Diskussion:Pöschendorfer Graben

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von HolsteinPommern in Abschnitt Gibt es einen zweiten Namen?

Gibt es einen zweiten Namen?

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Der Digitale Atlas Nord bezeicnet ihn als Pöschendorfer Graben/Mehlbeker Au. Gruss --Nightflyer (Diskussion) 14:03, 5. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Der DANord basiert auf der DGK5 bzw. sonstigen dem amtlichen Kartenmaterial. Dieses weist nach meiner Erfahrung desöfteren Fehler in Gestalt falscher und fehlplatzierter Gewässernamen auf; andere Namen fehlen. Das gilt besonders seit der Überarbeitung vor ein paar Jahren, bei der Abschnittsnamen von Gewässern zugunsten nur noch eines Namens einfach gestrichen wurden (z.B. ist das im Oberlauf Stormsteichbach und im Unterlauf Schlotfelder Graben genannte Gewässer seit dem auf ganzer Länge als Stormsteichbach beschriftet). Eine Beteiligung der Gemeinden hat meines Wissens nicht stattgefunden, geschweige denn, dass gewässerhistorische Untersuchungen dazu angestellt worden wären, welche Namen älter sind. Kurzum: Den Namen Mehlbeker Au muss es nicht geben. Falls es noch eine zweite Quelle gibt, die diesen Namen nennt (und die nicht ihrerseits auf dem amtlichen Kartenmaterial aufbaut) sollte man den Namen aber m.E. in den Artikel aufnehmen. Oldekop scheint den Namen nicht zu kennen; ich werde versuchen demnächst nochmal dort und bei Schröder/Biernatzki nachzuforschen. Gruß --HolsteinPommern (Diskussion) 08:00, 11. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Paul von Hedemann-Heespen: Heimatbuch des Kreises Rendsburg, Rendsburg 1922; Auszug von Seite 612 bis 614: „Da, wo der Pöschendorfer Wiesenbach die Kaisborsteler Grenze betritt, führt er den Namen Bach von Ketelsfohr. Der Bach fließt weiter durch die Niederung östlich von Kaisborstel und wendet sich durch die Mehlbeker Wiesen hinter Kaaksburg mit der Mehlbeker Au der Bekau zu. Die Mehlbeker Au heißt im Hadenfelder Gelände die Stegau. Bevor die Stegau den Hadenfelder Mühlenteich erreicht, nimmt sie den Bach auf, der die nordwestlich von Hadenfeld gelegenen Wiesen entwässert. Nachdem sie den Mühlenteich verlassen, empfängt sie das Wasser aus dem westlich und südlich von Hadenfeld gelegenen Gelände. Hat sie den Mehlbeker Mühlenteich gespeist, fließt sie als Mehlbeker Au in die Bekau.“ Ich interpretiere das so: Der Pöschendorfer Graben bzw. der Pöschendorfer Wiesenbach/Bach von Ketelsfohr ist nicht identisch mit der Mehlbeker Au, denn der Pöschendorfer Graben fließt und floß nicht auf Hadenfelder Gebiet; dort fließt/floss die Stegau/Mehlbeker Au. Oder anders formuliert: Der Pöschendorfer Wiesenbach hieß ab Kaisborstel Bach von Ketelsfohr. „Hier hat er zur Zeit der Drager Herrschaft einen beachtlich großen Teich gebildet“ (vgl. Seite 613). Aus dem Teich floss das Gewässer weiter als Bach von Ketelsfohr + er mündete in die Stegau, die dort zu damaliger Zeit noch Mehlbeker Au hieß.--NOVBECK (Diskussion) 16:06, 11. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Bin mir nicht sicher, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe: Ich lese das so, dass die Stegau drei Namen hatte, nämlich Stegau (auf Hadenfelder Gebiet), Mehlbeker Au (auf Mehlbeker Gebiet) und Mühlenau (auf dem Gebiet von Kaaks) + beachte: In der Beschreibung von 1922 steht, dass sie als Mehlbeker Au in die Bekau fließt.--NOVBECK (Diskussion) 16:59, 11. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Stimmt, Mehlbeker Au ist demnach ein weiterer Abschnittsname der Stegau/Mühlenau. Mal eine andere Frage: Was ist Ketelsfohr? War das ein Ort? --HolsteinPommern (Diskussion) 10:14, 13. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Auf dieser Karte von 1893 gibt es in der Gegend keinen Namen Ketelsfohr. Gruss --Nightflyer (Diskussion) 10:36, 13. Okt. 2015 (CEST)Beantworten
Habe auf der Karte gesucht und gesucht, bis ich es nochmal gelesen habe. Da habe ich dann das k vor einen gesehen ;-) --HolsteinPommern (Diskussion) 09:40, 17. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Nein, über einen Ort im Sinne einer Siedlung ist mir nichts bekannt, da geht m. W. auch nichts aus alten Schriften hervor. Es ist möglich, dass dort mal eine Kate für einen Teichverwalter stand, der dem Gut Drage zugeordnet war. Aber belegt ist das nicht. Ich vermute, dass Ketelsfohr in alten Zeiten mal der Flurname war, respektive die plattdeutsche Bezeichnung für diese Gegend. Dass sich dort ein großer Teich befand, geht aus mehreren Quellen hervor + plattdüütsch Ketel ist der Kessel, Plural Ketels (oder etwas eingekesseltes) + plattdüütsch Fohr, Foer oder Föhr ist die Furt = vielleicht eine Begründung für die Bezeichnung Ketelsfohr. Eine Furt war dort in der Gegend mit Gewissheit, der Pöschendorfer Graben unterquert dort (heute natürlich verrohrt) die L127 + die Furt ist u.a. bei Oldekop und Hedemann-Heespen aufgeführt und ich glaube, dass Johannes von Schröder sie auch erwähnte (da bin ich mir aber nicht sicher).--NOVBECK (Diskussion) 20:59, 14. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Habe gerade mal bei Laur geguckt, auch beim Ortsnamen "Ketelsbüttel" in Dithmarschen wird das Bestimmungswort als nd. für "Kessel" gedeutet. Das "-fohr" könnte statt eines verschliffenen "ford", das im schleswig-holsteinischen Raum wohl seltener gebraucht wird (Eckernförde, Föhrden, Königsförde, Lentföhrden, Radesforde, Rückföhrde, Stenvoorde, Voorde) als das ebenfalls "Furt" bedeutende "wed(d)el", nd. "Foor" für hd. "Fuhre", "Zufahrt", "Durchlass" sein, was ebenso zu den von dir beschriebenen Gegebenheiten passen könnte. --HolsteinPommern (Diskussion) 09:40, 17. Okt. 2015 (CEST)Beantworten