Diskussion:Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft von 1859 bis 1919
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Klicke auf , um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.Moin, es ist wohl recht schwer eine Fraktion bei den Politikern zu ermitteln die am Anfang der gewählten Bürgerschaft 1859 dort saßen. Es wäre wohl besser zu schreiben überwelchen der drei Wege sie in die Bürgerschaft gekommen sind und so ihren Hintergrund zu ermitteln. Innerhalb der Bürgerschaft waren scheinbar die Fronten nicht so stark getrennt wie heute sondern sehr fließend. Gruß --Punktional 23:45, 20. Mär. 2007 (CET)
- Ich weiß schlicht nicht, ab wann die drei alten Fraktionen existierten. Die müssen sich irgendwann im 19. Jahrhundert gebildet haben (und waren dann wohl bis 1906 auch recht stabil). Auf welchem Wege jemand gewählt wurde, wechselte im übrigen manchmal, da jemand, der es z.B. bei den Notabeln nicht mehr schaffte, dann auch noch bei den Grundeigentümern und danach bei den allgemeinen Wahlen probieren konnte. Was die Fraktionen anging lässt sich wohl folgendes sagen: Irgendwann bildeten sich drei Fraktionen heraus:
- Fraktion der Rechten: Vorwiegend Großkaufleute
- Fraktion des Linken Zentrums: Vorwiegend Industrielle
- Fraktion der Linken: Vorwiegend Handwerker
Seit 1901 war dann die SPD vertreten (zunächst nur mit Otto Stolten, der bei den allgemeinen Wahlen einen Sitz in Hammerbrook errang). 1906 bildete sich im Zuge des Wahlrechtsstreits die Fraktion der Vereinigten Liberalen: Am 24. Februar 1906 traten Carl Petersen und Carl Braband sowie zwei weitere (wer auch immer) aus der Fraktion der Rechten aus, um dem Fraktionsausschluß zuvorzukommen. Nach der Annahme des Wahlgesetzes am 28. Februar 1906 folgten weitere Abgeordnete der Fraktion der Linken (z.B. Andreas Blunck) und des Linken Zentrums. Welcher Fraktion Johann Hinrich Garrels z.B. angehörte weiß ich nicht.
Nach dem Ersten Weltkrieg sortierte sich das alles neu:
Die Vereinigten Liberalen bildeten die Hamburger DDP, die SPD (1917 hatte sich die USPD abgespalten) blieb auch vorhanden. Die Fraktion der Rechten hatte sich 1916 in Fraktion der Nationalliberalen Partei umbenannt und vereinigte sich 1918 mit dem Reichstagswahlverband und Teilen der Fraktion des Linken Zentrums zum Hamburger Landesverband der DVP. Der Rest des Linken Zentrums benannte sich in Hamburger Rechte um und fusionierte Ende 1918 mit der Fraktion der Linken zur Hamburger DNVP. Außerdem gründete sich das Zentrum in Hamburg (das aber immer relativ klein blieb) und der Wirtschaftsbund, der sich aus einzelnen Mitgliedern der drei alten Fraktionen speiste. --Mogelzahn 15:40, 21. Mär. 2007 (CET) Alles zusammengesucht aus dem Brauers, Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953.
- dazwischenquetsch ... wobei m.W. die Wurzeln der Hamburger DNVP v.a. im Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband und den Antisemitenparteien (stellten nach 1900 zeitweise 1-2 MdBü) zu finden sind ... Literaturangabe kann ich heraussuchen ... Sirdon 18:17, 21. Mär. 2007 (CET)
- Naja, der DHV war - gerade in Hamburg - sehr breit gefächert. Da gabs Leute, die sich in der DNVP engagierten, aber auch DVP'ler (fast deren gesamter Arbeitnehmerflügel) und vereinzelte DDP'ler. Andreas Koch und Alfred Jacobsen, die beiden führenden DNVP'ler der ersten Nachkriegsbürgerschaft stammen m.W. aus der Fraktion der Linken (habe dafür aber keine Quelle), woher Anna Schaper und Alfred Diller sowie der für Diller nachgerückte Carl Nagel kommen, weiß ich nicht. Die Fraktion der Linken hat halt den organisatorischen Rahmen für die neue DNVP in Hamburg gebildet. --Mogelzahn 21:51, 21. Mär. 2007 (CET)
- laut Ursula Büttner: Politischer Neubeginn in schwieriger Zeit. Hamburg 1994, S. 38f waren die völkischen Antisemiten die dominierende Gruppe in der Hamburger DNVP, zumal die wilhelminischen konservativen Parteien in Hamburg keine Rolle gespielt hatten ... bei den aus dem Bürgerschaftshanbuch entnommenen Angaben zu den einzelnen Abgeordneten im gleichen Buch finden sich leider keine Angaben zur politischen Vorgeschichte der meisten Abgeordneten ... eine personelle Kontinuität zwischen den drei alten bürgerlichen Fraktionen und der Hamburger DNVP würde m.E. bedeuten, dass hier ein inhaltlicher Bruch erfolgt sein muss, da m.W. alle bürgerlichen Vorkriegsfraktionen sich von der antisemitischen Schmuddelecke fern hielten und Parteien wie die Deutschsozialen für schlimmer als die SPD hielten ... Sirdon 18:18, 22. Mär. 2007 (CET)
- Die Frage ist, von welchem Jahr Büttner ausgeht. Für die Zeit ab etwa 1921 würde ich das unbedingt unterschreiben, was Du oben über die Dominanz der Völkischen sagst. Ob die Gründung 1918/19 aber auch schon unter mit den Antisemiten erfolgte, ist eine andere Frage. Die vier 1919 gewählten Abgeordneten scheinen wirklich nicht zum völkisch-antisemitischen Flügel zu gehören. Insbesondere Koch und Jacobsen suchten (wenn man mal die Protokolle der Bürgerschaft von 1919/20 liest) regelmäßig die Nähe zur DVP und zum Wirtschaftsbund. Spannend wäre es, zu sehen, ob die Abgeordneten der ersten Bürgerschaft (Andreas Koch, Alfred Jacobsen, Anna Schaper und der für Alfred Diller nachgerückte Carl Nagel) auch später wieder für die DNVP gewählt wurden, oder ob sie - sagen wir mal spätestens 1924 - von der Bildfläche verschwanden, letzteres würde dafür sprechen, daß die Völkisch-Antisemitischen Strömungen erst nach und nach die Mehrheit in der Hamburger DNVP übernahmen. --Mogelzahn 17:08, 23. Mär. 2007 (CET)
- Büttner geht von einer durchgehenden Dominanz der "Völkischen" aus, da diese auch organisatorisch die Strukturen für den Aufbau der Hamburger DNVP an der Basis stellten; wobei sich die Frage stellt, inwieweit die DNVP-Fraktion die Mehrheitsverhältnisse in der lokalen Parteiorganisation wiederspiegelt ... steht m.E. nicht unbedingt im Widerspruch zur Zusammenarbeit mit der im Rahmen der Gesamt-DVP innerparteilich auch eher zum rechten Flügel zählenden Hamburger DVP ... interessant wäre in diesem Zusammenhang die Frage, inwieweit VertreterInnen beider Parteien (und auch des HWB) beispielsweise in Organisationen wie dem Alldeutschen Verband, dem DHV oder Mittelstandsverbänden kooperiert haben, wo völkisch-antisemitische Ideologieversatzstücke oftmals zum guten Ton gehörten ... Sirdon 17:32, 23. Mär. 2007 (CET)
- Die Frage ist, von welchem Jahr Büttner ausgeht. Für die Zeit ab etwa 1921 würde ich das unbedingt unterschreiben, was Du oben über die Dominanz der Völkischen sagst. Ob die Gründung 1918/19 aber auch schon unter mit den Antisemiten erfolgte, ist eine andere Frage. Die vier 1919 gewählten Abgeordneten scheinen wirklich nicht zum völkisch-antisemitischen Flügel zu gehören. Insbesondere Koch und Jacobsen suchten (wenn man mal die Protokolle der Bürgerschaft von 1919/20 liest) regelmäßig die Nähe zur DVP und zum Wirtschaftsbund. Spannend wäre es, zu sehen, ob die Abgeordneten der ersten Bürgerschaft (Andreas Koch, Alfred Jacobsen, Anna Schaper und der für Alfred Diller nachgerückte Carl Nagel) auch später wieder für die DNVP gewählt wurden, oder ob sie - sagen wir mal spätestens 1924 - von der Bildfläche verschwanden, letzteres würde dafür sprechen, daß die Völkisch-Antisemitischen Strömungen erst nach und nach die Mehrheit in der Hamburger DNVP übernahmen. --Mogelzahn 17:08, 23. Mär. 2007 (CET)
- laut Ursula Büttner: Politischer Neubeginn in schwieriger Zeit. Hamburg 1994, S. 38f waren die völkischen Antisemiten die dominierende Gruppe in der Hamburger DNVP, zumal die wilhelminischen konservativen Parteien in Hamburg keine Rolle gespielt hatten ... bei den aus dem Bürgerschaftshanbuch entnommenen Angaben zu den einzelnen Abgeordneten im gleichen Buch finden sich leider keine Angaben zur politischen Vorgeschichte der meisten Abgeordneten ... eine personelle Kontinuität zwischen den drei alten bürgerlichen Fraktionen und der Hamburger DNVP würde m.E. bedeuten, dass hier ein inhaltlicher Bruch erfolgt sein muss, da m.W. alle bürgerlichen Vorkriegsfraktionen sich von der antisemitischen Schmuddelecke fern hielten und Parteien wie die Deutschsozialen für schlimmer als die SPD hielten ... Sirdon 18:18, 22. Mär. 2007 (CET)
- Naja, der DHV war - gerade in Hamburg - sehr breit gefächert. Da gabs Leute, die sich in der DNVP engagierten, aber auch DVP'ler (fast deren gesamter Arbeitnehmerflügel) und vereinzelte DDP'ler. Andreas Koch und Alfred Jacobsen, die beiden führenden DNVP'ler der ersten Nachkriegsbürgerschaft stammen m.W. aus der Fraktion der Linken (habe dafür aber keine Quelle), woher Anna Schaper und Alfred Diller sowie der für Diller nachgerückte Carl Nagel kommen, weiß ich nicht. Die Fraktion der Linken hat halt den organisatorischen Rahmen für die neue DNVP in Hamburg gebildet. --Mogelzahn 21:51, 21. Mär. 2007 (CET)
- dazwischenquetsch ... wobei m.W. die Wurzeln der Hamburger DNVP v.a. im Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband und den Antisemitenparteien (stellten nach 1900 zeitweise 1-2 MdBü) zu finden sind ... Literaturangabe kann ich heraussuchen ... Sirdon 18:17, 21. Mär. 2007 (CET)
Habe mal etwas gelesen (!). Bei Wiegend: Die Notabeln wird erläutert wann die Fraktionen sich gebildte haben. Die FdR und die FdL bildeten sich schon bei der ersten Wahl 1859, wobei es keinen Fraktionszwang gab. Trotzdem bildeten sich auf beiden Seiten Sprecher für bestimmte Themen herraus. Bei vielen Abstimmungen stimmten die Abgeordneten aber eher nach persönlichem Interesse als auf dei Fraktion zu achten. Es muss aber festgestellt werden, das die Fraktion der Linken schon einen klareres Gefüge gezeigt hat. Die Fraktion des Linken Zentrums (FLZ) wurde erst 1868 (ma wieder die ´68er :-) gegründet. Die Gründung der FLZ war aber eher als Gegenströmung der Parteien zu sehen. das Ziel war wieder die Sachthemen in den Vordergrund zu stellen und nicht die politische Richtung. Beste Grüße --Punktional 17:22, 21. Mär. 2007 (CET) Ich muss sagen langsam wird es heller in dem Dunkel der Bürgerschaft des 19. Jahrhunderts.
- Der Anna habe ich dann auch mal den ihr zustehenden Eintrag spendiert. --Mogelzahn 17:00, 22. Mär. 2007 (CET)
Hermann Poelchau
BearbeitenHermann Poelchau war von 1860-64 Bürgerschaftsabgeordneter, hat ber noch keinen Artikel. --84.142.71.239 17:02, 16. Feb. 2009 (CET)
Johannes Halben
BearbeitenJohannes Halben fehlt auch noch. --84.142.49.4 18:03, 29. Mär. 2009 (CEST)
- Da kann man noch ein gaaanz lange Liste machen, wer so alles fehlt. Die Liste gibt einen Überblick welche Artikel es schon gibt. Gruß --Punktional 19:37, 29. Mär. 2009 (CEST)
- Jetzt ist ein kurzer Artikel da Gruß --Flo Beck 01:59, 7. Mai 2009 (CEST)
Leider weiß ich nach Verschiebung nicht, wie Wilhelm Peltzer (Kaufmann) hier technisch in die Liste eingeführt wird. Meine höfliche Bitte um Abhilfe und einen Gruß sendet --Bernd Schwabe in Hannover (Diskussion) 21:36, 7. Feb. 2018 (CET)