Diskussion:Maarten van Heemskerck
Begriffe: Manierismus, Romanismus, Spätrenaissance
BearbeitenDer Begriff "Manierismus" für niederländische Künstler des 16. Jahrhunderts ist umstritten, ebenso wie der aus der älteren Forschung stammende Begriff "Romanismus". Ich plädiere daher dafür die objektivere Einordnung "Spätrenaissance" zu verwenden. (nicht signierter Beitrag von Musenwunder (Diskussion | Beiträge) 13:56, 2. Nov. 2015 (CET))
Ergänzung
BearbeitenZusammenarbeit mit Coornhert gehört in den Artikel
Bildverstümmelung
BearbeitenDas Selbstporträt von Maarten van Heemskerck ist ein in vieler Hinsicht außerordentliches Werk. Glücklicherweise ist es in Commons vorhanden. Unglücklicherweise ist es für das Lemma Maarten van Heemskerck auf barbarische Weise beschnitten und verstümmelt worden, dazu noch mit einem völlig unzureichenden Bildtext (nur der Name) versehen, obwohl commons die Informationen liefert. Das habe ich rückgängig gemacht. Zu den ersten Grundregeln, die ein Bildredakteur lernt, gehört, daß ein Kunstwerk niemals - niemals! - beschnitten werden darf. Das gilt nicht nur für Malerei, sondern auch für (künstlerische) Fotografie. Ausnahmen sind höchstens zulässig, wenn aus didaktischen Gründen von einem zur Gänze getreu wiedergegebenen Bild außerdem vergrößerte Details gezeigt werden. Das Beschneidungsverbot ist nicht nur mit dem Respekt vor dem Kunstwerk und seinem Urheber begründet, sondern auch mit der historischen Authentizität und dem ikonographischen Inhalt.
Das gilt für Maartens Selbstporträt in erhöhtem Maß. Denn die Beschneidung, um nicht zu sagen Schändung läßt gleich vier wichtige Dinge unter den Tisch fallen: Erstens den manieristischen Witz, sich selber auf demselben Bild gleich doppelt darzustellen, einmal nahe von vorn im Dreiviertelprofil, einmal weit weg im Dreiviertelprofil von hinten. Zweitens den historischen Zustand des Kolosseums, den Maarten zur Zeit seines Aufenthalts in Rom gezeichnet festgehalten hat. Drittens, daß er sehr viel später, in seiner Haarlemer Zeit, all das aus seinen mitgebrachten Zeichnungen in ein Bild komponiert hat, als er 55 Jahre alt war. Und viertens das gemalte Etikett am unteren Bildrand mit seinem Namen, seinem Alter („Aetatis suae”) und dem Entstehungsjahr. Das ist nicht nur respektlos, sondern nimmt auch unnötigerweise dem WP-Benutzer wichtige Informationen über den historischen Kontext und die Bildkomposition weg. Damit auch schon im Miniaturformat die entscheidenden Details erkennbar sind, mußte allerdings das mini-Bild in geeigneter Weise etwas vergrößert werden, hier 350px. Zur sauber getrennten Positionierung der folgenden Bilder wurden diese ein wenig nach unten gerückt.--Cantakukuruz (Diskussion) 22:02, 22. Feb. 2020 (CET)
Die Mehrdeutigkeit von „van“
BearbeitenWie bei vielen niederländischen (und italienischen) Künstlern ist das „von“ kein Adelsprädikat, sondern eine Herkunftsbezeichnung, die in einer Zeit oft notwendig war, weil der Name und das Patronym nicht zur Identifikation ausreichten. Man denke an russische Patronyme (Sergej Iwanowitsch), an die deutschen Familiennamen mit -son und -sen, zu denen sich das „Sohn“ verfestigt hat, oder an die noch heute in Island ausschließlich verwendeten Patronyme mit „Sohn“ oder „Tochter“: etwa Olaf Sigurdsson, Sigrún Jónasdóttir usw.
Deswegen wurde zu Maarten Jacobsz (also Sohn des Jacob, der im Genitiv steht) der Ort hinzugefügt: aus Heemskerk – also „van Heemskerck“ (in historischer Orthographie). Dabei ist der Genitiv des Vatersnamens eine Abbreviatur von „Sohn des ...“, wie man an manchen vollständig ausgeschriebenen Patronymen sieht: z. B. Jan Pieterszoon Sweelinck.
Maarten van Heemskerck gehörte also nicht der adligen Familie van Heemskerck an (siehe Begriffsklärung), sondern kam aus Heemskerk, soll heißen: war dort geboren. Natürlich wurden später vielfach Herkunftsbezeichnungen zu Familiennamen umgebildet, die es ursprünglich gar nicht gab. Bei Maarten ist es jedenfalls noch kein Familienname. Das sieht man auch daran, daß Maarten „van Heemskerck“ zubenannt ist, sein Vater Jacob (Willemsz, also Sohn des Willem) hingegen „van Veen“. Deswegen halte ich die Angabe in der Einleitung des Lemmas „eigentlich Maerten van Veen beziehungsweise Marten Jacobsz. Heemskerk van Veen“ für falsch bzw. einen Irrtum. Der Herkunftsname des Vaters ist keineswegs der Familienname des Sohns. Meiner Meinung nach ist die Angabe „eigentlich Maarten van Veen“ zu streichen. Aber das sollte ein Fachmann für niederländische Sprach- und Namensgeschichte entscheiden. (Zwar gibt es einen Maarten van Veen, aber für den Künstler Maarten van Heemskerck habe ich diesen Namen nirgends dokumentiert gefunden.)
Falsch ist jedenfalls, und das ist das zweite Ziel der langen Verbemerkung: im Text Heemskerck als Familiennamen zu verwenden. Wenn man nicht immer wieder den ganzen Namen im Fließtext ausschreiben will, muß man den Namen der Person benützen, nicht den Herkunftsort. Es muß also im Deutschen heißen: Die Bilder Maartens (oder Martins), und nicht „die Bilder van Heemskercks“. Und: Maarten ging nach Haarlem, nicht „Heemskerck ging nach Haarlem.“ --Cantakukuruz (Diskussion) 22:51, 22. Feb. 2020 (CET)
- Ich bin mir nicht sicher, auf welcher Grundlage diese Ansetzungsdiskussion basiert, jedenfalls nicht auf der fachlichen, sprachlichen oder lexikalischen. Gemäß der neuen deutscher Rechtschreibung wie auch der aktuellsten fachlichen Literatur wird Maarten van Heemskerck als "Van Heemskerck" abgekürzt (s. sowohl Bartsch 2019 wie auch DiFuria 2019). Auch das AKL hat seine Ansetzung diesbezüglich angepasst. Daneben ist Van Heemskercks "tatsächlicher" Name auch nicht "Van Veen". Wie mein*e Vorredner*in bereits korrekt festgestellt hat, ist "van" eine Ortsbezeichnung und weist daher auf die Herkunft des Vaters, Jacob Willemsz van Veen. Die Ansetzung des Künstlers ist somit angeglichen worden (siehe auch die Ansetzung von Ilja Veldman im Lemma "Heemskerck, Maarten van" im AKL). --Musenwunder (Diskussion) 15:46, 18. Aug. 2020 (CEST)