Diskussion:Marlen Hobrack
Inhaltliches
BearbeitenMal etwas Butter beim (sehr mageren) Fisch:
"Geschlecht wird auch durch die Klasse definiert. Wenn wir über Geschlecht oder Sexismus sprechen, gibt es oft den Eindruck, dass es genau ein Männerbild und ein Frauenbild gibt. Es ist aber offensichtlich, dass man beispielsweise in der akademisch-gebildeten Mittelklasse ein anderes Frauen- oder Männerbild beziehungsweise -ideal hat, als zum Beispiel in der Arbeiter*innenklasse. Da geht es etwa um die Frage, ob man die Frau und Mutter als Hausfrau oder als erwerbstätige Frau idealisiert.
Meine These in „Klassenbeste“ ist, dass die Arbeiterklasse ein anderes Frauenbild etabliert als die akademisch-gebildete Mittelklasse und deshalb gegen andere Probleme ankämpfen muss, sowohl im Frauen- wie im Männerbild. Es ist, auch eine These des Buches, gerade in der DDR in vielerlei Hinsicht leichter gewesen Berufs- und Fürsorgetätigkeit miteinander zu verbinden, weil die Anforderungen an das Frau- und Muttersein in der Arbeiter*innenklasse andere waren als in der Mittelklasse, auch in der westdeutschen Mittelklasse."
So Marlen Hobrack im Interview mit der Leipziger Zeitung vom 18.4.24. --Harald Sachse (Diskussion) 13:11, 18. Apr. 2024 (CEST)