Entzug des Dr. Titels

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1935 an der LMU

  • Stefanie Harrecker: Degradierte Doktoren  : die Aberkennung der Doktorwürde an der Ludwig-Maximilians-Universität München während der Zeit des Nationalsozialismus, München  : Utz, 2007 ISBN 978-3-8316-0691-7. Kurzbio S. 337-340.

--Goesseln 00:27, 9. Aug. 2011 (CEST)Beantworten

Review (6.4.–7.5.2016)

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Otto Paul Eberhard Peltzer, (* 8. März 1900 auf Gut Ellernbrook in Drage; † 11. August 1970 in Eutin) war ein deutscher Leichtathlet, der vor allem als Mittelstreckenläufer erfolgreich war. Daneben betätigte er sich als Journalist, Lehrer und Trainer. Peltzers Läuferkarriere begann 1920. 1922 wurde er erstmals Deutscher Meister, dem bis 1934 weitere 14 Titel folgten. Sein bestes internationales Resultat war ein vierter Rang bei den Olympischen Sommerspielen 1932 in Los Angeles. Insgesamt stellte Peltzer vier Weltrekorde auf. Wegen seiner homosexuellen Neigungen wurde Peltzer 1935 von den Nationalsozialisten verhaftet, verurteilt und emigrierte 1938 nach Schweden und Finnland. 1940 wurde ihm seine deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Nach seiner Auslieferung nach Deutschland wurde er von 1941 bis Kriegsende als Zwangsarbeiter im KZ Mauthausen und Ebensee eingesetzt. Im Nachkriegsdeutschland blieb er ausgegrenzt. Ab 1959 widmete sich Peltzer als Nationaltrainer dem Nachwuchssport in der indischen Leichtathletik. 1967 kehrte Peltzer von Krankheit gezeichnet nach Deutschland zurück, wo er 1970 durch einen Herzanfall wenige Jahre später verstarb.

Den Artikelausbau zu dem Ausnahmeathleten Otto Peltzer betreibe ich seit geraumer Zeit. Ausgewertet wurde bisher nur das über ihn erschienene Buch von Volker Kluge; wenngleich natürlich noch weitere Bücher folgen. Das frühzeitige Review dient in Erster Linie dazu, etwaige Mängel am Artikel zu beheben da m.M. nach fundamentale Ergänzungen zu seiner Vita nicht mehr folgen werden.--Σ 14:04, 6. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Eine formale Kleinigkeit: Einige Begriffe der Naziterminologie ("Entartete", "Asoziale" usw.) sollten meiner Meinung nach in Anführungszeichen gesetzt werden. --Sakra (Diskussion) 06:31, 11. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Der Hinweis wurde umgesetzt.--Σ 14:43, 11. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Da ich weder erfahrener Artikel-Schreiber noch Reviewer bin bitte nur als Hinweise sehen:
  • Im ersten Absatz und den Kategorien ist er Leichtathlet, Journalist, Lehrer und Trainer; in den Personendaten nur Leichtathlet und Trainer.
  • Volker Kluge wurde unter Literatur und Einzelnachweise verlinkt, Hans Joachim Teichler nur bei letzterem, obwohl er auch darüber auftaucht. Axel Schock und Karen-Susan Fessel werden gar nicht verlinkt, obwohl die blau wären. Theo Rous (vermutlich relevant) wird im Text als Rotlink verlinkt, aber nicht unter den Einzelnachweisen, obwohl andere Namen beim ersten Auftreten in diesem Abschnitt verlinkt sind.
  • Wenn man die deutschen Rekorde nach Zeit sortiert gibt das Probleme da manchmal Minuten und manchmal Sekunden gemeint sind. Sortierung nach Distanz ist auch irgendwie komisch und nach Tag sortiert nach der ersten ziffer des Tages (nicht Jahr).
  • „Im Sommer 1952 nahm Peltzer einer Einladung Gerda Harbig“ müsste das nicht eine Einladung sein?
  • Diesen Satz „ Im Herbst 1967 erlitt Peltzer einen Herzanfall.“ würde ich in den folgenden Abschnitt verschieben ([...], woraufhin er im Dezember[...].
  • CSV 1910 Krefeld könnte man verlinken, Peltzer wird dort erwähnt. Laut Vereinsartikel hieß er zu Peltzers Beginn als Trainer (1949) CSV 1910 Krefeld, zum CSV Marathon 1910 Krefeld wurde er erst 1951 (CSV 1910 Krefeld#Fußball, letzter Satz)
Ansonsten gefällt mir der Artikel sehr gut. Gruß, --Nfreaker91 15:00, 11. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Deine Hinweise habe ich eingearbeitet. Bei der Sortierung der Ergebnisse muss ich noch einmal darüber schauen, warum die Sortierung nicht funktioniert.--Σ 06:23, 12. Apr. 2016 (CEST) Anmerlung: Die Datumspalte lässt sich nun sortieren.--Σ 06:34, 12. Apr. 2016 (CEST)Beantworten
Ich war mal mutig und habe die Tabellensortierung geändert und Tag durch Datum ersetzt. Ich hoffe das war ok so. Persönliche Empfindung: Diesen Satz „Im Sommer 1952 nahm Peltzer einer Einladung Gerda Harbig, der Witwe von Rudolf Harbig, folgend an einer Leichtathletik-Veranstaltung im Leipziger Bruno-Plache-Stadion in der DDR teil, wo er eine Ehrenrunde absolvierte.“ halte ich für etwas verschachtelt da nahm [...] an [...] teil nicht nur durch folgend einer Einladung sondern auch durch den Witwen-Nebensatz unterbrochen wird. Etwas Klareres habe ich aber gerade auch nicht parat. Gruß, --Nfreaker91 12:14, 12. Apr. 2016 (CEST)Beantworten

Lesenswert-Kandidatur vom 9. bis 19. Mai 2016 (Lesenswert)

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Otto Paul Eberhard Peltzer, (* 8. März 1900 auf Gut Ellernbrook in Drage; † 11. August 1970 in Eutin) war ein deutscher Leichtathlet, der vor allem als Mittelstreckenläufer erfolgreich war. Daneben betätigte er sich als Journalist, Lehrer und Trainer. Peltzers Läuferkarriere begann 1920. 1922 wurde er erstmals Deutscher Meister, dem bis 1934 weitere 14 Titel folgten. Sein bestes internationales Resultat war ein vierter Rang bei den Olympischen Sommerspielen 1932 in Los Angeles. Insgesamt stellte Peltzer vier Weltrekorde auf. Wegen seiner homosexuellen Neigungen wurde Peltzer 1935 von den Nationalsozialisten verhaftet, verurteilt und emigrierte 1938 nach Schweden und Finnland. 1940 wurde ihm seine deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. Nach seiner Auslieferung nach Deutschland wurde er von 1941 bis Kriegsende als Zwangsarbeiter im KZ Mauthausen und Ebensee eingesetzt. Im Nachkriegsdeutschland blieb er ausgegrenzt. Ab 1959 widmete sich Peltzer als Nationaltrainer dem Nachwuchssport in der indischen Leichtathletik. 1967 kehrte Peltzer von Krankheit gezeichnet nach Deutschland zurück, wo er 1970 durch einen Herzanfall wenige Jahre später verstarb.

Der Artikel wurde systematisch ausgebaut und befand sich vom 6. April bis 7. Mai 2016 im Review. Da keine weiteren Anmerkungen vorgebracht wurden, stelle ich diesen Artikel nun als Kandidat ein.--Σ 11:39, 9. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Lesenswert War mir schon beim Review positiv aufgefallen. Ein paar Kleinigkeiten habe ich aber:

  • Im Kapitel "1925-1932: Karrierehöhepunkt" steht der Satz "Gleich wenn eine Parität zwischen Verfechtern und Tätern der Eugenik nicht gezogen werden kann." Da fehlt offensichtlich noch etwas, so ist der Satz nicht vollständig. In diesem Kapitel wird zudem mir nicht ganz klar, worauf denn die Abneigung ggü. Peltzer bei den diversen Funktionären eigentlich basierte. Das bleibt immer leicht in der Schwebe und wird nur selten mal an konkreten Sachverhalten und Personen festgemacht.
Das war ein übrig gebliebenes Satzfragment bei der Formulierung. Habe ich doch glatt überlesesn. Es ist nun entfernt. Die Abneigung bei den Funktionären beruhte vordergründig auf dessen Homosexualität, später kam noch die die Beschimpfung als Kommunist dazu.--Σ 12:16, 9. Mai 2016 (CEST)Beantworten
  • Die Überschrift "1946–1958: Diskreditierung und Verachtung" finde ich etwas merkwürdig und zu sehr wertend. Im weiteren steht immer wieder relativ beziehungslos gegenüber, dass Peltzer einerseits vehement abgelehnt wurde, andererseits aber auch durchaus geschätzt wurde, was ja wohl auch an den Würdigungen anlässlich seines Todes deutlich wird. Oder am Beispiel: 1949 gibt es zu seiner Anstellung einen Sturm der öffentlichen Entrüstung ("Perverser") und 1970 wohlwollende Nachrufe. Was hat zu dieser Änderung geführt? --Wdd (Diskussion) 11:59, 9. Mai 2016 (CEST)Beantworten
Nunja. Wie Volker Kluge es in seinem Buch formulierte. Peltzer wurde im Leben verachtet, im Sterben verehrt. Die Überschrift werde ich noch etwas neutraler halten.--Σ 12:16, 9. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Lesenswert Sehr ausführlich, ansprechende Form, gut belegt. --Danny15 (Diskussion) 15:52, 9. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Lesenswert --Geher (Diskussion) 18:59, 9. Mai 2016 (CEST) Im Teil Rezeption steht etwas unvermittelt die vom DLV gestiftete Medaille, über deren heutige Bedeutung ich mir auch nicht recht klar bin. Die Stiftung der Medaille war eine Folge der Festrede von Walter Jens zum 100jährigen Verbandsjubiläum des DLV. Die Rede ist abgedruckt auf Seite 136 bis 145 im DLV-Jahrbuch 1998/99.Beantworten

Ich muss auch noch mal wegen des Abschnitts 1949-1958 nachfragen, denn da scheint was zu fehlen. Dort steht im letzten Absatz Inoffiziell war dies eine Flucht vor einer sich anbahnenden neueren gerichtlichen Untersuchung gegen den in der BRD als vorbestraften Kinderschänder geltenden Peltzer. Weiter oben im gleichen Kapitel … wurde Peltzer nun zusätzlich als Perverser eingestuft. Frage: war Peltzer ein Pädophiler und ist er dafür rechtskräftig verurteilt worden? Das sollte man dann klar benennen und nicht in verschwurbelten Nebensätzen andeuten. --Diorit (Diskussion) 11:18, 13. Mai 2016 (CEST)Beantworten
Peltzer wurde rechtskräftig verurteilt und zwar wegen Homsexueller Handlungen (§ 175) und Sexuellem Missbrauch von Kindern (§ 176). Das Urteil blieb auch in der BRD bestandskräftig; wenngleich es natürlich durch NS-Unrecht gesprochen wurde. Daher galt Peltzer in der BRD weiterhin als vorbestrafter Kinderschänder. Eine Verurteilung wegen Pädophiler Neigungen (primäres sexuelles Interesse an Kindern) ist nicht erfolgt. Ich werde entsprechenden Abschnitt präzisieren.--Σ 11:34, 13. Mai 2016 (CEST)Beantworten
Seit wann ist die Neigung strafbar? Der Missbrauch natürlich. Ich würde übrigens im Artikel angeben, für was die Paragrafen stehen. Das erklärt dann den Vorwurf als Kinderschänder weiter unten. Noch eine Frage: Im Artikel steht "verleumderischer Prozess". Waren nun die Vorwürfe berechtigt oder nicht? Auch lese ich nicht heraus, wer das Opfer des Kindesmißbrauchs war. Von ihm betreute Jugendliche? Das ganze Kapitel ist da sehr ungenau gehalten. Auch was die Widerspüche der Zeugenaussagen betrifft. --JPF just another user 11:58, 13. Mai 2016 (CEST)Beantworten
Ich habe die entsprechenden Paragrafen durch eine Erklärung ergänzt. Peltzers homosexuelle Neigungen sind belegt. Gleichwohl wurde ihm aus diesem Grunde auch Kindesmissbrauch vorgeworfen, da seine Schüler zumeist noch nicht Volljährig waren. Die entsprechenden Zeugenaussagen wurden von der NS-Justiz von den angeblich Geschädigten erpresst. Ist dir noch etwas unklar? Den Textabsatz habe ich entsprechend angepasst.--Σ 12:31, 13. Mai 2016 (CEST)Beantworten
Besser. Ich habe drei kleine Dinge noch in dem Absatz verändert. Schau mal, ob Du damit einverstanden bist. Schönen Gruß, --JPF just another user 13:08, 13. Mai 2016 (CEST)Beantworten
nach den Änderungen Lesenswert --Diorit (Diskussion) 06:27, 15. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Mit 4 x Lesenswert und kein mal keine Auszeichnung nun in dieser Version lesenswert. --DWI (Diskussion) 13:42, 19. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Senden - Entsenden

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Schöner (weil: differenzierter) Artikel. Allerdings bitte: "Schmelig sandte einen Trauerkranz." Personen werden entsandt. Dinge nur gesandt. --91.36.254.129 09:31, 11. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

Geändert. --Redrobsche (Diskussion) 11:40, 11. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

"Seine Wandlung vollzog sich erst mit der fortschreitenden Erkenntnis des herrschenden Unrechtssystems, die mit seiner Verhaftung und späteren Deportation ihren Höhepunkt fand.[40]"

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Also den Höhepunkt bildete die zeit als KZ-Häftling . . . . Tö --Pentaclebreaker (Diskussion) 11:38, 11. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

Da steht ja nicht, dass es der Höhepunkt seines Lebens, sondern der Höhepunkt seiner Erkenntnis des herrschenden Unrechtssystems war. Siehe auch Martin Niemöller. --Redrobsche (Diskussion) 11:45, 11. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

Änderung des Abstract

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Hallo allerseits,

da das Herumändern in AdTs immer etwas sensibel ist, will ich hier kurz meine Änderung begründen: Der Artikel selbst ist differenzierter, als es seine einleitende Zusammenfassung widerspiegelte. Wer – wie so viele – nur diese las, musste den Eindruck erhalten, Peltzer sei im Wesentlichen Spitzensportler und NS-Opfer gewesen. Das wirft aber ein falsches Licht auf jemanden, der sich selbst nicht nur aus reinem Opportunismus ins NS-System einzufügen versuchte, sondern immerhin Angehöriger der SS war und der sich sowohl als Journalist (Mitgründer/Redakteur der „Reichswacht“) als auch Akademiker (Dissertation) seit den 20ern und in den 30ern dann zusätzlich für den SS-Apparat als Eugeniker betätigt hat. Da das Thema Eugenik somit in seiner gesamten Karriere eine wichtige Rolle spielte, habe ich seine Rolle als Eugeniker auch nochmal herausgestellt. (Er mag für die Eugenik jener Zeit insgesamt keine herausragend bedeutende Persönlichkeit sein, aber ebensowenig war er für den Journalismus oder das Schulwesen seiner Zeit exponiert. Umgekehrt für ihn als Person zieht sich das wie ein roter Faden durch seine Biographie – mit dem bitteren Twist, dass er letztlich den fanatischsten Hygienikern des Volkskörpers zum Opfer fiel. Aber er ist eben nicht nur Opfer.) Hinzu kommt – man korrigiere bitte, falls ich hier falsch liege –, dass er nicht allein wegen seiner Homosexualität bzw. homosexueller Handlungen verurteilt wurde, sondern auch wegen des Kindesmissbrauchs. Ob die Vorwürfe von der NS-Justiz konstruiert waren oder tatsächlich zutrafen und ihr „nur“ gelegen kamen, vermag ich nicht zu beurteilen und gibt offenbar auch die Quellenlage nicht her; es gehört aber auch zum Gesamtbild, dass er nicht seiner Homosexualität allein wegen verurteilt wurde, was aus heutiger Sicht klar als nationalsozialistisches Unrecht erkennt wird, sondern auch wegen Übergriffen auf Kinder, die auch nach gegenwärtigen Maßstäben Unrecht sind. D. h. egal, ob man das in der Zusammenfassung nun primär aus formaljuristischer Perspektive aufgreifen will (die Verurteilung hat auch in der BRD rechtlich Bestand) oder um ein Bild vom Menschen zu bekommen (bei dem es – ähnlich wie mit Blick auf seine Rolle als Eugeniker – nicht klar ein reines Opfer- oder Täterbild gibt), wenn man diese Verurteilung hineinnimmt, dann muss neben dem Aspekt der Homosexualität auch jener des Kindesmissbrauchs hinein. In letzterem Falle könnte man relativierend „angeblich“/„vermeintlich“ o. ä. hinzunehmen, in ersterem nicht. --G. ~~ 17:35, 11. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

Operation Heim

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Ist nichts genaues über Operation bekannt?--Falkmart (Diskussion) 22:04, 11. Aug. 2020 (CEST)Beantworten

Kontinuität in Sachen der Homosexualität: Nazideutschland und BRD?

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Der Artikel liest sich dazu immer noch wie "Homosexualität gleich Kinderschänder"? Sportstadt Berlin im Kalten Krieg: Prestigekämpfe und Systemwettstreit herausgegeben von Jutta Braun, Hans Joachim Teichler schreibt: "Otto Pelzer, genannt Otto der Seltsame, 8.3.1900-11.8.1970, Studium der Rechtswissenschaften, Leichtathletik Weltrekordler, 1922-1933 15-mal deutscher Meister, 1941-1945 wegen angeblicher Homosexualität im KZ Mautausen inhaftiert, 1957-1967 indischer Nationaltrainer"--Wikiseidank (Diskussion) 20:54, 23. Feb. 2023 (CET)Beantworten