Diskussion:Lutherische Orthodoxie
Ich habe das hier bereits geschriebene überwiegend mit einem von mir schon länger in Vorbereitung befindlichen Text zur lutherischen Orthodoxie ersetz und dabei Teile wieder übernommen. Ich hoffe es ist niemand beleidigt :) Der Teil über die Frühorthodoxie ist am ausführlichsten geraten, in der Hochorthodoxie müssten noch einige Abschnitte ergänzt werden: z.B. Rathmannscher Streit und kenosis-krypsis Streit. Eine Charakterisierung der verschiedenen Hochschulen wäre vielleicht auch sinnvoll. --- Bazille
Lieber Bazille Dein Artikel ist meiner Meinung nach recht gut gelungen. Jedoch fändest du es nicht auch sinnvoller wenn wir die Thematiken wie Osandrischer Streit von dieser Seite auslagern und den Themen eigene speziefische Erklärungen widmen? Allein schon aus dem Grundintresse heraus, eine Verlinkungs- und Weiterführungsbasis anzubieten, die auch qualitavien Ansprüchen genügt. Statt dessen haben wir hier in einem Artikel viele Themen aufgelistet und wenn einer meinetwegen den osiandrichen Streit sucht, nicht auf die Idee kommt auf dieser Seite zu suchen sondern nach dem Suchwort Osiandrischer Streit. Den Großteil der Thematik der Reformation in einem Artikel abhandeln zu wollen, wird auf Dauer nicht funktionieren da sich die Thematik der Reformation sich hier schon immens weiterentwickelt hat. mfg Torsten Schleese 06:25, 13. Jan 2006 (CET)
Hallo Torsten,
Wie man einen Artikel über die "lutherische Orthodoxie" aufbaut ist ein schwere Frage, die einschlägigen theologischen Nachschlagewerke (z.B. RGG oder TRE) gehen da unterschiedliche Wegen. Eine Orientierung allein an den theologischen Fakultäten erscheint mir für Wikipedia nicht sinnvoll, daher habe ich eine Art dogmengeschichtliche Darstellung versucht. Die Vor- und Frühorthodoxie lässt sich dabei m.E. am besten darstellen, in dem man die verschiedenen Diskurse bzw. Streitigkeiten thematisiert. Würde man sie durch Verlinkungen ersetzen, so würde dieser Abschnitt zu einem bloßem Gerippe verkommen und man würde keinen Eindruck mehr von der Entwicklung bekommen (ich hoffe man bekommt ihn in der jetzigen Fassung). Ich habe die jeweilige Darstellung bewusst knapp gehalten und den Akzent auf die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Streitigkeiten gelegt, und dann ggf. auf entsprechende Artikel verwiesen, wo es solche schon gibt (z.B. Verlinkung von "Osiandrischer Streit" auf "Andreas Osiander" u.U.) - dort kann man den jeweiligen Streit dann ja im Detail darstellen. Das was ich dazu jeweils ausgeführt habe ist ja nicht mehr als eine grobe Skizze (im wesentlichen theologische Lehrbuchwissen) und ist darauf abgestellt, die Entwicklung der Diskussion im Verlauf der lutherischen Orthodoxie darzustellen.
Das Problem der Suche nach spezifischen Themen wie z.B. "Osiandrischer Streit" kann man als Übergangslösung dann ja auch durch Verlinkungen lösen, z.B. in dem man von "synergistischer Streit" auf den entsprechenden Abschnitt im Artikel "lutherische Orthodoxie" verlinkt - wie gesagt: nur als Übergangslösung, bis jemand das im größeren Detail darstellt (allzuviel Gehaltvolles habe ich zum Thema noch nicht entdeckt, und bin auch noch nicht dazu gekommen selber mehr zu schreiben). Um die Thematik Reformation geht es in diesem Artikel hier im übrigen gar nicht mehr, die Reformation ist im 17. Jahrhundert bereits Vergangenheit, es geht v.a. um eine Darstellung der groben Entwicklungslinien innerhalb der lutherischen Theologie vom Ende der Reformation bis zum Beginn von Aufklärung und Pietismus. Ein Darstellung der gesamten Reformationsgeschichte in einem Artikel wäre in der Tat etwas übertrieben, aber die Forschung zur lutherischen Orthodoxie steckt noch in den Kinderschuhen (ich versuch da meinen bescheidenen Beitrag zu leisten), so dass die Ausdirfferenzierung noch lange nicht so extrem ist wie in der Forschung zur Reformationsgeschichte. Gruß, Bazille 10:59, 15. Jan 2006 (CET)
- Lieber Bazille
- Ich erkenne deine Überlegung, die Thematik im kontextsensitiven Zusammenhang zu erläutern schon an. Eine Redictgestaltung der einzelnen Themen erachte ich jedoch als unpraktisch. Allein schon wenn ich an die Gestaltung der Reformatoren Biographien denke. Ich gebe dir völlig recht wenn das Thema Reformationsgeschichte, noch völlig in den Kinderschuhen (vor allem bei Wikipedia) hängt. Allein schon wenn ich die Kategorien sehe, wo kaum noch jemand einen Überblick hat und die mal völlig neu geordnet werden müssten. Ich bin froh über jeden weiteren Mitstreiter der qualifiziert an dieser Thematik mitarbeitet (also so bescheiden ist dein Beitrag nicht, ich finde den gut). Quasi müssten wir mal eine Auflistung aller Reformationsgeschichtlichen Ereignisse hinbekommen. Alle wichtigen Reichstage Konkordien und Religionsgespräche etc. im zeitlichen Zusammenhang. Zunächst sollten wir jedoch die bisherig erarbeitenen Grundlagen auf Richtigkeit überprüfen, allein wenn ich das Thema "Reformation" lese, scheint mir die Thematik schwierig. mfg Torsten Schleese 10:31, 25. Jan 2006 (CET)
Reform- und Spätorthodoxie
BearbeitenDas Zusammenrücken von Reform- und Spätorthodoxie leuchtet mir nicht ein. Wenn Müller und Scriver als Hauptvertreter (mit Recht) der Reformorthodoxie gelten, dann sind wir in der Zeit der Hochorthodoxie. Sollte man nicht die Reformorthodoxie als eigenen Abschnitt neben die drei Phasen stellen?--Zweioeltanks 19:00, 28. Dez. 2011 (CET)
Terminologie?
Bearbeiten- Was heißt "altlutherisch" und was "altlutheranisch"? Wie sind diese Begriffe konnotiert?
- Ist der Ausdruck "altlutherische Orthodoxie" (Waltermann) ein Synonym für "lutherische Orthodoxie" und wie konnotiert er?
- "altlutheranisch" ist – wie "lutheranisch" – ein Wort, das es im Deutschen eigentlich gar nicht gibt, auch wenn es einem bei weniger Kundigen gelegentlich begegnet; vermutlich geht es auf eine missglückte Rückübersetzung des englischen "Lutheran" zurück.
- "altlutherisch" ist entweder lutherisch im Sinne des Altprotestantismus oder eine Bezeichnung für die Strömungen im Luthertum, die die kirchlichen Unionen des 19. Jahrhunderts ablehnten und sich deshalb von den Landeskirchen separierten (s. Altlutheraner).
- Beim Ausdruck "altlutherische Orthodoxie" ist das Adjektiv im ersten Sinne gebraucht. Er ist also mehr oder weniger ein Synonym für "lutherische Orthodoxie", es sei denn, man wolle zur lutherischen Orthodoxie auch das Neuluthertum des 19. Jahrhunderts zählen, das auch gelegentlich als "Neuorthodoxie" bezeichnet wird, das aber meist nicht mit gemeint ist, wenn man einfach von "lutherischer Orthodoxie" spricht. "altlutherische Orthodoxie" meint also "lutherische Orthodoxie unter dem Bedingungen des Altprotestantismus" und unterstreicht so die historische Distanz gegenüber dem neutraleren "lutherische Orthodoxie". --Zweioeltanks (Diskussion) 17:36, 24. Sep. 2017 (CEST)
Kritik
BearbeitenAus meiner Sicht fällt hier das unkritische Verhältnis auf. Ich paraphrasiere nach meinem Verständnis die Kritik von Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation. 7. Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 2012 (UTB; 1355), ISBN 978-3-8252-3731-8, S. 94-98:
- Schon Luther habe einen Vorrang der Lehre vor der Praxis gelehrt. Dies erkläre die Überbetonung dogmatischer Fragen.
- Entgegen Luther´s Verwerfung des Aristoteles und dessen Metaphysik sei diese von der Orthodoxie aufgegriffen worden.
- Der neue Zugang zur Wirklichkeit/zum Glauben durch Luther sei dadurch wieder versperrt worden.
- Das aristotelische Prinzipiendenken habe i.V.m. Luther zu einem Schriftlichkeitsprinzip geführt, das später dann Opfer der historischen Bibelkritik geworden sei.
- --Karl-Hagemann (Diskussion) 16:51, 23. Sep. 2017 (CEST)
- Gemeint ist das unkritische Verhältnis des Artikels zum Artikelgegenstand, richtig? Und verstehe ich deine Aufzählung als jeweils einzelnen Kritikpunkt, oder als logische Abfolge eines einzelnen großen Kritikpunktes? Auch ist der jeweilige Bezugspunkt deiner verkürzten Einträge noch unklar: Ist Punkt eins eine Kritik an Luther, an dessen l.-orthodoxen Nachfolgern, oder an beiden? Punkt zwei/drei verstehe ich als Kritik an ausschließlich den Orthodoxen und deren Standpunkten im Gegensatz zu der von Luther selbst entworfenen Lehre, korrekt? Der letzte Punkt ist mir unverständlich - wird nun das (l.-orthodoxe?) Schriftlichkeitsprinzip oder die hist. Bibelkritik kritisch betrachtet? Hat dies einen Bezug zu Historisch-kritische Methode - weder hier noch dort wird bislang eine Verknüpfung zwischen den Artikeln hergestellt.
- Wie auch immer, bitte genauer ausformulieren und dann in einen Kritikabsatz in den Artikel - immerhin liegt dir die Quelle vor! Danke und Grüße --Enyavar (Diskussion) 11:40, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Wallmanns Lehrbuch der Kirchengeschichte Deutschlands ist ein Überblickswerk, das normalerweise nicht als Referenz in einem Spezialartikel gebraucht werden sollte. Für die Orthodoxie ist Wallmann immerhin ein sehr guter Experte, und so könnte es vielleicht angehen – wenn die Kritik bei ihm tatsächlich so systematisch ausformuliert wäre, was ich aber nicht verifizieren kann. Er lässt diese Kritikpunkte, die ja so oder ähnlich auch schon zeitgenössisch von Pietismus und Frühaufklärung angeführt werden, durchblicken; aber eine klare Aufzählung samt Zuordnung, wer welche Kritik übt, sehe ich nicht – und allein das wäre für einen Abschnitt "Kritik" angemessen.--Zweioeltanks (Diskussion) 18:10, 24. Sep. 2017 (CEST)
- --Karl-Hagemann (Diskussion) 16:51, 23. Sep. 2017 (CEST)