Diskussion:Mechanical Horse

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Roland Rattfink in Abschnitt War das so?

War das so?

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Ritscher Typ N

Im Artikel steht: „Das Besondere an der Fahrzeugtechnik waren das um 360 Grad steuerbare, einzelne Vorderrad sowie das ebenfalls vollständig drehbare Kupplungsmodul. Mechanisch betrachtet gewann man so zwei nahezu im Vollwinkel drehbare Angelpunkte. Diese bis dahin einzigartige Konstruktion ermöglichte es das Gespann auf einem kleineren Raum zu wenden, als es seiner Gesamtlänge entsprach.“ Unterstellt, dass das Vorderrad tatsächlich um 360° um die Vertikalachse gedreht werden konnte, frage ich mich, ob das nötig war, um das Gespann auf einem kleineren Raum zu wenden … Das müsste meines Erachtens mit 90° eher zu erreichen sein; denn eine 360°-Drehung würde wieder Geradeausstellung bedeuten. Sinn einer eventuellen 180°-Drehung könnte vielleicht gewesen sein, ohne Rückwärtsgang rückwärts zu fahren, sofern sich der Motor mitdrehte und das Gefährt Frontantrieb hatte. Ersteres dürfte allerdings unwahrscheinlich sein. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 22:50, 28. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Du musst bedenken, dass die Konstruktion vor allem einfach, robust und preiswert sein musste. Die haben da kein Hexenwerk betrieben, um den Lenkwinkel zu beschränken, sondern einfach ein in jeder Lage drehbares Vorderrad eingebaut. Vielleicht hast du schonmal ein Ritscher-Dreirad gesehen, dessen Lenkung ist ähnlich konstruiert. Dass man Vorderrad um 360° drehen kann, ist also nicht notwendig und auch nicht Absicht, aber Nebeneffekt der Konstruktion, der nicht hinderlich ist. Vorderradantrieb wäre viel zu kompliziert gewesen, das Fahrzeug hat Hinterradantrieb. Der Begriff Kupplungsmodul könnte hier ein wenig missverständlich sein, weil es mit der Trockenkupplung, wie es sie im Pkw gibt, verwechselt werden könnte. Damit ist aber das Bauteil des mechanischen Pferdes gemeint, mit dem der Anhänger angekoppelt wird. Die beiden Angelpunkte, die wichtig sind, dass man überhaupt die hohe Wendigkeit hat, sind also das Vorderrad und die Anhängeraufnahme hinten, die sich beide nahezu im Vollwinkel drehen lassen. Die Formulierung, dass das Fahrzeug auf kleinerem Raum als seiner Gesamtlänge wenden kann, heißt, dass man einen fiktiven Kreis mit dem Durchmesser 16 ft hat, der Anhänger ist jedoch 20 ft lang - trotzdem kann es auf dem fiktiven Kreis mit 16 ft Durchmesser wenden. Die Maße 16 und 20 ft entsprechen übrigens dem Fahrzeugkonzept, dass das hier nicht im Artikel steht, wundert mich. Man könnte schreiben: Die Anhängerlänge beträgt 6 m, trotzdem kann das mechanische Pferd auf einem Kreis mit dem Durchmesser von weniger als 5 m wenden. Und das Bild zeigt übrigens einen Scarab und kein Mechanical Horse. Gruß, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 15:48, 29. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo Johannes, das hatte ich alles verstanden, einschließlich der Kupplung, was vielleicht besser Auflegerkupplung hieße. Ich hatte auch nicht ernsthaft angenommen, das Wägelchen hätte Frontantrieb wie zum Beispiel der Tempo Hanseat. Mich stört nur, dass diese 360°-Drehung des Vorderrades als Voraussetzung für den kleinen Wendekreis herausgestellt wird. Wenn ich nämlich das Rad aus der Geradeausstellung um 360° drehe, fahre ich weiter geradeaus. Im Übrigen glaube ich nicht, dass ein 6 Meter langer Anhänger einen Wendekreis von weniger als 5 Meter haben kann. Gruß -- Lothar Spurzem (Diskussion) 16:03, 29. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Die Vollkreisdrehung des Vorderrades ist aber Vorraussetzung für den kleinen Wendekreis, zusammen mit der Möglichkeit des großen Aufliegerkupplungsdrehwinkels. Habe ich die Längen vertauscht? Schau genau. Der Anhänger ist 5 m lang und der Wendekreis ist 6 m. So wird ein Schuh draus. Gruß, --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 21:21, 29. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Ich kann mir nicht vorstellen, was die 360°-Drehung für den Wendekreis bringen soll. Wenn ich das Vorderrad einmal ganz um die Vertikalachse drehe, steht es doch wieder in Richtung geradeaus. Bei 90° hingegen dreht sich das Gefährt um die eigene Achse, wie man so sagt, und enger geht es nicht. Ob es bei Hinterradantrieb mit dieser Radstellung nicht geradeaus nach vorn geschoben würde, wäre zu prüfen; es sei denn, das kurveninnere Hinterrad könnte ausgekuppelt werden. Was den Anhänger betrifft, schriebst Du oben, er sei 6 Meter lang und hätte einen Wendekreis von weniger als 5 Metern. Dass das stimmt, erschien mir unmöglich. Ein 5 Meter langer Anhänger mit einem Wendekreis von 6 Metern hingegen ist zumindest theoretisch denkbar. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 22:06, 29. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Lothar hatte mich auf meiner Disk. auf diesen Artikel und diese konkrete Diskussion aufmerksam gemacht. Die Formulierung halte ich ebenfalls für etwas "schief", weil die technischen Gegebenheiten unklar bleiben und nicht klar genug wird, wie genau die Vorteile daraus entstehen. Konkret:
  • Zunächst sollte man, bevor man auf die Lenkung und ihre Vorteile näher eingeht, klar sagen, ob das Fahrzeug Vorder- oder Hinterradantrieb hatte: Nur dann erschließen sich bestimmte technische Zusammenhänge, die aus der speziellen Lenkung resultieren.
  • Grundsätzlich ist Lothars Gedankengang absolut logisch: Der kleinste denkbare Wendekreis der Zugmaschine ergibt sich (theoretisch) mit einem Lenkeinschlag von 90 Grad. Das funktioniert dann beim Vorderradantrieb problemlos, indem der Vorderwagen rechtwinklig nach links bzw. rechts gezogen wird; gleiche Widerstände an beiden Hinterrädern vorausgesetzt, wird das kurveninnere Rad nach hinten geschoben, das äußere nach vorne gezogen und die Drehachse ist lotrecht durch die Mitte der Hinterachse.
  • Bei Hinterradantrieb sieht die Sache schon komplizierter aus: Aus dem Stand würden zwei gleichmäßig angetriebene Hinterräder ein im 90-Grad-Winkel dazu stehendes Vorderrad einfach nach vorne schieben, weil die Antriebskräfte schlicht höher sind als die Seitenführungskraft des Vorderrads. Ich brauche zum Anfahren also einen geringfügig kleineren Winkel (womit der Wendekreis schon größer wird) oder Restschwung des rollenden Fahrzeugs zum Hineinlenken oder eine seitliche Fahrbahnneigung. Oder einen asymetrischen Hinterradantrieb, wie bei alten Kleinstfahrzeugen nur einseitig, oder modern mit Sperren bzw. einseitige Bremseingriff. Das um 360 Grad drehbare Vorderrad ist bis hierhin noch ohne Bedeutung / ohne Vorteil.
  • Beim Gespann sieht die Sache jedoch komplizierter aus: Für einen kleinstmöglichen Wendekreis sollte die Drehachse lotrecht durch die Mitte der Aufliegerachse gehen; dagegen sprechen zunächst die nicht lenkbaren Hinterräder der Zugmaschine. Die Lösung wäre dann: Vorderrad (nahezu) senkrecht einschlagen und Zugmaschine senkrecht zum Auflieger stellen, dann den geknickten Zug mit (moderat) eingeschlagenem Vorderrad so führen, dass die Drehachse lotrecht durch die Mitte der Aufliegerachse geht: Das Zugfahrzeug befährt dann idealerweise mittig eine Kreislinie, deren Radius dem Abstand von der (Mitte der) Aufliegerachse zur Aufliegerkupplung entspricht; das kurveninnere linke Anhängerrad wird dann etwas nach hinten gedrückt, das äußere entsprechend nach vorne gezogen. Im Ergebnis benötige ich dann idealerweise einen "Wendekreis" des Gespanns, bei dem der Radius kleiner als die Gesamtlänge des Zuges ist, nämlich dem Abstand Aufliegerhinterachse zur Aufliegerkupplung zzgl. der halben Breite der Zugmaschine (zzgl. kleinerer Fahrzeugüberhänge in der Diagonalen) entspricht. Alternativ könnte man die Zugmaschine entgegengesetzt senkrecht stellen und rückwärts setzend die Kurve beschreiben.
  • Ein um 360-Grad drehbares Vorderrad benötige ich auch dafür nicht, es könnte jedoch das Rangieren eventuell etwas erleichtern bzw. hätte bei der zweiten Variante Vorteile beim Vorderradantrieb, da dann der Wechsel in die Rückwärtsfahrt schneller geht.
Lange Rede, der Satz im Artikel versucht derzeit einen Zusammenhang herzustellen, wo m. E. keiner ist. Das sollte entwirrt werden. --Roland Rattfink (Diskussion) 17:13, 3. Sep. 2018 (CEST)Beantworten