Diskussion:Otto Regenbogen (Philologe)

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Jonathan Groß in Abschnitt Belege fehlen

Schreibwettbewerbsreview September 2009

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Von 0 auf 100 in 14 Tagen ;-) Bis jetzt habe ich die Nachrufe von Hermann Gundert in den Zeitschriften Gnomon und Gymnasium ausgewertet, außerdem den Aufsatz von Malitz. Den Nachruf in den Heidelberger Jahrbüchern habe ich bestellt, das Buch von Vézina ebenfalls. Mußgnug ist zur Zeit ausgeliehen, könnte aber noch bis Ende September auftauchen. Bis jetzt habe ich die Biographie bis 1936 geschrieben. Als Nächstes kommen die wissenschaftlichen Leistungen (zunächst nach dem Gnomon-Nachruf). [ˈjoːnatan] (ad fontes) 13:35, 15. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Das Buch von Mußgnug könnte ich in den Präsenzbibliotheken im FZH und IfdGdJ einsehen.
Der Artikel bedarf einer Untergliederung mit Zwischenüberschriften
Einige Fragen zu Formulierungen / Belegen habe ich in der Disku hinterlassen. MfG --Holgerjan 14:58, 16. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Ich habe mich auf der Disk. geäußert, eine Untergliederung vorgenommen und einen Abschnitt zum wissenschaftlichen Werk begonnen. Die Anfrage beim Universitätsarchiv Heidelberg nach einem Foto (gebührenfrei) kam heute abschlägig zurück; ich habe mal beim Heidelberger Seminar für Klassische Philologie nachgefragt, vielleicht sind die freigiebiger. [ˈjoːnatan] (ad fontes) 10:44, 17. Sep. 2009 (CEST)Beantworten


Der Artikel ist jetzt so gut wie fertig. Vielen Dank an Holgerjan für Kritik und fleißige Recherche. Was das Foto angeht: Das Seminar hat sich unentschieden geäußert. Der Fotograf, Paul Händel (damals Assistent in Heidelberg), ist heute Emeritus in Innsbruck. Ich habe ihm am 24. September geschrieben. Vor dem Ende des Schreibwettbewerbs wird es wohl nichts mehr werden.

Im Literaturverzeichnis nenne ich bereits den kurzen Beitrag von Viktor Pöschl, der einige sehr persönliche Erinnerungen erzählt. Daraus ließe sich ein Abschnitt zur Persönlichkeit Otto Regenbogens machen, etwa wie bei seinem Lehrer Wilamowitz. [ˈjoːnatan] (ad fontes) 17:00, 29. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Die Darstellung der wissenschaftlichen Bedeutung Regenbogens habe ich eben noch ein wenig vertieft. Das Foto wird vor Ende des Schreibwettbewerb definitiv nichts. [ˈjoːnatan] (ad fontes) 20:43, 30. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Korrekt ?

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Bei deiner Darstellung während der NS-Zeit kommen mir Zweifel.

  • Nach den Bestimmungen im Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (1933) ist keine Entlassung vorgesehen, wenn der Beamte durch Heirat „jüdisch versippt“ war.
  • Nur Beamtenanwärtern, die einen jüdischen Ehepartner hatten, war die Einstellung seit Juni 1933 durch eine Änderung des Reichsbeamtengesetzes verwehrt (§ 1a im Reichsbeamtengesetz vom 31. März 1873 in der Fassung des Gesetzes vom 30. Juni 1933).
  • Diese Bestimmung wurde 1937 im § 25 des Deutschen Beamtengesetzes ausgeweitet: Auch die Heirat mit einem „jüdischen Mischling“ war einem Beamten nicht gestattet; bei Verehelichung mit einem „Mischling zweiten Grades“ mit nur einem jüdischen Großelternteil war eine Sondergenehmigung erforderlich. Diese gesetzlichen Bestimmungen betrafen jedoch nicht den „deutschblütigen“ Partner einer bereits bestehenden „Mischehe“.

Du schreibst: „1933 hatte Regenbogen die Herkunft seiner Frau mit „arisch“ angegeben, um sie zu schützen.“ Die Formulierung „um sie zu schützen“ erscheint mir spekulativ. – Nach ns-Definition war diese ein jüdischer Mischling zweiten Grades und relativ ungefährdet. Das Motiv für ein Vertuschen ihrer Abstammung könnte z. B. auch die Furcht gewesen sein, die o. a. Vorschrift für Beamtenanwärter könnte auf alle Beamte ausgeweitet werden. Oder auch eine gesellschaftliche Ächtung seiner eigenen Person oder einen Karriereknick nach sich ziehen. Alles verständliche (und überhaupt nicht abzuwertende) Gründe... Vorschlag: Streiche die Worte "um sie zu schützen"
Du schreibst ohne Zeitangabe für 1935: „Da er sich auch nach der Aufdeckung der jüdischen Herkunft seiner Frau weigerte, sich von ihr scheiden zu lassen, wurde er zwangsweise von seinem Amt beurlaubt.“ – Auch hier wäre ein guter Beleg erforderlich. Wie wurde die Versetzung in den vorläufigen Ruhestand (richtiger terminus ?) begründet? War es nicht wegen einer Falschbeurkundung beim Ariernachweis? Wurde er wirklich belegbar – wie die Formulierung nahe legt – von Vorgesetzten aufgefordert, sich scheiden zu lassen? Wäre er dann im Amt belassen worden? MfG --Holgerjan 14:50, 16. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Du hast Recht, da steckt die böse WP:TF dahinter. Fakt ist, dass Regenbogen im Fragebogen die Herkunft seiner Frau als "arisch" angegeben hat und dass er 1935 beurlaubt wurde, nachdem er aufgeflogen war. Ob Druck auf ihn ausgeübt wurde, sich von seiner Frau zu trennen, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich muss aber ohnehin noch Remy und Mußgnug auswerten. Darüber hinaus habe ich eben noch einen Abschnitt zur Heidelberger Akademie im Nationalsozialismus bei Udo Wennemuth: Wissenschaftsorganisation und Wissenschaftsförderung in Baden gefunden (besonders S. 350 und 450). [ˈjoːnatan] (ad fontes) 09:58, 17. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
So, der Abschnitt ist jetzt bereinigt und belegt. [ˈjoːnatan] (ad fontes) 15:35, 17. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Lit-Recherche

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Dorothee Mußgnug: Die vertriebenen Heidelberger Dozenten. Heidelberg 1988, ISBN 3-533-04074-7 kartonierte Ausgabe mit anderer ISBN / Regenbogen wird im Namensverzeichnis sechs mal aufgeführt, wesentlich sind die S. 102/103 und 211

Ich habe den Text mit deiner Fassung abgeglichen. Eine erheblich abweichende bzw. interpretationsbedürftige Darstellung gibt es allein für das Ausscheiden Regenbogens auf Seite 102/103)

  • ZITAT mit Binnenzitat und Originalanmerkung: 1935 wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet, „weil er die ihm als Beamten obliegende Pflicht, sich durch sein Verhalten in und außer dem Amte der Achtung und des Vertrauens, die sein Beruf erfordert, würdig zu erweisen, verletzt hat“.(Anm. 180: Drüll, 216.UAH A 219 / Regenbogen, Disziplinar- und Personalakten) Er wurde deshalb gleich bei der Einleitung des Disziplinarverfahrens im September 1935 seines Amtes enthoben und seine Bezüge um 20% gekürzt. Diese Disziplinarverfügung erhielten alle Dekane, die Mitglieder des Fakultätsausschusses und des Beirats (d. h. auch die Studenten). Regenbogen hatte, wie er selbst im Juni 1935 meldete, bisher nicht gewußt, daß die Großmutter seiner Frau erst im Alter von 4 oder 5 Jahren getauft worden war, seine Frau deshalb nicht als „arisch“ galt. Der Rektor Groh „regte an“, die bei dem Ministerium geführten Personalakten zu „berichtigen“. Als Regenbogens Anwalt Leonhard sich an den Dekan Günther wandte und um Fürsprache für seinen Mandanten bat, reichte dieser dies „dreiste“ Schreiben an den Rektor weiter. Im Januar 1937 bat Regenbogen um eine Reiseerlaubnis nach Uppsala, die der Dekan unter Hinweis auf das immer noch schwebende Disziplinarverfahren nicht befürwortete. Als Regenbogen eine Einladung nach Basel erhielt, empfahl ihm der Rektor Krieck, freiwillig auf die Reise zu verzichten und das, obgleich mittlerweile das Urteil der ersten Instanz (Anm. 181: Danach sollte Regenbogen für 5 Jahre aus dem Dienst entlassen werden und lediglich 75% des Ruhegehalts bekommen [...]) aufgehoben worden war. Regenbogen erhielt einen Verweis und eine Geldstrafe (etwa 1/3 des Monatsgehalts). In Anbetracht des Semesterendes (das Urteil war am 4. Mai 1937 ergangen, am 26. Juni gab das Ministerium Weisung, die Disziplinarmaßnahme zu revidieren) verfügte das Ministerium (22. Juni 1937), eine Aufnahme der Lehrtätigkeit sei nicht angängig, (Anm. 182: Offenbar hatten etliche Kollegen für Regenbogen ausgesagt [...]) Regenbogen solle durch das Reichserziehungsministerium an eine andere Universität versetzt werden. Doch weitere ministerielle Überlegungen erübrigten sich, als der Reichsstatthalter ihn im September 1937 zum Jahresende in den Ruhestand versetzte. Regenbogen wehrte sich nicht mehr dagegen, denn – so schrieb er dem Rektor – er sei von der Nutzlosigkeit eines solchen Schrittes überzeugt. Er wolle jedoch dem „Gefühl tiefer Enttäuschung“ Ausdruck verleihen. [...]

Gruß --Holgerjan 17:10, 28. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Zu deiner Frage: Ich finde den jetzt vorhandenen Satz (Wegen seines Versuches, die jüdische Herkunft seiner Ehefrau zu verheimlichen, wurde er 1935 von den Nationalsozialisten zwangsweise beurlaubt) im Kern so nicht mehr haltbar.

Falls andernorts so wörtlich so belegt, müssten dem diese Informationen gegenübergestellt werden ("Nach Angaben von Mußgnug hingegen...)

1) Nach Mußgnug erklärte Regenbogen, er habe bisher (1935) nicht gewusst...
2) Ihm wird eine Berichtigung empfohlen, die von anderer Seite als "dreist" bezeichnet wird (Interpretationsbedarf: Dekan G. glaubte R.s Darstellung nicht?)
3) erste Strafzumessung - Revidierte Strafsetzung - willkürliche Änderung (unbefristeter Ruhestand)
Wir wollen doch nicht zu Lasten Regenbogens einfach die Unterstellung der NS als einzige Wahrheit übernehmen... --Holgerjan 17:38, 28. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Ist der Abschnitt in seiner jetzigen Form vertretbar? Das mit dem "verheimlichen" habe ich ersatzlos gestrichen, weil es so nirgends steht. [ˈjoːnatan] (ad fontes) 14:36, 29. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Deine Überarbeitung finde ich in Ordnung. Allerdings solte IMO der oben schon von mir monierte Satz in der Einleitung nun auch entsprechend geändert werden, zum Beispiel:
  • Als er die jüdische Abstammung seiner Ehefrau verspätet meldete, wurde er 1935 von den Nationalsozialisten zwangsweise beurlaubt. = neutral, weil hier der Zeipunkt genannt wird, der Grund offenbleibt
  • Weil er die jüdische Abstammung seiner Ehefrau verspätet meldete, wurde er 1935 von den Nationalsozialisten zwangsweise beurlaubt. = Hier wird ein Grund angegeben. --Holgerjan 14:40, 29. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Ich bin für eine Mischvariante: "Da ..." :-) Übrigens habe ich hier noch einen kleinen Abschnitt mit Erinnerungen seines Kollegen Viktor Pöschl, die sehr persönlicher Natur sind. Meinst Du, ein Abschnitt über seine Persönlichkeit (wie etwa hier) wäre sinnvoll? [ˈjoːnatan] (ad fontes) 14:44, 29. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Dazu habe ich mir noch keine Meinung gebildet: So etwas muss gute belegt sein, ufert dann leicht in eine Zitatensammlung aus oder wird zu peinlich wirkender Lobhudelei. Wichtiger ist die Fragestellung: Was machte machte seine Werk seiner Zeit bedeutsam (das kommt schon gut in der jetzigen Fassung heraus), was ist sogar evtl. heute noch bemerkenswert / Neuauflagen?
Ich empfehle dir aber, deine hier nur an mich gerichtete Frage beim Schreibwettbewerb-Revert allgemein zu stellen. MfG --Holgerjan

Unklare Formulierungen

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Zwei Formulierungen sind mir etwas unklar:

"Unter dem wachsenden Druck Seiten trat Regenbogen 1936 vom Vorsitz des Deutschen Altphilologenverbandes zurück." Ich habe "Seiten" entfernt, weil mir nicht klar war, von welcher Seite genau der Druck ausgeübt wurde.

"Im Januar 1937 bat er um eine Reiseerlaubnis nach Uppsala, die der Dekan unter Hinweis auf das immer noch schwebende Disziplinarverfahren nicht ablehnte." Oder hat er sie doch abgelehnt, dann wäre das Wort "nicht" zu streichen?--StefanC 11:34, 30. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Ich habe die Formulierungen angepasst. Das "nicht" war zu streichen. Viele Grüße, [ˈjoːnatan] (ad fontes) 11:35, 30. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Schreibwettbewerb 2009

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Da dieser Artikel im Rahmen des XI. Schreibwettbewerbs entstanden ist, hier der Link zum SW-Review. Vielen Dank an alle Beteiligten! [ˈjoːnatan] (ad fontes) 08:41, 12. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Review DerHexer

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Wie gewünscht nun (leider verspätet) meine Anmerkungen zum Artikel:

  • Hauptkritikpunkt an diesem doch sehr guten Artikel war neben Kleinigkeiten, die ich teilweise selbst korrigiert habe (bei Missfallen bitte revertieren), teilweise im Folgenden anmerken will, das Fehlen der Jahre 1937 bis 1945. Gibt es dazu vielleicht keine Anmerkungen in der Fachliteratur? Zu den Anmerkungen:
    • Es ist natürlich immer schwierig, bei einer noch relativ modernen Person ein Bild für den Artikel zu gewinnen. Leider ist dies hier nicht gelungen; die Verlinkung auf ein Bild, das extern aufgeführt ist, ist aber ein, wie ich meine, genügender Ersatz.
    • „Er war ein entschiedener Vertreter des ‚Dritten Humanismus‘ und zog als Professor für Klassische Philologie in Heidelberg ab 1925 eine große Schülerschaft an sich.“ … so ganz klar ist mir nicht, wie „Schüler“ gemeint ist. Eben solche der Schule (für Kinder) oder der Hochschule/Universität? Bei letzterem wäre es, wenn es sich auf die eigene Hochschule bezöge, ein Anachronismus – erst zieht er sie zu sich und dann werden sie seine Schüler –; wenn er (Hoch)Schüler (=Studenten) anderer Hochschulen/Universitäten anzöge, würde die Formulierung wohl passen.
    • „seine Interpretation der Seneca-Tragödien führte dagegen zu einer positiveren Bewertung des Dichters, die bis heute fortwirkt“ … Komparative sind logisch zweistellige Prädikate. Hier ergibt sich allerdings wohl aus dem Kontext, dass gemeint ist: positiver <als die Bewertung der Dichter durch Fachleute vor ihm>. Ob man dies explizit noch präzisieren sollte, überlasse ich dem Hauptautor.
    • „und seiner Frau Karoline geb. Spies geboren“ … zweimal geboren könnte man vermeiden, indem man das finite Verb hier durch z. B. „zur Welt kommen“. Letzteres finde ich allerdings stilistisch noch allzu ansprechend. Eine Idee, diese Dopplung zu vermeiden?
    • „Darum bezog Regenbogen nach der Reifeprüfung zum Sommersemester 1909 die Berliner Universität“ … beziehen kann man doch eher nur eine Wohnung, um darin zu leben. Lebte er in der Berliner Universität? Ich glaube doch kaum. Zudem könnte man hinter „Berliner Universität“ „(heute HU Berlin)“ ergänzen. Den modernen (erst Recht offline arbeitenden) Leser sind mehr als eine „Berliner“ Universität bekannt.
    • „Am 20. Mai 1914 wurde Regenbogen mit den Symbola Hippocratea promoviert.“ … welcher Hippokrates ist denn gemeint (ah, ich sehe unten, dass Hippokrates von Kos gemeint ist); was ist das für ein Werk? Wovon handelt es; ist dies ein Kommentar, eine Edition …?
    • „wo er im April am Mommsen-Gymnasium in Charlottenburg sein Seminarjahr begann“ … was ist ein Seminarjahr?
    • „Der Fixpunkt für den neuen Humanismus Jaegers und seiner Anhänger war das griechische Konzept der Paideia, wie sie von Platon propagiert worden war.“ … wo tat Platon dies? In seinen uns nicht verfügbaren Vorlesungen oder in seinen Schriften? Wie drückt sich dieses Konzept der Paideia bei Platon (etc.) aus?
    • „In seinem Amt verhielt er sich möglichst unparteiisch. So unterstützte er die Berufung des nationalsozialistisch gesinnten Pädagogen Ernst Krieck (1934) und die seines Schülers Hans Oppermann (1935), eines bekennenden Nationalsozialisten, durch positive Gutachten.“ … ein bisschen widersprüchlich. War er nun unparteiisch oder parteiisch für die Nationalsozialisten? Ohne anti-nationalsozialistisches Gegenbeispiel ist eine Unparteilichkeit nicht evident.
    • „deren Großmutter eine konvertierte Jüdin war“ … hier würde ich zunächst fragen: Woher nach wohin konvertiert? Das wohin scheint offensichtlich: zum Judentum; das woher nicht zwingend – aus dem Kontext würde ich Christentum vermuten. Vielleicht kann man hier noch einmal präzisieren.
    • „der jedoch dieses ‚dreiste Schreiben‘ an den Rektor weiterreichte“ … wo dies als „dreiste<s> Schreiben“ bezeichnet? Hier erscheint ein Beleg günstig.
    • „Nach dem Ende seines Dekanats fungierte Regenbogen von 1948 bis 1949 als Sekretar der Philosophisch-Historischen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Von 1951 bis 1954 gehörte er dem Vorstand des Deutschen Altphilologenverbandes an, dessen Ehrenmitglied er später wurde. Im Frühjahr 1953 hielt er sich als Gastprofessor an der Universität Uppsala auf und wurde zum Ausländischen Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften ernannt. | 1959 wurde Regenbogen im Alter von 68 Jahren emeritiert.“ … wirkt mir ein bisschen zu aufzählend, gerade durch das anaphorische von X bis Y. Ist allerdings auch schwierig zu verbessern. … Die beiden letzten Sätze mit „wurde“ hingegen kann man sicherlich noch besser umformulieren.
    • „Als bahnbrechend galt sein Aufsatz Eine Forschungsmethode antiker Naturwissenschaft von 1930“ … „bahnbrechend“ ist ein solch starkes Wertwort, dass ich es nur in Anführungszeichen und Beleg schreiben würde. Höchstwahrscheinlich ist der darauf folgende Beleg schon darauf bezogen; blieben für mich nur die Anführungszeichen.
    • „archaisch-numinösem göttlichen Wirken“ … klingt leicht mystisch. ;) Numinös und göttlich stehen sich ja sehr nahe; beides zwingend notwendig?
    • „Die wahrscheinlich wichtigste Leistung Regenbogens konzentriert sich auf die griechischen Historiker Herodot und Thukydides.“ … auch diese starke Wertung sollte meines Erachtens belegt werden.
    • „Die Mitte seines Werkes (zwischen archaisch-frühklassischer griechischer und hochklassisch-nachklassischer lateinischer Literatur) bildet eine Studie über den platonischen Dialog Phaidros von 1950.“ … „Mitte seines Werkes“ ist meiner Meinung nach etwas irreführend. Gemeint ist doch, dass er zwischen Archaik und Nachklassik sich auch mit der sich in der Mitte der beiden Epochen befindenden Klassik, hier in Form von einer Arbeit in Bezug auf Platons Phaidros, beschäftigte.
    • Unschlüssig bin ich, ob eine Auswahl der wichtigsten Werke auch in Listenform angeboten werden sollte. Nicht rein aus Analogieschluss gegenüber anderen Artikeln, sondern auch aufgrund der Möglichkeit, mehr Werke dort zu erwähnen, als man dies in dem Kapitel über seine wichtigsten Werke vielleicht verwirklichen kann.
    • In den Fußnoten wird „Gundert (1967b)“ erwähnt, in der Literaturliste allerdings nicht. Einerseits ist es überhaupt schon schwierig für den Laien, zu verstehen, was mit Jahreszahl plus Buchstaben gemeint ist, andererseits kann er so nicht einmal per Suche herausfinden, ob dies noch anderswo erklärt wird. Bitte in der Literaturliste nachholen.
  • Vielen Dank für die Arbeit am Artikel! Liebe Grüße, —DerHexer (Disk.Bew.) 16:49, 5. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Notizen zum 11. Schreibwettbewerb

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Hallo, Du hattest, wenn ich mich recht erinnere, nicht danach gefragt, aber vielleicht ist es ja nützlich, wenn ich meine Anmerkungen aus dem Schreibwettbewerb hier einstelle. Ich werde versuchen, den jetzigen Stand noch einmal nachzulesen. Ich war jedenfalls seinerzeit von dem Beitrag angetan. Hier die Notizen:

"Ein Beitrag, der offenbar aus intensiver Fachlektüre hervorgegangen ist. Dies hat allerdings für den weniger vorbelasteten Laien den Nachteil, dass Vieles erklärungsbedürftig bleibt. So sind zahlreiche Begriffe spät oder gar nicht verlinkt, bzw., falls kein angemessener oder gar kein Artikel vorhanden ist, im Rahmen des Erforderlichen erläutert. Das gilt etwa für Begriffe wie „Nationalsozialisten“, „Habilitation“, „Privatdozent“, „Ruf“ (vielleicht auf „Berufung (Amt)“?), „Dekan“, „Reichsstatthalter“, „Ordinarius“, „SS“, „Humboldt-Universität“, „gräzistischem Gebiet“, „Pauly-Wissowa“, aber auch „Uppsala“.

Sprachlich ist der Beitrag weitgehend ausgereift, die Darstellung hat aber gelegentlich einen Hang, Regenbogens Gratwanderung in den Jahren von 1933 bis 37 nicht klar genug darzustellen. „So unterstützte er die Berufung des nationalsozialistisch gesinnten Pädagogen Ernst Krieck (1934) und die seines Schülers Hans Oppermann (1935), eines bekennenden Nationalsozialisten, durch positive Gutachten.“ – Dieser Satz erscheint allein nicht geeignet, seine neutrale Position zu verifizieren – ohne hier die Tatsache in Frage stellen zu wollen.

Zudem weist der Beitrag eine acht Jahre umfassende Lücke auf: Was geschah zwischen 1937 und 1945?

Auf Empfehlung Henks, der als Widestandskämpfer galt, wurden mehrere Professoren zurückgeholt, unter ihnen Regenbogen (Remy, S. 118). Ein Hinweis auf Henks Rolle, der ja immerhin die Amerikaner entgegen der Auffassung ihres Präsidenten, davon überzeugen konnte, dass es besser sei, die Universitäten nicht dauerhaft zu schließen, wäre wichtig. Regenbogen wiederum nannte Schmitthenner (SS-Offizier), Fehrle (ein SS-Mann, der seine akademische Karriere dem Parteieinfluss verdankte) und Krieck, den er selbst positiv begutachtet hatte, als besonders wichtig für die „destruction of the old scientific spirit of the university“ (133). Am 2. November 1945 (155) schlug Regenbogen in einem kurzen Memorandum vor, alle auszuschließen, die „in a clearly criminal sense“ aktiv gewesen waren. Da sehe ich einen gewissen Widerspruch zur Darstellung im Beitrag. Abgesehen davon zeugt dies natürlich von einer enormen Unwissenheit in Bezug auf die Verbrechen der SS, ein Faktum, das nicht selbstverständlich ist.

Was sind die „Symbola Hippocratea“?

Steven P. Remy (The Heidelberg myth: the Nazification and denazification of a German university, S. 34) schreibt, Regenbogen habe 1934 geschrieben, „the lessons of antiquity had much to contribute to the formation of the „German spirit“ among young people, particularly the promotion of the „unnity“ between the people and the state.“

Kleinkram

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„meldete sich zum Jahresende“ – wohl 1914

„Nebenbei bemühte sich Regenbogen auch um sein ...“ > Regenbogen um sein ... (unnötiges Füllwort)

„Von 1951 bis 1954 gehörte er der Vorstand des Deutschen Altphilologenverbandes an“ > ... gehörte er dem ...

„Während sich die Forschung bisher nur mit der schriftstellerischen Technik und der Stilistik Senecas beschäftigten und die Ergebnisse mit den klassischen Tragikern verglichen“ > Forschung ... beschäftigte und ... verglich ... (o.ä.)

Gruß, und viel Erfolg, -- Hans-Jürgen Hübner 04:10, 18. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Danke für die Hinweise! Ich habe alles abgearbeitet, was noch zutraf (Du beziehst Dich offenbar auf die Wettbewerbsversion). [ˈjoːnatan] (ad fontes) 09:09, 18. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Gern geschehen, lag noch auf meinem Rechner 'rum ;-) Ich hoffe, ich kann mir ein paar Stunden freischaufeln. Gruß -- Hans-Jürgen Hübner 11:08, 18. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Erfolgreiche Exzellent-Kandidatur vom 17. April bis 7. Mai 2010

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Otto Regenbogen (* 14. Februar 1891 in Neumarkt in Schlesien; † 8. November 1966 in Heidelberg) war ein deutscher klassischer Philologe. Er war ein entschiedener Vertreter des „Dritten Humanismus“ und zog als Professor für Klassische Philologie in Heidelberg ab 1925 eine große Schülerschaft an sich. Da er die jüdische Abstammung seiner Ehefrau verspätet meldete, wurde er 1935 von den Nationalsozialisten zwangsweise beurlaubt.

  • Ein Artikel aus dem letzten Schreibwettbewerb zu einem klassischen Philologen, dem während der NS-Zeit die Professur entzogen wurde und der sich nach dem WWII um den Neuaufbau der Universität Heidelberg verdient gemacht hat. Der Artikel ist in sich rund, meine Laiensicht wird durch die Platzierung im SW bestätigt und Kritikpunkte wurden abgearbeitet. Als Laie würde ich den Artikel entsprechend als mindestens lesenswert einstufen. -- Achim Raschka 14:47, 17. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Wie kann sie ein Manko sein, wenn es kein freies Bildmaterial gibt? Marcus Cyron 13:24, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Ich habe den Artikel bewertet, nicht ob eventuelle Mängel des Artikels in der Verantwortung der Autoren liegen. --Q-ßDisk. 16:24, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Zu dem fehlenden Bild in aller Kürze: Ich habe, was ein seltenes Glück ist, ein mit Fotografennamen versehenes Bild ausfindig gemacht. Noch größeres Glück: Der Fotograf lebt noch und ist daher ansprechbar. Größtes Glück: Ich habe ihm geschrieben und Antwort erhalten. Nun die Peripetie: Im Telefongespräch, später auch schriftlich erklärt Herr Händel, er halte das Bild nicht für gelungen und könne seine Verbreitung nicht unterstützen.
Zum Stil: Ich habe mich um Neutralität, Bündigkeit, Lesefluss und Verständlichkeit bemüht. Für Kritik bin ich dankbar, wenn sie konkretisiert wird. Kannst Du Beispiele nennen für das "nicht Mitreißende" des Artikels? Ich gebe ja zu, das Thema bietet wenig Potenzial zum Mitreißen. Gruß, [ˈjoːnatan] (ad fontes) 17:08, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Wobei das auch im Auge des Betrachters liegt. Ich bin sehr wohl mit gerissen worden, aber ich habe auch Interesse daran. Dafür wird mich nie ein mathematischer Artikel mitreißen können, egal wie grandios dieser ist. Marcus Cyron 17:47, 22. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber den eigentlich sehr wichtigen Abschnitt Leistungen finde ich im Gegensatz zum irgendwie gelungeneren Abschnitt Leben schon ziemlich einschläfernd. Vielleicht liegt das an der Formatierung (die eine oder andere Zwischenüberschrift könnte mit Sicherheit nicht schaden), vielleicht ist es auch der wenig OMA-taugliche Satzbau. Eine genauere Begründung kann ich leider nicht liefern. --Q-ßDisk. 13:11, 23. Apr. 2010 (CEST)Beantworten
Wegen OMA werde ich den Abschnitt nochmal durchgehen; auch über Zwischenüberschriften werde ich nachdenken. Danke für die Anregung! [ˈjoːnatan] (ad fontes) 14:44, 23. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Jetzt schon sehr Lesenswert. Ein paar Fragen: Kannst Du genauer sagen, wer "die Amerikaner" waren, die Fehrle, Hommel usw. entlassen haben? Welche Institution war dafür zuständig? - Eine vielleicht etwas kleinkrämerische Frage: Heißt es „Birgit Vézina: ‚Die Gleichschaltung‘ der Universität Heidelberg im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung“ oder „Die ‚Gleichschaltung‘“? Letzteres erscheint mir logischer, aber sicher bin ich mir nicht. Gelegentlich taucht der Titel auch ganz ohne Anführungszeichen auf. - Du schreibst „Regenbogen datierte den Phaidros relativ spät“, und dass seine Datierung in der Hauptsache auf der Grundlage sprachstatistischer Untersuchungen abgelehnt wurde. Hier ist es schade, dass Du nicht aufzeigst, was für Regenbogen die entscheidenden Argumente waren, und auch nicht, welche Folgen und Ausgang diese Debatte hatte. Insgesamt ist der Abschnitt „Leistungen“ so konzentriert, dass er stellenweise nur schwer verständlich ist. Bei dem Satz „Sein Vorhaben war, die (unhinterfragtes) archaisch-numinöses göttliches Wirken und den Beginn einer Reflexionshaltung gegeneinander abzugrenzen.“ stimmt etwas nicht. Die fehlenden Bilder sind bedauerlich, aber nicht ausschlaggebend. -- Hans-Jürgen Hübner 14:44, 23. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Bleibt zwar für Laien ein bisschen schwierig zu lesen, aber solche Beiträge werden von Nichtlaien sowieso kaum aufgesucht. Daher steht der Bewertung als Exzellent nichts mehr im Wege. -- Hans-Jürgen Hübner 10:36, 2. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Der Artikel ist exzellent mit 7 Exzellent- und 1 Lesenswert-Stimmen. Details zur exzellenten Version finden sich am Artikelende. --Kauk0r 00:08, 7. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Glückwunsch

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Meinen Glückwunsch zur Exzellenz, ein schönes Stück. Gruß -- Hans-Jürgen Hübner 08:35, 7. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Belege fehlen

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"In seinen letzten Jahren nahm Regenbogens Schaffenskraft infolge eines Nervenleidens ab."

Für diese Behauptung hätte ich gerne einmal Belege gesehen (wie sie in der Wikipedia üblich sind). Mein Vater war Schüler von Otto Regenbogen und es existieren umfangreiche Aufzeichnungen und Korrespondenz mit Regenbogen gerade aus der Zeit NACH Regenbogens Emeritierung. Da gibt es keinerlei Hinweis auf eine offensichtlich schleichende Erkrankung.

Auch seine Heidelberger Nachfolger, bei denen ich studiert habe (und die mittlerweile alle ebenfalls im Ruhestand sind) wissen von nichts.

Michael, 04.04.2016 (nicht signierter Beitrag von 84.163.25.222 (Diskussion) 01:18, 4. Apr. 2016 (CEST))Beantworten

Hallo Michael, danke für die Anmerkung. Die Formulierung ist in der Tat nicht glücklich gewählt. Viktor Pöschl, Otto Regenbogen (1891–1966), Eikasmós 4 (1993) 293 schreibt: „lange Jahre saß er, durch ein Nervenleiden gelähmt, in seinem Stuhl“. Dass wegen dieser Beschwerden seine ‚Schaffenskraft‘ abgenommen hätte, war meine Interpretation. Ich werde die Stelle etwas vorsichtiger formulieren und mit einer Fußnote versehen.
Viele Grüße, jonathan groß (ad fontes) 23:12, 7. Jan. 2018 (CET)Beantworten