Diskussion:Otto Bauer
Parteivorsitzender?
BearbeitenHier steht, Otto Bauer wäre "von 1918 bis 1934 Parteivorsitzender" der SDAP gewesen. Otto Bauer war meines Wissens nie Vorsitzender der SDAP. Seit 1918 war das vielmehr Karl Seitz. Dieser Fehler wird danach noch zwei Mal wiederholt. So steht es auch im wikipedia-Eintrag zur SPÖ: "Parteiobmann war zwar der gemäßigte Wiener Bürgermeister Karl Seitz, Bauer gilt aber als bedeutendster Führer der Sozialdemokraten in der Ersten Republik."
Englischer Artikel
BearbeitenÜbersetzung des englischen Artikels:
Otto Bauer (1881 - 4. Juli 1938) war ein österreichischer Sozialdemokrat und wird als einer der ideologischen Vordenker des Austromarxismus betrachtet.
Nachdem er an der Universität Wien studiert hatte, machte er seinen Abschluß in Rechtswissenschaften im Jahr 1906 und veröffentlichte sein erstes Buch, "Die Sozialdemokratie und die Nationalitätenfrage" im Jahr 1907. Obwohl er während seiner Studienzeit politisch aktiv war, begann sein stetiger Aufstieg in der Österreichischen Sozialdemokratischen Partei erst danach. Es gelang ihm, sich als der aussichtsreichste Nachfolger von Viktor Adler zu etablieren.
Otto Bauer war im Ersten Weltkrieg Kriegsgefangener und kehrte 1917 aus Rußland nach Österreich zurück. Nach Viktor Adlers Tod wurde Otto Bauer im November 1918 zum ersten Außenminister der Ersten Republik ernannt. Als Außenminister war sein Hauptziel der Anschluß Österreichs an die Weimarer Republik bzw. diesen Anschluß möglich zu machen. Nachdem er an diesem politischen Hauptziel gescheitert war, tratt Bauer im Juli 1919 zurück.
Otto Bauer wurde 1934 gezwungen, ins Exil zu gehen, nachdem die Führer der Christdemokratischen Partei den Versuchen der Sozialdemokraten, die Führung des Landes zu übernehmen, ein Ende gesetzt hatten. Otto Bauer fuhr fort, den Widerstand der Sozialdemokraten zu organisieren, zuerst von Brünn, dann von Paris (Frankreich) aus. Er arbeitete bis zu seinem Tod an seinen Schriften und seinem theoretischen Werk. Am 4. Juli 1938 starb er in Paris im Alter von 57 Jahren, lediglich vier Monate nachdem Österreich Teil des Deutschen Reichs geworden war.
--Roland2 16:00, 3. Jan 2005 (CET)
Für die Briten und die USA mag das reichen. Es sind jedoch einige Ungenauigkeiten drinnen. 1. Bauer hat sich nicht als Nachfolger etabliert, dazu war er zu lange in Kriegsgefangenschaft, er wurde vom rechten Flügel aus der Gefangenschaft befreit und eingesetzt um den eigenen linken Flügel bei der Stange zu halten. 2. Bauer war es nicht, der den Widerstand nach 1934 organisierte, er hat lediglich den Aufbau einer illegalen Parteistruktur unterstützt.
--Motix 22:19, 21. Jan. 2007 (CET)
Als Hauptautor dieses Lemmas habe ich dieses Kapitel wieder rausgenommen. Nicht weil es schlecht formuliert war, sondern weil es so gut wie keinen Bezug zu Otto Bauer hatte. Begründung:
1. Die geschilderten Ereignisse wie Vogelsangs soziales Engagement, der Niedergang des Liberalismus und der Aufstieg der Christlichsozialen unter Lueger, das spielte sich alles vor Otto Bauers Wirken ab, würde also besser in die Geschichte der SPÖ oder ins Leben von Victor Adler passen. Victor Adler war kein (Austro)marxist. Als ein in der Wolle gefärbter Lassallianer akzeptierte er Andersdenkende auch als Partner und war dadurch auch in der Lage anerkennende Worte für Vogelsang zu finden. Wohlgemerkt: Alles vor Otto Bauer.
2. Otto Bauer war der Erfinder und Prophet des österreichischen Marxismus, seines Marxismus. Bauer hatte zur Welt der Christlichsozialen keinen differenzierten Zugang. Von ihm wurden die Christlichsozialen lediglich bis 1920 als Partner akzeptiert, als sie -nach dem Zerfall der Monarchie gelähmt- den sozialistischen Umbau des Staates als Juniorkoalitionspartner nicht behinderten. Als die Christlichsozialen 1920 vom Wähler (mit ihren bürgerlichen Partnern) die Mehrheit erhielten, waren sie für Bauer nur mehr Störfaktoren auf dem Weg zum Sozialismus. Vogelsang ? Für Bauer als Historiker gerade eine historisierende Fußnote in der Geschichte der Arbeiterbewegung wert.
Schaf im Wolfspelz
BearbeitenIm Artikel klafft noch eine größere Lücke, betreffend "Linzer Programm" (1926) und 15. Juli 1927 (Justizpalastbrand). Mit dem verklausulierten Bekenntnis zur "Diktatur des Proletariats" lieferte die SDAP ihren politischen Gegnern Munition, dabei war sich Bauer vermutlich gerade aufgrund seiner Kenntnis der objektiven Verhältnisse sehr wohl im Klaren, dass das nur Rhetorik war. Der Ausgang des 15. Juli, bei dem die Parteiführung übrigens auch eher passiv und abwartend agierte, muss bei Bauer die Überzeugung von der latenten Schwäche der Sozialdemokratie verstärkt haben - der versuchte Generalstreik scheiterte damals ja auch kläglich. 1931 war, mitten in der Weltwirtschaftskrise (siehe Zusammenbruch der Creditanstalt!) bereits klar, dass die Rolle der Sozialdemokratie in einer großen Koalition eine ziemlich klägliche sein musste. Und dass ein bewaffneter Aufstand ebenso wie ein Generalstreik 1933-34 völlig chancenlos waren, dürfte Bauer auch klar gewesen sein. Man hat ihn zuweilen als "Schaf im Wolfspelz" bezeichnet - aber diese Haltung war für einen gemäßigten Linken, der in einem sich faschistisierenden Europa kein unnötiges Blutvergießen herbeiführen wollte, durchaus plausibel.
Robert Schediwy 86.33.64.4 07:47, 31. Jul. 2007 (CEST)
Der Verfasser des Eintrages zu Otto Bauer hat es offensichtlich leider nicht für notwendig befunden, sich mit dem für biographische Angaben erforderlichen dokumentarischen Grundlagenmaterial zu befassen und lediglich aus der vorhandenen Literatur Anleihen genommen.
Es ist keinesfalls „logisch“, daß man, wie ausgeführt wurde, Otto Bauer nach dem Ableben von Victor Adler am 11. Nov. 1918 in das Führungsgremium der Partei (SDAP) holte. Es ist deshalb nicht „logisch“, weil Otto Bauer zu diesem Zeitpunkt das Heimatrecht in Pollerskirchen / Bez. Deutschbrod / ( seit 28. Okt. 1918 )Tschechische Republik hatte. Das Heimtrecht für Wien / Deutschösterreich wurde von Otto Bauer erst nach seiner Bestellung zum Staatssekretär des Äüßeren ( 21. Nov. 1918 ) am 24. Nov. 1918 beantragt und mit Wirkung vom 20. Dez. 1918 bewilligt. In dem Heimatrechtsakt ( MBA VI, A14/95, P1918, Zl.35589 ) vom 24. Nov. 1918 wird der Familienstand von Otto Bauer mit „ledig“ angegeben. Es ist daher unrichtig, daß die Verehelichung Otto Bauers mit Helene Landau im Jahre 1914 erfolgte. Richtig ist vielmehr, daß die Heirat am 5. Jan. 1920 erfolgte und im Matrikenverzeichnis der israelitischen Kultusgemeinde Wien dokumentiert ist. Bei der Trauung wurde ein mit 12. Okt. 1918 datiertes Scheidungsdokument aus Lemberg vorgelegt. Die Verehelichung ist letztlich auch im Meldezettel des Otto Bauer vermerkt und nachweisbar. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte Otto Bauer seine Gattin erst nach der Rückkehr aus der „Kriegsgefangenschaft“ kennengelernt haben ( vgl. Die Arbeitslosen von Marienthal / Sofie Lazarsfeld ). Otto Bauers Rückkehr aus der Gefangenschaft erfolgte als „Austauschinvalide“ ( Kriegsinvalide ), wobei als Invalidität „Herzneurose ohne erhebliche Funktionsstörung“ angegeben wurde. Das von Otto Bauer dazu handschriftlich ausgefüllte Formblatt „Protokollarische Einvernahme des aus Russland zurückgekehrten Kriegsinvaliden“, eigenhändig unterschrieben und von drei Zeugen gegengezeichnet , datiert mit 15. Sept. / k.u.k. Reservespital in Brüx, ist im österreichischen Kriegsarchiv existent und weist bemerkenswerte Inhalte auf. (Quelle: Dr.Otto Bauer- Biographische Irritation / DNB).steko (nicht signierter Beitrag von 195.3.113.178 (Diskussion) )
Mehr neutrale Sachinformation bitte
BearbeitenDer gegenwärtige Atikel erscheint mir vom NPOV noch stark entfernt. Ich werde versuchen, da einiges zurechtzurücken. Robert Schediwy 06:14, 11. Apr. 2009 (CEST).
P.S. So, ich gebe die Stafette weiter. Habe versucht, unter möglichster Wahrung des bestehenden Textes ein bisschen versachlichend zu wirken. Der Abschnitt über Bauers Ideologie erscheint mir allerdings noch stark verbesserungbedürftig. Robert Schediwy 07:41, 11. Apr. 2009 (CEST)
P.P.S. Ich wollte aus hieer [1] zitieren, komme aber mit der Zitierweise nicht zurande. Bitte um Hilfe. Robert Schediwy 12:14, 11. Apr. 2009 (CEST)
Familie
BearbeitenWar seine Schwester Emma Eckstein oder Dora Bauer ? Auf jeden Fall war seine Schwester ein "bekannter Fall" von Freud.
- Austerlitz -- 88.72.29.72 13:33, 28. Feb. 2008 (CET)
Also Emma Eckstein war es nicht, Dora Bauer hat keine wikipedia Seite auf deutsch, auch keine auf Englisch Dora Bauer. Aber auf der Seite von Sigmund Freud kommt sie vor, im Abschnitt "Freuds Patienten". Dort steht Dora = Ida Bauer (1882–1945). Mal sehen, ob es für Ida Bauer eine wikiseite gibt, Ida Bauer. Ja, bei der englischen wikipedia.
- Austerlitz -- 88.72.29.72 13:33, 28. Feb. 2008 (CET)
Interessante Zitate
BearbeitenDass Otto Bauer auch die Psychoanalytiker interessierte - und deren Gegner - ersieht man hier[2]. Leider ist die Website von Klaus Schlagmann, Diplompsychologe aus Saarbrücken, meines Erachtens eine Spur zu "empört" als dass man sie guten Gewissens mit dem Hauptartikel verlinken könnte. Aber sie stammt jedenfalls von fachlich qualifizierter Seite und bietet einen Steinbruch interessanter Zitate Robert Schediwy 08:09, 13. Apr. 2009 (CEST), ergänzt Robert Schediwy 18:22, 13. Apr. 2009 (CEST)
Verschiebung
BearbeitenWo findet man die Diskussion zu dieser IMO nicht gerechtfertigten Verschiebung? --Otberg (Diskussion) 14:06, 3. Jun. 2014 (CEST)
- Ja, finde die Verschiebung auch hinterfragenswert. --Tets 01:52, 4. Jun. 2014 (CEST)
- Wenn keine Erklärung kommt, warum entgegen den Bestimmungen von BKL II gehandelt wurde, verschiebe ich wieder zurück. --Otberg (Diskussion) 09:23, 4. Jun. 2014 (CEST)
- Zurückverschoben --Otberg (Diskussion) 00:35, 10. Jan. 2016 (CET)
- Danke. Finde auch, dass es ein klarer Fall von BKL II ist und wenn ich mich recht erinnere, ist das damals auf einer anderen Diskussionsseite auch lang und breit besprochen worden. lg --Invisigoth67 (Disk.) 12:11, 10. Jan. 2016 (CET)
Hélène Bauer
BearbeitenTäusche ich mich, oder gibt es wirklich noch kein lemma betreffend Otto Bauers Frau, Hélène Bauer? Ich resumiere kurz, nach Czeikes Wien-Lexikon:
Geboren 13. März 1871 Krakau, Nichte des Soziologen Ludwig Gumplowicz, Wirtschaftsstudium in der Schweiz mit staatswissenschaftlichem Abschluss zum Dr.Phil.1905 Heirat mit dem Wiener Rechtsanwalt Max Landau.In zweiter Ehe verheiratet mit Otto Bauer. Langjährige Aktivistin der SDAP, ab 1934 im Exil, zuvor Lehrerin an der Arbeiterhochschule. gestorben 20. November 1942 Berkeley, Kalifornien, USA.Im Wiener Bezirk Mariahilf ist eine Verkehrsfläche nach ihr benannt. Relevanz sOllte gegeben sein, auch aus feministischer Sicht. Ehrengrab. --Robert Schediwy (Diskussion) 08:09, 13. Okt. 2018 (CEST)
- Bitte das Lemma anzulegen. Danke! --Wolfgang J. Kraus (Diskussion) 17:46, 14. Okt. 2018 (CEST)
- Würde mich morgen daranmachen. --Otberg (Diskussion) 18:33, 14. Okt. 2018 (CEST)
- Angelegt: Helene Bauer --Otberg (Diskussion) 20:38, 15. Okt. 2018 (CEST)
- Super, besten Dank. Louis Wu (Diskussion) 11:57, 16. Okt. 2018 (CEST)