkritiker - Moderne Erscheinung seit der Aufklärung. Aufklärerische Publizistik, führende Rolle in Meinungsdebatten um Kunstwerke, Kunstverständnis usw.
- Ästhetik - Kunstverständnis auf Grundlage philosophischer Systeme.
- Kunstkritik - Frage nach Wert und Rang von Kunstwerken. Also Unabhängig von philosophischer Darstellung und nicht zeit- oder kulturspezifisch. Ihr frühestes Einsetzen versuchen Studien (ziemlich rare) über Geschmacksurteile und Selektionsprozesse bei Naturvölkern zu ermitteln. In der modernen Kunsthistorie (besonders nach J. Burckhardt) tendenzielle Negation der Kunstkritik, insbesondere Negation der Möglichkeit kunstkritischen Urteils zwischen Epochen (siehe den Begriff des Kunstwollens bei Riegl).
Also ein Kunstkritiker kann natürlich "eine Kunstkritik" schreiben, aber Plinius war kein "Kunstkritiker", obwohl er weitreichende kunstkritische Urteile gefällt, genauer gesagt aber kolportiert hat. Man kann davon ausgehen, daß die maßgebliche Kunstkritik seit der Antike von den Künstlern selber getragen worden ist, etwa in Mittelalter und Renaissance von den entsprechenden Gilden oder Zünften, wo das Werturteil der Meister oder von Meisterversammlungen ausschlaggebend war für das Werturteil. Darum wird das Jahr 1401 so oft genannt, weil man es da einmal urkundlich greifen kann was gängige Praxis war.--m.sack 11:07, 26. Feb. 2010 (CET)
- Demnach geht es dir also vor allem um die Unterscheidung zwischen professionellen, sich auf das Verfassen von Kunstkritiken spezialisierende Publizisten im Gegensatz zu kunstkritischen Äußerungen eines wie auch immer anders motivierten Personenkreises? Wenn dem so wäre, kann ich dieser Unterscheidung zustimmen, würde sie jedoch nach wie vor weniger als Gegensatz denn als Entwicklung bzw. Prozess "praktizierter" Kunstkritik innerhalb eines Artikels darstellen wollen. -- FelaFrey 15:53, 26. Feb. 2010 (CET)
- Yes. Sagen wir, ein Kunstkritiker ist nicht unbedingt als solcher professionell (siehe Heine oder Zola), kann ja auch heute kaum einer von leben, sondern eben Verfasser einer spezieller Art der Publizistik, der auch andere Hobbys haben darf. Wenn man da jetzt Mittelalter und Antike reinfriemelt, aber auch etwa das Urteil moderner Meister, wie man es freilich kann, manchen schmeckt Pizza mit Sauerkraut, dann aber eigentlich schwer ohne falsche Dinge zu suggerieren. So haben antike oder neuzeitliche kunstkritische Urteile, etwa das schon erwähnte spätmittelalterliche Urteil von 1401, mit der Kunstpublizistik eines Zola oder eines heutigen sagen wir publizierenden Kunstkenners, miteinander nicht viel zu tun. Ich will das nicht ausführn, aber das eine hat mit Erfahrung zu tun und einen mystisch-religiös geprägten Hintergrund, das andere ist Journalismus, der bewußt oder unbewußt mit aktualpolitischen Debatten der öffentlichen Meinung zu tun hat, von diesen ausgeht, sich auf diese bezieht. Das wächst nicht auf meinem Mißt, diese Abgrenzung einer modernen Kunstpublizistik, das ist so üblich. Was seltsamer Weise unüblich in Lexika scheint, ist eine ganz einfache begriffliche Konsequenz daraus zu ziehen, denn unter "Ästhetik" geht das nur mit der Brechstange denn, wie die englische Seite richtig sagt: "Aesthetics (also spelled æsthetics or esthetics) is a branch of philosophy". Wenn also das eine eine rein moderne Erscheinung ist, das andere ein Teil der Philosophie, scheint eine Kleinigkeit zu fehlen. Es ist eine Frage genauer Unterscheidung, nicht eine Frage von Entwicklung (da sei Gott vor).--m.sack 09:36, 27. Feb. 2010 (CET)
- Meinetwegen nicht Entwicklung, aber doch chronologisches Nacheinander? -- FelaFrey 15:01, 27. Feb. 2010 (CET)
- Ich kann nicht antworten, wenn du nicht auf das Problem eingehst. Nicht ich grenze eine "moderne Kunstkritik", einen modernes Kunstkritikertum, den Kunstkritiker oder wie mans nennen will ab, das ist so üblich, das ist der Ausgangspunkt, nicht was ich denke oder was du denkst. Gleichzeitig aber gibt es Fachliteratur, also keine Kunstgeschichte, keine Geschichte der Ästhetik, sondern Geschichte der Kunstkritik. Ich lese grad die von Venturi. Erstes Kapitel: "Die Kunstkritik in Griechenland im 3. Jahrhundert vor Christus ...". Wenn man jetzt einen Lexeintrag macht muß man halt versuchen sinnvoll zwischen diesen Widersprüchen zu entscheiden.--m.sack 00:23, 2. Mär. 2010 (CET)
- Wenn Du mich so fragst, dann würde ich diese unterschiedlichen Ansätze und Interpretationen wie folgt zusammenzufassen versuchen:
- 1. Kunstkritik als Betrachtung von Kunstwerken aufgrund formaler, kunsthistorischer und ästhetischer Kriterien, die wiederum zu einer Zu- und Einordnung bzw. zur Frage nach Wert und Rang von Kunstwerken führt.
- 2. Kunstkritiker - Chronologisch: Von der Antike mit vereinzelten Autoren bis zur modernen Erscheinung als spezialisiert publizierender Berufstand seit der Aufklärung. Aufklärerische Publizistik, führende Rolle in Meinungsdebatten um Kunstwerke, Kunstverständnis usw.. Derzeitiger Ist-Zustand der Arbeit von Kunstkritikern (Im Feuilleton, Kunstmagazinen etc.).
- 3. Kunstkritik als gebräuchliches Synonym für das publizistische Ergebnis resp. die Rezension eines Kunstkritikers. Hier wären evtl. auch die dafür hauptsächlich und ggf. auch nachrangig in Frage kommenden Medien vorzustellen.
- So in etwa schiene mir das machbar und in der WP vertretbar - natürlich wenn möglich stets angemessen mit Zitaten referenziert. Analog zur Literaturkritik wäre das Philosophische in die Kunst oder zum Kunstwerk selbst zu packen und ggf. dann angerissene Themenfelder dahin zu verlinken. Grüße -- FelaFrey 15:11, 2. Mär. 2010 (CET)
- Wenn Du mich so fragst, dann würde ich diese unterschiedlichen Ansätze und Interpretationen wie folgt zusammenzufassen versuchen:
- Ich kann nicht antworten, wenn du nicht auf das Problem eingehst. Nicht ich grenze eine "moderne Kunstkritik", einen modernes Kunstkritikertum, den Kunstkritiker oder wie mans nennen will ab, das ist so üblich, das ist der Ausgangspunkt, nicht was ich denke oder was du denkst. Gleichzeitig aber gibt es Fachliteratur, also keine Kunstgeschichte, keine Geschichte der Ästhetik, sondern Geschichte der Kunstkritik. Ich lese grad die von Venturi. Erstes Kapitel: "Die Kunstkritik in Griechenland im 3. Jahrhundert vor Christus ...". Wenn man jetzt einen Lexeintrag macht muß man halt versuchen sinnvoll zwischen diesen Widersprüchen zu entscheiden.--m.sack 00:23, 2. Mär. 2010 (CET)
- Meinetwegen nicht Entwicklung, aber doch chronologisches Nacheinander? -- FelaFrey 15:01, 27. Feb. 2010 (CET)
- Yes. Sagen wir, ein Kunstkritiker ist nicht unbedingt als solcher professionell (siehe Heine oder Zola), kann ja auch heute kaum einer von leben, sondern eben Verfasser einer spezieller Art der Publizistik, der auch andere Hobbys haben darf. Wenn man da jetzt Mittelalter und Antike reinfriemelt, aber auch etwa das Urteil moderner Meister, wie man es freilich kann, manchen schmeckt Pizza mit Sauerkraut, dann aber eigentlich schwer ohne falsche Dinge zu suggerieren. So haben antike oder neuzeitliche kunstkritische Urteile, etwa das schon erwähnte spätmittelalterliche Urteil von 1401, mit der Kunstpublizistik eines Zola oder eines heutigen sagen wir publizierenden Kunstkenners, miteinander nicht viel zu tun. Ich will das nicht ausführn, aber das eine hat mit Erfahrung zu tun und einen mystisch-religiös geprägten Hintergrund, das andere ist Journalismus, der bewußt oder unbewußt mit aktualpolitischen Debatten der öffentlichen Meinung zu tun hat, von diesen ausgeht, sich auf diese bezieht. Das wächst nicht auf meinem Mißt, diese Abgrenzung einer modernen Kunstpublizistik, das ist so üblich. Was seltsamer Weise unüblich in Lexika scheint, ist eine ganz einfache begriffliche Konsequenz daraus zu ziehen, denn unter "Ästhetik" geht das nur mit der Brechstange denn, wie die englische Seite richtig sagt: "Aesthetics (also spelled æsthetics or esthetics) is a branch of philosophy". Wenn also das eine eine rein moderne Erscheinung ist, das andere ein Teil der Philosophie, scheint eine Kleinigkeit zu fehlen. Es ist eine Frage genauer Unterscheidung, nicht eine Frage von Entwicklung (da sei Gott vor).--m.sack 09:36, 27. Feb. 2010 (CET)
Etwas genauer: Es gab keine Kunstkritiker in der Antike. Es gab sehr wohl antike Kunstkritik und zwar in ganz unterschiedlicher Form. Diese Formen waren oft genug sehr handgreiflich, fanden etwa Ausdruck in Preisen die für Kunstwerke gezahlt wurden oder bei der Vergabe von Aufträgen. Kunstkritiker ist kein Berufsstand, sondern eine Form moderner Publizistik seit der Aufklärung. Viele Fachautoren setzen den Anfang bei Diderot. Literaturkritik ist wieder was anderes. Da geht es hauptsächlich um das Verständnis von Literatur -"Was-will-uns-der-Autor-sagen"- um Zuordnung usw.; Dinge die in der bildenden Kunst zum Geschäft der Kunsthistoriker gehören. Also mein Arbeitsentwurf zum einleitenden Satz sieht einfach so aus:"Als Kunstkritik bezeichnet man ein wertendes Verhältnis des Menschen zu den vielfältigen Ausdrucksformen der bildenden Kunst, in Abgrenzung zur philosophischen Disziplin der Ästhetik und zum Kunstkritiker, einem Phämomen moderner Publizistik seit der Aufklärung."--m.sack 17:29, 2. Mär. 2010 (CET)
- Liest sich nicht schlecht, bin gespannt wie dann deine Endfassung für Kunstkritik aussieht. Den Kunstkritiker samt seinen Kunstkritiken demnach erst ab der Aufklärung zu bezeichnen, geht für mich ebenfalls in Ordnung. Und ich fände es gut, wenn du diesen Unterschied zwischen Literaturkritik und Kunstkritik bzw. Kunsthistoriker ähnlich wie oben dann im Artikel kurz darstellen könntest. -- FelaFrey 23:05, 2. Mär. 2010 (CET)
- Also kommen wir langsam ins Geschäft. Prima. Es wird etwas dauern, da die Materie etwas komplex ist und auch moderne Fachautoren unsauber arbeiten, bzw. von Spezialinteressen ausgehn, wie Venturi, dem es eigentlich um die Integration von Kunsthistorie und Ästhetik geht, daher ein sehr eingeschränktes Blickfeld (auch schon etwas veraltet).--m.sack 13:09, 3. Mär. 2010 (CET)
- No problem - der Artikel dümpelt schon so lange vor sich hin, da kommt's auf ein paar Tage mehr auch nicht an ;-) -- FelaFrey 13:46, 3. Mär. 2010 (CET)
- Also kommen wir langsam ins Geschäft. Prima. Es wird etwas dauern, da die Materie etwas komplex ist und auch moderne Fachautoren unsauber arbeiten, bzw. von Spezialinteressen ausgehn, wie Venturi, dem es eigentlich um die Integration von Kunsthistorie und Ästhetik geht, daher ein sehr eingeschränktes Blickfeld (auch schon etwas veraltet).--m.sack 13:09, 3. Mär. 2010 (CET)
Rezeption der Kunstkritik
BearbeitenIch muss gestehen, dass ich den Inhalt des Absatzes "Rezeption der Kunstkritik" nicht verstehe. Er liest sich etwas spekulativ. Was soll denn da ausgesagt werden? --Groucho M 10:36, 27. Feb. 2010 (CET)
- Siehe obige Diskussionsabschnitte ganz deiner Meinung - vielleicht magst du mich ja darin unterstützen, m.sack dahingehend zu motivieren, seine angedeuteten Kenntisse in m.E. lexikalisch adäquatere Strukturen inkl. entsprechender Sprachregelung zu gießen ;-) -- FelaFrey 15:10, 27. Feb. 2010 (CET)
- Die oben stehende Diskussion habe ich auch nicht verstanden :-( Vielleicht schaffen wir es mit vereinten Kräften, hier etwas Tragfähiges zu entwickeln. --Groucho M 16:53, 27. Feb. 2010 (CET)
Aller Anfang ist schwer
BearbeitenUnter Kunstkritik (griech. κριτική[τέχνƞ]; Kunst der Beurteilung, Infragestellung) versteht man Werturteile über Kunstwerke und Künstler insbesondere der bildenden Kunst. Früheste Hinweise auf kunstkritische Urteile finden sich seit der klassischen Antike. Die wichtigsten historischen Quellen der Kunstkritik liefert die Kunstliteratur, mit der sie teilweise identifiziert worden ist. Im Unterschied zur philosophischen Disziplin der Ästhetik und zum Phänomen des Kunstkritikers in der modernen Publizistik, ordnet man die Kunstkritik tendenziell zur Kunstwissenschaft. Diese Zuordnung ist nicht unumstritten da im Vergleich zur Kunstwissenschaft in der Kunstkritik ein Progress des Kunsturteils anfechtbar ist*. Verschiedene Autoren sehen in der Kunstkritik eine eigenständige Wissenschaft. Eine erste selbstständige Geschichte der Kunstkritik veröffentlichte Albert Dresdner im Jahre 1915 unter dem Titel "Die Entstehung der Kunstkritik". Sie beinhaltet eine Einführung in das kunstkritische Urteil von der Antike bis Denis Diderot. Sie gilt bis heute als akademisches Standardwerk.
- Ethnologische Untersuchungen zur Kunstkritik
- Kunstkritik in der Antike
- Kunstkritik in Mittelalter & Neuzeit
- Moderne Kunstkritik
Schluß: Von Bedeutung für die Zukunft können Versuche jüngerer Epoche sein in einer Synthese Kunstkritik und Ästhetik als ein Fachgebiet der Soziologie zu etablieren und mit modernen Methoden der Erhebung und Statistik zu einer "Wissenschaft vom Geschmack" zu gelangen. Eine der herausragenden Arbeiten in diesem Sinne ist die "Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft" des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Notwendige Grundlage für eine neue wissenschaftliche Geschichtsschreibung der Kunstkritik erscheint insbesondere aber eine fachspezifische und moderne Aufarbeitung der historischen Quellen und Kunstwerke selbst. Dazu müssen z. T. Urteile über ganze Epochen auf der Grundlage neuer Erkenntnisse umfassend überarbeitet werden, wie etwa in jüngster Zeit durch den Kunsthistoriker Anton Legner in seiner Forschungsarbeit über den Artifex**, zum Verständnis und Selbstverständnis der bildenden Künstler im Mittelalter.
- ) Lionello Venturi verweist im Zusammenhang auf den "Fall Cézanne"; Venturi: Geschichte der Kunstkritik. (History of Art Criticism. New York 1936)
- ) Anton Lechner: Der artifex. Künstler im Mittelalter und ihre Selbstdarstellung. (2009)
Das wär erst mal mein Vorschlag für eine Einleitung und Ausrichtung des Artikels, der selbst dann in drei Abschnitten ausgearbeitet werden könnte: Antike, Mittelalter & Neuzeit, Moderne.--m.sack 16:01, 12. Mär. 2010 (CET)
- Bis auf ein paar kleine stilistische Feinheiten ein schöner Anfang - nur dass ich das Wesen einer Einleitung etwas anders als du begreife. Der zweite Absatz würde m.E. schon in einen eigenen Abschnitt darunter eingebunden werden müssen, da er ja bereits in Teilen erläutert, was in der Einleitung sozusagen erstmal nur knackig die thematische Übersicht gleich einer Überschrift zu geben hätte.
- Und im 1. Absatz: Meinst du wirklich Kunstliteratur und nicht vielleicht "Literatur der Kunstgeschichte"? Grüße -- FelaFrey 15:08, 13. Mär. 2010 (CET)
- Ja, das ist nicht ganz standartgemäß, wenn man so einleitet. Bin mir da auch unsicher, fands erstmal gut wegen des Überblickcharakters. Ich meinte wirklich "Kategorie:Kunstliteratur", es gibt das als eigene Kategorie hier, nicht aber als Lemma, wesshalb ich das irgendwie technisch nicht verlinkt bekomme.--m.sack 11:02, 14. Mär. 2010 (CET)
- Ja - die Erläuterungen könnten wiederum den Einstieg mit "Überblickcharakter" für einen dann ausschließlich die "moderne Publizistik" abhandelnden Abschnitt bilden. -- FelaFrey 15:47, 14. Mär. 2010 (CET)
- Weil wir für die "moderne Publizistik" ja eigentlich den Kunstkritiker haben, sollte man das Material entsprechend nach dort verschieben, hier diesen Abschnitt als "Schlußwort" nach den drei historischen Abschnitten folgen lassen. Ich werd mal nach und nach den Antikeabschnitt umreißen und pö a pö dann den Rest.--m.sack 19:53, 14. Mär. 2010 (CET)
- Ja, mach mal - vielleicht wäre ja zuvor auch die Erstellung einer Gliederung hilfreich. -- FelaFrey 15:14, 15. Mär. 2010 (CET)
- Weil wir für die "moderne Publizistik" ja eigentlich den Kunstkritiker haben, sollte man das Material entsprechend nach dort verschieben, hier diesen Abschnitt als "Schlußwort" nach den drei historischen Abschnitten folgen lassen. Ich werd mal nach und nach den Antikeabschnitt umreißen und pö a pö dann den Rest.--m.sack 19:53, 14. Mär. 2010 (CET)
- Ja - die Erläuterungen könnten wiederum den Einstieg mit "Überblickcharakter" für einen dann ausschließlich die "moderne Publizistik" abhandelnden Abschnitt bilden. -- FelaFrey 15:47, 14. Mär. 2010 (CET)
- Ja, das ist nicht ganz standartgemäß, wenn man so einleitet. Bin mir da auch unsicher, fands erstmal gut wegen des Überblickcharakters. Ich meinte wirklich "Kategorie:Kunstliteratur", es gibt das als eigene Kategorie hier, nicht aber als Lemma, wesshalb ich das irgendwie technisch nicht verlinkt bekomme.--m.sack 11:02, 14. Mär. 2010 (CET)
Überarbeitung
BearbeitenIch halte den Artikel insgesamt für sehr lückenhaft (z.B. fehlen: Entstehungs- und Verlaufsgeschichte, die Diskussion über Laienkritik und akademische Künstlerkritik, autonome Kunstkritik). Der Abschnitt "Rezeption" erscheint mir z.T. unglücklich formuliert. --FelMol (Diskussion) 23:53, 24. Apr. 2012 (CEST)