Diskussion:Otto Zierer

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Kulturkritik in Abschnitt Dschingis-Khan als Dämon aus dem Morgenland

Ich denke, an diesem Wikipedia-Artikel ist deutliche Kritik angebracht.

1.) Otto Zierer war im nationalsozialistischen Deutschland NICHT mit Schreibverbot belegt. So ist sein Roman "Der Mann ohne Herz" 1944 im Nürnberger Schrag-Verlag - als Feldpostausgabe! - erschienen (s. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek). In einem Interview in der Süddeutschen Zeitung vom 28.02.08 wird von Anton Kammerl, dem Enkel Zierers, beschrieben, dass Zierer von der "NSDAP begeistert war, er ist in die Partei eingetreten, ausgetreten und wieder eingetreten". Im SZ-Artikel wird auch ein von Zierer 1938 in der von Goebbels gegründeten NS-Propagandazeitung "Der Angriff" publizierter antisemitischer Fortsetzungsroman erwähnt.

2.) Zierer nur wegen einer Erwähnung auf den Webseiten des saarländischen "Freien Deutschen Autorenverbandes" (FDA) als NS-verfolgten Schriftsteller darzustellen, ist mindestens schlecht recherchiert.

Dieser "Freie Deutsche Autorenverband" (FDA) sieht sich in der Tradition des "Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller" (SDS) aus der Weimarer Zeit. SDS-Mitglieder hatten bereits 1933 eine Exil-Sektion in Paris gegründet. Tatsächlich aber ist der jetzige FDA eine 1973 entstandene konservative Abspaltung des bis 1973 einheitlichen "Verbandes Deutscher Schriftsteller" (VS).

Auf der Webseite des FDA heißt es, zu den "Gründungs- und Ehrenmitglieder[n]" des FDA gehörten "in erster Reihe Exilierte und Verfolgte des Dritten Reiches" wie Otto Zierer. Die dortige Erwähnung Zierers nicht nur UNGEPRÜFT 1:1 in den Wikipedia-Artikel zu übernehmen, sondern gar das FDA-Zitat so umzubauen, dass Zierer "als Exilierter und Verfolgter des Dritten Reiches" Gründer- bzw. Ehrenmitglied des FDA gewesen sei, grenzt an Geschichts-Fälschung.

3.) Ein Artikel über Otto Zierer kann sich nicht auf die Darstellung der "Großen Illustrierten Weltgeschichte" oder die Lux-Ausgaben beschränken. Weder Zierers Diffamierung Kurt Eisners in den 50ern noch die selbst von CSU-Parteigängern heftig kritisierte Strauß-Biographie (Franz Josef Strauß - Lebensbild. Herbig Verlag 1978) finden Eingang in den Wikipedia-Artikel. Die beiden Beispiele sollten genügen, um die Qualität dieses Wiki-Artikels zu beleuchten. Zierers Stil gar mit dem eines Richard J. Evans zu vergleichen, erreicht endgültig das historisch-kritische Niveau eines Briefmarken-Katalogs.

Was die Mitgliedschaft im FDA angeht, stimme ich dir durchaus zu, daß das eine wohl recht dürftige Quelle ist. Ich hatte stundenlang versucht, nach biographischen Details zu Zierer zu googeln und habe danach die Mitgliedschaft hinzugefügt, weil das das einzige war, was ich überhaupt gefunden hatte. Die Behauptung, daß seine Bücher nicht erscheinen durften, stammt nicht von mir, aber ich nehme sie anhand deiner Kritik gleich mal raus.
Wenn Sachen fehlen, trage sie ein. Ich habe selber nur das Bild der Jahrhunderte gelesen und weiß ansonsten nicht mehr über Zierer als das, was ich ergoogelt habe. Zumindest im Bild der Jahrhunderte finde ich keinen Antisemitismus, und der einzige Hinweis von Rassismus findet sich im Band über die Französische Revolution, wo es heißt, daß sich: "lange unterdrückte krummbeinige, kurzschädelige Bauern" gegen ihre: "germanischstämmigen, langschädeligen" Gewaltherrscher auflehnen.
Deine Kritik zum Vergleich mit Evans scheint auf dem Mißverständnis zu beruhen, damit sei historische Verbürgtheit oder Faktentreue wie beim echten Historiker gemeint, ohne daß, wie ja durchaus eingeräumt wird, Dinge hinzuerfunden werden. Bei dem Vergleich geht es um den schriftstellerischen Stil abzüglich der fiktiven Dialoge Zierers; das war kein geschichtswissenschaftlicher Vergleich, sondern einer aus der Abteilung Germanistik, sofern man denn vom Unterschied Präsens vs. Präteritum absieht. --TlatoSMD 12:17, 27. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Dschingis-Khan als Dämon aus dem Morgenland

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Muss leider auch Kritik anbringen und hoffe es ist noch jemand da, um mitzudiskutieren. :) Habe gerade Otto Zierers Lux-Lesebogen zu "Dschingis Khan" gelesen und kann nicht beurteilen, wie repräsentativ das ist, aber was ich beurteilen kann ist - da stimmt kein einziger historischer Fakt. Kein einziger. Stattdessen lebt hier (Heft ist 1952 erschienen) die mystische Verklärung des Kampfes Morgend- gegen Abendland auf mit Dschingis Khan mehr Dämon als Mann. Und einen "bis heute packenden" Schreibstil finde ich nicht nur sprachlich für eine Enzyklopädie fraglich, sondern kann ich auch nicht bestätigen. Ich würde den Stil pathetisch-esoterisch nennen. Hat jemand vielleicht mehr von ihm gelesen und kann meinen Eindruck in einen Kontext bringen? P.S.: Der einzige Link funzt auch nicht mehr.-- Nocheine 19:05, 5. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Ich habe keinen der Lesebögen gelesen, aber seine Weltgeschichte. Ich finde sie soweit ich das beurteilen kann durchaus neutral und sachlich geschrieben, der Erzählstil gefällt mir. Also entweder haben wir da eine recht unterschiedliche Auffassung von esoterisch, oder er schreibt in den unterschiedlichen Publikationen sehr unterschiedlich. -- Thod 05:36, 6. Jun. 2010 (CEST)Beantworten
ja, der Schreibstil von Zierer ist aus heutiger Sicht schon merkwürdig. Aber das war der Stil der damaligen Zeit in populärwissenschaftlichen Publikationen. --Kulturkritik (Diskussion) 17:01, 3. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

des „Bild der Jahrhunderte“

Überarbeiten / Lebenslauf fehlt völlig

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Der Artikel ist ein Witz - er sei als "Exilierter" (Ehren)Mitglied des Autorenverbandes FDA gewesen? - das ist alles in sich unlogisch und wird gar nicht dargestellt, siehe auch Diskussionen oben. (Der FDA wurde laut WP 1973 gegründet, auch auf Veranlassung von Zierer.) Insgesamt fehlt auch komplett ein fortlaufender Lebenslauf, daher alles auf Überarbeiten. (Es gibt ja 250 Seiten Autobiographie, die als erste Quelle dienen müsste, auch die SZ hat offenbar mal berichtet. Laut SZ ist er auch Ehrenbürger von Gröbenzell (das fehlt alles in der WP). --Cholo Aleman (Diskussion) 06:24, 10. Nov. 2019 (CET)Beantworten

Bild der Jahrhunderte

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Bin gerade dabei, das Bucherbe meiner Mutter zu sichten. Vorhanden ist hier die Bertelsmann-Lesering-Ausgabe mit grauen Buchdeckeln und schwarzem Rücken, bis Bd. 22. Die Zählung dieser Ausgabe geht wohl bis Nr. 37; ab Bd. 23 heißen die Titel jedoch nicht mehr Bild der Jahrhunderte, sondern Die Geschichte Amerikas (Bd. 23-26), Die Geschichte Afrikas (Bd. 24, 25), Die Geschichte Indiens und des Islam (Bd. 29-32) und Die Geschichte des Fernen Ostens (Bd. 33-36) plus Register (Bd. 37).

Die Numerierung, so wie sie im Artikel angegeben ist, kann für die Bertelsmann-Ausgabe so nicht stimmen; zumindest ist die Überschrift Sebastian-Lux-Ausgaben [Lux I, Lux II, Lux III] und Derivate [Bertelsmann] etwas irreführend, da die angegebene Numerierung auf die Bertelsmannausgabe eben nicht zutrifft.

Wenn keiner was dagegen hat, würde ich das ein bißchen klarer formulieren... --AndeeII (Diskussion) 22:04, 13. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Deine Bände 23-37 sind separate Reihen, die von Bertelsmann in Bild der Jahrhunderte aufgenommen wurden. --2003:EF:1700:B472:7C9E:44FC:9833:47E0 14:05, 20. Dez. 2020 (CET)Beantworten
Das kann ich bestätigen. Die ursprüngliche Bertelsmann-Ausgabe ging nur bis 22. Zudem gibt es bei Ebay zahlreiche andere Ausstattungen mit Schutzumschlag. --Kulturkritik (Diskussion) 16:59, 3. Jul. 2021 (CEST)Beantworten