Ist ein Postbahnhof tatsächlich ein Bahnpostamt? Bei Postbahnhof verweist das Handwörterbuch des Postwesens auf Postverladeanlagen, dort steht: "sind an den Bahnhöfen und in ihrer Nähe angeordnete Anlagen für den Postverladedienst. ... Anlagen dieser Art werden vor allem an Anfangs-, End- und Kreuzungspunkten wichtiger Eisenbahnstrecken errichtet..." (S. 573). Diese gab es offenbar in großer Zahl. Bahnpostämter gab es nicht so viele. "Bahnpostämter leiten den Postbetrieb in den Eisenbahnzügen und regeln alle Angelegenheiten des laufenden Bahnpostbetriebes und der Beförderung von Postsendungen durch das Eisenbahnzugpersonal...". Quelle: Handwörterbuch des Postwesens, 1953, S. 71. "Bahnposten sind Dienststellen, die in den in Eisenbahnzügen laufenden Bpw [Bahnpostwagen] und Postabteilen Postsendungen befördern und während der Fahrt umarbeiten. Es handelt sich also um bewegliche, nicht örtlich gebundene Dienststellen, die einen Teil der sonst Orts-PA [Postämtern] zufallenden Aufgaben ausführen." Ebd., S. 74. Im Alten Reichspostgebiet gab es 33 BPÄ, in Bayern 4 und in Württemberg 2 (aber nicht in Freiburg!). Die Bundespost hatte 1960 noch 7 BPÄ in Betrieb. Fogrfyr 13:59, 6. Mär. 2007 (CET)
- Ohne ein Experte zu sein, finde ich die Unterscheidung wichtig. Postbahnhof ist eine einsenbahnbetriebliche Einrichtung, die der Bereitstellung, der Be- und Entladung von Bahnpostwagen dient(e). Ein Bahnpostamt ist eine Verwaltungsstelle der Post, die für die Bahnpost zuständig ist. Also muss nicht zu jedem Postbahnhof ein Bahnpostamt gehören, umgekehrt waren die Bahnpostämter auch für die Postsendungen zuständig, die nicht in einem Postbahnhof sondern in Personen- oder Stückgutbahnhöfen be- und entladen wurden. --Köhl1 08:08, 17. Aug. 2009 (CEST)