Diskussion:Paul Willis
Ergänzendes Zitat zu "Learning Labour" (1977)
"Willis Buch „Spaß am Widerstand“ erschien 1977 in England und zwei Jahre später in Deutschland. Grundlage war ein finanziertes Projekt, bei dem der Übergang von Jungen aus der Arbeiterklasse ohne höhere Schulbildung ins Arbeitsleben untersucht wurde. Die Hauptstudie galt einer Gruppe von zwölf nicht akademisch geschulten Arbeiterburschen aus einer Stadt die Willis Hammertown nennt. Diese Arbeiterjungs, die sich selbst lads (= Burschen) nennen, gingen auf die Schule Hammertown boys, die ausschließlich von Jungen besucht wurde. Die Schüler stammten vorwiegend aus Arbeiterfamilien. Willis beschreibt detailliert die Wohn- und Arbeitssituation, sowie weitere Lebensbedingungen und die Umgebung der Stadt1. Die Fallstudie erstreckte sich über die Jahre 1972 – 1975 und betraf die letzten zwei Schuljahre der lads und die ersten Monate im Arbeitsleben. Die Hauptgruppe wurde mittels teilnehmender Beobachtung im Klassenzimmer, in der näheren Umgebung der Schule und während ihrer Freizeit intensiv untersucht. Außerdem wurden regelmäßig Gruppendiskussionen aufgezeichnet, informelle Interviews und Tagebücher geführt. Paul Willis begleitete die Hauptgruppe als Mitglied im Unterricht und anderen Veranstaltungen und nahm ausführliche Gespräche mit allen Eltern, Lehrern und Berufsberatern auf Tonband auf. Neben dieser Hauptgruppe wurden mehrere Vergleichsstudien durchgeführt, unter anderem mit den sogenannten Konformisten […] Der Autor nennt die Gruppe der lads „Schul – Gegenkultur“, da ihre wichtigste Dimension die tief verwurzelte Opposition gegen die Autorität ist. Diese geht einher mit einer scheinbaren Umkehrung der üblichen Werte, wie sie von der Autorität vertreten wird, wie zum Beispiel Fleiß, Ehrerbietung und Respekt. Die Opposition gegen die Schule zeigt sich in dem Bemühen, symbolisch und physisch von der Institution und ihren Regeln abzurücken und ihren wichtigsten Zweck zu vereiteln: sie zur Arbeit und zum Lernen zu bringen. Die lads schaffen dies, indem sie das Schuleschwänzen als Kunst perfektionieren. Für die lads steht nicht das Erreichen eines bestimmten Ziels im Vordergrund, sondern die Erhaltung des gegenwärtigen Zustandes. Somit verliert die Zeit an Wert und Bedeutung. Die Entstehung der Opposition beginnt in der Grundschule […] Erst in der Sekundarstufe setzt die Entwicklung zum lad ein, also etwa ab 12 Jahren. Laut den lads ist die Ursache für die Veränderung die Freundschaft oder dass man zufällig neben einem lad sitzt. Die Lehrer beurteilen diese Veränderungen als Charaktermangel und Beeinflussbarkeit. Aus ihrer Sicht entsteht die Schul – Gegenkultur durch die Weitergabe solcher Charaktermängel an die „Beeinflussbaren“ […]“ (Zu Paul Willis: Spaß am Widerstand - Learning to labour [Einleitung]; [[1]]) 80.136.51.104 18:03, 19. Okt. 2008 (CEST)
Geburtsjahr abweichend
BearbeitenStadtbibliothek Berlin gibt 1945 an; Deutsche Nationalbibliothek bevorzugt 1945, nennt aber auch 1950. Eigenartig, dass bei einem Lebenden solche Unstimmigkeit herrscht. --Eisbaer44 (Diskussion) 10:34, 3. Feb. 2017 (CET)
- In seinem CV bei der Keele University gibt Willis an: "1956-63 Wolverhampton Municipal Grammar School." [Link unten auf der Site führt zu Word-Dokument] Eine Rechnung ergibt, dass er 1945 geboren sein muss, wenn er 1956 ins Gymnasium kam. Lemma wird entspr. geändert.--Eisbaer44 (Diskussion) 11:01, 3. Feb. 2017 (CET)
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- http://www.educ.utas.edu.au/users/pthrosse/Ed4-99/HaraHolborn.htm
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org