Diskussion:Power-Architektur
Ca. Oktober 2005: Manchmal ist es schwierig in einen "Lexikon" Produkteigenschaften eines Anbieters zu beschreiben, weil Kritiker sehr schnell darin Werbung sehen können. Tatsache ist zur Zeit, dass IBM mit POWER5+ jeden Benchmark gegen vergleichbare Server bzw. Prozessoren des Wettbewerbs nicht irgendwie knapp gewinnt, sondern "mit Faktoren".
Selbst wenn es ein Wettbewerbsprozessor in Kürze schaffen sollte, den POWER5+ zu erreichen, dann wird der IBM-Prozessor mit seinen weiteren Eigenschaften und seiner Softwareumgebung Vorteile behalten, denn diese sind im eigenen Unternehmen aus der zSeries "geklaut". Gemeint sind die unglaublich gute Scalierbarkeit, die Verfügbarkeit und die Auslastbarkeit (virtual I/O und -LAN) dieses Prozessors.
i5/OS bzw. AIX basierend auf Power5 unterstützen derzeit maximal 254 logische Partitionen (SPARC/Solaris: 15) und können pro Prozessor maximal 10 Partitionen (SPARC/Solaris: 1) abbilden (dazu kommt bei IBM die Möglichkeit einer Micro-Partitionierung von 1/100-Prozessor). Über diese Möglichkeiten verfügt derzeit kein IBM-Wettbewerber bzw. wurde dieses nicht einmal von einem Wettbewerber angekündigt.
Im Bereich von "normalen" Intel-basierten Servern des Einstiegsbereiches ist eine Auslastung von 25% über den Tag bereits ein hoher Wert. In der zSeries sind seit vielen Jahren Lastsituationen von 75-95% Tagesgeschäft, wobei "über 100%-Situationen" ausser Antwortzeitreduzierungen keinen Einfluß auf die Stabilität der Anwendung haben.
In einer Gesamtkostenbetrachtung wird dieses von vielen Entscheidern nach meiner Erfahrung oft falsch eingeschätzt, die Leistungsvorteile von POWER5 werden also drastisch unterschätzt. Während also ein Windows-2003-Server-Admin sorgenvoll auf eine Auslastung seines Produktionsservers von 70% blickt, sagt ein zSeries-Nutzer bei 80% Last, dass es das nächst kleinere Modell ja wohl auch getan hätte...
Und dieser Hintergrund / diese Nutzbarkeit hat die IBM in den POWER5 einfliessen lassen, was zur Folge hat, dass i- und p-Series höchstgradig stabil ausgelastet werden können (Dito Open Power / Linux). Ich weiss nicht, wie man diesen Sachverhalt in einem Lexikon beschreiben kann, ohne dass die Konkurrenz gequält und beleidigt aufschreit. Aber es ist nun mal so. Es gab ja auch Zeiten, da rannte die IBM im UNIX-Bereich den Wettbewerbern SUN, FSC oder HP hinterher.
Vielleicht ein tpmC-Beispiel-Vergleich (TPC-C V5 non-clustered) zur Untermalung (nachlesbar unter http://www.tpc.org):
IBM p595 AIX mit 32 Prozessoren / Oracle 10g --> 1.601.784 tpmC entsprechend 5.27$ pro tpmC (04/05)
HP Superdome HP-UX mit 64 Prozessoren / Oracle 10g --> 1.008.114 tpmC entsprechend 8.33$ pro tpmC (Okt/03)
Nicht ganz vergleichbar, wegen der anderen Datenbank, aber höchst interessant:
IBM p570 AIX mit 16 Prozessoren / DB2 UDB 8.1 --> 809.144 tpmC entsprechend 4.95$ pro tpmC (07/04)
So ganz nebenbei ist damit die IBM-Aussage zur hervorragenden Skalierbarkeit bewiesen:
16 Proz = 809t
32 Proz = 1.601t !
Ein Nachrechnen sei dem Leser überlassen.
Übrigens ist kein vergleichbares SUN-Ergebnis veröffentlicht, was mich nicht verwundert, denn die aktuellen SPARC V-Prozessoren sind zwar mit 2,16 GHz minimal höher getaktet, als der IBM POWER, haben aber eine single Core Prozessoreinheit (ITANIUM und POWER: dual core!) und erst für 2006 (SPARC VI) ist neben dual core auch ein Vertical Multi-Threading angekündigt. Das Event-gesteuerte Threading soll dann ähnlich wie in Intels Itanium 2 „Montecito“ arbeiten.
VMT / SPARC VI soll im nächsten Jahr die gleichzeitige Abarbeitung von (immerhin) zwei Threads erlauben, d.h. dass der POWER5 mit seinem Simultane Multithreading (SMT) mit einem mittleren Leistungvorteil von etwa 30% (bei SAP, Oracle, DB2 - Anwendungen) gegenüber VMT weiterhin das Mass der Dinge bleiben wird. Abzuwarten bleibt, wie der SPARC VI mit den Wärmeproblemen klar kommt. Weil SMT physikalisch mehrere Ausführungseinheiten parallel nutzt, kommt eine stark erhöhte Wärmelast auf den Microchip. An der entsprechenden Leistungsoptimierung hat IBM lange arbeiten müssen. Die SPARC-Wärmeprobleme "bei nur zwei gleichzeitigen Threads" werden allerdings auch leichter in den Griff zu bekommen sein als bei Einsatz der IBM/SMT-Technik.
Wenn SUN sich heute also einem Vergleich stellen würde, dannn würde schnell klar werden, dass selbst der "alte" IBM POWER4+ -Prozessor (bei IBM also 1 Generation rückwärts!) noch leistungsfähiger ist als der aktuelle SPARC V. Allerdings erfolgt die Fertigung der derzeitigen SPARC-64-V-Prozessoren bereits im 90nm-Prozess und damit zumindest fertigungstechnisch auf höchstem Nieveau.
Der HP Integrity Superdome—64 Server ist wohl nit seinen Intel Itanium 2 Prozessoren (1.6 GHz) von allen Wettbewerbern am dichtesten an IBM d´ran...... Ich weiss, dass sich das alles leicht gehässig anhört, aber der Golf war dem Trabby dereinst ähnlich überlegen ;-). Die IBM habe ich persönlich immer so gesehen, wie den FCB: wenn der in der Bundeslig (HSV!) verliert, freue ich mich - gewinnt der FCB aber ein internationales Spiel zB. gegen die Königlichen, dann bin ich stolz auf die beste deutsche Mannschaft <grinsgansbreit>
Harry Schiller aus Hamburg ich war der "80.171.85.191"
Gaaaanz neu 6.12.2005 zum Thema SUN aus der COWO: (mein Kommentar:) (Man beachte den sehr sauber vermiedenen Vergleich zu IBM P5!!!) (Wie von mir andiskutiert und erwartet, sind die Wärmeprobleme offensichtlich ein schwieriges Thema gewesen) (SUN kann jetzt wohl "seinen Wettbewerbern" XEON und ITANIUM überlegen sein, aber haben sie auch die Premium-Liga IBM P5 erreicht??? Das möchte ich bezweifeln!)
Vor einigen Wochen hatte der Hersteller die Chips ohne viele Details als "Ultrasparc T1" vorgestellt und ihren Threading-Ansatz auf "CoolThreads" getauft (siehe "Suns Niagara heißt offiziell 'Ultrasparc T1'"). Die Konzepte dahinter verfolgt das Unternehmen aber schon seit Jahren (genauer seit der Übernahme der Start-up Afara Websystems für 28 Millionen Dollar vor drei Jahren). Zum heutigen Network-Computing-Q405-Quartalslaunch liefert Sun auch Leistungsdaten zu den CPUs im Vergleich zum Wettbewerb - speziell dem auf Basis von Intel-Prozessoren (und weniger AMDs Opteron, den Sun ja auch selbst verstärkt verbaut).
Der T1 taktet mit maximal 1,2 Gigahertz, wird in einem 90-Nanometer-Prozess gefertigt und genehmigt sich im Normalbetrieb rund 72 Watt sowie unter Spitzenlast 79 Watt. Er ist mit vier, sechs oder acht aktiven Cores zu haben, langsamere Ausführungen mit 1 GHz gibt es ebenfalls. Pro Kern hat er 16 KB Befehls- und 8 KB Daten-Cache, alle Cores teilen sich zudem 3 MB Level-2-Cache. Mit dem Arbeitsspeicher "spricht" der T1 über vier DDR2-Schnittstellen mit 533 Megahertz (inklusive Chipkill), sein integrierter Speicher-Controller unterstützt vier DIMM-Module pro Interface.
Außerdem hat der T1 den mit dem "Ultrasparc IIIi" eingeführten "JBus" an Bord; diesen kann man in gewisser Weise mit AMDs "Hypertransport" vergleichen, der zur Verbindung von Prozessoren untereinander und zur Verbindung mit externen I/O-Geräten dient. Dazu kommt noch ein PCI-Express-Anschluss.
Die T1-Chips sind absolut binärkompatibel zu früheren Sparc-Servern. Sun baut sie zunächst in zwei neue Server ein, die unter den Codenamen "Erie" und "Ontario" entwickelt wurden. Sie verwenden das gleiche Chassis wie die "Galaxy"-Maschinen mit Opteron-Prozessoren, die Sun Mitte September angekündigt hatte.
Der "Sun Fire T1000" (Erie) belegt im Rack eine Höheneinheit (1U) und kann einen Prozessor mit sechs oder acht Cores beziehungsweise 24 oder 32 Threads mit 1 Gigahertz Takt aufnehmen. Er bietet Platz für eine PCI-Express-Karte und eine Festplatte. Die Preise liegen laut "Computerwire" für kleine, mittlere und große Ausstattung zwischen 3000 und 11.000 Dollar. Die Einstiegskonfiguration umfasst einen T1 mit sechs aktiven Kernen, 2 GB Hauptspeicher (maximal 16) und Solaris 10. Für 8000 Dollar bekommt man ein System mit acht Cores und 8 GB Arbeitsspeicher.
Dank doppelter Bauhöhe von 2U bietet der "T2000" Platz für mehr Peripherie, redundante Netzteile und Lüfter und unterstützt T1-Prozessoren mit 1,2 Gigahertz und vier bis acht aktiven Kernen. Er besitzt drei PCI-Express- und zwei PCI-X-Steckplätze und kann zwei kompakte SAS-Festplatten aufnehmen. Er ist mit 8 GB Arbeitsspeicher und zwei 73-GB-Drives bestückt. Die beiden Lowend-Varianten mit vier und sechs aktiven Cores haben 1 GHz schnelle Prozessoren, das Achtkern-Modell gibt es wahlweise mit 1 oder 1,2 GHz.
Im Vollausbau mit 32 GB Hauptspeicher, acht 1,2-GHz-Kernen und zwei Platten kostet der T2000 27.000 Dollar. Das Einstiegsmodell mit vier Cores à 1 GHz ist für 8000 Dollar zu haben. Platinum-Support für drei Jahre (inklusive Break-Fix, Software-Updates und Upgrades sowie technischer Unterstützung) schlägt bei T1000 mit 7013 Dollar und für den T2000 mit 12.501 Dollar zu Buche.
Fred Kohout, Vice President of Marketing in Suns Scalable Systems Group bezeichnete die Ankündigung der neuen Systeme als "spielverändernd". Auch wenn Sun die Systeme sicher lieber schon vor drei Jahren gehabt hätte - Abwärme- und Effizienzprobleme träten jetzt verstärkt auf, weswegen Sun nicht zu spät am Markt sei. "Systeme wie diese kommen nicht über Nacht", erklärte Kohout. "Sie sind das Ergebnis von vier Jahren Arbeit an dem ersten zweckgebundenen Prozessor für den Internet-Einsatz. Wir denken, dass wir dem Wettbewerb fünf Jahre voraus sind."
Das mag zwar ein wenig überzogen sein, aber gewiss werden mehrere Jahre vergehen, bevor ein anderer Hersteller einen Achtkern-Prozessor herausbringt, der weniger als 80 Watt Leistung aufnimmt. Und das ist in der Tat das Thema, dass Anwender vorrangig interessiert: Nach Angaben von Kohout benötigt ein voll ausgestatteter T1000 unter schwerer Web-Infrastruktur-Workload-Last höchstens 180 Watt; ein ebenfalls voll ausgestatteter und spitzenbelasteter T2000 etwa 300 Watt.
Solaris 10 versteht sich bereits gut auf den Umgang mit vielen Threads, gleiches gilt für Web-Infrastruktursoftware und Datenbanken. Deswegen erreichen die Niagara-Prozessoren angesichts ihrer geringen Taktfrequenzen relativ hohe Leistung. Kohout gibt an, dass die T1-Server im Vergleich mit Xeon- oder Itanium-2-basierenden Maschinen im Schnitt drei bis vier Mal mehr leisten, auf der anderen Seite aber nur halb so viel Platz sowie zwischen 25 und 50 Prozent so viel Strom benötigen.
Die korrekte Schreibweise lautet 'Power'
Bearbeitensiehe FAQ zur Marke 'Power':
(...) The Power Architecture name should never appear in all upper-case lettering (e.g., POWER Architecture) or lower-case lettering (e.g. power architecture). (...)
Antiautoritaerer charakter 22:54, 13. Okt. 2007 (CEST)
- Zu reinen IBM-Zeiten war das aber noch anders ;) --88.71.63.169 15:46, 26. Jul. 2009 (CEST)
- Das ändert aber eigentlich nichts an der Tatsache, dass z. B. der POWER4+ eben so geschrieben wird und nicht etwa Power4+. Das ist auch bei Intel-Prozessoren so. So heißt der i486 eben so und nicht etwa 80486 (in letzerem Artikel sind alle zum i486 kompatiblen Prozessoren zusammengefasst), auch wenn das oft so geschrieben wurde.
- Entscheidend ist doch, unter welchem Namen der Prozessor eingeführt und vermarktet wurde, und nicht unter welchem Namen die gesamte Architekur jetzt weitergeführt wird.
- Demnach müsste man einige Namen in POWER umbenennen. Gruß, ‣Andreas•⚖ 17:26, 20. Sep. 2009 (CEST)
Stilmäßig schlecht
BearbeitenDen Inhalt kann ich nicht so wirklich beurteilen, aber Phrasen wie "Computer-Revolution im Oktober 2001" klingen einfach nur nach Werbung. Der korrespondierende Artikel in der englischen Wikipedia macht einen wesentlich sachlicheren Eindruck.
Florian Kummer
- habe mich dem Power5 und Power6 Abschnitt mal angenommen. Werde mglw. zu einem späteren Zeitpunkt noch etwas an dem Artikel feilen. Input und Korrekturen sind natürlich jederzeit willkommen ;-) --Southafrica2010 15:34, 18. Apr. 2009 (CEST)