Diskussion:Nikolaus von Riesenburg
Herkunft: Es ist anzunehmen, dass er aus Ujezd stammt, einer Stadt in Tschechien, 14 km südöstlich von Brno. Von dort stammte auch "Nikolaus von Aujezd und Riesenburg", welcher Bischof von Prag war. Siehe dazu unter www.Wikipedia.org: "Nikolaus von Ujezd" und unter "Ujezd u Brna". --K. Bischofberger 20:48, 28. Apr. 2009 (CEST)
- Nach der im Lemma Nikolaus von Újezd zitierten Literatur stammte dieser Prager Bischof aus dem damaligen Dorf Újezd unter dem Prager Laurenziberg, das später nach Prag eingemeindet wurde. Dagegen stammte der Olmützer Bischof Nikolaus von Riesenburg vermutlich aus Westpreußen. Újezd u Brna war Kirchengut und wurde von Nikolaus von Riesenburg in seiner Eigenschaft als Bischof von Olmütz an Markgraf Jobst von Mähren verpfändet. Die beiden Bischöfe haben außer dem Vornamen sicher nichts miteinander zu tun. Außerdem lebte der eine in der ersten Hälfte des 13., der andere in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. --Wietek 21:46, 28. Apr. 2009 (CEST)
Vermutungen können auch täuschen. Vielleicht führt uns der Grund, weshalb "Nikolaus von Riesenburg" 1387 in Konstanz als Bischof zurück tratt und beim Papst seine Versetzung nach Olmütz beantragt hatte, ein Stück weiter. Zu jener Zeit hatte er auch ein neues Wappen erstellen lassen. Es ist anzunehmen, dass er aus dem Adelsgeschlecht "Hrabischitz" stammt, welche sich auch die Herren von Ossegg und Riesenburg nannten. --K. Bischofberger 00:08, 29. Apr. 2009 (CEST)
26. März 2009 Am 26. März 1390 wurde, Bischof Nikolaus von Olomouc Riesenburka zum Priester geweiht. Sihe dazu (http://zpravodajstvi.olomouc.cz/view.php?uname=Kalendarium-23-29-brezna-2009-10995) der Stadt Olmütz (Olomouc) --K. Bischofberger 22:47, 4. Mai 2009 (CEST)
- Ja, das bezieht sich wieder auf Nikolaus von Riesenburg, und ergibt sich so auch aus dem Lemma. Hat aber nichts mit Nikolaus von Újezd zu tun. --Wietek 11:21, 5. Mai 2009 (CEST)
Grund für seinen Aufenthalt in Preußen
BearbeitenIn der kaiserlichen Kanzlei, unter Johannes von Neumarkt, hatten zahlreiche Beamte ihre rechtswissenschafliche und rethorisch-stilistische Schulung erhalten. Zu seinen bedeutendsten, kulturgestaltenden Schülern zählte u.a. auch Nikolaus von Riesenburg. Siehe: De Boor/Newald "Geschichte der deutschen Literatur" Band IV/1, Seite 390 von Hans Rupprich --NAB 02:06, 12. Mai 2009 (CEST)
Herkunft und Leben
BearbeitenNikolaus von Riesenburg nannte sich nach seiner Vaterstadt Riesenburg im damaligen Deutschordensstaat. Er war Sohn eines bürgerlichen Vaters. Siehe NDB-Artikel. Wo ist der Beleg dafür, dass er „Kleriker des Bistums Pomesanien“ war??? Das Bistum war dem Deutschen Orden inkorporiert, alle Geistlichen waren daher Mitglieder des D. O. als sog. Priesterbrüder. Wäre Nikolaus das gewesen, hätte er nicht in Magdeburger Dienste treten müssen, er hätte in Preußen seine Pfründe gehabt. Vielmehr ist anzunehmen, dass er studierte und dann die Weihen zum Priester erhielt. Der Verweis von K. Bischofberger 2015 in Diskussion auf die Seite in Tschechisch kann nur besagen, dass Nikolaus die Bischofsweihe für Olomouc erhielt. Denn es ist äußerst unwahrscheinlich, dass er ohne Priesterweihe schon Bischof von Konstanz wurde. Seine Kanzleidienste bei Erzbischof Dietrich von Magdeburg bis 1367 und danach beim Nachfolger Albrecht von Sternberg bis 1371 standen politisch ganz unter den schließlich erfolgreichen Bemühungen Kaiser Karls IV., die Mark Brandenburg den Wittelsbachern zu entreißen. Er war ohne Zweifel kaiserlicher Parteigänger bzw. der Luxemburger, was seine Karriere unter Karl IV. und unter Wenzel ab 1378 nur gefördert hat. Sozialgeschichtlich ist er (wie auch Erzbischof Dietrich) ein gutes Beispiel der Zeit für die Aufstiegschancen von Bürgersöhnen als Kleriker in der Kirchenhierarchie. Die Vermutung von Brigitte Degler-Spengler in NDB, dass Nikolaus früh gestorben sei, weil er 1374 als „geschniegelter junger Mann“ bezeichnet wird, leider ohne eindeutige Quelle, ist wahrscheinlich unrichtig. Denn bei seiner Erwähnung 1363 für die Magdeburger Kanzlei wird er schon gut 20 Jahre alt gewesen sein. Er wäre dann 1374 mindestens 31 Jahre alt gewesen und 1397 mit 54 verstorben. 50 Jahre sind aber das durchschnittliche Lebensalter für Adel und Geistlichkeit im Mittelalter. Mit dem böhmischen Adelsgeschlecht derer von (Ossek-)Riesenburg hat Nikolaus nichts zu tun. Das beweist zusätzlich zu seiner bürgerlichen Herkunft aus Westpreußen auch sein Wappen in Konstanz 1385, das weder Rechen noch Steigbügel zeigt.--Buzzoni 3 (Diskussion) 13:14, 30. Jul. 2020 (CEST)
- Könnte es Nikolaus I. von Pomesanien sein, in dieser Liste der Bischöfe von Pomesanien unter lfd. Nr. 10? Erstmals genannt am 16. August 1362. Auch hier zu finden auf Seite 336: [1] --Wietek (Diskussion) 17:53, 30. Jul. 2020 (CEST)
: Hallo Wietek, gegen Deinen Vorschlag stehen leider die Lebensdaten des Bischofs und des Klerikers, die nur zeitweise parallel verlaufen. Es ist zwar gerade nicht zu klären, wann Nikolaus I. zum Amt kam, aber von 1371–1374 war Johannes Mönch sein Notar, der 1376 sein Nachfolger wurde. D.h. Nikolaus I. hat als Bischof tatsächlich bis 1376 amtiert und ist als Bischof gestorben. Er kann damit nicht personenidentisch mit Nikolaus von Riesenburg sein. Leider gibt es für ihn keinen Artikel in ADB/NDB. Wegen der Corona-Einschränkungen in den Biblioth. hier kann ich auch nicht an das Werk von Erwin Gatz ran. Vielleicht würde die Durchsicht der Scriptores Prussiarum noch infos erbringen. Und vielleicht Glauert, Mario: Das Domkapitel von Pomesanien (1284 - 1527), Toruń 2003 (Nikolaus-Kopernikus-Univ.).Gruß--Buzzoni 3 (Diskussion) 19:50, 31. Jul. 2020 (CEST)
- Danke für die Antwort. Es ist schon lange her, dass ich mich mit allerhand Bischöfen befasst habe, aber Pomesanien gehört nicht unbedingt zu meinen Interessensgebieten. Das Erstlemma habe ich 2007 [2] nach der dort angegebenen Literatur angelegt. Da ging es nur um den Olmützer Bischof, aber ich bin sicher, dass Jan Bistřický für Olmütz ein ausgewiesener Experte war. --Wietek (Diskussion) 16:24, 1. Aug. 2020 (CEST)