Die Literaturangaben zu Michael Garleffs Buch "Deutschbalten..." stimmen leider durchweg nicht. Gemeint ist wohl Band 1 - aber auch da stimmen die Seitenanangeben nicht.--Juliuseberhard (Diskussion) 23:24, 22. Okt. 2017 (CEST)
- Ja, Band 1 (2. ergänzte Auflage) korrigiert. Aufgrund des Hinweises habe ich alle Quellen nochmals geprüft:
- Fußnote 21: grundsätzlich nicht falsch, da „f“ angegeben. Besitzer des Verlags blieb Ruetz natürlich nicht mehr, was logisch ist, wenn wie angegeben 1924 die Concordia den Verlag Ruetz & Co zu einhundert Prozent übernahm. Aber er blieb zumindest bis 1930 Verlagsleiter (was anderes steht da ja auch nicht) - offensichtlich nun als Angestellter, wobei bis 1939 der Verlag den Namen Ruetz & Co. behielt. Allerdings sind mir nun bei der Suche nach einer konkreteren Quelle ganz andere Widersprüchlichkeiten aufgefallen. In den Jahrbüchern für Geschichte Osteuropas (Steiner, 1989, S. 213) wird angegeben, dass Ruetz 1930 Riga verließ und nach Wien übersiedelte. Und anders als von mir aufgeführt, heben verschiedene Autoren hervor, dass Ruetz 1924 Herausgeber und Schiemann Chefredakteur wurde; z.B. die oft zitierte Helga Wermuth in ihrer Dissertation Dr. H. C. Max Winkler. Ein Gehilfe staatlicher Pressepolitik in der Weimarer Republik (München 1975, S. 95.). Hingegen führen andere Autoren Schiemann als Herausgeber von 1919 bis 1933 auf (u.a. auch die deutsche WP unter Paul Schiemann), was ich übernommen habe und was sich mit Kause deckt. Dass einige Autoren Begrifflichkeiten wie Besitzer, Eigentümer, Verlagsleiter, Chefredakteur etc. vertauschen ist bekanntlich nicht ungewöhnlich – die Baltischen Hefte machen bspw. Rimscha sogar zum Verlagsleiter, was absoluter Blödsinn ist.
- Fußnote 28: kann ich nichts Falsches erkennen, Seite 205 korrekt angegeben. Allerdings hebe ich hier gleich nochmals besser hervor, dass es sich um einen Auszug handelt (wie bei Kause übrigens auch, vgl. dort im Buch die aufgeführten Fußnoten 33 und 34)
- Fußnote 29: kann ich nichts Falsches erkennen, Seite 206 korrekt angegeben.
- Fußnote 32: Zahlendreher = 214 ist korrekt (nicht 241 wie von mir angegeben), korrigiere ich gleich.
- Fußnote 33: Problem ähnlich wie bei Fußnote 21. Hier schließe ich nun aufgrund der Nachrecherche nicht mehr aus, dass Kause, ebenso wie viele andere Autoren, möglicherweise die Rigasche Rundschau mit der Rigaschen Zeitung verwechselt. Letztere nannte sich selbst „Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung“ und wurde aufgrund ihrer NS-Propaganda im Mai 1934 von der lettischen Regierung verboten. Dies stand bei der Rigaschen Rundschau zu keinem Zeitpunkt zur Debatte. Konkret: Rimscha wurde im Herbst 1933 entlassen. Jedoch nicht, wie von ihm angegeben, auf Wunsch der Nationalsozialisten, sondern auf Empfehlung Schiemanns (wie verschiedenen Quellen entnommen werden kann; hier in dem Artikel aber nicht von Relevanz ist). Von anderen Entlassungen bei der Rigaschen Rundschau ist nirgendwo die Rede; vgl. eben angegeben Quelle. Problem bei Kause sehe ich allerdings nun beispielsweise bei seinem Satz, dass ab Frühjahr 1934 die „Einsetzung fremder Chefredakteure vom Deutschen Reich aus“ erfolgt sei. Seine eigene Fußnote 42, eben auf Seite 214, widerspricht dieser Aussage. Hier listet er die von mir aufgeführten Chefredakteure namentlich auf, die keineswegs „fremd“ waren, sondern alle bereits vorher ständig für die Rigasche Rundschau geschrieben haben, was zudem der Primärquelle entnommen werden kann (vgl. Ausgaben der Rigaschen Rundschau vor und nach 1934).
Kurzum: Mit Ausnahme des Zahlendrehers, ist das alles nicht falsch; ich werde jedoch für die Fußnoten 21 und 33 bei Gelegenheit bessere Quellen suchen. Das wird etwas dauern, da mir insbesondere die Recherche nach der Herausgeberschaft (bis wann Ruetz, ab wann Schiemann?) arbeitsintensiv erscheint – eben weil mir erst jetzt aufgefallen ist, dass dies in der Fachliteratur unterschiedlich angegeben wird.--Obstsorte (Diskussion) 21:36, 27. Okt. 2017 (CEST)
- Okay, ging doch schneller. Ich denke, dass ich drei seriöse Quellen gefunden habe, die Paul Schiemann nicht als Herausgeber, sondern ausschließlich als Chefredakteur der Rigaschen Rundschau benennen; vgl. Baltische Historische Kommission (Baltisches Biographisches Lexikon digital); Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Deutsche Biografie online) und Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (Online-Publikationen des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa). Diesen Grundlagen entsprechend sind die Angaben von Helga Wermuth und die Angaben in den Jahrbüchern für Geschichte Osteuropas (Steiner, 1989, S. 213) richtig; d.h. Schiemann blieb bis 1933 Chefredakteur und Ruetz zumindest bis 1930 Herausgeber. Ich werde dies hier gleich im Artikel (Fußnote 21) sowie im Artikel Paul Schiemann ändern. Zzgl. meiner gestrigen Korrekturen dürfte dann alles okay sein.--Obstsorte (Diskussion) 10:29, 28. Okt. 2017 (CEST)