Marat Kasej wuchs ab 1935 ohne seinen Vater auf, denn dieser wurde als sgn. "Schädling" verhaftet - er starb 1942 in einem birobidshaner Lager des Gulag. Iwan Kasej war ein Matrose der Baltischen Marine und Kommunist der ersten Stunde. Seinen Sohn nannte er nach dem Schlachtschiff, auf dem er u.a. diente "Marat". Marats Mutter wurde ebenfalls mehrfach verhaftet, wegen sgn. "Trotzkismus", jedoch wurde sie kurz vor dem Krieg wieder freigelassen und organisierte nach Kriegsbeginn die ersten Untergrundzirkel in ihrem Wohnort. Marat Kasej starb in einem ungleichen Gefecht am 11. Mai 1944 - und wurde Jahrzehnte später zum Idol der Pioniere stilisiert - deren Mitglied er als "Kind eines Volksschädlings" nie sein durfte.
Quellen: 1. Artikel (russisch) "Die Minskerin Ariadna Kasej, leibliche Schwester von Marat Kasej: Das Foto des Helden Marat machte in den ersten Kriegstagen ein Deutscher für ein paar Eier" von Ludmila Lubnewskaja http://www.borisov-e.info/ru/news/society/2008/05/08/19524/kazei
2. Das Buch "Leben wie es ist" von Boris Kostjukowski (russisch), nach den Erinnerungen von Ariadna Kasej, der Schwester Marats geschrieben, welche diese dem Autor eingesandt hatte. Das Buch erschien erstmals 1971 in der Zeitschrift "Swesda" (Stern) Nr. 6/7 unter dem Titel "Der Faden der Ariadna". Hier die 1973 erschienene überarbeitete Fassung. http://www.molodguard.ru/heroes135.htm -- Ochsenkopf 23:44, 21. Mär. 2011 (CET)