Diskussion:Ozeantrommel
Lemma u. a.
BearbeitenDas ist ein uralter Instrumententyp, den Messiaen nicht erfunden hat. Er hat aber die Form mit sichtbaren Kügelchen eingeführt. Der Name "Geophon" ist auf Messiaen und ein enges Umfeld in der modernen klassischen Musik beschränkt. Wegen der heutigen breiteren Verwendung bietet sich der allgemeinere, am Klang orientierte Name an und wenn dieser auch auf Deutsch vorkommt, nimmt man den deutschsprachigen Namen (vgl. "Drumset" und "Schlagzeug"). Wo kommt der "Klang bewegter oder fallender trockener Erde" her? Auf den Boden fallende trockene Erdkrümel machen praktisch kein Geräusch.
In en:WP gibt es mit en:Geophone und en:Ocean drum zwei Artikel zum selben Thema, ebenso in fr:WP. Das sollte nicht sein. -- Bertramz (Diskussion) 19:02, 24. Jan. 2023 (CET)
- Hallo Bertramz, danke für die Erweiterung des Artikels und die Erläuterung, auch das Verschieben finde ich plausibel. Ich hatte die Diskussion hier begonnen, aber hätte dort vielleicht noch ein paar Tage auf Reaktionen warten können, bevor ich den Artikel veröffentliche. Die "bewegte oder fallende trockene Erde" ist mein Versuch der Übersetzung von "sound of dry shifting earth" aus en:WP. Ganz offensichtlich hat Messiaen nicht an Meeresrauschen, sondern so etwas wie größere Erdbewegungen oder -verschiebungen (Erdrutsch o. ä.??) gedacht, denn sein Stück beschreibt eine Wüstenlandschaft. – Hier übrigens der korrekte Link zu en:Geophone. Gruß, --Siebenquart (Diskussion) 20:22, 24. Jan. 2023 (CET)
- Hallo Siebenquart, du hast "Erde" richtig übersetzt. Die Frage sollte sich direkt an die englische WP richten. Wenn du einen Beleg hast, welches Naturgeräusch Messiaen ursprünglich nachahmen wollte, schreib das in den Artikel. Ich weiß das nicht. Wenn es um eine Wüstenlandschaft geht, sind vielleicht Sandkörner einer Düne gemeint, die vom Wind gegen eine Hauswand getrieben werden. Wie gesagt, "Erde" passt nicht. Gruß -- Bertramz (Diskussion) 20:37, 24. Jan. 2023 (CET)
- Theo Hirsbrunner zufolge entspricht das Geräusch „dem Rollen von Erde und Kieseln […], die sich am Meeresufer durch die Einwirkung von Wellen hin und her bewegen“. Theo Hirsbrunner: Olivier Messiaen. Leben und Werk. Laaber-Verlag, Laaber 1988. 2., ergänzte Auflage 1999, ISBN 3-89007-139-2, S. 195 f. (auch in Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters im Artikel über Saint François d’Assise). --Rodomonte (Diskussion) 15:24, 25. Jan. 2023 (CET)
- Schreibt Hirsbrunner über seine eigene Wahrnehmung des Klangs oder darüber, was Messiaen für einen Klang erreichen wollte? Ich habe das Buch leider nicht. Für meinen Artikelentwurf zu Des Canyons aux étoiles... recherchiere ich weiter, aber brauche noch etwas Zeit. @Bertramz: "Erde" finde ich nicht von vornherein abwegig, es stimmt nicht, dass Erdbewegung kein Geräusch macht, kommt halt auf die Menge an. Ein Erdrutsch kann ziemlich laut sein, und zu der Wahl des Namens Geophon würde es passen. --Siebenquart (Diskussion) 16:31, 25. Jan. 2023 (CET)
- Bei Karl Anton Rickenbacher (Die Orchesterwerke von Olivier Messiaen, in: Olivier Messiaen – Texte, Analysen, Zeugnisse. Olms Verlag, Hildesheim 2013, ISBN 978-3-487-14766-6) wird das Géophone übersetzt mit Sandmaschine. Interessant auch die Gegenüberstellung zu Éoliphon (Windmaschine). --Siebenquart (Diskussion) 19:40, 27. Jan. 2023 (CET)
- Schreibt Hirsbrunner über seine eigene Wahrnehmung des Klangs oder darüber, was Messiaen für einen Klang erreichen wollte? Ich habe das Buch leider nicht. Für meinen Artikelentwurf zu Des Canyons aux étoiles... recherchiere ich weiter, aber brauche noch etwas Zeit. @Bertramz: "Erde" finde ich nicht von vornherein abwegig, es stimmt nicht, dass Erdbewegung kein Geräusch macht, kommt halt auf die Menge an. Ein Erdrutsch kann ziemlich laut sein, und zu der Wahl des Namens Geophon würde es passen. --Siebenquart (Diskussion) 16:31, 25. Jan. 2023 (CET)
- Theo Hirsbrunner zufolge entspricht das Geräusch „dem Rollen von Erde und Kieseln […], die sich am Meeresufer durch die Einwirkung von Wellen hin und her bewegen“. Theo Hirsbrunner: Olivier Messiaen. Leben und Werk. Laaber-Verlag, Laaber 1988. 2., ergänzte Auflage 1999, ISBN 3-89007-139-2, S. 195 f. (auch in Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters im Artikel über Saint François d’Assise). --Rodomonte (Diskussion) 15:24, 25. Jan. 2023 (CET)
Heureka! Ich habe jetzt eine Aussage von Messiaen selbst gefunden, und am nächsten dran war Theo Hirsbrunner, der das Folgende dann wohl kannte: "... the geophone has a beautiful timbre; it's an immese drum, flat, with a hollow above and a hollow below the drum head. One rotates the drum very slowly from left to right and right to left and it produces a noise one hears by the ocean when a wave is receeding and the pebbles and sand are drawn along behind it – cshshsh sh sh cshshsh sh sh..." (Messiaen im Interview mit Harriet Watts: Canyons, Colours and Birds: An Interview with Oliver Messiaen. In: Tempo. Nr. 128, März 1979, ISSN 1478-2286, S. 2–8, online hier) Demnach lag en:WP mit "dry shifting earth" und dann auch meine Übersetzung tatsächlich ziemlich daneben. --Siebenquart (Diskussion) 21:44, 30. Jan. 2023 (CET)