Diskussion:Rosa Moissejewna Kaganowitsch
Wenn Rosa Moissejewna Kaganowitsch die Nichte Lazar Moissejewitsch Kaganowitschs gewesen wäre, hätte sie vermutlich einen anderen Vatersnamen.
Nur Montefiore überlegt, ob sie seine Schwester oder seine Tochter gewesen wäre. In den drei Quellen, die ich gefunden hatte, also Maxim Litwinow, J.Bernard Hutton und Budu Svadnize, wird sie immer als Schwester Lazars bezeichnet, mit dem sie auch den Vatersnamen teilt.
J.Bernard Hutton beschreibt in seiner Biographie auch nicht seine persönlichen Begegnungen mit R.M.Kaganowitsch. Nur im Vorwort der Buches steht, dass er sie auch eigenem Erleben kannte. Im Text erwähnt er das nicht.
- OK, ich will nicht Deinen Quellenstudien wiedersprechen (die ich im übrigen super finde), meine Infos beziehen sich auf einen russischen Artikel über die "legendäre" Frau, der wiederum verschiedene Quellen nennt und dort schreibt: "Schwester, nach anderen Quellen Nichte" (allerdings nennt der Artikel auch einen zweiten Vatersnamen: "Michailowitsch (?)"). Den anderen Punkt bitte ich zu entschuldigen, ich hatte nur nach einer etwas gefälligeren Formulierung gesucht, was mir offensichtlich mißlungen ist ;-) Grüße, --elya 17:16, 9. Dez 2005 (CET)
Hallo Elya, danke für den Hinweis auf den anderen Vatersnamen, also Michailowitsch. Ich kann ja mal gucken ob ich den irgendwo finde. Toll das du russische Quellen heranziehen kannst. Das könnte ich auch gerne. Grüße erieping
Existenz von Budu Svanidze
Bearbeiten"Es wird aber bezweifelt, das Budu Svanidze wirklich existiert hat." -- Kann mir jemand sagen, wer das bezweifelt? Gibt es Indizien, die sich hierfür benennen ließen? --89.247.33.17 17:36, 21. Jan. 2007 (CET)
Genuine NS-Erfindung oder von NS-Autoren übernommenes Gerücht aus dem Ausland?
BearbeitenDer NS-Autor Kommoss beruft sich in seinem antijüdischen Propagandawerk (Original 1938, Neuauflage 1942) auf zwei ausländische Zeitungsartikel aus dem Jahre 1934, in denen angeblich auf LMK's Tochter Bezug genommen werde (S. 43). Einmal auf den Artikel eines jüdischen Journalisten namens Goldberg, der ein Mitarbeiter der New Yorker jiddischen Zeitung „Tog“ gewesen sei und einen nicht näher datierten Bericht über LMK verfasst habe, der dann am 13. November 1934 in der Warschauer jiddischen Zeitung „Der Moment“ (Nr. 260 B) abgedruckt worden sei. Diese Ausgabe des „Moment“ gibt Kommoss in den Fußnoten auf S. 43 und S. 153 seines Buches als Quelle an, als ob er den Artikel gelesen und benutzt habe. Aus diesem Artikel gehe hervor, dass die Tochter von LMK im Jahre 1934 21 Jahre alt und die Ehefrau Stalins sei. Kommoss zitiert diesen vermeintlichen Goldberg-Artikel in voller Länge auf S. 153-156. Auf die Tochter LMK's wird darin nur an einer einzigen kurzen Stelle Bezug genommen, der Name „Rosa“ oder ein anderer Vorname jedoch nicht erwähnt. Es ist lediglich von der „Tochter“ die Rede. Doch nennt Kommoss sie an mehreren Stellen seines Buches „Roisa“ (nicht etwa Rosa). Kommoss schreibt, Roisa sei die vierte Ehefrau Stalins (nicht etwa die dritte), und zwar seine „illegitime“ (S. 43), d.h. nicht rechtmäßige Ehefrau.
Leider finde ich keine Webseite, auf welcher der vermeintliche Goldberg-Artikel von 1934 in Form einer Fotokopie der Originalzeitungsseite wiedergegeben ist und kann seine Existenz daher nicht überprüfen. Die Warschauer jiddische Zeitung „Der Moment“ hat tatsächlich existiert. Es gab auch einen B. Z. (Ben Zion) Goldberg, der in den 30ern für die New Yorker jiddische Zeitung „Der Tog“ schrieb und deren Herausgeber war. Ob dieser B. Z. Goldberg identisch ist mit demjenigen Goldberg, den Kommoss nennt, ist nicht ersichtlich, da Kommoss keinen Vornamen angibt. Man findet Infos über B. Z. Goldberg in einem Buch von Vadim Rogowin (Gab es eine Alternative. 1937. Jahr des Terrors, BD. 4). Laut Rogowins Angaben (S. 198) sollen Mitarbeiter der Zeitung „Tog“ in den 40ern herausgefunden haben, dass B. Z. Goldberg Verbindungen zur GPU und Komintern gehabt hat und darauf erpicht war, Trotzkis Behauptung, die UdSSR sei ein antisemitischer Staat, aus der Welt zu schaffen.
Laut dem bei Kommoss auf S. 153-156 zitierten Artikel gab Goldberg an, er habe die UdSSR bereist und habe sich zufällig mit dem Schwager von LMK auf einer Kolchose getroffen und lange mit ihm über LMK und dessen Familie geschwatzt. Von diesem habe er seine Informationen erhalten. Dieser Schwager, sofern es ihn tatsächlich gegeben haben sollte, wäre folglich der Ehemann von einer von LMK's Schwestern gewesen. Laut Angaben von Goldberg hatte LMK angeblich drei Schwestern (nach anderen Angaben aber nur eine einzige, Rachel, gestorben 1926). Vornamen werden nicht genannt. Auf S. 158f. listet Kommoss 15 vermeintliche Angehörige der Familie Kaganovich auf, die in ausländischen Zeitungsartikeln erwähnt würden. Bei diesen Zeitungen bzw. Artikeln handelt es sich nach seinen Angaben um folgende: „Der Moment“ vom 13. November 1934; „Iswestija“ („Известия“) vom 21. August 1940; „Prawda“ („Правда“) vom 12. Mai 1938 und 9. Juni 1939; „Wosroschdjenije“ („Возрождение“) vom 24. Mai 1934.
Während „Prawda“ und „Iswestija“ sowjetische Zeitungen waren, handelt es sich bei „Moment“ wie gesagt um eine jiddische Zeitung aus Warschau, bei „Wosroschdjenije“ dagegen um eine russische, konservativ-monarchistische, antisowjetische Emigrantenzeitung, hrsg. in Paris. Tendenziöse Falschmeldungen, auch mit antijüdischer Zielsetzung, sind durchaus denkbar. Unter den insgesamt 15 Personen, die laut Kommoss in diesen Zeitungen als angebliche Mitglieder des Kaganovich-Clans erwähnt seien, sei auch "Roisa Kaganowitsch". Den Vornamen „Roisa“ kann Kommoss, falls er ihn tatsächlich nicht erfunden haben sollte, nur aus einem einzigen dieser fünf Zeitungsartikel haben, und zwar nicht aus Goldbergs Artikel in „Der Moment“ (wo er nicht erwähnt wird), sondern aus „Wosroschdjenije“ vom 24. Mai 1934. Denn er behauptet, Roisa sei u.a. Mitglied der Verwaltung des „Roten Halbmondes“ gewesen, und als Quelle zu dieser Behauptung führt er in der Fußnote (S. 158) einzig diesen Zeitungsartikel an. Weitere Quellenstellen als diese beiden Zeitungsartikel führt er zu Roisa nicht an, so dass also alle seine Infos zu ihr nur aus diesen beiden angeblichen Quellen stammen, obschon er indirekt auf weitere, aber nicht explizit genannte damals angeblich existierende Zeitungsartikel in der „jüdischen Presse“ hinweist, in der von ihr die Rede sei.
Meine Bitte: Wenn es jemanden geben sollte, der Zugang zu den beiden Zeitungen im Original hat, nämlich der jiddischen Zeitung „Der Moment“ vom 13. November 1934 und „Wosroschdjenije“ vom 24. Mai 1934, wäre es ungemein hilfreich, die vermeintlichen Artikel darin zu suchen und vom Ergebnis hier zu berichten. Gibt es jemanden, der weiß, ob es eine noch frühere Erwähnung einer Rosa Kaganovich als die angebliche in „Wosroschdjenje“ vom Mai 1934 gab und welcher Feder sie entstammte? (nicht signierter Beitrag von 89.204.155.33 (Diskussion) 13:24, 21. Jun. 2011 (CEST))
- Nachtrag zu meinem eigenen Kommentar vom 21.06.2011: Mittlerweile fand ich bei weiterführenden Recherchen im Internet heraus, dass der vermeintliche Goldberg-Artikel schon 1935 in diversen Propagandawerken zitiert und dabei als Quelle die besagte Ausgabe der jiddischen Zeitung „Der Moment“ angegeben wurde. Doch völlig unabhängig davon, in welchem Propagandawerk der vermeintliche Goldberg-Artikel zum ersten Mal zitiert worden ist, bleibt die Frage bestehen, ob er tatsächlich in der Ausgabe des „Moment“ vom 13. November 1934 existiert hat und falls ja, ob sein Inhalt in einer unverfälschten Übersetzung wiedergegeben worden ist und tatsächlich die Behauptung Goldbergs enthielt, die Tochter LMK's sei Stalins Frau. --82.113.98.161 10:52, 24. Jun. 2011 (CEST)
Betrachtung in Medien
BearbeitenNicht nur in Büchern, und nicht nur zu Zeiten des Kalten Kriegs:
- Red Leaders. In: LIFE Magazine, Spezialausgabe UdSSR, vom 29. März 1943, S. 38-42. (Existenz der Schwester wird angenommen, aber Heirat mit Stalin beweifelt)
- Müder Stalin. In: Der Spiegel vom 27. März 1948.
- Francis X. Clines: L. M. Kaganovich, Stalwart of Stalin, Dies at 97. In: New York Times vom on 27. Juli 1991. (Nennt Rosa als Schwester von Kaganovich.)
Robert Harris greift das Thema im Roman Aurora auf. --Minderbinder 11:29, 17. Aug. 2018 (CEST)