Diskussion:Neuer Kurs (Deutsches Reich)
Erhebliche inhaltliche Probleme
BearbeitenSorry ich hab mit dem neuen Artikel ganz erhebliche Probleme. Als neuer Kurs wird zuerst und vor allem die Politik Caprivis bezeichnet! Also die erste Phase nach Bismarck Allerspätestens bis etwa 1897. Wichtig v.a. die innenpolitischen Reformen, Handelnpolitik usw. Alle mir vorliegende Literatur Ullmann, deutsches Kaiserreich, S.138ff., Nipperdey, Machtstaat, S.699ff. auch Einleitung zu acta borussica B8/I. S.3 [1] sehen das so. Machahn 19:12, 30. Mär. 2008 (CEST)
- Die inhaltlichen Probleme habe ich auch: aber mit der Neuausrichtung es Artikels.
- Diese starke Betonung der Innenpolitik steht im Gegensatz zu Grundlagenliteratur/Lexika/Handbüchern/Schulbüchern.
- Darin wird jeweils (bestenfalls!) auch die Innenpolitik im Zusammenhang mit dem Neuen Kurs genannt, stets aber die Außenpolitik. Siehe etwa Wörterbuch Geschichte: Neuer Kurs: Die nach dem Sturz Bismarcks (1890) durch Ks. Wilh. II. u. RK Caprivi praktizierte Außenpolitik. Oder: Handbuch der dt. Geschichte, Bd. 16, S. 176: Während in der AP auch der Kaiser am neuen Kurs beteiligt war, wurde der neue innenpolitische Kurs vom neuen Kanzler ... usw. usf. Oder Thema Geschichte: Erst danach [gemeint ist der Sturz Caprivis] kam der "Neue Kurs", den Wilh. II. 1890 verkündet hatte zum Durchbruch. 1897 verkündete der Staatssekretär von Bülow... Oder: Kursbuch Geschichte: Für seinen "Neuen Kurs" einer deutschen Weltmachtpolitik, die er mit der Forderung nach einem Platz "an der Sonne" verband ... Oder: Epochen Und Strukturen: Überschrift von Kapitel 3.4.2 "Neuer Kurs seit 1890/96: "Weltpolitik" und "freie Hand" ... Das ließe sich nun beliebig fortsetzen. Und ich denke, auch wenn bestimmte Forschungsmeinungen (ich will das nicht diskutieren ob zu Recht oder zu Unrecht) den Begriff anders erschließen, sollte hier - in einem lexikalischen Eintrag - zuvorderst der klassische Gebrauch beschrieben werden. Wenn der tatsächlich falsch ist, dann kann das wegen meiner in einem Abschnitt korrigierend erläutert werden, aber so ist das irreführend in meinen Augen. Lieben Gruß --Marhabal (Diskussion) 13:21, 20. Mai 2024 (CEST)
Diskussion vom 30. März bis zum 8. April 2008 auf der Qualitätssicherungsseite
Bearbeiten- Neuer Kurs. ich hab mit dem neuen Artikel erhebliche Probleme. Als neuer Kurs wird in der Wissenschaft zuerst und vor allem die Politik Caprivis bezeichnet! Also die erste Phase nach Wilhelm II. bis etwa 1897. Wichtig v.a. die innenpolitischen Reformen, Handelnpolitik usw. Alle mir vorliegende Literatur Ullmann, deutsches Kaiserreich, S.138ff., Nipperdey, Machtstaat, S.699ff. auch Einleitung zu acta borussica B8/I. S.3 sehen das so. In gar keinen Fall gehört die Weltmachtpolitik unter Bülow da rein. Noch einmal der Begriff Neuer Kurs, beschreibt nur eine Phase und zwar die erste unter Wilhelm II. und nicht seine gesamte Regierungszeit. Nachtrag den Redirect auf Caprivi hatte ich nicht ohne Grund eingerichtet. Machahn 19:22, 30. Mär. 2008 (CEST)
Tatsächlich wird mit dem neuen Kurs die Politik Wilhelm II. nach der Entlassung Bismarcks bezeichnet. Bismarcks Bündnissystem war defensiv ausgerichtet, wohingegen Wilhelm II. eine deutsche Weltmachtstellung postuliert hatte, die Flotte sollte dabei als Instrument dienen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man den neuen Kurs 1897 enden lassen kann, denn ab ca. 1898 begann doch die große Aufrüstung der Marine unter Admiral von Tirpitz. Es ist doch gerade das Weltmachtstreben, des Forderns für einen Platz an der Sonne, das den neuen Kurs ausmacht. Aber dies endet doch nicht 1897. Außerdem war Leo von Caprivi nur bis 1894 Reichskanzler, danach wurde es Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Nach dieser Logik würde der neue Kurs nur bis 1894 gehen.
Ich weiß auch nicht, ob man sagen kann, dass der deue Kurs bis irgendwann geht. Er wurde nach Bismarcks Entlassung 1890 eingeschlagen und dabei blieb es dann dis zum Ersten Weltkrieg. Zu welcher Phase würden denn dann bitte die Marokkokrisen u.a. gehören?--Constantius 19:57, 30. Mär. 2008 (CEST)
Ich fürchte du bis leider im Irrtum : Ich zititiere mal als Einleitung zu Akten des preußischen Staatsministeriums. „Der neue Kurs (…) bedeutete in vielfacher Hinsicht eine politische Neuorientierung und erzielte auf mehreren Gebieten einige Erfolge. Personell symbolisiert ihn Caprivi, (…) die Versöhnung im Inneren als Ziel seines Wirkens bezeichnet. Versöhnen bedeutete praktisch, dass Anstrengungen zur Integration von während der Herrschaft Bismarcks staatlicherseits relativ ausgegrenzter Gruppen oder gar offen bekämpfter Gruppen unternommen und ein gutes halbes Dutzend bedeutender Reformgesetze auf den Weg gebracht wurden.“ (S,3) Bei Nipperdey: dazu gehörten in der Sache nach Reformen (…) „Die Kritik derer, die einen neuen Kurs wollten, richteten sich gegen die gewalttätigen Methoden der Innenpolitik der in den späten Bismarckjahren …“ (S.699f.) Ullmann S.138: „Wenn dem Neuen Kurs ein Kerngedanke zu Grunde lag, war es der, den monarchischen Staat aus den unmittelbaren gesellschaftlichen Konflikten zurückzuziehen, ihn zu einer neutralen Instranz zu machen, die über diesen stand und sie moderierte.“ Weltmachtstellung etc wollte Willy II. zwar auch in den ersten Jahren, aber darum ging es in der Zeit der neuen Kurs noch nicht wirklich. Es geht bei Ausfüllung des Begriffs neuer Kurs nicht um die Kurzfassung der wilhelminischen Ära sondern um was viel begrenzteres – in erster Linie eine Sache der Innenpolitik. Es ist natürlich möglich, dass die zu Grunde gelegten Schulbücher da etwas missverständlich sind. Das der neue Kurs 1896/97 spätestens endete findet sich auch in der Einleitung zu Bd.8/I der Akten des preußischen Staatsministeriums. (Aber das ist eigentlich nicht der Kernpunkt meiner Kritik) Machahn 21:08, 30. Mär. 2008 (CEST)
Gut, wenn du die Literatur dazu hast, würde ich vorschlagen, dass es das beste wäre, wenn du das änderst.--Constantius 18:42, 2. Apr. 2008 (CEST)
Weshalb nicht Aussenpolitik ?
BearbeitenSchon seltsam, dass die verwendete Lit. den Term nur handels- und innenpolitisch verwendet. Die gravierendste Kehrtwende passierte nämlich mit der Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrags durch Wilhelm, stattdessen startete er ein gigantisches Aufrüstungsprogramm (Michael Geyer: Deutsche Rüstungspolitik 1860 bis 1980) und trieb die Russen zu Frankreich, was die Welt letztlich in den Weltkrieg führte. Das war der Neue Kurs, den die deutsche Historiografie einschliesslich Christopher Clark mit fast allen Mitteln zu kaschieren sucht ! Mit einem einzigen Google-Abruf hab ich die Zuordnung gefunden:[2], es braucht dazu halt einfach ein bisschen Wille zu neutralem Denken (bin Schweizer!). Schönen Gruss--2A02:1205:5036:5690:917A:6E7A:9424:2164 15:07, 9. Apr. 2016 (CEST)