Diskussion:Naturkapital

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von 80.187.100.55 in Abschnitt Europäische Umweltzentralbank

Metapher

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Die Metapher Naturkapital für die Leistungen der Natur verfehlt allerdings die Analogie, die zwischen Kapital und Natur besteht. Da das Kapital aus einer Ansammlung von ("vorgetaner") Arbeit (häufig verbunden mit Rohstoffen) besteht, entspricht es im natürlichen Bereich den durch Naturvorgängen entstandenen Rohstoffen. Dagegen steht die Leistung der Natur (Wasserfilterung, Bewässerung, Luftreinigung), insofern sie an den Ablauf von Zeit gebunden ist und den Nutzwert der Ausgangsstoffe erhöht, in Analogie zur menschlichen Arbeit; denn sie ist ja gerade nicht eine Ansammlung von zuvor Geleistetem wie das Kapital. --Cethegus 22:19, 3. Sep 2006 (CEST)

Dabei besteht ein ähnliches Problem wie bei den neu ins Gespräch gekommenen "Produktionsfaktoren" Wissen und technischer Fortschritt. Diese sind wie Kapital durchaus ebenfalls abgeleitete Produktionsfaktoren und zwar beide von menschlicher Arbeit abgeleitete. Das individuelle Wissen entsteht durch die Tätigkeit Wissenserwerb, das kollektive durch die gesellschaftlichen Tätigkeit Wissensorgnisation und Wissensspeicherung. Der technische Fortschritt seinerseits ist die Verknüpfung naturwissenschaftlichen und technischen Wissens, die häufig in Maschinen und Produktionsverfahren stattfindet. --Cethegus 22:40, 3. Sep 2006 (CEST)


Zur Metapher
Deinen zweiten Absatz kann ich leicht nachvollziehen. Ich sehe es ähnlich.
Im ersten Absatz übst du, wenn ich ihn richtig verstehe, Kritik an der Bezeichnung Naturkapital mit drei Feststellungen:
1.Kapital besteht aus vorgetaner Arbeit.
2.Kapital besteht aus vorgetaner Arbeit verbunden mit Rohstoffen.
3.Naturkapital besteht aus den aus Naturvorgängen entstandenen Rohstoffen
Meinst du, es müsste besser Naturarbeit heißen?
Ja, das meine ich; aber das ist nicht ohne weiteres Konsens.
Zum Artikel
Den gedanklichen Ansatz finde ich durchaus interessant, soweit er über unser traditionelles Verständnis nicht-menschlichen Lebens hinausgeht. Allerdings finde ich den Versuch, den wirtschaftlichen Wert des Ökosystems zu erfassen, völlig unsinnig. Das Ökosystem beschränkt sich nicht auf die Biosphäre, sondern es reicht bis zum Mittelpunkt der Erde, bis zur Sonne und zu den Sternen. --Sebastian Mehlmacher 23:25, 8. Sep 2006 (CEST)
Damit hast du durchaus Recht. Nur die Dinge, die sich in mehreren Lichtjahren Entfernung von uns befinden, haben keinen ökonomischen Wert für uns, Rohstoffe, Mineralien, Wasser und Luft sowie Erdwärme aber schon. Auch wenn man früher gedacht hat, sie gewönnen erst durch menschliche Arbeit Wert. Wasser und Luft galten ja als Freies Gut, so wie es der Wald und die Tiere für den Urmenschen waren und für die heute lebenden Steinzeitmenschen auch noch sind. (Letzteren kann man nicht abverlangen, dass sie sich über die denkbare Zerstörung der Biodiversität Gedanken machen, wenn sie eine Giftschlange töten. Wir aber sollten es besser wissen und nicht für den kurzfristigen Gewinn von wenigen zig Milliarden Dollar unseren Klimaschutz Regenwald zerstören.) Luft war ja in der Tat lange ein freies Gut, weil man (über Wasser meist) keinerlei Wege zurücklegen muss, um sie einatmen zu können. Es bedurfte jahrhundertelanger Emissionen, bis wir gemerkt haben, dass sie es für uns nicht mehr ist. Und Bush wollte es ja bis vor kurzem nicht wahrhaben, dass ein niedrigerer C02-Gehalt der Luft für uns sehr wohl zu den Grundbedürfnissen gehört. --Cethegus 21:04, 10. Sep 2006 (CEST)


Prägnantere Einleitung sinnvoll

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In der Einleitung würde ich mir eine prägnante Definition anstelle von willkürlichen Beispielen (Metapher für Mineralien, Pflanzen und Tiere der Biosphäre, soweit man sie als Produktionsfaktor für die Herstellung von Sauerstoff, als Wasserfilter, Verhüter von Erosion, Träger von Genmaterial oder anderen natürlichen Leistungen betrachtet), die nicht als solche gekennzeichnet sind, wünschen.

Eine Änderung in folgende Richtung fände ich wünschenswert:

Als Naturkapital bezeichnet man üblicherweise im Rahmen der wirtschaftlichen Betrachtung die Gesamtheit der
naturgegebenen Produktionsgüter.

Auch den Begriff "Metapher" finde ich aus wirtschaftstheoretischer Sicht fragwürdig.

Ich hoffe, dass meinen Anregungen Rechnung getragen wird, dies is mein erster Beitrag in einer Artikeldiskussion und ich weiß nicht genau, wer (wenn überhaupt) den Artikel dann ändert?! --ronja 13:02, 26. Aug 2007 (CEST)

Europäische Umweltzentralbank

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Europäische Zentralbank

Die Geldentwertung ähnelt in gewisser Weise der Entwertung der Natur durch Umweltverschmutzung und Rohstoffverschwendung. Wie wäre es wenn man den Sachverstand, der in der europäischen Zentralbank steckt, nutzen würde, um die galoppierende Zerstörung unserer Umwelt in den Griff zu bekommen. Man sollte eine Institution schaffen , mit der man die Entwertung unserer natürlichen Umwelt kontrollieren und durch Abgaben , wie zb eine Kohlendioxid -oder Abgasabgabe, in vernünftigem Maße bremsen könnten. So eine Institution sollte man Europäische Umweltzentralbank nennen . Die über Abgaben hereinkommenden Gelder würden an jeden Bundesbürger in gleichmäßiger Höhe wieder ausgezahlt. Dies könnte einen Teil, später die komplette Sozialhilfe ersetzen und die Kommunen entlasten. Wer beispielsweise viel Erdöl oder Erdgas verbraucht , würde viel in die Bank einzahlen müssen, bekäme aber auch nur den gleichen Betrag wie der, der gar kein Erdöl verbraucht. So wird ein Anreiz zum sparsamen Umgang mit fossilen Energieträgern gesetzt und Umweltzerstörung teuer gemacht.

Detailliertes zum Thema Europäische Umweltzentralbank findet sich im folgenden Text:

Die Europäische Umweltzentralbank

Durch die wirtschaftliche Entwicklung wird in vielen industrialisierten Ländern das Bruttosozialprodukt immer weiter gesteigert. Gleichzeitig wird dabei das Naturkapital, der Wert aller natürlichen Lebensgrundlagen, eher verkleinert. Dieses Naturkapital läßt sich nicht genau in Euro und Cent ausdrücken. Es steht teilweise völlig außerhalb des Wirtschaftsprozeßes und so entgeht vielen Menschen dieser Wertverlust. Es geht vielfach Unwiederbringliches verloren, wenn beispielweise Tier- oder Pflanzenarten aussterben oder Böden großflächig verseucht werden.

Wie kann man diese Entwicklung aufhalten, ohne dabei das wirtschaftliche System durch allzu viele Vorschriften und Verbote zu behindern ?

Dazu kann man sich das Prinzip der Bundesbank zu eigen machen. Aus den bitteren Erfahrungen einer unkontrollierten Inflation wurde der Bundesbank die Aufgabe übertragen, die Geldentwertung zu begrenzen.

Dies wurde zumindest in der Bundesrepublik ganz gut erreicht. Es wurde eine unabhängige Bundesbank geschaffen, welche die Leitzinsen festlegt und die Geldmenge begrenzt.

In Analogie dazu kann man einer neu zu schaffenden Institution, der Europäische Umweltzentralbank, eine ähnliche inflationsbekämpfende Aufgabe zur Bewahrung des Naturkapitals zuweisen.

Ähnlich wie eine Zentralbank muß diese Behörde unabhängig sein und sie muß mit wirksamen Instrumenten ausgestattet sein, um ihre Ziele durchzusetzen.

Eine der wichtigsten Steuerungsgrößen in unserem heutigen Wirtschaftsystem ist der Preis einer Ware oder einer Dienstleistung. Dieser Preis ist aber keine konstante Größe, sondern er wird durch eine Vielzahl von Einflüssen reguliert mit Schwankungen nach oben und nach unten.

Die zu schaffende Bank muß demnach am wirtschaftlich entscheidenden Preismechanismus eingreifen können, so wie auch die Zentralbank den Preis für zu leihendes Geld durch die Leitzinsen beeinflußt.

Diese Europäische Umweltzentralbank muß Abgaben festlegen können, die vom Anbieter einer Ware abgeführt werden müssen, wenn er die Ware verkaufen will.

So könnte die Europäische Umweltzentralbank zum Beispiel eine Kohlendioxidabgabe auf alle fossilen Energieträger einführen, um der Zunahme des Kohlendioxidgehaltes der Atmosphäre und dem Treibhauseffekt entgegen zu wirken.

Im Gegensatz zu den Regierungen ist sie bei der Festlegung der Höhe dieser Abgabe unabhängig. Sie ist weder abhängig von der aktuellen Konjunkturentwicklung noch muß sie Rücksicht auf Wählerstimmen nehmen.

Verpflichtet ist sie in erster Linie der Bewahrung des Naturkapitals.

Da sich dieses Naturkapital nicht genau beziffern läßt, ist die Europäische Umweltzentralbank allerdings angewiesen auf Umweltbilanzen, die sie selbst führen muß oder die sie erstellen läßt. Diese Umweltbilanzen sollten in mindestens jährlichen Abständen wichtige Umweltparameter wie Energieverbrauch, Abgasproduktion, Wasserverbrauch und Abwasserproduktion etc erfassen und bewerten. Sie sollten veröffentlicht werden.

Die von der Europäische Umweltzentralbank eingenommenen Abgaben zahlt man jährlich an jeden Bürger in einem für alle gleich hohen Betrag wieder aus. Dieses einfache Umverteilungsprinzip wird von vielen Umweltorganisationen vorgeschlagen, da es unbürokratisch ist und den Energie- und Rohstoffsparer direkt belohnt.

Oder die Einnahmen werden für förderungswürdige Entwicklungen ausgegeben, so zum Beispiel zu Förderung der Energieeinsparung, der Abgas- und Abwasserreinigung etc. Die Kohlendioxidabgabe würde dann zum Beispiel für die Förderung von Energiesparmaßnahmen in Betrieben und Haushalten oder für die Förderung erneuerbarer Energiequellen zur Verfügung stehen.

Für die Politiker bringt die hier vorgeschlagene Europäische Umweltzentralbank zwar eine Einschränkung ihrer politischen Gestaltungsmöglichkeit mit sich. Gleichzeitig können sie aber eine drückende Verantwortung zumindest teilweise abgeben. Die Umweltpolitik würde unabhängiger vom politischen Tagesgeschehen.

Auch der Wirtschaft und den Verbrauchern wäre geholfen, da sie von unnötiger Bürokratie, von Verboten und Vorschriften befreit wären. Der entscheidende Steuermechanismus der Wirtschaft über den Preis und den Markt bliebe erhalten. So könnten notwendige Anpassungen an dringende Umweltbedürfnisse wahrscheinlich schneller erfolgen als durch ständige Planungsversuche von nicht Planbarem.

Wie man genau die Kompetenzen einer solchen Europäische Umweltzentralbank festlegt, ist diskutierbar. So kann man zum Beispiel die Zahl der Abgabearten auf einige wenige begrenzen. Oder man legt durch die Politik die Arten der Abgabe fest und die Europäische Umweltzentralbank ist dann nur für die Höhe der Abgabe zuständig. Dabei sollte aber die Kohlendioxidabgabe als ein sehr wichtiges Instrument von vornherein dazugehören. Eine reine beobachtende und beratende Rolle, wie sie derzeit das Umweltbundesamt in Berlin hat, ist unzureichend.

Vielleicht kann die Einrichtung einer solchen Europäische Umweltzentralbank die weitere Entwertung unseres Naturkapitals stoppen und die jetzt schon galoppierende Inflation in diesem Bereich verhindern. Die zur Zeit noch fortschreitende Entwertung des Naturkapitals wird sich sicher schlimmer auswirken als die Wirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg mit ihrer völligen Geldentwertung.

Meines Erachtens wäre das Instrument einer zweckgebundenen Umweltabgabe, beispielsweise eine CO2 Abgabe besser als eine CO2 Steuer. Eine Steuer ist nicht zweckgebunden und weckt die Begehrlichkeit, sie für andere Zwecke einzusetzen, so daß das erwünschte Ziel des Energiesparens oder des Umweltschutzes nur zur Hälfte über höhere Preise erreicht würde.

Bei einer Steuer muß über Einführung, Festsetzung der Höhe und Abschaffung der Steuer immer wieder in einem längeren politischen Entscheidungsprozeß diskutiert werden. Typisches Beispiel ist die Mineralölsteuer, deren flexible Anpassung erhebliche Probleme bereitet, wohingegen eine Anpassung der Leitzinsen der Bundesbank bereits heute ohne größeres Aufsehen erfolgt, obwohl sie sicher für jeden einzelnen und die Wirtschaft genauso wichtige Konsequenzen hat wie die Mineralölsteuer. (nicht signierter Beitrag von 80.187.100.55 (Diskussion) 17:00, 28. Aug. 2014 (CEST))Beantworten