Diskussion:Monddistanz
Viele Fehler und anachronistisch
BearbeitenFalsch
- Der Mond wandert nur auf der Nordhalbkugel nach "links"
- Im "frühen Mittelalter", also deutlich vor 1000AD, konnte man grobe Vorhersagen über den Lauf des Mondes machen (+- ein Grad) und das auch nur in Bezug auf den Ort bzw den Weg, aber nicht über die Zeit, wann ein prognistizierter Ort erreicht wird: "Im nächsten Monat wird es eine Mondfinsternis geben", Sonnenfinsternisse waren nicht vorhersagbar, dazu waren die Meßdaten zu ungenau (+-2 Bogenminuten, ca 0,03°).
- Kepler konnte trotz seines Sehfehlers ohne Fernrohr zwar Höhenwinkel auf etwa +-5 Bogenminuten genau beobachten (heutige Schätzung, später mit Fernrohr auf eine) aber er konnte aus den Beobachtungen anderer Astronomen mit besseren Augen (zB Tycho Brahe) viel genauer berechnen. Erfahrene Astronomen konnten ab etwa 1500 mit dem bereits seit der Antike bekannten Mauerquadranten Höhenmessungen beim Meridiandurchgang mit ca +-0,1 Bogenminuten machen (zehnfache Auflösung des menschlichen Auges bei Visus 100%).
Anachronistisch, und damit auch falsch
- Im Mittelalter war das Verfahren zur Zeitbestimmung noch gar nicht bekannt. Erste Erwähnung 1514 durch Johannes Werner.
- Erste Erwähnung der Längengradbestimmung über eine genaue Zeit von Gemma R. Frisius, ca 1530. Damit begann eine genau absolute Zeitbestimmung für Schiffahrt und Militär wichtig zu werden.
- Im Hochmittelalter ab ca 1100 wurde mit dem mobilen Astrolabium der Höhenwinkel eines Gestirns sehr ungenau bestimmt (erste nachweislichen Mittagsbreitenbestimmungen während des ersten Kreuzzuges zeitgleich bei den Christen und Moslems; Prioritätenstreit unentscheidbar). Monddistanzmessung technisch unmöglich.
- Im Spätmittelalter und der Neuzeit konnte man auf Schiffen besser mit dem Jakobsstab die Sonne "schießen". Hätten exakte Monddaten bereitgestanden hätte man damit auf etwa +-10 Bogenminuten messen können. Dh eine Zeitmessung wäre bestenfalls auf +-20 Zeitminuten möglich gewesen, für einen Längengradfehler von +-5 Längengrade, auf dem Äquator +-550km, indiskutabel.
- Ab etwa 1700 gab es Weiterentwicklungen des Jakobsstabs, die mit der Sonne im Rücken deren Schattenwurf vermessen und so die Sonnenhöhe bis +-1 Bogenminute ermitteln konnten. Monddistanzmessung und nächtige Beobachtungen allgemein technisch unmöglich.
- Nicht einmal der Winkel 0° ("Wann beginnt eine Überdeckung?") war wegen der großen Helligkeit des Mondes ausreichend genau zu erkennen.
- Erst mit dem Fernrohr (Kepler und Galileo, beide ca 1615) konnte man zwar optisch genauer beobachten aber mit den besten Mauerquadranten nur kaum genauer messen, weil man die Meßskala nicht genauer kalibrieren konnte. Das mußte man über wenigstens 100 Jahre erst noch lernen. Für den Jakobsstab war das Fernrohr sinnlos.
- Zwischen 1730 und 1740 kam der Sextant mit Fernrohr zur Einsatzreife, mit dem man auch nachts genauer als +-10 Bogenminuten messen konnen.
- Ab 1752 war die Idee, die Zeit über die Monddistanz zu bestimmen, vollständig umsetzbar, da der deutsche Mathematiker und Kartograph Tobias Mayer ausreichend genaue Mondtafeln erstellt hat (Fehler 5 Bogensekunden, 0,0014°). Erfahrene Navigatoren konnten/können mit Sextant und Fernrohr auf einem schwankenden Schiff reproduzierbar mit +-0,5 Bogenminuten messen, dh für die Monddistanz +-1 Zeitminute, für einen Längengradfehler von +-15 Längenminuten, auf dem Äquator +-30km, in der Nordsee +-15km. Mayer erhielt jedoch nicht die vom britischen Parlament 1714 ausgelobten 20000Pfund.
- "Heute werden diese Tafeln" mangels Bedarf eigentlich überhaupt nicht mehr berechnet und wenn, dann nach UTC. Vor 250 Jahren hat man sie aber sehr wohl in Bezug auf Greenwicher Zeit (GMT) berechnet.
1767 benutzte James Cook auf seiner ersten Weltumseglung die Zeitbestimmung nach Monddistanz. Das Ergebnis der Längengradbestimmung war beeindruckend aber bei seiner Rückkehr schon veraltet. 1772 benutzte er auf seiner zweiten Weltumseglung zunächst die Monddistanz und den mitgeführten Chronometer "K1" von Larcum Kendall parallel. Die Evaluierung beider Verfahren war Teil seines Auftrags. Er stellte jedoch schnell fest, daß der Chronometer zuverlässiger, weil gleichmäßiger war. Die mittlere Zeit aus der Monddistanz entsprach der Uhr, schwankte aber erheblich um die Chronometerzeit, so daß er sich bald nur noch nach dieser richtete. Die Schwankung ergibt sich aus der praktisch erreichbaren Auflösung der Sextantenmessung.
Seit es genaue Chronometer zu vergleichsweise günstigen Kosten gab (ca 1830) wurde das Verfahren für die direkte Navigation unbedeutend und wurde nur noch zur gelegentlichen Überprüfung des Chronometers angewand. Mit der Verbreitung des Schiffsfunk wurde durch den Empfang von Zeitzeichen auch diese Kontrolle überflüssig.--46.115.65.211 15:31, 13. Feb. 2013 (CET)
Ein weiterer Punkt muss ebenfalls berücksichtigt werden. Es sind die Anomalien der Mondumlaufbahn (z.B. große Ungleichheit, Evektion, Variation, jährliche Gleichung, ...). Zwar waren die beiden größten Anomalien bereits seit Ptolemäus bekannt und damit voraussagbar, aber die anderen Anomalien wurden erst im 17. und 18. Jahrhundert entdeckt und mathematisch beschrieben. Erst hierdurch konnten die Monddistanz-Tafeln mit der erforderlichen Genauigkeit erstellt werden. --Joerg-ks (Diskussion) 01:25, 2. Aug. 2015 (CEST)
Fehler: Ortszeit
BearbeitenMit der Methode der Monddistanz wird nicht die Ortszeit bestimmt, sondern die Zeit am Bezugsmeridian. Die Differenz zur Ortszeit ergibt dann die geographische Länge. --Digamma (Diskussion) 16:21, 10. Jan. 2018 (CET)
Änderungen
BearbeitenIch frage mich, warum die präzisen Richtigstellungen im Diskussionsteil noch nicht umgesetzt worden sind. Der jetzige Text ist voller krasser Fehler. (nicht signierter Beitrag von Wkoeberer (Diskussion | Beiträge) 20:26, 16. Feb. 2021 (CET))
- It'a wiki. Das ist ein Freiwilligenprojekt. Offenbar hat sich niemand angesprochen gefühlt. Du kannst die Änderungen aber auch selbst einbauen. Wichtig ist aber, dass du sie mit Quellen belegst. --Digamma (Diskussion) 21:46, 16. Feb. 2021 (CET)