Diskussion:Kurt Hildebrandt

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Luha in Abschnitt Menschenzüchtung

NSDAP-Beitritt

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Hallo Luha, erst mal vielen Dank für den schönen Artikel :). Bei Gelegenheit werde ich ihn noch ein wenig ergänzen. Eine Frage: Wenn Hildebrandt erst im April 1934 Mitglied der NSDAP wurde, wieso schreibt er dann am 29. 4. 1933 an George: „Ich bin gestern in ‚die‘ Partei eingetreten. Die Beamten sind in den letzten Tagen in solchen Mengen übergetreten und eingetreten, dass ein Nicht-Eintreten geradezu Widerstand und freiwillige Selbstausschaltung bedeutet. Der Universität gegenüber könnte der Eintritt eher eine positive Bedeutung haben und ich glaube es beteht kein Grund dieser auszuweichen“. (Stefan George-Archiv, Nachlass George III, 5989, zitiert nach: Ulrich Raulff, Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben, München 2009, S. 125) Und wie verträgt sich das überhaupt mit der Mitglieder-Aufnahmesperre der NSDAP? Oder ist das einfach ein Tipfehler? Grüße, --Tolanor 03:15, 28. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Die Angaben zu den NS-Aktivitäten stammen aus: George Leaman: Heidegger im Kontext. Gesamtüberblick zum NS-Engagement der Universitätsphilosophen. Argument, Sonderband AS 205, Hamburg und Berlin 1993. Der hat die Daten systematisch gesammelt. Der Widerspruch löst sich möglicherweise auf, wenn man unterscheidet den Antrag auf Mitgliedschaft (Brief Hildebrandt) und die Aufnahmeregistrierung in den Unterlagen der Partei (Leaman). Wie Hildebrandt selbst schreibt, hat es ja einen Riesenschwall an Aufnahmeanträgen gegeben, der letztlich zum Aufnahmestopp führte. Ich prüfe das aber bei Leaman nochmal, um einen Schreibfehler auszuschließen. Gruß --Lutz Hartmann 08:45, 28. Jun. 2010 (CEST)Beantworten
War tatsächlich ein Fehler. vielen Dank. --Lutz Hartmann 21:59, 28. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Menschenzüchtung

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Es mag an der fortgeschrittenen Stunde liegen, aber folgende Passage verstehe ich nicht:

Er betonte, dass seine Rassentheorie auf objektiven Prinzipien in Hinblick auf Mittel und Methode abstellte und keine Ziele der Züchtung vorgab. „Ohne Maßstab, ohne Normbild haben die Bestrebungen der Menschenzüchtung und der Rassenhygiene weder Halt noch Sinn.“

Das Zitat (und auch das, was ich gerade in Hildebrandts Erinnerungen lese) scheint mir darauf hinzudeuten, dass es gerade Hildebrandts Ziel war, eine „rassenhygienische“ Norm, das heißt also ein Ziel für die Menschenzüchtung vorzugeben. Leider habe ich die beiden Norm-Bände zur Zeit nicht zur Verfügungaber vielleicht kannst du ja etwas Licht ins Dunkel bringen, Lutz? Viele Grüße, --Tolanor 04:15, 19. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

Der Unterschied zwischen biologistischer und kulturalistischer Rassentheorie ist nicht nur eine weltanschauliche, sondern auch eine wissenschaftstheoretische differenz. Der Biologist versucht nachzuweisen, dass bestimmte Rassen von Natur aus höherwertig sind. Hildebrandt als Kulturalist sagt, dass man Phänomene messen kann, um Rassen zu differenzieren, aber diese Differenzierung nicht von vorn herein zu einer Bewertung führt. Das Feststellen der Phänomene ist objektiv. Die Bewertung kommt dann aus dem Begriff der Nation. Den Maßstab, das Normbild kann man nicht der Biologie entnehmen, sondern es wird von der sich selbst definierenden Nation bestimmt. Siehe den von mir zitierten Artikel von Stefan Breuer. Ich habe sowieso meinen Text anhand von Sekundärliteratur erarbeitet. Insofern kann das Nachvollziehen am Original sicherlich für den Artikel noch einiges zusätzlich bringen. Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) 13:19, 19. Jul. 2012 (CEST)Beantworten