Diskussion:MEOPA

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Goris

Ich habe den Begriff als in einem großen Haus tätiger Anästhesist noch nie gehört oder in der Literatur gelesen. Wo ist er geläufig, eher in der ambulanten Anwendung? Etwas Stirnrunzlen erzeugen bei mir die Aussagen zur fehlenden Nüchternheit und Delegierbarkeit, steht das in einer Gebrauchsanweisung? Analgosedierungen (gasförmig oder intravenös wird nicht unterschieden) unterliegen normalerweise den üblichen rechtlichen Anforderungen an eine Narkose, mit zwingender ärztlicher Durchführung (vgl. Münsteraner Erklärung - DGAI). Andere Abschnitte des Artikel würden zudem noch gut Belege vertragen. Grüße, --Andante 10:29, 28. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Ich kannte das aus Deutschland auch nicht, wird aber wohl inzischen auch in deutschen Pädiatrie-Ambulanzen, besonders in der pädiatrischen Hämatologie/Onkologie angewandt. Gängig ist es wohl besonders in Frankreich, der Schweiz (http://www.notfallpflege.ch/zauberluft.pdf) und in Belgien, wo ich arbeite, und wo ich das Verfahren selber regelmäßig anwende bzw. anwenden lasse - besonders in der Ambulanz. Bei uns wurde das MEOPA von Neurologen eingeführt, inzwischen sind in allen Abteilungen aber Krankenschwestern darin geschult, die Schulung erfolgte durch Fachkinderkrankenschwestern der benachbarten Universitätskinderklinik - ich kenne bisher keinen Anästhesisten, der das anwendet...
Delegierbarkeit und fehlende Nüchternheit sind Teil der Gebrauchsanweisung, z.B. für Kalinox http://www.airliquidesante.fr/file/otherelement/pj/rcp_kalinox_15juil16380.pdf. Eine ganz nette Präsentation kommt dazu aus Strassburg: http://www.chru-strasbourg.fr/Hus/HTML/rv_urgence/pdf/ru/samu2005/02/02.pdf. Zu den Nebenwirkungen gab es mal 2001 einen Lancet-Artikel, den ich aber leider nicht habe. In der frz. Wikipedia (http://fr.wikipedia.org/wiki/MEOPA) existiert auch ein Artikel dazu, aber ich habe mich noch nicht eingelesen, was ich tun muss, um das zu verknüpfen. Ist der Artikel Deiner Meinung nicht relevant? Grüße, --Goris 11:04, 28. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Die Thematik ist schon interessant, da es hier offensichtlich entgegengesetzte Entwicklungen gibt, die meiner Meinung nach unterschiedlichen nationalen, rechtlichen und vlt. auch „medizinkulturellen“ Gründen geschuldet ist. In Deutschland ist die Anwendung von Lachgas seit 20 Jahren auf dem Rückzug, in neuen OP-Sälen (zumindest denen, die ich erlebt habe) werden in der Regel keine N2O-Leitungen mehr verlegt, die Anästhesie bewegt sich stark zu komplett intravenösen Verfahren (TIVA, TCI) hin. In anderen Ländern scheint das offensichtlich nicht der Fall zu sein. Die Durchführung durch Pflegekräfte ist vielleicht auch unterschiedlichen Medizinsystemen geschuldet, in denen teilweise nichtärztliche Mitarbeiter einfache Sedierungen und Narkosen durchführen, Paradebeispiel USA (CRNA), aber auch die Schweiz, soweit ich weiß. Solche Systeme setzen dann wohl auch eine entsprechende Rechtslage voraus, die wiederum in D eher streng ausfällt (orientiert an den strikten Empfehlungen der DGAI mit Facharztanwesenheit, wie immer man auch dazu steht) ... Die Thematik ist sicherlich relevant für dieses Projekt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die hier aufgeführten allgemeinen Aspekte nicht im Hauptartikel Distickstoffmonoxid in einem entsprechenden Absatz oder aber einer Auslagerung daraus (Sedierung/Narkose mit Lachgas o.ä.) besser aufgehoben wäre, mit Weiterleitung des Begriffes MEOPA. Grüße, --Andante 10:58, 29. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Das war mir wirklich gar nicht so bewußt, daSS das MEOPA so unbekannt ist in Deutschland. Ist denn Kalinor oder ein anderes MEOPA-Produkt in Deutschland gar nicht erhältlich? Denn das ist ja der kleine und feine Unterschied zum Lachgas, dass das Verhältnis zwischen Lachgas und Sauerstoff genau festgelegt ist und daher kein Fehler in der korrekten Mischung passieren kann. Daher habe ich dem auch einen eigenen Artikel gewidmet, und denke eigentlich schon, dass MEOPA als Lemma durchaus berechtigt ist und nicht so ganz einfach unter Lachgas passt. Außerdem würde ich es als Nichtanästhesist kaum wagen, im Artikel Lachgas etwas einzufügen :-) Unsere Anästhesisten haben übrigens dieses Jahr Lachgas ganz abgebaut, nachdem es über zwei Jahre überhaupt nicht benutzt wurde, da gibt es wohl keine regionalen Unterschiede. Guten Rutsch, --Goris 17:52, 30. Dez. 2011 (CET)Beantworten