Diskussion:Rhöndorf
Hirsenmühle
BearbeitenIn der Volkszählung von 1843 (enthalten z.B. in Bondorf, Einzelnachweis 7) wird eine Hirsenmühle als einer von 16 Wohnplätzen in Honnef erwähnt – damals allerdings unbewohnt. Ich vermute, dass sie sich in Rhöndorf befunden hat. Bei Brungs (Die Stadt Honnef und ihre Geschichte) ist auf den S. 152/153 und 157/158 eine Mühle in Rhöndorf erwähnt (ab 1693 "Thießensche Mühle"). Auf S. 157 unten heißt es zu dieser Mühle: So lange sie Oelmühle war, blieben die Rhöndorfer für ihr Getreide zur Zwangsmühle nach Honnef verpflichtet. Vor 1816 war aus der Oelmühle eine Hirsemühle geworden; in diesem Jahre sollte sie in eine Mahlmühle umgewandelt werden. Der Antrag wurde war vom Bürgermeister Schäfer befürwortet, ob er aber genehmigt worden ist, läßt sich aus den Akten nicht ersehen. Nun, der Antrag scheint nicht genehmigt worden zu sein, wenn die selbe Mühle 1843 noch als Hirsenmühle geführt wurde.--Leit (Diskussion) 16:59, 27. Jul. 2012 (CEST)
Bei Helmut Arntz (unter Mitarbeit von Adolf Nekum): Urkataster und Gewannen: am Beispiel der Gemeinde Honnef 1824/1826. (=Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ e.V.: Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein, Heft 13, Bad Honnef 2000; Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V.: Schriften zur Weingeschichte, ISSN 0302-0967, Nr. 133, Wiesbaden 2000) heißt es auf S. 82 zum Gewann-Namen Am Mühlen Pfad: die Verbindung zur Rhöndorfer Mühle gegenüber den alten Bahnhofsanlagen. Beim Bau der B 42 (1957–1958) wurde sie abgebrochen.--Leit (Diskussion) 17:08, 30. Apr. 2015 (CEST)
Gesandtschaft Nicaragua
BearbeitenDie soll sich (Stand: 1957) am Zennigsweg 19 befunden haben. Im Liegenschaftskataster findet sich diese Hausnummer nicht (mehr). Womöglich ist das Gebäude abgerissen oder aber eine Neunummerierung erfolgt. Auf jeden Fall wäre es interessant zu wissen, um was für ein Gebäude es sich gehandelt hat.--Leit (Diskussion) 14:15, 16. Jan. 2013 (CET)
Volksschule Rhöndorf
BearbeitenDem Bildanhang in Adolf Nekums Buch über den Weinbau in Honnef von 1993 ist zu entnehmen (S. 286): Weingut der Abtei Deutz, ab 1826 im Besitz Essingh, ab 1853 Gem. Honnef, diente dann als Schulgebäude, Abbruch: 1883. Das entsprechende Foto trägt die zeitgenössische Bildunterschrift Alte Schule in Rhöndorf, abgebrochen im Jahre 1883. Die erste Rhöndorfer Volksschule soll am 1. Mai 1857 eröffnet worden sein, nachdem im Vorjahr mit dem Bau eines eigenen Schulgebäudes begonnen worden war (siehe Geschichtsweg Bad Honnef = Text der Informationstafel vor Ort). Passt das zusammen? In Karl Günter Werbers Honnefer Spaziergängen (2002, S. 48) heißt es u.a. zur Schule in der Karl-Broel-Straße: typisches Beispiel eines Schulbaues vom Ende des 19. Jahrhunderts und eines der wenigen Beispiele von Backsteinarchitektur im Stadtgebiet, das im Jahre 1996 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen wurde. Vor dem Schulbau hatte hier das Weingut der Abtei St. Heribert in Köln-Deutz gestanden. Wenn das Weingut der Abtei Deutz erst 1883 abgerissen wurde, kann dann schon 1882 mit dem Bau des Schulgebäudes an dessen Stelle begonnen worden sein? Die Informationstafel erwähnt den Abbruch der Abtei gar nicht, sondern besagt, dass das vorherige Schulgebäude an der Stelle des heutigen Schulhofs stand (also auf diesem Foto vorne links). Insofern könnten beide Angaben (1882 Baubeginn, 1883 Abbruch des Weinguts) doch zusammenpassen, wobei dann aber das heutige Schulgebäude nicht anstelle des vormaligen Weinguts stünde. Was aber war überhaupt mit dem vorherigen Schulgebäude? Sofern es sich bei diesem um das Weingut handelte, wie ja Nekum zu entnehmen ist, wäre es nicht erst 1856 erbaut worden. Oder aber, es habe sich um mehrere Schulgebäude gehandelt, von denen eines das ehemalige Weingut und das andere ein Neubau von 1856 wären.--Leit (Diskussion) 23:55, 10. Mär. 2014 (CET)
Ehem. Hotel Wolkenburg
BearbeitenAHK-Hotel 1949
BearbeitenDazu heißt es in „Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4“ (Helmut Vogt, 1999) auf S. 81: Ende August 1949 waren die Arbeiten zur Etablierung der Hohen Kommissare in vollem Gange, und doch war die endgültige Planung noch nicht abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt ging man noch von zwei Phasen aus. Gemeinsames Hauptquartier der alliierten Komission sollte anfangs das Rheinhotel Dreesen sein, für die benötigten Mitarbeiter waren über die bereits beschlagnahmten Beherbergungsbetriebe und die genannten Objekte (…) hinaus auszubauen (…) in Bad Honnef das Hotel Wolkenburg. Ob es wirklich zu einer Nutzung, einem Ausbau und Beschlagnahmung des Hotels Wolkenburg als Beherbungsbetrieb für Mitarbeiter der AHK gekommen ist, bleibt unklar.--Leit (Diskussion) 17:56, 29. Jan. 2013 (CET)
Baujahr
BearbeitenIn der Frage des Baujahrs des Hotels widersprechen sich die hierzu vorliegenden Quellen, die ich im folgenden einmal zusammentragen und vergleichen möchte. Quelle Nr. 1: Der von drei maßgeblichen Ortsvereinen initiierte Bad Honnefer Geschichtsweg: Ehem. „Hotel Wolkenburg“: Baujahr 1714; benannt nach dem 324 m hohen Berg im Siebengebirge. Als Hotel, Pension und Weinrestaurant ab 1742 im Besitz der Familie Broel. Diese Quelle bietet uns also ohne jede Einschränkung das Baujahr 1714 an. Quelle Nr. 2: Karl Günter Werbers Honnefer Spaziergängen, 2. Auflage 2002, S. 48: In der Umgebung der Kapelle haben sich einige Fachwerkbauten erhalten, die das Straßenbild prägen: der Gasthof „Zur alten Kapelle“ (um 1700), daneben das ehemalige Hotel Wolkenburg von 1714 und (…). Anzumerken ist, dass sich Werbers Anmerkung auf einen Fachwerkbau bezieht, bei dem dieses Alter ja vollkommen üblich ist. Quelle Nr. 3: Landeskonservator Rheinland: Bad Honnef – Stadtentwicklung und Stadtstruktur. Rheinland-Verlag, Köln 1979, ISBN 3-7927-0414-5, S. 125. Diese nennt für das Gebäude Drachenfelsstraße 2 – dies ist die Adresse des ehem. Hotels Wolkenburg – das Baujahr 1913 und den Bauherren C. Broel, Hotelbesitzer sowie als Bauausführenden O. Stein. Die Erklärung für die 200-jährige Differenz ist aber noch leicht: Das Gebäude besteht erkennbar aus zwei Teilen, einem parallel zur Rhöndorfer Straße gelegenen Fachwerkteil (zumindest fachwerksichtig) und einem zur Drachenfelsstraße hin gelegenen Putzbau. Beide Teile gehen allerdings nahtlos ineinander über. Quelle Nr. 4: Adolf Nekum: Der Weinbau in Honnef – Erinnerungen an eine 1.100jährige Geschichte. Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein, Heft 10, Bad Honnef 1993, S. 248. Das jetzige Weingut an der Karl-Broel-Straße erichtete Theodor Broel im Jahre 1905. Er hatte das frühere Hotel Wolkenburg aus elterlichem Besitz 1880 erworben. Sein Vater Hermann Jakob Broel stammte aus einer Bäcker-, Wirts- und Winzerfamilie in Dollendorf. Er heiratete 1832 die Tochter des Faßbinders und Wirten H.J. Pätges, Honnef, Hauptstraße 58/60, ehelichte als Witwer 1840 die Witwe Michels und übte den Beruf eines Bäckers und Wirtes in der später sogenannten "Broel'schen Wolkenburg" aus. Die Vorgeschichte dieses Hauses deutet eine unauffällige Inschrift am Fachwerk des Gebäudes an: H I P 17 IHS 79 MQ IM 1 CM 2. Der Baugrund dieses Gebäudes war früher im Besitz der Familie Heister (Haus im Turm). Eine Tochter des Richters Gerhard Heister heiratete 1695 den Nobilis J. Caspar Eylenberg, dessen Tochter Lutgardis sich 1729 mit Johann Pantaleon Proff vermählte. Deren Sohn Hermann Jakob Proff heiratete am 19. November 1754 Margaretha Quick, die dann 1779 das Gebäude errichteten. IM und CM bedeutet, daß später Johann Michels und Catharina Michels im Besitz des Hauses waren, nachdem die Witwe Catharine Proff geb. Lempertz, 1811 Johann Michels geheiratet hatte. Dieser Abschrieb soll zeigen, dass hier ausführlich die Geschichte und auch das Baujahr des Hauses hergeleitet werden, mit dem Ergebnis: Baujahr = 1779. Quelle Nr. 5: Die Bad Honnefer Wochenzeitung, 14. Oktober 2013. Im 19. Jahrhundert kamen die ersten Gäste, aus dem Restaurant wurde nach An- und Umbauten ein Hotel. Außerdem: Als Architekt zeichnete Ottomar Stein verantwortlich, der auch die Brücke zur Insel Grafenwerth entworfen hatte. Dieser letzte Satz steht völlig isoliert innerhalb der geschichtlichen Darstellung des Artikels, denn es wird gar kein Umbau oder ein Jahr zu dem Architekten erwähnt. Im vorherigen Satz wird nur der Bau geschildert, sodass letztlich der Eindruck entsteht, das Hotel bestünde nur aus diesem von Ottomar Stein geplanten Bau. Insgesamt kursieren also drei Baujahre für dasselbe Hotel, von denen zwei (1714 und 1779) sich eigentlich auf denselben Bauteil beziehen müssten. Also konkurrieren letztlich diese beiden Angaben miteinander.
Die Frage nach dem Baujahr des Hotels Wolkenburg ist auch mit dem Weingut Broel verbunden (siehe Diskussion:Weingut Broel). Ich wiederhole aus Quelle Nr. 1: Als Hotel, Pension und Weinrestaurant ab 1742 im Besitz der Familie Broel. Nekum widerspricht dem aber eindeutig: Karl-Heinz Broel, Inhaber des Weinguts Domley in Rhöndorf, kann auf eine 250jährige Tradition zurückblicken, so die Hauschronik. Mit Rhöndorf ist die Geschichte des Hauses doch erst seit 1832 verbunden. Danach erläutert er (s.o.), dass Broels Vater aus Dollendorf stammte und erst 1832 eine Honneferin heiratete, somit wohl erst damit überhaupt nach Rhöndorf gekommen sein kann. Daraus lässt sich schließen, dass nach Nekums Auffassung 1742 sich nur auf die Tradition der Familie Broel als Winzerfamilie beziehen kann, nicht aber auf die Anwesenheit derselben in Rhöndorf. Die Herkunft der Angabe 1742 kann als geklärt gelten: Die Hauschronik des Weinguts Broel. Sie ist offenbar lediglich vom Honnefer Geschichtsweg und weiteren Quellen übernommen worden. Interessanterweise widersprechen sich die Quellen Nr. 1 und Nr. 4 also in zwei Punkten: Dem Baujahr und dem Zeitpunkt des Übergangs an die Familie Broel. Die Herleitung beider Angaben ist bei Nekum mit Abstand am ausführlichsten und am besten belegt (hierzu angegeben das Honnefer Familienbuch und Die Kölner Generalvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quelle). Ihr ist daher wohl der Vorzug zu geben.--Leit (Diskussion) 01:57, 6. Apr. 2014 (CEST)
Habe nun den Artikel angelegt: Hotel Wolkenburg. Die Quellenlage für die Zeit als Gastwirtschaft und Hotel halte ich nach wie vor für ausgesprochen dünn, sodass alleine unter dem Gesichtspunkt fraglich ist, ob sich überhaupt ein Artikel lohnt. Jedoch gibt es ein paar gut belegte Einzelereignisse, die das Hotel deutlich als relevant außerhalb des Baudenkmal-Status erscheinen lassen. Darunter ist die Gründung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sicher das am wenigsten bedeutende.--Leit (Diskussion) 19:42, 8. Apr. 2014 (CEST)
Sitzungen im Vorfeld der Grundgesetz-Verabschiedung
BearbeitenDie Bad Honnefer Wochenzeitung, 14. Oktober 2013 behauptet hierzu: 1947 schrieb das Haus endgültig Geschichte. In der Wolkenburg zu Rhöndorf fanden die entscheidenden Sitzungen statt, die der Verabschiedung des deutschen Grundgesetzes vorausgingen. Ob das auch daran lag, dass Konrad Adenauer zu den Gästen der Wolkenburg zählte, ist allerdings nicht überliefert. Dies las ich, trotz eingehenderer Beschäftigung mit dem Thema „Hauptstadtregion Bonn“, hier zum ersten Mal. Zum Einen kann das Jahr 1947 nachweislich nicht stimmen, denn das Grundgesetz wurde erst ab 1948 im Parlamentarischen Rat erarbeitet. Bonn als Sitz dieses Rates stand ebenfalls 1947 offiziell noch nicht fest, sodass gar kein Anlass bestand, für irgendwelche Gremien auf Ebene der zukünftigen Bundespolitik auf Geheiß Adenauers in Rhöndorf zu tagen. Selbst das Jahr 1948 kann nicht jenes gewesen sein, in dem die „entscheidenden Sitzungen vor Verabschiedungen des Grundgesetzes“ stattgefunden haben. Das Grundgesetz wurde erst am 8. Mai 1949 verabschiedet, die entscheidenden Sitzungen wären in den Tagen und Wochen zuvor zu vermuten. Allerdings fehlt jeglicher Beleg, dass eine solche Sitzung oder gar mehrere zu dieser Zeit im Hotel Wolkenburg stattfanden. Wenn es der Fall wäre, würde es mit Sicherheit bei der Bedeutung der Verabschiedung des Grundgesetzes an Belegen nicht mangeln. Es bleibt allerdings die Frage offen, wie der Autor des Beitrags in der Online-Zeitung zu dieser Auffassung gekommen ist. Am 5. Dezember 1947 wurde in dem Hotel die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gegründet, aber von diesem Faktum aus ist der Sprung zum Grundgesetz doch weit.--Leit (Diskussion) 01:57, 6. Apr. 2014 (CEST)