Schiffsname

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Hallo. Ob folgender Satz stimmt, sollte mal nachgeprüft werden: "Am 29. Mai meldete er sich freiwillig in Lissabon auf das Schiff Armada Invencible." Dabei geht es mir um "Armada Invencible". Auf Deutsch heißt das "die unbesiegbare Flotte" und wäre doch ein sehr merkwürdiger Name für EIN Schiff. Vielmehr gehe ich davon aus, dass sich Lope de Vega zum Kriegsdienst auf EINEM VON VIELEN Schiffen meldete, die in der Armada, d.h. Flotte, waren, die gegen England ausgeschickt wurde und die dann jämmerlich zugrunde ging. Daher ja die Ironie von wegen Invencible. Bitte korrigieren, kenne mich selbst bei Lope de Vega nicht so aus. Gruß--Florian Tejera 11:17, 18. Jun 2006 (CEST)

Sprache für Werkstitel

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Eine andere Sache ist mir bei den Werken aufgefallen. Warum sind drei Titel auf Deutsch und der Rest auf Spanisch? Entweder oder, am liebsten aber Spanisch und Deutsch, aber für jeden Titel. So heißt etwa "Das berühmte Drama von Fuente Ovejuna" in normaler Zitierweise einfach "Fuente Ovejuna". Die ganzen "berühmten Dramen", "bekannte Geschichten" usw. stehen im Originaltitel zwar meistens drin, wird aber selbst von Literaturwissenschaftlern so gut wie nie mitzitiert. Würde vorschlagen immer die Spanische Version und, falls vorhanden, den Deutschen Namen dahinter zu setzen. Bitte korrigieren. Finde es übrigens nicht so toll, wenn die ISBN-Nummer dahinter steht. Wer Bücher kaufen will, kann das bei Amazon tun. Hier geht es um den Autor und sein Werk. Ich habe außerdem bei den Werken noch "El perro del hortelano" ergänzt, das zufälligerweise bei mir im Bücherschrank steht. Ein kleiner Tipp: das spanische "ñ" wie etwa in "Señor" erhält man auf der ganz normalen Tastatur, wenn man den Nummerblock einschaltet und dann "Alt" und die Zahlenkombination "164" drückt. Alles klar. Liebe Grüße und bis bald.--Florian Tejera 11:28, 18. Jun 2006 (CEST)

Gracioso, Volksdrama, Bibliographie

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Hallo,

mit dem letzten Absatz des Beitrags bin ich nicht ganz einverstanden.

Er prägte die klassische Form der Comedia mit drei Akten, wechselnden Versmaßen und der Figur des „Gracioso“ (der lustige Gegenspieler des Helden). Die Hauptthemen in seinen Werken sind die Ehre, die Liebe, der Patriotismus und die Religion. Ein weiteres wichtiges Thema stellt die Familie dar, die oft mit der Ehre in Verbindung steht. Er schuf das „Mantel- und Degenstück“, das Volksdrama, in dem das Recht des Volkes gegen die Übergriffe des Adels herausgestellt wird, sowie mythologische und Schäferstücke.

Die Figur des Gracioso war wohl ein wichtiger Vertreter der Figurenkonstellation der comedia Lopes, dennoch sollte man erwähnen, dass es ihn auch schon in früheren Theaterstücken des Siglo de Oro gab. Hervorgegangen ist die Figur des Gracioso aus der italienischen Stehgreifkomödie (commedia dell'arte). Schon bei Juan de Encinas gab es Vorvorformen und bereits Lope de Rueda hatte als Vertreter des teatro prelopesco (Theater vor Lope) die italienische Literatur als Quelle für das spanische Theater erschlossen.

Auch die These Lope sei der "Erschaffer" des Volksdramas (in dem das Recht des Volkes gegen die Übergriffe des Adels herausgestellt wird) könnte missverstanden werden. Man kann sagen, dass Lope ein zeitgemäßes und auch auf die breite Masse (das Publikum der corrales) zugeschnittenes Theater konzipierte. Jedoch wird darin niemals die Obrigkeit des Königs in Frage gestellt. Es bedarf sogar seiner Autorität als höchste irdische Instanz, um die verletzte gesellschaftliche Ordung, die (wie bspw. in Fuenteovejuna) durch das Unrecht eines Einzelnen kurzzeitig erschüttert wird, wieder herzustellen.

Der Begriff "Erschaffer" ist meiner Meinung generell nicht ganz zutreffend. Lope schrieb in eine schon in Spanien existierende Theatertradition ein, er baute sie aus und formulierte in seinem Arte nueve, seiner Verteidigungsschrift gegen die Angriffe der humanistische gebildeten Mitglieder der Madrider Akademie, die grundlegenden Inhalte/Themen der comedia nueva.

Wo sind die Quellen?

Viele Grüße Andrea sepiaphil 15.05.2007, 19:58 Uhr


Mir ist noch etwas aufgefallen:

Ein sehr bedeutender Unterschied zwischen der italienischen Comedia und der spanischen Comedia ist, dass sich die italienische sehr an der griechischen und der lateinischen Comedia orientiert, wohingegen die spanische Comedia sich auf die spanische Kultur alleine bezieht.

Der letzte Satz ist nicht korrekt. Auch die spanische Comedia orientiert sich nicht ausschließlich an der spanischen Tradition und deren Werten. Bedingt durch die italienische Renaissance flossen wichtige Elemente der italienischen Literatur (welche sich u.a. sehr stark an der Antike orientierte) in die spanische tragicomedia ein. Man war sich durchaus einer Tradition des Aristoteles bewusst, trennte jedoch nicht in niedere und höhere Genera (Komödie und Tragödie), sondern Lope forderte eine Mischung, ja ein Nebeneinander, von Tragischem und Komischem. Gerade diese Mischung von höher gestellten und niederen Personen bzw. Ständen, mit jeweils ihrer eigenen Sprache, entsprachen laut Auffassung Lopes mehr der Wahrscheinlichkeit und der Natur. (siehe auch "El arte nuevo de hacer comedias en este tiempo").

Lo trágico y lo cómico mezclado,

y Terencio con Séneca, aunque sea

como otro Minotauro de Pasife,

harán grave una parte, otra ridícula,

que aquesta variedad deleita mucho;

buen ejemplo nos da naturaleza,

que por tal variedad tiene belleza. (vss. 174-180)

Quelle: NEUSCHÄFER Hans Jörg (Hg.): Spanische Literaturgeschichte. Stuttgart: Metzler Verlag 1997. S. 152-184.