Diskussion:Rettenbach (Gemeinde Deutschlandsberg)

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Josef Moser in Abschnitt zu den Hofnamen

Auskunftsquellen sind neben der Literatur Kontakte mit Bewohnern über eine Reihe von Jahren, insb. hinsichtlich Aussprache oder geographischer Details, Wegverläufen usw. Es gibt für diese Ortschaft kein Heimatbuch, auf das man allgemein verweisen könnte. Deswegen auch die detaillierten Zitate in den Fußnoten, aber keine Weblinks oder Literaturangaben. Es wäre meiner Meinung nach auch wenig hilfreich, wollte man mehrhundertseitige ‑zig‑Euro‑teure Bände (die nicht einmal alle eine ISBN haben) ohne nähere Angaben als Grundlage zitieren (das mag freilich auf eigener Erfahrung stammen: was hab' ich schon Zeit damit verbracht, Stellen ohne Seitenangaben in dicken Büchern zu suchen ...).

Die Wochenzeitung „Weststeirische Rundschau“ aus Deutschlandsberg (Simadruck Aigner & Weisi) ist seit ca. 1925 weitere wesentliche Quelle für die Ereignisse in der Gemeinde.-- Josef Moser 22:42, 26. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

weitere Quelle sind die Admonter Stiftsurbare

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Eine Durchsicht der Urbare im Stift Admont könnte Manches klären - es sind beim Brand des Stiftes 1865 nicht alle Unterlagen über das Gebiet verlorengegangen. Es kann aber nicht Sinn eines wiki sein, noch mehr ins Detail zu gehen. Fundstellen weiterer Unterlagen sind im Detail aufgelistet bei Franz Pichler: Die Urbare, urbarialen Aufzeichnungen und Grundbücher der Steiermark. Gesamtverzeichnis. Mit Ausschluss der Herrschaften und Gülten der ehemaligen Untersteiermark. Unter Berücksichtigung landschaftlicher Steuerregister, der „Gültschätzung 1542“ und der Theresianischen Steuerrektifikation. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 3. Keine ISBN. Graz 1967-1979. Band 3/II K-R Graz 1977: Abschnitt 746 St. Martin, Propstei des Stiftes Admont. Seiten 836-859.-- Josef Moser 22:42, 26. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Gemeindegrenze Mitterspiel (heute Freiland) - Kloster:

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Dass auf dem Messtischblatt die Beschreibung „zu Mitterspiel“ auf einem Gebiet ausgewiesen ist, das heute zur Gemeinde Kloster gehört, kann auch ein simpler Verständnisfehler sein, den man aber den Mitarbeitern der Landesaufnahme nicht von vornherein unterstellen sollte. Deshalb ist im Text aber formuliert „gereicht ... haben könnte“. Das Thema ist ohne die Urbare in Admont wohl nicht zu klären. Hat jemand dafür Zeit?-- Josef Moser 17:04, 28. Jul. 2007 (CEST) Mittlerweile hatte ich Zeit: die Landesaufnahme war richtig, meine Zweifel unbegründet, siehe die Katasterblätter. Die Landesaufnahme stammt aus ca. 1877/78 und konnte die Grenzänderung 1891 nicht berücksichtigen.-- Josef Moser 22:18, 12. Mär. 2009 (CET)Beantworten

zu den Hofnamen

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Was welcher Name bedeutet, stößt immer wieder auf Interesse und ist auch Teil von innerörtlichen Auskünften, z. B. „hinterm Gratzen müssen Sie grade weiterfahren, dann kommen Sie zum Hillclimbing“. Es ist daher nicht völlig uninteressant, wie welcher Hof heißt (um welchen Hof es sich handelt, ist teilweise auch auf örtlichen Wegweisern angeschrieben). Und wo welcher Hof tatsächlich liegt, wenn er auf den Karten falsch eingezeichnet ist (Strehly-Ircher).

Dass die WP kein Namenslexikon sein soll, ist aber auch klar. Allerdings haben die Namen oft historische Bezüge, die sich in den Namenslexika nicht finden können, weil diese Bezüge die Gegend betreffen. Eine Diskussion dahin, ob ein Hof nach einem Familiennamen oder aufgrund eines historischen Zusammenhangs so benannt ist, hilft wenig weiter, weil ja auch der Familienname diesen historischen Bezug haben kann. Da früher Menschen/Familien nicht sehr mobil waren (bzw. fürs Übersiedeln überhaupt eine Genehmigung der Obrigkeit benötigt hätten), können auch Familiennamen historische Verweise auf Ereignisse der jeweiligen Gegend enthalten. In diesem Sinn habe ich auch die Auswahl der Namen getroffen, zu denen im Artikel etwas geschrieben ist.

Namen, für die keine Quellen oder auch keine gesprächsweisen Ansatzpunkte greifbar waren, sind nicht angeführt.

Zach‑...

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Beim „Zach“ ist die Variante, dass es sich bei diesem Wort um einen alten Begriff für einen Lampendocht handelt, bei den Bauernhöfen derzeit nicht belegbar, was nicht heißt, dass Urbarstudien nicht doch einen Beleg zutage fördern könnten. Es wird nämlich der Name, wenn er allein steht (wie im Klosterwinkel), stets mit einem langen betonten Vokal ausgesprochen, also etwa Zaachn. Der Vorname Zacharias dagegen wird auf der vorletzten Silbe betont, der erste Vokal wird kurz und nicht mit der Hauptbetonung ausgesprochen. Ein Wiki soll keine Theoriefindung betreiben, Unterdrückung von Argumenten ist aber auch nicht angesagt. Daher wird diese Deutungsmöglichkeit erwähnt. Eine Variante wäre, dass sich der Name im Klosterwinkel vom Docht ableitet, die gleiche Buchstabenfolge in Rettenbach aber vom Vornamen Zacharias. Das kann man in einem Wiki aber bestenfalls in der Diskussion aufzeigen - hier wären wirklich die Onomastiker/Namenforscher gefragt.

Faustner

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Offen scheint die Erklärung von „Faustner“ - Ableitung tatsächlich vom Vornamen Faust(us), oder von der geballten Hand? durchgestrichen -- Josef Moser 20:13, 22. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Eine Bitte um Hilfe an das Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika (DINAMLEX), Zentrum Sprachwissenschaften, Bild- und Tondokumentation an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat Folgendes ergeben (mails vom 31. Jänner 2008 und vom 27. Februar 2008):

Faustner ist ebenso wie Fauster ein Übername für jemanden, der starke Fäuste hat, dessen Fäuste gefürchtet waren. Nur ganz vereinzelt dürfte dieser in der deutschen Familiennamengebung häufige Name auf den lateinischen Rufnamen Faustus (zu lat. faustus „günstig, Glück bringend“) zurückgehen. Zum Verständnis: man ballt die Hand nicht beim Bauernhof, sondern der erste Namensträger wurde aufgrund seiner beeindruckenden Fäuste (oder der Tätigkeiten, die er mit diesen ausführte) so benannt, und nach ihm, als dem Besitzer des Anwesens, wurde dann der Hof auch so benannt. -- Josef Moser 20:13, 22. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Am Ehesten liegt „Faust“ als Längenmaß zu Grunde („Höhe der mit dem Daumen aufwärts geschlossenen Faust“). In unserem Hauptkatalog gibt es Belege für „Faust“ als Längenmaß für Flachs. Der Faustner wäre also jemand, der die Ware abmisst. Weniger wahrscheinlich ist die Deutung als „jemand, der die Faust ballt“ (zu mhd. fausten), also ein „streitsüchtiger Mensch“. -- Josef Moser 22:19, 28. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Klugbauer, Klug

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„Klug“ ist ein in der Gegend verbreiteter Familienname (siehe auch die Inhaberin des Gasthofes Triftweber), ob die Eigenschaft gemeint ist oder ob - wie öfter - eine verdeutschte („verhochsprachlichte“) Version eines anderen Wortes vorliegt, ist derzeit nicht entscheidbar.

Für „Kriegl“ bietet sich das Flüssigmaß an, aber warum soll ein Bauernhof (oder dessen Besitzer) nach diesem Maß benannt sein (Umfang einer Zehentpflicht? Ein Krügl ist ein kleiner Krug - für Biertrinker: ein halber Liter). Ein „Krügl“ wäre daher nicht sehr viel. Zum Begriff im Gebiet (der in Ostösterreich allgemein üblich ist): Claus Jürgen Hutterer, Walter Kainz, Eduard Walcher†: Weststeirisches Wörterbuch. Grammatik und Wortschatz nach Sachgruppen. In der Reihe: Schriften zur deutschen Sprache in Österreich. Band 13/14. Herausgegeben von Peter Wiesinger. Böhlau Verlag. Wien-Köln-Graz 1987. ISBN 3-205-07321-5. Seite 270, wo auch nicht mehr steht, also keine Spezialbedeutung ableitbar ist.
Ob man Kriegl andererseits von „krigeln, kriglig“, heiser, kreischend, krächzend, heiser husten, ziehend hüsteln ableiten kann, sollte man vor der Aufnahme in den Artikel mit einem konkreten Zitat bestätigen lassen. Vielleicht findet sich etwas. Diese Wörterbuchangabe stammt aus: Alfred Seebacher-Mesaritsch: Das Steirische Wörterbuch. Verlag Leykam. Graz 1994. ISBN 3-7011-7300-1. Seite 132.
Es gibt auch das Wort „Krickl...“ für das Gehörn bei Rehen und Gämsen: dieses Wort wird allerdings mit kurzem i ausgesprochen, während der Hofname [ˈkriːʌgl], also mit langem i und dahinter noch ein unbetontes a.
durchgestrichen -- Josef Moser 20:13, 22. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Eine Bitte um Hilfe an das Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika (DINAMLEX), Zentrum Sprachwissenschaften, Bild- und Tondokumentation an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat Folgendes ergeben (mails vom 31. Jänner 2008 und vom 27. Februar 2008):

Kriegl ist eine lautgerecht entrundete Form von „Krügel“ (mhd. krüegilîn, daher der bis heute gesprochene Diphthong), und dieser Name ist eine Ableitung von „Krug“ mit –l-Suffix. „Krug“ selbst ist im süddeutschen Sprachgebiet ein Berufs-Übername (so bezeichnet man Familiennamen, die den Hersteller oder Verwender eines Materials oder Gegenstandes benennen, nach dem Muster „Zwirn“ für den Schneider, „Schuh“ für den Schuster) für den Töpfer oder Geschirrhändler. Liegt nun der Namen in der Verkleinerungsform (hier auf –l) vor, hat er wohl den „kleinen Krug(erg.: -macher/verwender)“ oder den „Sohn des Krug“ benannt.-- Josef Moser 20:13, 22. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Hier liegt wohl das mhd. Wort krieg „Krieg“ und das Adjektiv kriege „streitsüchtig“ vor; bei einem Hofnamen kann ein Hinweis auf (ehemalige) Rechtsstreitigkeiten vorliegen.-- Josef Moser 22:23, 28. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Reinisch‑...

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Zu den Namen mit „Reinisch‑...“:
„Rein“ kann natürlich auch die Freiheit von Schmutz oder ein Kochgefäß bedeuten (stiellose Pfanne, Weststeirisches Wörterbuch Seite 282) oder als „Rei(h)‑“ eine Wegkehre, Wegkurve (Weststeirisches Wörterbuch Seite 303). Für „Rei(h)‑“ wird auch slawisch „Raj‑“ Paradies erwähnt (Gerhard Fischer, Osterwitz. Seite 23 für die Reihalm). Warum ein Bauernhof (oder dessen Besitzer) nach einem dieser Wörter benannt sein sollte, dafür liegen keine Hinweise vor. In diesem Fall habe ich mir erlaubt, nicht mit der Begründung NPOV alle irgendwie theoretisch denkbaren Varianten anzuführen, sondern Ockhams Rasiermesser anzuwenden (obwohl es gegen diese Methode einige Argumente gibt, aber das zu diskutieren ist nicht Sinn eines Beitrages über einen Ort).

Vornamenszusammensetzungen u. a. nicht gesondert behandelt

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Nicht eigens behandelt sind weiters Namen, die leicht aus Vornamen usw. erkennbar scheinen und auch sonst keine Bezüge zur Geschichte der Gegend erkennen lassen: Kleinerhansl (im Unterschied zum Reinisch‑Hansl gleich daneben westlich?), Bachbauer‑Hube, Kauz‑Hube usw.

Dass vlg. „Leitner“ auf einem steilen Hang, eben einer „Leitn“ liegt, muss auch nicht eigens behandelt werden.-- Josef Moser 22:42, 26. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Aussprache

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Die Aussprachehinweise nach IPA sind nur als Hinweise eines Laien zu verstehen, weil im Detail viele Varianten existieren: Ich habe mich bemüht, passende Zeichen zu verwenden, aber je nach Berufsumfeld und Fernsehkonsum wechselt die sprachliche Färbung mancher Ausdrücke und Spezialist bin ich auch keiner. Also bitte um Nachsicht (und gleich fachliche Korrektur!).

Die phonetischen Hinweise des Weststeirischen Wörterbuches sind vor dem Hintergrund zu verwenden, dass viele dieser Hinweise aus dem Bezirk Voitsberg und nicht aus der Gegend von Deutschlandsberg stammen. Darauf, dass diese geringfügigen geographischen Entfernungen in diesem Zusammenhang bereits eine Rolle spielen, wird in diesem Werk ausdrücklich aufmerksam gemacht (Seiten 1‑10). Weitere Details bitte nicht hier, sondern in die sprachwissenschaftliche Diskussion (vielleicht gibts sogar schon wo eine Fachbereichsarbeit oder eine Dissertation usw. zum Thema?). Das soll ja ein Wiki sein. Deshalb auch keine Erörterung zum Thema Schwa bei Strehly, obwohl das Slowenische mit diesem Laut auch Betonung verbinden kann.-- Josef Moser 22:42, 26. Sep. 2007 (CEST)Beantworten