Diskussion:Lotusblüten (Zeitschrift)

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von GiftBot in Abschnitt Defekter Weblink

Der Name des monatlich erscheinenden Journals lautete bis zum letzten Band Nr. 16 (Jahrgang 1900, II. Semester. (Heft XCIV-XCIX) Lotusblüthen und nicht Lotosblüten. Außerdem ist auf dem Titelblatt keine Swastika abgebildet. Lediglich die Einbände wurden je nach Geschmack der Eigentümer beim Binden individuell gestaltet. Im Briefkasten des 4. Bandes auf Seite 618 erklärt Dr. Franz Hartmann den wesentlichen Unterschied wie folgt: Das Wort „Lotos“ bedeutet im Sanskrit eine gewisse Gattung von Klee (Trifoelium); das Wort „Lotus“ dagegen eine Wasserpflanze, welche seit uralten Zelten als das Symbol des höheren (geistigen) Selbstbewußtseins angenommen wurde. Der Name „Lotusblüten“ bezeichnet daher die Blüten, welche an der heiligen Pflanze der Selbsterkenntnis entstehen, welche im Reiche des Selbstdenkens wächst, deren Knospen sich durch die Wärme der selbstlosen Liebe entwickeln und unter dem Einflusse des Lichtes des Geistes der Selbsterkenntnis sich öffnen.

Anthroposophie

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"Die Zeitschrift beeinflusste das Werk Rudolf Steiner's, der vieles daraus für seine Anthroposophie übernahm."

Diese Äußerung ist falsch, da sich in Lucifer-Gnosis nur ein Hinweis (S. 632), in Form einer Übersetzungstätigkeit für ein esoterisches Werk, auf Franz Hartmann befindet:

"139 Annie Besant ... sagt: Siehe Annie Besant, «Der Tod - und was dann?»,

             deutsche Ausgabe von Franz Hartmann, Leipzig o.J., S. 43 f." (Rudolf Steiner, Lucifer-Gnosis)


Von einer Beeinflussung des Werkes von Rudolf Steiner als solchem kann daher keine Rede sein, sonst hätte Rudolf Steiner dies direkt in den genannten Abschnitten des Buches erwähnt. Aus der folgenden Ausführung wird ersichtlich, welchen Grad der Ernsthaftigkeit Rudolf Steiner Franz Hartmann zumaß:

"Nun war aber gerade in dieser ersten Periode gegen mancherlei zu kämpfen. Ich will Sie gar nicht damit behelligen, daß einfach der Name «Theosophie» von sehr vielen Gesellschaften angenommen worden ist, Gesellschaften, die im Grunde genommen außerordentlich wenig mit ernstem geistigem Streben zu tun hatten. Streben war schon bei vielen Menschen vorhanden, aber ein zum Teil recht egoistisches, zum Teil außerordentlich triviales Streben. Aber auch solche trivialen Strömungen gaben sich vielfach den Namen von Theosophischen Gesellschaften. Man braucht nur etwa daran zu erinnern, daß ziemlich weit verbreitet, namentlich in Mitteleuropa, in Deutschland, Österreich, auch in der Schweiz, gewisse theosophische Zweige waren, welche sich so nannten, aber im Grunde genommen das, was die Theosophical Society hatte, in einer außerordentlich verwässerten Weise hatten, und dann wiederum durchtränkt mit allen möglichen, zuweilen sehr törichten Okkultismen. Eine in solchen Zweigen, in solchen Gesellschaften vielfach wirkende Persönlichkeit war diejenige, die Ihnen auch noch dem Namen nach, oder wenigstens vielen von Ihnen dem Namen nach bekannt sein dürfte: Franz Hartmann. Aber welch «tiefer Geist» und welch «tiefer Ernst», unter Anführungszeichen gesprochen, in diesen Trivialgesellschaften war, das mag Ihnen einfach daraus hervorgehen, daß ich Ihnen etwas den zynischen Charakter schildere jenes Führers, den ich eben genannt habe. Der sagte einmal in einer Gesellschaft von wenigen, bei der ich aber auch anwesend war - man kann ja durchaus für diese Dinge sich auch psychologisch interessieren, um zu sehen, wie eigentlich die menschliche Seele zu dem oder jenem kommen kann. Da hat die Theosophische Gesellschaft einmal einen gewissen Streit gehabt um die Persönlichkeit des Judge in Amerika. Ich will von diesem Streite nicht sprechen, aber will nur sagen, daß der Streit sich namentlich darum drehte, ob gewisse Botschaften, die Judge versendet hat, von wirklichen höheren eingeweihten Persönlichkeiten, sogenannten Meistern, herrührten. Nun, Franz Hartmann sagte: Ach, die Sache mit dem Judge, die kenne ich ganz gut. Der hat in Amerika solche Meisterbriefe verschickt. Dazumal kam er nach Indien. Wir waren ja im Hauptquartier in Indien, und da wollte er, damit er in Amerika Autorität haben könnte, damit er sagen könnte, daß er von eingeweihten Persönlichkeiten Missionen erteilt bekommen hätte, Meisterbriefe haben. Da sagte ich zu ihm, so erzählte Franz Hartmann: Meisterbriefe? Ich kann dir welche schreiben. Da antwortete Judge: Ja, das geht doch nicht, da kann ich dann doch nicht behaupten, daß das Meisterbriefe sind, denn die fliegen einem doch aus der Luft zu, die kommen doch auf zauberhafte Weise zustande und fliegen einem dann auf den Kopf, und das muß ich sagen können. Da sagte Franz Hartmann zu Judge - er erzählte es selber! - : Ach, da ist keine Not, das kann man machen. Der Judge war ein ganz kleiner Kerl, so erzählte uns Hartmann, und da habe er ihm gesagt: Stelle dich auf den Fußboden, ich will mich auf einen Stuhl stellen, und dann werde ich dir den Brief auf den Kopf fallen lassen. So könnte er mit gutem Gewissen sagen, er verbreite Briefe, die ihm aus der Luft auf den Kopf geflogen sind. Nun, das ist nur ein extremes Beispiel für solche Dinge, die sich schon gar nicht so selten in der Welt finden." (GA 258; Rudolf Steiner, Die Geschichte und die Bedingungen der anthroposophischen Bewegung im Verhältnis zur Anthroposophischen Gesellschaft, Seite 111f). (nicht signierter Beitrag von 85.177.187.71 (Diskussion) 14:16, 6. Jan. 2014 (CET))Beantworten

Ein weiterer Beleg dafür, dass Hartmanns Theosophie Rudolf Steiner nicht im mindesten beeinflusste, ja sogar ihr gegenüberstand, zeigen folgende Ausführungen:

"Franz Hartmann, der durch seine zahlreichen theosophischen Werke und durch seine Beziehungen zu H. P. Blavatsky in weiten Kreisen berühmt geworden ist, hat auch in diesen Kreis seine Theosophie hineingebracht. Marie Lang hatte manches von dieser Theosophie aufgenommen. Die Gedankeninhalte, die sie da finden konnte, schienen in mancher Beziehung dem Zuge ihrer Seele entgegenzukommen. Doch war, was sie von dieser Seite annahm, ihr nur äußerlich angeflogen. Sie trug aber ein mystisches Gut in sich, das auf ganz elementarische Art sich aus einem durch das Leben geprüften Herzen in das Bewußtsein gehoben hatte. Die Architekten, Literaten und sonstigen Persönlichkeiten, die ich in dem Hause von Marie Lang traf, hätten sich wohl kaum für die Theosophie, die von Franz Hartmann vermittelt wurde, interessiert, wenn nicht Marie Lang einigen Anteil an ihr genommen hätte. Und am wenigsten hätte ich mich selbst dafür interessiert. Denn die Art, sich zur geistigen Welt zu verhalten, die sich in den Schriften Franz Hartmanns darlebte, war meiner Geistesrichtung völlig entgegengesetzt. Ich konnte ihr nicht zugestehen, daß sie von wirklicher innerer Wahrheit getragen ist." (Rudolf Steiner, Mein Lebensgang, Seite 171f) (nicht signierter Beitrag von 85.177.147.139 (Diskussion) 13:27, 7. Jan. 2014 (CET))Beantworten

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GiftBot (Diskussion) 20:23, 23. Dez. 2015 (CET)Beantworten