Diskussion:Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von 2003:DE:6BC1:4B1D:18DE:FCE8:4E2E:CEE8 in Abschnitt Dr. Edmund Hammes

Der Erste Weltkrieg und die Folgejahre

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Bis 1916 leitete es Direktor Adams als Chefarzt, wodurch gelegentlich Lebensmittel für die Anstalt abfielen. Die Kausalität dieses Satzes ist mir nicht klar. Schubbay 19:22, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Lazarett und Anstalt waren formell getrennt. Einerseits die nahrungstechnische und medizinische Versorgung für die verwundeten Soldaten, andererseits die "Anstaltspatienten". --Frank Winkelmann 19:28, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ansonsten war aber die Versorgungslage sehr angespannt, was auf die deutlich gestiegenen Lebensmittelpreise zurückzuführen war. Auch hier ist die Kausalität zweifelhaft. War es nicht eher so, dass die gestiegenen Preise auf die Verknappung der Lebensmittel (Grund ?) zurückzuführen waren? Schubbay 19:30, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Das ist richtig, die Lebensmittel waren knapp und deshalb teuer. Da sie aber wiederum teuer waren, konnte sie sich die Klinik nicht leisten. --Frank Winkelmann 19:43, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das Problem war nicht in erster Linie der Preis, denn es wurden staatlicherseits Höchstpreise für Grundnahrungsmittel fetgelegt. Wegen des erhöhten und vorrangigen Bedarfs des Heeres, des Wegfalls von Importen u. a. durch die britische Seeblockade sowie durch die Rekrutierung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte kam es zu Störungen der Lebensmittelversorgung und zur Verknappung, die man seitens des Staates durch Zwangsbewirtschaftung (Lebensmittelkarten) zu regeln versuchte. Schubbay 20:08, 18. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Habe das nachgebessert! --Frank Winkelmann 10:04, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Aus dem Review

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Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Andernach in Rheinland-Pfalz. Sie befindet sich in Trägerschaft des Landeskrankenhauses einer Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Klinik ist Zentrum eines gemeindepsychiatrischen Versorgungsverbundes mit Tagesklinik, Institutsambulanz und komplementären, außerklinischen Versorgungsaufgaben. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigt 2011 rund 1400 Mitarbeiter. Sie gilt als eine der fünf besten Kliniken Deutschlands.[1]

Die Geschichte der Klinik reicht zurück bis in die 1870er Jahre und die seinerzeitige Gründung als Provinz-Heil- und Pflegeanstalt. Besonders geprägt wird die Historie der Anstalt durch die Euthanasieverbrechen und die Nutzung als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar in der Zeit des Nationalsozialismus, in der mindestens 929 Menschen in Andernach selbst ums Leben kamen und mindestens 1400 Menschen von der Anstalt aus zur Tötung deportiert wurden. Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre war geprägt vom geänderten gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen. Die bewusste Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte erst Mitte der 1990er Jahre ein.

Eine weitere der Zwischenanstalten, die dem nationalsozialistischen Euthanasie-Programm diente. -- Frank Winkelmann 22:51, 15. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Der Strukturfehler in der Gliederung sollte behoben werden: 3.2.1 Der Fall Weber-Andernach. Wenn Unterpunkte immer mindestens zwei (Wikipedia:Inhaltsverzeichnis#Gliederungsebenen). --Armin 11:23, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ich habe es jetzt geändert, finde diese Regelung aber "etwas Panne". Wie hier vorliegend ein einzelner prägsamer Einzelpunkt für eine ansonsten recht gleichmäßige Epoche. Dieser muss auch betont werden können. --Frank Winkelmann 11:57, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Du kannst natürlich gängige Schreibkonventionen "panne" finden. Bitte in den Einzelnachweisen noch korrigieren: Dr. med. Stefan Elsner Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001 In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001 S. 44 -> Stefan Elsner: Zur Geschichte der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach von 1945 bis 2001. In: Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach 125 Jahre Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Festschrift zum 125-jährigen Gründungsjubiläum 2001, S. 44. Es sind also zu korrigieren: Akad. Titel beim Verfasser weg, nach dem Verfassernamen Doppelpunkt. Nach dem Titel ein Punkt, da du ja in Großschreibung mit "In" weiter machst, dann hinter 2001, und hinter Seitenangabe abschließend einen Punkt setzen. Der Inhalt gefällt mir sonst ganz gut (erster Blick) --Armin 15:06, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Ich habe nachgearbeitet, fürchte nur, dass ich jetzt zu viele Punkte gesetzt habe :-) Danke für das Lob! Das freut mich sehr! --Frank Winkelmann 15:48, 20. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Von mir gibts da nichts zu mäkeln, bin auch schon drübergegangen. Nur eines: Die Ärztekurzbiografien rausnehmen, jeweils eigene Artikel dafür anlegen und stattdessen einen kurzen zusammenfassenden Abschnitt mit den Ärztelinks. Sonst wirkt diese Kurzbios im Artikel etwas deplaziert. --Schreiben Seltsam? 15:51, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Vom Gefühl her würde ich die doch gerne drin lassen. Dies vor dem Hintergrund, dass in diesen auch die juristische Aufarbeitung ableßbar ist. Das müsste ansonsten wieder in einen eigenen Abschnitt. --Frank Winkelmann 20:15, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Auszeichnungskandidatur vom 30.11.-19.12.2011 (Ergebnis: keine Auszeichnung)

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Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Andernach in Rheinland-Pfalz. Träger ist das Landeskrankenhaus, eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Klinik ist Zentrum eines gemeindepsychiatrischen Versorgungsverbundes mit Tagesklinik, Institutsambulanz und komplementären, außerklinischen Versorgungsaufgaben. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigt 2011 rund 1400 Mitarbeiter. Sie gilt als eine der fünf besten Kliniken Deutschlands.

Die Geschichte der Klinik beginnt mit der Gründung der Provinzialirrenanstalt in den 1870er Jahren. Besonders geprägt wurde die Anstalt durch die Euthanasieverbrechen und die Nutzung als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar in der Zeit des Nationalsozialismus, als mindestens 929 Menschen in Andernach selbst ums Leben kamen und mindestens 1400 Menschen von der Anstalt aus zur Tötung deportiert wurden. Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre war geprägt vom geänderten gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen. Die bewusste Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte erst Mitte der 1990er Jahre ein.

Ganz frisch aus dem Review möchte ich diesen Artikel für eine Kandidatur vorschlagen. Es ist mir persönlich dabei eine Herzensangelegenheit an die Toten aus den dunklen Tagen der NS-Zeit zu erinnern, aber auch die jüngsten positiven Entwicklungen darzustellen. --Frank Winkelmann 20:18, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Exzellent Ganz klar. Der Artikel bereitet die Geschichte der Klinik mustergültig auf von der Gründung bis zur Gegenwart. Formal ist alles korrekt, der Artikel ist sehr gut referenziert, bebildert, gegliedert und stilistisch sehr gut abgefasst. Für mich bleiben keine Fragen. Lieber Frank, eine Sache gefällt mir persönlich nicht so gut (das weißt Du ja): Die Kurzbiografien der Ärzte im Artikel. Da würde ich mir im Abschnitt "Beteiligte Ärzte" eigene Artikel zu den Ärzten wünschen und diese dann in einem zusammefassenden Abschnitt verlinkt. Ja klar, Geschmacksfrage... Vielen Dank für diesen interessanten Artikel! --Schreiben Seltsam? 21:03, 30. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Schließe mich nach Durchsicht an: Exzellent. Die Ärzte-Artikel können später noch entstehen. --WinfriedSchneider 09:20, 1. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Der Artikel soll die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach behandeln, nicht nur die Verwendung der Anstalt als Zwischenanstalt während der T4-Aktion. Und gemessen an diesem Maßstab liegt ein erhebliches Qualitätsgefälle vor. Der Abschnitt Organisation stammt im wesentlichen aus der Selbstdarstellung der Klinik, von wo dann auch so eigenartige Formulierungen übernommen werden wie: Daneben werden viele Patientinnen und Patienten versorgt, die durch belastende Lebensereignisse, Partnerschafts- oder Familienprobleme und Konflikte am Arbeitsplatz überfordert waren und dadurch behandlungsbedürftig wurden. - von hier Damit sollen wohl Depressionen umschrieben werden, oder was man inzwischen auch "Burn-Out" nennt. Muss man so aber nicht übernehmen.
Für den Geschichtsteil wurde die Festschrift zum 125jährigen Jubiläum ausgewertet. Warum ist die als PDF eigentlich nicht verlinkt? Es liest sich dann mehr wie eine Baugeschichte als alles andere. Keine Angaben zur Sozialstruktur der Patienten oder der Aufseher, zu den Kosten, den Behandlungskonzepten... Zum Behandlungskonzept, das hinter Andernach in der Frühzeit stand, kann man nachlesen bei Salina Braun: Heilung mit Defekt. Psychiatrische Praxis in den Anstalten Hofheim und Siegburg 1820-1878. Göttingen 2008. Über die Hintergründe des sogenannten "Falles Weber" im Kontext der antipsychiatrischen Bewegung des späten Kaiserreiches kann man sich bei Hans-Peter Schmiedebach orientieren, der im übrigen auch über den Konflikt zwischen Nötel und K. M. Finkelnburg (wohl der Vater von R. Finkelnburg) informiert, nämlich hier. Hierbei geht es vor allem die Frage der (zwangs)weisen Unterbringung und dessen rechtliche Regelung, mithin um das „Irrenrecht“. Zu diesem Thema ist zuletzt auch viel Literatur erschienen. Ich empfehle die Aufsätze von Ann Goldberg und die Habil. von Cornelia Brink: Grenzen der Anstalt. Göttingen 2010. Nötel war übrigens am 23. Dezember 1896 von einem Patienten angegriffen und schwer verletzt worden. Es heißt, das habe seinen frühen Tod beschleunigt.
Legt man einen Schwerpunkt auf die Euthanasie während des Nationalsozialismus, darf man das „Hungersterben“ während des Ersten Weltkriegs nicht aussparen. Das Standardwerk zu diesem Thema ist Heinz Faulstich: Hungersterben in der Psychiatrie 1914-1949. Freiburg 1998. Für den Abschnitt über die Zeit der Weimarer Republik gilt ebenfalls, dass es an psychiatriegeschichtlichem Kontext mangelt. Die Diss. von Herrn Josten ist zwar kurios, aber mehr auch nicht. Dagegen geht unter, dass Andernach neben Merzig eine Erprobungsanstalt für die Familienpflege war. Siehe dazu auch Dirk Blasius: Einfache Seelenstörung. Geschichte der deutschen Psychiatrie, 1800-1945. Frankfurt/M. 1994, S. 107f.
Die Medikamentierung von Patienten im Rahmen der psychiatrischen Therapie hat nichts mit Typhus zu tun. Typhusepidemien sind nicht zuletzt eine Frage der Hygiene. Bei der Geisteskrankheit Paralyse handelt es sich um Neurolues, eine Folge der Syphilis, vor der Entdeckung der Antibiotika unheilbar und tödlich. Die Malariatherapie war keine Killerbehandlung, wie das hier erscheinen mag, sondern galt als Wunder. Der Entdecker, Julius Wagner von Jauregg, erhielt dafür 1927 den Nobelpreis. Angeknüpft hatte er dabei übrigens an Studien Werner Nasses.
Der Teil über die Anstalt Andernach während des Nationalsozialismus ist ebenso dünn (anscheinend wandten die Ärzte neuere Therapien an wie Insulinschocks; was ist mit Arbeitstherapie?) bis auf den Teil über die Verwendung als Zwischenanstalt.
Die juristische Aufarbeitung, insbesondere der Andernacher Euthanasie-Prozess von 1948, ist gut dokumentiert u. analysiert. Der Autor bevorzugt einen prosopographischen Zugang. Ich halte das für unklug.
Abgesehen von dem Abschnitt über den Spiegel-Container ist der Teil über die Zeit nach 1945 genauso schwach wie der Teil über die Zeit vor 1933. Pflichtschuldigst werden die Baugeschichte und die Leitungswechsel abgehakt. Dass Frau Streidel in Andernach behandelt wurde, was soll uns das sagen?
Mir sind außerdem ein paar Stilblüten aufgefallen: Dabei differiert die Zahl der Toten zwischen 929 und 1465. - wohl nicht die Zahl, sondern die Angaben dazu differieren. Das Personal war zwar mit 15 Ärzten und 245 Pflegekräften auch gestiegen, jedoch konnten mit dieser Personaldecke die therapeuthischen Möglichkeiten nicht sachgerecht ausgeschöpft werden. - das Personal steigt nicht u. der zweite Teilsatz impliziert, dass das Personal gewollt hätte, aber nicht konnte. Patientinnen konnten sich durch Liebesdienste an französischen und amerikanischen Soldaten Waren und Tauschmittel besorgen - was soll der Euphemismus? Es ist davon auszugehen, dass in den Jahren 1934 bis 1939 etwa 500 Bewohner der Anstalt durch Zwangssterilisation geschädigt wurden. - dito. Dort wurden „unnütze Esser“ unter anderem in Gaskammern massenhaft vernichtet. - auch mit Anführungszeichen schwer erträglich, da die Konzeption der NS-Psychiatrie nirgends erläutert wird.
Am Rande: Ich gehöre zu denjenigen, die auch die Einzelnachweise konsultieren, und ich finde das dauernde vollständige Ausschreiben der Literaturangaben sehr mühsam zu lesen.
In der Summe sehe ich hier Stand heute keine Auszeichnung.--Assayer 04:07, 2. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Hi Assayer. Habe ein paar deiner Kritikpunkte aufgenommen und speziell schon etwas umformuliert. Muss da aber noch etwas Zeit reinstecken... Fakt ist aber, dass ich divere Gespräche schon mit der Klinikleitung zum Artikel hatte und diese mir mitteilten, dass es für eine ganze Reihe von Perioden keine Literatur zur Klinikgeschichte gibt. Speziell für den Zeitraum 1945-1970 ist wohl gar nichts da. Das die 125-Jahr-Festschrift online steht wusste ich schlichtweg nicht. Das Thema des Hungers im WK I ist im Text auf jeden Fall vorhanden, auch wenn der Umfang nur kurz ist. Aber: Anhand der mir vorliegenden Literatur konnte ich nicht mehr "rausholen", was sich speziell auf Andernach bezieht. Sicher kann man von anderen Anstalten schließen, aber das wäre nicht sachdienlich. --Frank Winkelmann 17:52, 2. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Hallo Frank, dass es keine Literatur zur Zeit nach 45 gibt, glaube ich Dir gerne. Zur Psychiatrie nach 45 gibt es grundsätzlich wenig, was auch daran liegt, dass die entsprechenden Akten noch gar nicht freigegeben sind. Meine Anmerkungen wollte ich eigentlich schon im Review machen, aber dann war der Artikel schon in der Kandidatur. Deshalb ist mein Votum auch nicht abschliessend.--Assayer 02:37, 4. Dez. 2011 (CET)Beantworten

keine Auszeichnung Der Artikel gehört sicher zu den besseren Klinikartikeln. Einige Schwachpunkte hat Assayer bereits aufgezeigt. Die KTO-Beurteilung misst keineswegs die Qualität der medizinischen Versorgung, das kann vom Leser missverstanden werden.Man merkt dem Artikel immer noch an, dass er vorwiegend aus hauseigenen Quellen generiert wurde, nicht aus unabhängiger Sekundärliteratur. So wird das hier übliche generische Maskulinum nicht umgesetzt, es sind auch Grammatikfehler "Der Belegung der Anstalt wuchs rapide" vorhanden. Die penible Auflistung der Leiter der Einrichtung ist enzyklopädisch ohne Wert, wenn es sich nicht um Personen handelte, die maßgeblichen Einfluss auf die Psychiatrie ihrer Zeit hatten. Der Fall Weber ist für den Leser nicht nachvollziehbar, ist er durch Überlastung der Ärzte einfach nicht entlassen worden? Was Jostens Dissertation mit "Forschungen und Neuerungen im therapeutischen Bereich" zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Die Kurzbiografien einer NS-belasteter Ärzte erscheinen mir in einem Artikel über die Einrichtung unverhältnismäßig detailliert. Uwe G. ¿⇔? RM 11:25, 4. Dez. 2011 (CET)Beantworten

keine Auszeichnung Sieht gut aus, ist es aber nicht. Die Mängel, auf die die ausführliche Analyse von Assayer hinweist zeigen imho nur, dass man über gewöhnliche Krankenhäuser eben keinen guten Wikipediaartikel schreiben kann. Jostens Dissertation ist da dann nur der Punkt auf dem i. Der Alkoholkonsum ging im Deutschen Reich seit der Einführung der Brandtweinsteuer zurück. Während Kriegszeiten wird weniger Alkohol getrunken, weil in Kriegszeiten früher fast regelhaft die Nahrungsmittelproduktion zurück ging. Und Alkohol wird zu einen nicht unerheblichen Anteil aus Nahrungsmitteln (Kartoffeln, Getreide, Obst etc.) hergestellt. Ob die Polizeistunde da einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, dass weniger getrunken wurde, halte ich für fraglich. Ich ergänze dann vielleicht noch einige Punkte zur Psychiatriereform. Das Verhältnis von Personal zu Patienten bessert sich, weil die Finanzierung der Kliniken geändert wurde. Das Prinzip war, psychisch Kranke und körperlich Kranke gleich zustellen, was bedeutete, die stationäre Behandlung besser zu bezahlen, was die Einstellung von mehr Personal ermöglicht hat, was auch gesetzlich vorgeschrieben wurde. Die Enthospitalisierung gelang nur aufgrund des Aufbaus von komplentären Einrichtungen. Die Liegedauern der Patienten änderten sich, weil vor allem die schizophrenen Patienten seit der Einführung der Neuroleptika wirksam behandelt werden konnten. Im Maßregelvollzug sitzen auch keine Straftäter sondern psychisch kranke Rechtsbrecher. usw. -- Andreas Werle 21:42, 5. Dez. 2011 (CET)Beantworten

2x Exzellent, 3x keine Auszeichnung => Die Kandidatur ist gescheitert. Da die erforderliche Anzahl an Stimmen nicht erreicht wurde, muss der Artikel bis auf weiteres ohne Auszeichnung auskommen AF666 19:35, 18. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Aus dem zweiten Review im Januar 2012

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Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Andernach in Rheinland-Pfalz. Träger ist das Landeskrankenhaus, eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Klinik ist Zentrum eines gemeindepsychiatrischen Versorgungsverbundes mit Tagesklinik, Institutsambulanz und komplementären, außerklinischen Versorgungsaufgaben. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigt 2011 rund 1400 Mitarbeiter. Unter den Kliniken, die im Jahr 2010 durch die KTQ beurteilt wurden, zählte sie zu den fünf besten.

Die Geschichte der Klinik beginnt mit der Gründung der Provinzialirrenanstalt in den 1870er-Jahren als Reformationsprojekt. Besonders geprägt wurde die Anstalt durch die Euthanasieverbrechen und die Nutzung als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Hadamar in der Zeit des Nationalsozialismus, als mindestens 929 Menschen in Andernach selbst ums Leben kamen und mindestens 1400 Menschen von der Anstalt aus zur Tötung deportiert wurden. Die Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre war geprägt vom geänderten gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen. Die bewusste Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte erst Mitte der 1990er-Jahre ein.

Nach der gescheiterten Kandidatur habe ich nochmal einiges nachgearbeitet. Ziel ist klar eine Auszeichnung. -- Frank Winkelmann 15:23, 8. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Ich habe den Artikel noch einmal komplett neu gelesen und Dinge, die mir nicht diskussionbedürftig erschienen, gleich erledigt. Ich formuliere zunächst eine Liste von Einzelpunkten mit Klärungsbedarf.
  • 2010 zählte die Klinik zu den fünf besten - eine problematische u. wohl auch relative und vergängliche Zertifizierung. Sehe ich nicht als enzyklopädische Information.

 Ok Ich habe es mal aus der Einleitung raus genommen und ganz nach hinten gelegt. Denke da ist es besser aufgehoben.

  • Die Nachkriegszeit war geprägt von einem veränderten Umgang mit behinderten Menschen - war die Anstalt nicht eine psychiatrische Einrichtung? Qualifizieren psychisch kranke Menschen als behindert?

 Ok Ich denke, dass hast Du schon geändert. Finde es nämlich nicht mehr :-) Die Formulierung war schlichtweg falsch. Nö, vorletzter Satz der Einleitung (s.o.).--Assayer 17:56, 14. Jan. 2012 (CET)  Ok Habs geändert :-) Beantworten

  • Lt. Dirk Blasius, Einfache Seelenstörung, S. 52 wurden die Anstalten auf dem 19. Provinziallandtag von 1869 beschlossen.
Bettina Bouresh schreibt 1965... - Definitiv 1865. Auch die Aussage Heintz! Ok
  • Irrenheilanstalt Siegburg sehe ich nicht als Namen, der kursiv zu setzen wäre.
 Ok Sehe ich ehrlicherweise anders. Begriffe wie "Irre", "Krüppel" o. ä. die sich im Zusammenhang mit solchen Einrichtungen finden, waren seinerzeit bestimmt sachlich, sind heute allerdings negativ behaftet. Deswegen möchte ich es mit der Kursivsetzung als Eigennamen kennzeichnen. Nur, dass die Institution offiziell so hieß. --Assayer 17:56, 14. Jan. 2012 (CET)Beantworten
  • Man hat nicht einfach die Vorschläge Nasses aufgegriffen, sondern es gab drei Gründe für die Anstaltsneugründungen: 1.) Ein Platz in der Heilanstalt Siegburg war dreimal so teuer wie der in einer Pflegeanstalt, 2.) Siegburg einzige Heilanstalt der Provinz, 3.) Unterscheidung zwischen heilbar u. unheilbar war in der Praxis schwierig. Deshalb wurden die fünf neuen integrierten Heil- und Pflegeanstalten gegründet. (Braun, Heilung mit Defekt, S. 149. Das wird ja später im Text auch deutlicher, gehört aber wohl schon hierher.
1. kann ich anhand meiner Literatur nicht nachvollziehen, 2.+3. finde ich eigentlich im Text ganz gut untergebracht.
  • Die „gut situierten“ Patienten waren Selbstzahler?

 Ok Ja.

  • Den Absatz zur Familienpflege, die dem therapeutischen Ansatz zuwidergelaufen sei, verstehe ich nicht. Wer vertritt hier welchen Ansatz?

 Ok Ich hoffe ich habe es nun ausreichend erläutert.

  • Knüpft die Offene Fürsorge speziell in Andernach an die Andernacher Familienpflege an?
Das ist mir nicht bekannt, ich würde aber auf nein tippen. Denn die Familienpflege war ja im WK I eigentlich vollkommen zum Erliegen gekommen.
  • Die Bettbehandlung läuft einer Therapie, die auf Beschäftigung abstellt, zuwider. Gab es in gerade in Andernach darüber keine Konflikte?
Den Widerspruch habe ich auch gesehen, habe aber in der Literatur bis dato keine Hinweise auf den Konflikt gefunden.
  • Wer war Rudolf Finkelnburg? Psychiatrieprofessor war er m. W. nicht.

 Ok Elsner bezeichnet ihn als Prof. Ich vermute allerdings, dass er es erst später wurde. Siehe hier Dann wäre es der a. o. Prof. Rudolf Finkelnburg (1870-?), von der Medzinischen Klinik der Uni Bonn, ab 1922 Chefarzt der Inneren Abteilung des St. Petrus und dann des St. Elisabeth Krankenhauses in Bonn, mithin ein Internist. Die Frage ist halt: Ein Sohn des Bonner Psychiaters Karl-Maria Finkelnburg, der den Standesgenossen als Nestbeschmutzer galt?--Assayer 17:56, 14. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Es ärgert mich derzeit total: Ich hatte den Text gehabt aus der medizinischen Fachzeitschrift, finde ihn aber nicht mehr in meinen Unterlagen. Aber meines Wissens nach war es so.
  • Beim Fall Weber wird mir nicht klar, was jeweils Zitat, was Darstellungen von Beteiligten und was gesicherte Information ist.
So besser?
  • „Verwaltungsseitig“ (häßliches Wort) habe es einen Verwalter gegeben, nach der Fürsorgereform dann einen Verwaltungsdirektor. Was ist der Unterschied?

 Ok Etwas klarer gestellt.--Frank Winkelmann 17:08, 21. Jan. 2012 (CET)Beantworten

  • Warum wird die chronologische Darstellung durch das Kapitel "Erforschung neuer Therapiemöglichkeiten" unterbrochen? Man möchte meinen, Andernach sei die Reformanstalt schlechthin gewesen. Das trifft es aber nicht.
Hintergrund war der, dass mMn die 1920er im Wesentlichen hiervon geprägt sind. Alternativ könnte man den Abschnitt auch eine andere Überschrift geben, wie "Weimarer Republik". Wollte dann aber auch diese Bestrebungen konzentrieren in einem Abschnitt, so dass man nicht hin und her springen muss.
  • Während des NS habe sich die Charakteristik der Aufnahmepraxis im Vgl zur Weimarer Republik umgekehrt. Warum?

 Ok Kurz erläutert.

  • Die Begründung einer Anstaltsapotheke belegt nicht den verstärkten Einsatz von Medikamenten im Klinikalltag. Das ist ein Scheinargument, auch wenn es so in der Literatur stehen sollte.

 Ok Habs geändert. Denke ist so ok.

  • Ich kann nicht ganz verstehen, warum Dirk Blasius Studie, der ja vor allem zu den rheinischen Anstalten geforscht hat, nicht ausgewertet wird. Er wertet die Medikamentenstudie von Gies als Beispiel für therapeutische Ansätze innerhalb der NS-Psychiatrie. (S. 166)
Mir liegt diese leider nicht vor.
  • Bombardierungen im Westen seien der Grund der Verlegung von Patienten „in den Osten“ gewesen. Wann und wohin genau? Ins Reichsgebiet? Ins besetzte Polen? Wie sah es dort mit dem Euthnasieprogramm aus?
Die Zielorte sind doch im Satz vorher aufgezählt? Dann bezweifle ich die Kausalität. Man verlegt nicht Psychiatriepatienten aus dem Rheinland ins besetzte Polen, um sie vor Bombenangriffen zu schützen.--Assayer 17:56, 14. Jan. 2012 (CET)Beantworten

 Ok Ich glaube so wird es deutlicher.

  • Wer erklärt die hohe Sterblichkeit in der Anstalt, wann und wem gegenüber?

 Ok So besser?

  • Der Teil über die Zeit nach 1950 leidet unter der schlechten Literaturlage. Kronzeuge Stefan Elsner ist mir zu sehr involviert. Denn die Therapieerfolge durch Psychopharmaka sind in der Forschung umstritten. (Siehe Peter Joachim Niemann: Psychiatrische Transformationsprozesse und die Enthospitalisierung im Kontext der Einführung der Neuroleptika in der Bundesrepublik Deutschland. Diss med. Hamburg 2008. Volltext

Habe das etwas umstrukturiert. So besser?

  • Formulierungen wie „großzügige Investitionen“ oder „neue Impulse“ scheinen mir nicht neutral genug.

 Ok "großzügig" habe ich raus genommen, aber "neu" sehe ich nicht bedenklich an.

  • Es gab auch erhebliche Kritik an Andernach, etwa von Ernst Klee 1990 (hier).
Habe das mal eingabaut, bin aber noch nicht zufrieden...
  • Über die Aufsehen erregenden Zwischenfälle in Nette-Gut hätte ich gerne mehr erfahren.
Suche ich noch raus und baue sie ein.. Ok Eingebaut.
Das ist es jetzt erst mal. Bestimmte Punkte sehe ich weiterhin kritisch, etwa die Erwähnung der erratischen Josten-Diss., die Auflistung der Ärztebiographien oder dass Frau Streidel in den Artikel muss. Insgesamt sehe ich aber eine klare Tendenz zum lesenswert. Gruss, --Assayer 21:27, 12. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Vielen Dank für dein Review! Bin schon dabei "abzuarbeiten" :-) Ich persönlich lese gerne Artikel, wo ein bißchen was "Kurioses" drin steht, was nicht allzu nüchtern ist. Das ist die Gewisse Farbe an der Sache. So sind für mich Stridel und die Josten Diss. zu werten. Die Ärzte-Bios werde ich etwas kürzen (mehr Listenartig machen, ähnlich wie hier). Ich möchte diese Auflistung allerdings drinn lassen, weil ich das einfacher finde die letztlichen Konsequenzen für die Täter zu verdeutlichen. Beste Grüße!--Frank Winkelmann 16:51, 14. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Habe den "Ärztepart" mal etwas verknappt. Aber weiter reduzieren möchte ich das nicht. --Frank Winkelmann 21:17, 17. Jan. 2012 (CET)Beantworten

KLA-Abstimmung vom 22. Januar bis 3. Februar: Lesenswert

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Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Andernach in Rheinland-Pfalz. Träger ist das Landeskrankenhaus, eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Klinik ist Zentrum eines gemeindepsychiatrischen Versorgungsverbundes mit Tagesklinik, Institutsambulanz und komplementären, außerklinischen Versorgungsaufgaben. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigt 2011 rund 1400 Mitarbeiter.

Die Klinik wurde 1876 als „Provinzialirrenanstalt“ eröffnet. Einen besonderen Einschnitt in der Anstaltsgeschichte bilden die Euthanasieverbrechen während des Nationalsozialismus und die Nutzung als „Zwischenanstalt“ für die Tötungsanstalt Hadamar. Mindestens 929 Insassen von Andernach starben in der Anstalt selbst und mindestens 1.400 Menschen wurde von der Anstalt aus zur Tötung nach Hadamar gebracht bzw. deportiert. Die Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre war geprägt vom geänderten gesellschaftlichen Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte man sich erst ab Mitte der 1990er-Jahre auseinander.

Eine Kandidatur im zweiten Versuch. Denke die letzten Wochen hat sich viel getan...--Frank Winkelmann 22:56, 22. Jan. 2012 (CET) Im übrigen halte ich den Artikel als Hauptautor mindestens für lesenswert. Als Hauptautor eigentlich Neutral, aber der Artikel sollte nicht an niedriger Beteiligung in dieser Diskussion hier scheitern.--Frank Winkelmann 14:19, 29. Jan. 2012 (CET)Beantworten

  • Pro. Der Artikel wurde nochmal stark überarbeitet und war im Review. Die dortigen Anregungen wurden aufgegriffen und auch größtenteils umgesetzt. Nach der gescheiterten Exzellenzkandidatur sollte es jetzt im zweiten Anlauf mit Lesenswert klappen. Für mich auf jeden Fall lesenswert ... --Schreiben Seltsam? 00:10, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
In der Einleitung heißt es: „Mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte man sich erst ab Mitte der 1990er-Jahre auseinander.“ Wer ist oder sind „man“? Das sollte gleich zu Beginn des Artikels klar gesagt werden. „Man“ ist zu verschwommen. -- Lothar Spurzem 21:50, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Habe das mal klarer gestellt.--Frank Winkelmann 22:47, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Weiter unten ist zu lesen: „Bedenken dagegen (Anm.: Zwangssterilisation) gab es in der Andernacher Ärzteschaft nicht.“ Gibt es einen Nachweis dafür, dass tatsächlich kein Arzt Bedenken hatte? Oder schwiegen die Ärzte, weil sie Angst um ihre Existenz hatten? -- Lothar Spurzem 22:03, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Habe mal dargestellt, dass niemand Bedenken äußerte. --Frank Winkelmann 22:47, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Der Vorwurf gegenüber Oberschwester Maria Hafner, die zunächst als so etwas wie eine Heldin verehrt worden zu sein scheint, ist schwerwiegend. Was sind das für „Unterlagen“, die ihre Schuld beweisen? Diese Quellen müssten unbedingt genannt werden. -- Lothar Spurzem 22:30, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Die Info stammt vom "Interview" mit Herrn Elsner, dem ärztlichen Direktor. Denke ich kann ihn nochmal nach der Aktenlage fragen. Aber das Ergebnis ist ja eindeutig: Es gibt das Haus nicht mehr. --Frank Winkelmann 22:47, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Frage zu folgenden Sätzen: „Insgesamt war ein geordneter Betrieb der Klinik nicht möglich. Ein Teil des Personals setzte sich dagegen zur Wehr. Sie drangen bei der Klinikleiterin Kalt damit allerdings nicht durch.“ Was hätte die Klinikleiterin gegen die französische Besatzung unternehmen sollen oder unternehmen können, die den geordneten Betrieb nicht zuließ? -- Lothar Spurzem 22:38, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Habe hier versucht etwas klarer zu formulieren. --Frank Winkelmann 22:53, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
An der Aussage hat sich nichts geändert. – Ich erkenne die Problematik, dass der Artikel sich zwangsläufig mit dem vielleicht dunkelsten und übelsten Kapitel deutscher Geschichte befasst bzw. befassen muss. Das darf aber weder zur nicht exakt zu begründenden Verurteilung namentlich genannter Personen noch zur pauschalen Verurteilung der Andernacher Ärzteschaft führen. Überhaupt: Es ist nicht Aufgabe einer Enzyklopädie zu verurteilen. Sie soll Zusammenhänge sachlich darstellen, was – wie man hier sieht – mitunter unendlich schwer sein kann. – Bitte nichts für ungut und freundliche Grüße -- Lothar Spurzem 23:26, 23. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Letztlich ist es doch nur eine Übernahme der Aussagen aus den Quellen? --Frank Winkelmann 05:46, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Unsere Aufgabe in Wikipedia ist es, so neutral und korrekt wie irgend möglich zu berichten und nicht alles zu verbreiten, was wir in irgendwelchen Quellen finden, vor allem, wenn es um namentlich genannte Personen oder um Gruppen wie die Andernacher Ärzteschaft der 1930er-Jahre geht. Man kann zwar heute leicht den Standpunkt vertreten, dass sich jeder schuldig machte, der – wie offenbar die Ärzte – zu den Verbrechen schwieg. Mit einem Protest aber hätten diese Leute das eigene Leben aufs Spiel gesetzt. Wie gefährlich Widerstand war, ist von vielen Beispielen bekannt. -- Lothar Spurzem 10:28, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Dies bewerte ich im Falle dieser Verbrechen aus dem Vergleich heraus anders. Die RMF ist inzwischen die dritte Anstalt, mit der ich mich im Rahmen der Euthanasie-Verbrechen intensiv befasst habe. An den beiden anderen Anstalten ist jeweils Widerstand bekannt geworden und es gab tatsächlich keine dokumentierten schwerwiegenden Konsequenzen. Selbst am Kalmenhof - einer Einrichtung mit Kinderfachabteilung! - konnte Widerstand geleistet werden, ohne bekannt gewordene Konsequenzen.
Tatsächlich wurden ja 2 Ärzte wegen Ihrer Euthanasie-Verbrechen rechtskräftig verurteilt (Hermann und Hildegard Wesse). Die Argumentenkette, die seinerzeit zum Freispruch von Recktenwald, Kalt und Gies führte, kann nach heutigem Stand der Forschung nicht mehr aufrecht erhalten werden. Es sind viele Menschen in Andernach gestorben, für die diese Personen verantwortlich waren. Entsprechend ist es nicht nur "Schweigen" sondern mMn tatsächliche aktive oder passive Täterschaft - ok, vielleicht als Mitläufer. Ich denke, dies kann auch deutlich so beschrieben werden. Aber eine Diskussion hierüber würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen...;-)--Frank Winkelmann 17:50, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Im Artikel werden nicht nur die an der Klinik tätigen Ärzte verurteilt, sondern alle Andernacher Ärzte. Was hätte ein Hausarzt mit eigener Praxis oder ein Arzt des St.-Nikolaus-Hospitals tun sollen, dem die Vorgänge wahrscheinlich auch bekannt waren? Ich bin überzeugt, dass sie nicht hätten eingreifen können, ohne sich selbst der Verfolgung auszusetzen. Deshalb noch einmal meine Empfehlung, sehr sorgfältig und so neutral wie irgend möglich zu formulieren. Ich weiß, dass es schwer ist, und wäre gerade deshalb mit Namen äußerst vorsichtig. -- Lothar Spurzem 18:18, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Also anhand des Lemmas sollte doch klar sein, dass wir von der Ärzteschaft der Anstalt sprechen. Aber ich schau mir es nochmal an...--Frank Winkelmann 18:24, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Ich sehe, jetzt ist es geändert. Vor ungefähr 5 Minuten wurde aber noch die gesamte Andernacher Ärzteschaft pauschal verurteilt. -- Lothar Spurzem
Egal wie - ich kann deine Bedenken anhand des eindeutigen Lemmas wirklich nicht teilen - ich habe es geändert, bevor auch nur geringste Unklarheiten auftauchen...--Frank Winkelmann 18:46, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Nun gib Dich bitte nicht eingeschnappt. Das Lemma sagt überhaupt nicht, was gemeint ist, wenn es heißt bzw. hieß, die Andernacher Ärzte hätten keine Bedenken gegen die Verbrechen des Nazi-Regimes gehabt. Denn Andernach war und ist nicht nur die Nervenklinik. Außerdem: Wer kann beurteilen, dass es nicht auch unter den Klinikärzten Bedenken gab? Wer schaut(e) in die Seelen von Menschen, die aus Angst nicht protestierten und gezwungenermaßen zu Tätern wurden? -- Lothar Spurzem 19:11, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Bitte nicht falsch verstehen, bin nicht eingeschnappt, sondern für konstruktive Kritik immer dankbar. Mein Kommentar war rein sachlich gemeint. Deine Anmerkungen wurden doch auch umgesetzt, oder?--Frank Winkelmann 19:26, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Nicht alles ist „umgesetzt“. Was ist mit Oberschwester Maria Hafner, einer Frau, deren Namen ich – wohlgemerkt – in diesem Artikel hier zum ersten Mal lese. Warum wurde sie zunächst gewissermaßen als „Heldin“ gegen die Euthanasie verehrt bzw. in Anerkennung dieser Haltung ein Haus nach ihr benannt, ihr später aber die Vertuschung schwerster Verbrechen vorgeworfen? Der entsprechende Abschnitt ist viel zu knapp – ist Schwarz-Weiß-Malerei. Sofern das Kapitel in den Artikel gehört, muss es deutlicher und differenzierter abgehandelt werden kann. Vor allem fehlen bislang Quellen. -- Lothar Spurzem 21:41, 24. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Kontra. Abwartend. Der Artikel behandelt zwangsläufig eins der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, dem er nach meiner Meinung (noch) nicht in angemessener Weise gerecht wird. Siehe obige Diskussion. -- Lothar Spurzem 00:00, 25. Jan. 2012 (CET) – Votum geändert. -- Lothar Spurzem 11:29, 25. Jan. 2012 (CET) Votum 'abwartend' geändert von Lothar Spurzem, siehe unten 00:46, 29. Jan. 2012 (CET)! --Krib 16:31, 30. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Nun ja, jedem sei seine Meinung gegönnt, aber diese Kritik kann ich wirklich nicht verstehen...--Frank Winkelmann 06:33, 25. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Ich habe diesbezüglich nochmal den EN 37 ergänzt. Leider gibt es seitens der Klinik nichts schriftliches - zumindest wurde mir das heute von Elsner persönlich erklärt. Der Namenswechsel war eher stillschweigend.

Bin übrigens froh, dass ich noch ein paar Unterlagen zu Beschäftigungstherapie und Arbeitstherapie gefunden habe. Das macht ein paar Dinge etwas runder...--Frank Winkelmann 00:22, 28. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Vielleicht würden die seinerzeitige Würdigung der Oberschwester wie auch die spätere Umbenennung des nach ihr benannten Hauses am besten im Artikel nicht erwähnt. Denn beides scheint infolge mündlicher Überlieferung geschehen zu sein. Auf der einen Seite stehen vermutlich Berichte von Angehörigen geretteter Patienten, die das Wirken der Schwester positiv sahen, auf der anderen Seite Schlussfolgerungen aus Prozessakten, die diese Berichte nicht widerlegen, aber auch nicht bestätigen. -- Lothar Spurzem 08:33, 28. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Hier liegt genau das Problem: Positive Überlieferungen von Ex-Patienten oder deren Angehörgen gibt es nicht. Es gab lediglich positive Rückmeldungen seitens des damaligen Klinikpersonals und die Prozessakten, die wohl nur den Schluss zulassen, dass sie vor Gericht das Personal schützte. Wobei Haffke in seinem Beitrag eigentlich die gleiche Schlußfolgerung wie Elsner zieht. Ich finde schon das die Umbenennung eines Hauses in diesem Zusammenhang irgendwie eingearbeitet werden muss. Ich versuch es mal ein bichen zu formulieren. In dem Zusammenhang möchte ich nochmal Elsner (sinngemäß) zitieren, der ja immerhin der ärztliche Direktor der Klinik ist: "Wir wären ja froh und stolz, wenn wir jemanden an der Klinik gehabt hätten, der Widerstand leistete und dem wir einen Namen geben könnten. Aber Frau Hafner war dies mit höchster Wahrscheinlichkeit leider nicht."--Frank Winkelmann 09:29, 28. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Pro. Nach den letzten Änderungen jetzt auch aus meiner Sicht lesenswert. Andererseits sollte der Artikel nicht als erledigt betrachtet, sondern weiter daran gearbeitet werden. -- Lothar Spurzem 00:46, 29. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Das finde ich klasee, danke! Selbstverständlich wird der Artikel weiter "auf meinem Schirm bleiben", dass ist ganz klar! Aber ich möchte mich in den nächsten Wochen/Monaten erstmal noch einem anderen Projekt zuwenden. Aber sobald es bzgl. Andernach neue Erkenntnisse oder generelle Neuigkeiten gibt, werden die natürlich eingepflegt. --Frank Winkelmann 08:56, 29. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Kein einfaches Thema, aber- soweit ich das als Laie beurteilen kann- sehr solide aufgearbeitet. Pro --SEM 20:49, 30. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Abwartend Ich habe mir den Artikel jetzt auch mal angeschaut und bin hängengeblieben:

  • Der Fall Weber-Andernach: ...Am 23. Dezember 1896 wurde Direktor Nötel Opfer des tätlichen Angriffs eines Patienten. Am 1. November 1897 erlitt er womöglich als Folge dieses Angriffs einen Gehirnschlag. Er blieb linksseitig gelähmt. Im Juli 1899 ließ sich Nötel wegen seiner Krankheit pensionieren, da sich keine Besserung eingestellt hatte; er verstarb noch im gleichen Jahr. Nachfolger wurde im März 1900 Nicolaus Landerer, der bis zu seinem Tod 1912 die Anstalt leitete. 1905/06 und 1907/08 war die Anstalt von zwei Typhuswellen betroffen. In 1908 wurden durch den Ausbau von Dachgeschossen zwei Lazarette mit insgesamt 50 Plätzen eingerichtet. Neben der Erweiterung des Gutshofs standen 1911 fünfhundert Patientenplätze zur Verfügung. Nach dem Tod von Direktor Landerer übernahm Franz Friedrich Adams die Leitung, die er erst 1934 abgab. - Gehört das noch zum Fall oder sind es Folgen daraus? (Gliederung ist hier unpassend) Die fett markierten Sätze sind zusätzlich irgendwie fehl am Platze und merkwürdig: Direktor -> Typhus -> Ausbau Dachgeschosse -> Erweiterung Gutshof (bedeutet - Neben der... - zusätzlich zur Erweiterung? und welche? entweder ganz raus oder näher erläutern) -> und wieder Direktor! Ziemliches Durcheinander und wilde Aneinanderreihung die mich verwirrt (und - In 1908 - ?)
  • Der Erste Weltkrieg und die Folgejahre: ...In der Anstalt war ein Reservelazarett für verwundete geisteskranke Soldaten eingerichtet. Bis 1916 leitete es Direktor Adams als Chefarzt, wodurch aus der Versorgung der Verwundeten gelegentlich Lebensmittel für die Anstalt abfielen. - Fielen die Lebensmittel ab weil Adams Chefarzt war? - ...Ansonsten war aber die Versorgungslage sehr angespannt; die Patienten waren auf Kriegskost gesetzt, auf dem freien Markt Lebensmittel kaum noch erhältlich. - liest sich wie ein Stichwortzettel (oder Telegramm)!

Dann habe ich aufgegeben....Sorry aber so meiner Meinung nach nicht lesenswert! MfG--Krib 23:30, 30. Jan. 2012 (CET)Beantworten

Ich habe gesehen das sich der Hauptautor bemüht hat da ein wenig Klarheit im Artikel zu schaffen. Ich sah mich allerdings gezwungen selber noch Hand anzulegen was die Formulierungen angeht. Da sich der Hauptautor (wie oben versprochen) weiterhin bemühen wird den noch unfertigen Artikel zu verbessern wandle ich mein Votum in Neutral um (zum Pro kann ich mich nicht überwinden!). MfG--Krib 13:18, 31. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Oh, ich sehe den Artikel nicht als unfertig an, denn dann hätte ich ihn sicher nicht hier eingestellt. Und versprechen kann ich nur, dass ich den Artikel, weiter pflegen werde - wie auch meine anderen Artikel. Aber ich habe die angedeuteten Unklarheiten im betreffenden Abschnitt versucht etwas klarer zu formulieren. --Frank Winkelmann 20:08, 31. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Ich will kein Spielverderber sein und nach den Kriterien für lesenswerte Artikel, spez.:
Was wird bei lesenswerten Artikeln toleriert?
*Sprache: Kleinere Holprigkeiten und Schwächen werden toleriert, solange dies nicht das Verständnis erschwert.
gebe ich mein Pro (auch wegen deinen Bemühungen zur Kooperation). MfG--Krib 20:45, 31. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Danke! Kooperation gibt es immer! Denn letztlich dient sachliche Kritik immer nur der Verbesserung. Manchmal - na vielleicht auch öfters - ist man einfach betriebsblind und liest über solche Punkte hinweg, weil man ja den Kontext im Kopf hat. Entsprechend bin ich froh drum, wenn ich drauf gestoßen werde. Aber zu meiner "Verteidigung" muss ich auch mal sagen, dass zwei sehr "formulierungsfitte" Wikipedianer auch intensiv drüber geschaut haben. Vielleicht waren es aber auch zu viele Köche... ;-)--Frank Winkelmann 21:08, 31. Jan. 2012 (CET)Beantworten

4 Stimmen für lesenswert, keine Gegenstimme, auf die genannten Kritikpunkte wurde weitgehend eingegangen. Somit ist der Artikel in dieser Version lesenswert. Herzlichen Glückwunsch! --presse03 00:56, 3. Feb. 2012 (CET)Beantworten

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im letzten abschnitt tendiert auch dieser artikel zur werbung. selbst wenn ein ktq-ranking aussagen über die qualität eines krankenhauses treffen könnte, würde dies nicht in einen lexikonartikel gehören. (nicht signierter Beitrag von 78.53.101.73 (Diskussion) 23:46, 23. Apr. 2012 (CEST)) Beantworten

Warum soll eine Aussage zur KTQ nicht erwähnt werden? Was spricht denn dagegen? --Frank Winkelmann (Diskussion) 06:18, 24. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

KALP vom 5. Mai bis 16. Mai, Ergebnis: nicht erfolgreich

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Die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach ist ein Behandlungszentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie in Andernach in Rheinland-Pfalz. Träger ist das Landeskrankenhaus, eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Klinik ist Zentrum eines gemeindepsychiatrischen Versorgungsverbundes mit Tagesklinik, Institutsambulanz und komplementären, außerklinischen Versorgungsaufgaben. Sie ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und beschäftigte 2011 rund 1400 Mitarbeiter.

Die Klinik wurde 1876 als „Provinzialirrenanstalt“ eröffnet. Einen besonderen Einschnitt in der Anstaltsgeschichte bilden die Euthanasieverbrechen während des Nationalsozialismus und die Nutzung als „Zwischenanstalt“ für die Tötungsanstalt Hadamar. Mindestens 929 Insassen von Andernach starben in der Anstalt selbst und mindestens 1400 Menschen wurden von der Anstalt aus zur Tötung nach Hadamar gebracht bzw. deportiert. Die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre war geprägt vom veränderten gesellschaftlichen Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Mit der nationalsozialistischen Vergangenheit setzte man sich seitens der Klinik erst ab Mitte der 1990er Jahre auseinander.

Ich möchte diesen als lesenswert gewerteten Artikel hier nochmals zur Diskussion/Kandidatur stellen. Einmal war die Kandidatur gescheitert, die Lesenswert-Kandidatur hat er hinter sich, wie auch die "Power-Review" als Artikel des Tages. --Frank Winkelmann (Diskussion) 19:04, 5. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Der Artikel in dieser Version kandidierte nicht erfolgreich (keine abgegebene Stimme), daher bleibt der vorherige Status. --Jbergner (Diskussion) 22:58, 16. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Dr. Edmund Hammes

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Man sollte vielleicht noch einfügen, dass Dr. Hammes in den 50ern/60ern ärztlicher Direktor war. Er müsste der Vorgänger von Jochen Katscher gewesen sein. (nicht signierter Beitrag von 2003:DE:6BC1:4B1D:18DE:FCE8:4E2E:CEE8 (Diskussion | Beiträge) 02:11, 27. Nov. 2015 (CET))Beantworten

Hab mich geiirrt, laut einem alten Nachruf, welchen ich im Internet fand, war er "nur" stellvertretender Ärztlicher Direktor.