Diskussion:Reclam-Verlag/Archiv/1
Einige Fragen
Es sollten noch ein paar Worte über Reclam Leipzig zur DDR-Zeit geschrieben werden. Dort entstanden ja auch viele "UB"-ähnliche Bücher, die in den DDR-Schulen gelesen wurden. Habe leider selber keine Fakten bei der Hand.
- JA das würde mich auch noch interessieren. War der Verlag eine Art VEB oder was anderes? -- sk 15:24, 6. Apr 2005 (CEST)
Dazu heißt es in der Verlagsgeschichte (1828 bis 2003): 1953, "1.Mai: Das Leipziger Haus wird durch Erlaß des Ministeriums für Leichtindustrie in der DDR zum Volkseigenen Betrieb erklärt und firmiert als als VEB Reclam Verlag Leipzig. (...) Bereits nach sechs Wochen aber, am 17. Juni 1953, wird diese Verstaatlichung wieder (...) aufgehoben. Die Begründungen für Umwandlung eines Betriebs zur VEB, nämlich daß er ein sog. Nazi-Aktivisten-Betrieb oder eine sog. Kriegsgewinnler war, konnten für Reclam nach genauerer Prüfung nicht aufrechterhalten werden." - (Mitgeteilt von Friedrich Janshoff)
- Sind die beiden Reclam-Verlage nach der Wiedervereinigung wieder miteinander verschmolzen?
- Was ist die Universal-Bibliothek?
- Zitat aus dem Artikel: 1967, beim 100-jährigen Geburtstag der Universal-Bibliothek, waren über 1100 Titel erhältlich, die nun mehr und mehr Universitäts-Niveau erhielten... was bedeutet Universitäts-Niveau?
- Danke, --Abdull 21:53, 28. Jul 2005 (CEST)
Sollte vielleicht erwähnt werden ,dass der Reclamverlag während der Nazi-Diktatur (unter anderem) die "Hitlergesetze" gedruckt hat? --Ralf M. Lüth 14:00, 29. Sep 2005 (CEST)
- Wenn du es neutral formulieren kannst, warum nicht? --ChristianErtl 19:11, 29. Sep 2005 (CEST)
- dazu könnte ich ein Titelblatt beisteuern ... --Brunswyk 22:21, 15. Jan. 2007 (CET)
In der Universal-Bibliothek wurden schon sehr früh Gesetzesausgaben herausgebracht, so beispielsweise 1882 das Strafgesetzbuch, und im Laufe der Zeit entstand so eine eigene Unterabteilung mit ständig aktualisierten Ausgaben, die als einzige Titel der UB wohl im Stehsatz gelagert wurden. Die Gesetzesausgaben der NS-Zeit wurden Hitler-Gesetze genannt (ab 1933 in insgesamt 20 Bändchen bis 1939), vorher waren schon zahlreiche Notverordnungen herausgegeben worden. Für die Zeit des Ersten Weltkriegs gab es übrigens Kriegsgesetze mit zahlreichen Ergänzungheften. Trotz der heute etwas anrüchig erscheinenden Bezeichnung "Hitler-Gesetze" handelt es sich um ganz gewöhnliche für Juristen und Laien brauchbare Gesetzesausgaben, mit denen sich aus heutiger Sicht die rechtlichen Verfehlungen des NS-Staates gut dokumentieren lassen. Geschrieben von Friedrich Janshoff, nach eigenem Archiv.
Zum Abschnitt Rezeption: Was genau soll heißen: "begann eine intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Verlag erst spät"? Die Beschäftigung mit der Geschichte des Reclam-Verlages und der Universal-Bibliothek begann so früh oder so spät wie bei vielen anderen Verlagen auch. Der Verlag hat als "lebender" Verlag verständlicherweise zunächst ein Interesse an der Verbreitung des jeweils aktuellen Programms und der Backlist, seine Existenz war schließlich bereits mehrfach ernsthaft bedroht (Nachwirkungen des Vormärz, Folgen des Ersten Weltkriegs, NS-Zeit und Folgen sowie deutsche Teilung). Im Bewußtsein einer Tradition seit 1828 (Gründung des Verlags), seit 1867 (Gründung der UB) und seit 1945/47 (Weiterführung bzw. Neugründung) leisten sich der Verlag und die Familie den "Luxus", entsprechende Bemühungen wohlwollend zu begleiten und zu unterstützen. Geschrieben von Friedrich Janshoff.
Korrekturen
Es scheint sehr schwierig zu sein, korrekte Informationen in einem Lexikonartikel unterzubringen, wenn das dazu erforderliche Sachwissen nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht. Zwei Beispiele:
1. Der Titel des Dramas von Shakerspeare in der Dramenreihe und in der ersten Ausgabe der Universalbibliothek von 1867 lautet tatsächlich "Romeo und Julie" und nicht wie später "Julia", wie die entsprechende Abbildung in verschiedenen Versionen der gedruckten Verlagsgeschichte erkennen läßt, und wenn bei Körner "Leyer" und nicht wie später "Leier und Schwert" geschrieben wird, sollte das auch für Shakesper gelten.
2. Die Abblidung des Dante-Bändchen zeigt einen Einband von etwa 1919, einen Halbleinenband nach Peter Behrens, der um diese Zeit als Bibliothekband vertrieben wurde. Die Jahreszahl im Buch bezieht sich auf die Erstgabe als broschiertes Bändchen von 1879 und zeigt, dass der Text seitdem fast unverändert gedruckt worden ist. Eine Neuausgabe des Titels, die zu einer Teilung in zwei Bändchen führte, gab es erst in den 20-er Jahren.
Das sind nur zwei Beispiele für Ungereimtheiten und Ungenaugikeiten, die in diesem Artikel trotz relativ guter Lesbarkeit enthalten sind.
Ein weiteres Beispiel: Der Verlag sitzt keineswegs seit 1945 in Ditzingen bei Stuttgart:
Im September 1947 wurde die Reclam GmbH in Stuttgart gegründet. Der Umzug nach Ditzingen erfolgte erst 1980. (Quelle: Chronik des Verlags auf der Verlags-Website, steht übrigens auch weiter unten im Artikel)
- zu 1. : Tut mir leid, dass ich deine Korrekturen inbesondere was Shakespear mehrfach wieder falschgeschrieben habe' aber wenn solche Korrekturen gemacht werden, dann zum einen in der Box Zusammenfassung und Quellen (unterhalb des Bearbeitungsfensters darauf hinweisen) und zum anderen mittels eine Kommentares wie <!-- sic --> darauf hinweisen, dass das so sein muss, auch wenn es nicht korrekt erscheint.
- Ich hoffe, du hast dich dadurch nicht von der Mitarbeit abschrecken lassen, wenn derartige Änderungen von nicht angemeldeten Benutzern vorgenommen werden und keine Quelle und kein Grund für die Änderung genannt werden, dann macht das schonmal sehr misstrauisch. -- MarkusHagenlocher 19:41, 23. Nov. 2006 (CET)
Ich danke Markus Hagenlocher für seine freundlichen Hinweise und kann - auch wenn ich (noch) nicht angemeldet bin, gerne meinen Namen bekanntgeben und den Umstand, dass ich für meine Ergänzungen und Korrekturen auf ein mittlerweile ziemlich umfangreiches eigenes Archiv zu Reclams Unversal-Bibliothek 1867 bis 1945 zurückgreifen kann. - Friedrich Janshoff
Objektivität
Ich hab zumindest den schlimmsten Satz gelöscht, bin aber trotzdem der Meinung, dass sich der Text stellenweise sehr nach Werbung anhört, etwa eine übermäßige Betonung auf "in Familien Besitz". Friedobert (Diskussion) 20:53, 20. Aug. 2015 (CEST)
Geschichte
könnte das vielleich jemand so abändern, dass man versteht, dass das UrHR bereits früher geändert wurde, und zu dieser Zeit vermutlich die Schutzdauer ablief? --Stefan-Xp 18:23, 14. Jul. 2005 (CEST)
Abgeschlossene Lesenswert-Diskussion
Philipp Reclam jun. ist ein mittelständischer deutscher Verlag. Der Herausgeber der Reclam-Hefte, wurde 1828 von Anton Philipp Reclam in Leipzig gegründet. Der westdeutsche Zweig des Verlages hat nach 1945 seinen Sitz in Ditzingen bei Stuttgart, während das Stammhaus unter dem Namen Reclam Leipzig bis zum 31. März 2006 fortgeführt wurde. Zur Zeit beschäftigt der Verlag 65 Mitarbeiter. Der Verlag befindet sich seit seiner Gründung in Familienbesitz. -- southpark Köm ? | Review? 23:29, 25. Mai 2006 (CEST)
- neutral da nicht unwesentlich beteiligt. Ich bin jetzt einfach mal dreist, lasse mich überraschen, welche Anforderungen hier an einen Verlag gestellt werden, ebenso wie davon wieviel Tippfehler ich denn nun übersehen habe :-) -- southpark Köm ? | Review? 23:29, 25. Mai 2006 (CEST)
- Ich hatte 45, und dann kam ein Bearbeitungskonflikt mit dir :-(. Jetzt habe ich erstmal keine Lust mehr... Morgen wieder! Gruß T.a.k. 00:06, 26. Mai 2006 (CEST)
- Also sprachlich ist das noch nicht so doll, geht gleich schön los: Der Herausgeber der Reclam-Hefte, wurde 1828 von Anton Philipp Reclam in Leipzig gegründet. Dann ...beschäftigt der Verlag 65 Mitarbeiter. Der Verlag befindet sich..., wenig später Die genaue Zahl der je erschienen Titel ist mittlerweile unbekannt. Ich warte erstmal ein bißchen, lese dann weiter und gebe mein Votum später... --Stullkowski 00:32, 26. Mai 2006 (CEST)
- insgesamt eher pro - es ist gar nicht so einfach, einen solchen Artikel zu beurteilen, zumal ich mich gerade selbst ein wenig durch die Geschichte einiger Verlage wühle und irgendwie ausser umfangreichen Bibliographien eher wenig Material finde. Insgesamt finde ich den Artikel recht gut zu lesen und er erscheint mir hinreichend vollständig, auch wenn ich Teile der Geschichte, der Rezeption und ganz besonders der aktuellen Programmdarstellung denn doch noch etwas dünn finde. Das sich entwickelnde inhaltliche Profil und der Einfluss von den Nachfolgern Anton Philipp Reclams darauf sollte auch etwas mehr ausgearbeitet werden. Was mir vollständig fehlt ist eine wirtschaftliche Betrachtung des Verlages - angefangen von der Entwicklung der verlegten Titel bis hin zum harten wirtschaftlichen Teil (immerhin gehört Reclam doch zur Finanzspitze des deutschen Verlagswesens). Für exzellent also noch eine Menge Potential, für lesenswert lasse ich ihn so durchgehen. -- Achim Raschka 21:21, 28. Mai 2006 (CEST)
Der Ruf nach harten wirtschaftlichen Daten dürfte ungehört verhallen, besonders bezogen auf den aktuellen Verlag. Die Bekanntgabe bestimmter Auflagenhöhen sind wohl eher kein Problem, aber so sensible Daten wie Umsätze sind für den den Verlag überlebenswichtig und daher öffentlich eher nicht zugänglich. Bei der UB zwischen 1867 und 1945 könnte die Situation etwas andes aussehen. Geschrieben von Friedrich Janshoff
- pro Sicher noch nicht perfekt, aber ein meiner Meinung nach ein sehr guter Überblick. --Popie 23:53, 28. Mai 2006 (CEST)
- Marcus Cyron Bücherbörse 00:01, 29. Mai 2006 (CEST) Pro lesenswert - mehr noch nicht. Dazu ist schon am Anfang das Program nur unzureichend dargestellt.
- gerdade so eben lesenswert Im Detail:
- Einleitung:ok.
- Links: ein paar links auf redirs und bkls habe ich gefixt, sonst ausgewogen.
- Gliederung:intelligent.
- Stil:könnte flüssiger und eleganter sein. vergleichsweise viel passivisches, zahlreiche wiederholungen.
- begann eine intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Verlag erst spät, wird aber öffentlich vom Verlagshaus selbst unterstützt. klingt als würden sie es im privaten eher hintertreiben - absicht?
- Bilder: ok. langfristig finden sich vielleicht auch noch bessere. schon jetzt ist die anordnung ggf. verbesserbar: die auflagenliste ist nicht so ein eye-catcher, lieber das bild mit den gelben bändchen ganz nach oben. der dante-abbildung fehlt der zusammenhang, sieht zwar hübsch aus, könnte aber auch weg.
- Inhalt: mein bauchgefühl sagt mir, dass da noch einiges kommen könnte. ein guter anfang ist aber schon da, der sich vielen aspekten durchaus auch mit liebe zum detail widmet. ein paar kleinigkeiten:
- was ist eine akzidenzdruckerei?
- was ist Das singende Deutschland.?
- 1846 verbot verbot ein Hofdekret... welchen hofes?
- m.e. sind libretti keine musikalischen werke
- Buchhändlerviertel, graphisches Viertel Leipzigs - deine fachkenntnis in sachen leipzig teilen nicht alle leser...je ein kleiner nebensatz dazu?
- Damit erfüllte Reclam Leipzig für die literarische Bildung eine ähnliche Funktion wie Rowohlt mit den rororo-Büchern im Westen. nämlich welche?
- zu thomas mann Sein erstes Buch bei Reclam erschien 1924 und damit noch zu seinen Lebzeiten. welches?
- Belege:solide.
- Fazit: bedeutung und bekanntheit des "gegenstandes" erhöhen hier beim leser die erwartungen. die werden von diesem artikel momentan noch nicht so ganz erfüllt, (bei einem unbekannteren verlag wäre das hier dargestellte grandios). insgesamt sehe ich aber grosses potential.- poupou l'quourouce Review? 23:01, 29. Mai 2006 (CEST)Dieser Review ist keine Auftragsarbeit. Meine Review-Kriterien.
Eingefügt: Cottbus 06:10, 2. Jun. 2006 (CEST)
Bildunterschrift
Seit 1970 erscheinen deutschsprachige Bände der Universalbibliothek in gelb. Hier stand auf der Leipziger Buchmesse 2005 - bitte korrigieren, Sinn erschließt sich nicht --Phrood 16:34, 15. Jun. 2006 (CEST)
Reclam-Museum
Leider musste ich hier einige Verbesserungen vornehmen: Das Museum ist nicht in einem der historischen Verlagsgebäude (es war ein ganzer Häuserblock) untergebracht, finanziell unterstützt wurde das Museum nicht von der Stadt Leipzig. Marquardt wurde nicht als "Museumsdirektor berufen", das Museum zeigt nicht ein Drittel der Verlagsproduktion (dies bezieht sich auf die RUB)... Kuhn73 (Diskussion) 21:13, 25. Okt. 2018 (CEST)
- faktisch war also fast alles falsch... Vorsicht. Kuhn73 (Diskussion) 23:03, 25. Okt. 2018 (CEST)
- So, ich kann natürlich als Berlinerin die sache in Leipzig nur aus den mir zugängigen quellen darstellen. Und in dieser: Reclam-Museum in Leipzig wird eröffnet. In: Berliner Zeitung, 23. Oktober 2018, S. 19 (Printausgabe), stand, dass der sohn von H.J.-Marquardt der museumsdirektor sei. Können denn die übrigen angaben noch besser bequellt werden? Die adresse laut MDR und dem neuesten ref lautet Kreuzstraße 12, nirgends lese ich was von Inselstraße. 44pinguine☕ 14:01, 26. Okt. 2018 (CEST)
- Die Kreuzstraße hatte ich verbaselt, danke für den Hinweis. Wenn man allein bei Google "Reclam Leipzig" eingibt und auf "News" klickt, kommt eine Menge einigermaßen richtiger Meldungen. Bitte vorsichtig bei Auslegungen sein. Stand in der BZ, dass Marquardt "berufen" wurde? Stand darin, dass sich das Museum auf dem ehemaligen Gelände des Reclams-Verlags befindet? Stand darin, dass ein Drittel der gesamten Verlagsproduktion Reclams gezeigt wird? Und dass das Museum von der Stadt finanziert wurde? Leider habe ich die gedruckte BZ nicht eingesehen, wenn das alles allerdings so drin stand (und nicht von dir in irgendeiner Weise ergänzt und interpretiert wurde), wäre das peinlich von Seiten der BZ - weil falsch und ohne Grundlagen. Kuhn73 (Diskussion) 22:21, 27. Okt. 2018 (CEST)
- Ich habe zum besseren Verständis der Lage des Museums ein Bild des ehemaligen Verlagsgebäudes eingefügt. Der Eckbau liegt an der Kreuzung von Inselstraße (lange Straßenfront) und Kreuztraße (kürzere Seite). Gegenüber dieser liegt das Museum. Im Hauptartikel sind die jeweiligen Adressen angegeben. --Mfgsu (Diskussion) 04:41, 29. Jan. 2019 (CET)