Diskussion:Rosmarinheide
Diskussion von der Bestimmungsseite
BearbeitenWie in bild 1 zu gut zu erkennen ist, sind die unteren Blätter so, wie sie von A.p. zu erwarten sind. Auffällig ist die häufig anzutreffende Färbung der breiten Blätter, wie, besonders extrem, in 2. Breite Blätter finden sich aber nur bei Trieben ohne Blüten/Früchte. Beide Bilder stammen aus einem ausgedehnetn Hochmoor in Litauen. In der Literatur finde ich nur eine einzige Erwähnung, die hierzu passen könnte: nämlich A.polifolia var. latifolia Pall. bei B. Hryniewiecki Tentamen Florae Lithuaniae Warschau 1933. B.gliwa 12:44, 1. Aug 2006 (CEST)
- Also in Bild 1 scheint es mir so zu sein, dass der Nährstoffhaushalt nicht in Ordnung ist. Die Rotfärbung (vielleicht Einlagerung von Anthocyanen?) und auch die trockenen Blattspitzen zeigen, dass es der Pflanze möglicherweise nicht gut geht. Ist der Standort degeneriert? Ein Zuviel an Stickstoff könnte die vergrößerten Blätter vielleicht erklären. Aber diesbzüglich kann ich nur raten. Handelt es sich im 2. Bild tatsächlich um A.p.? Könnte es vielleicht auch eine andere Heidekrautartige sein? Sieht schon recht merkwürdig aus *rätsel*. Ich bin mal gespannt, ob jemand eine Lösung hat. -- Zirpe 19:05, 2. Aug 2006 (CEST)
- Hallo, ja das Hochmoor ist stellenweise schon degeneriert und in diesem Jahr ist eh alles sehr trocken - ein zusaetzlicher N-Eintrag ist hier aber schwer vorstellbar. Die Beschreibung, die Hryniewiecki gibt, Blaetter 10mm breit, 30mm lang passt ungefaehr. Allerdings hat H nur ein solches Exemplar gefunden. H polemisiert gegen die Abtrennung als ssp., die Pabreza um 1850 vornimmt zusaetzlich zu der von Pall. Ausserdem haben ja die bluehenden Pfl. in unmittelbarer Nachbarschaft keine derartigen Bl. A.p. und Chamaedaphne caly. (ex andromeda c) sind aber wohl kaum in der Lage, Hybride zu bilden? B.gliwa 12:17, 4. Aug 2006 (CEST)
- Hallöle, ich habe gestern auch so ein Exemplar in einem regenerierenden Hochmoor (sehr erfreuliche Entwicklung!) gefunden. Ich habe es mal hier zwischengeparkt. Ich glaube nicht, dass es sich um eine Unterart oder Varietät von A. polifolia handelt, sondern um eine ganz normale Alterungserscheinung. [1] lg -- Zirpe 11:23, 5. Aug 2006 (CEST)
- Hallo, das sieht ganz ähnlich aus. Aus welchen Gründen plädierst du für Alterserscheinung? Könnte doch auch Jugendwachstum sein, verstärktes Wachstum bei größerer Photosynthesefläche? Hängen Färbung und Form zusammen? Erstaunlich ist schon, dass es in der Literatur hierzu nichts gibt. Mehr finden wir hier wohl nicht, wird demnächst archiviert. Gruß B.gliwa 13:24, 11. Aug 2006 (CEST)
Hallo, Alterserscheinung meine ich quasi aus dem Bauch heraus, weil ich den Eindruck hatte, dass im Moor schon der Herbst beginnt. Ich denke hier läuft irgendetwas physiologisches ab, so wie im Herbst ja auch die Blätter der Laubbäume rot werden (hm, aber größer werden sie nicht...). Vielleicht sollten wir noch Benutzer:Griensteidl fragen, der macht aber gerade Urlaub. Als Pflanzenphysiologe könnte er vielleicht das Rätsel lösen. lg -- Zirpe 12:31, 12. Aug 2006 (CEST)
- Ich glaube, dass ich die Lösung gefunden habe! Ich habe im Ellenberger mal ein paar Seiten weitergeblättert... Also: die Hochmoorpflanzen besonders die Ericaceen zeigen ja einen typischen xeromorpen Bau, der hier nicht als Anpassung an einen Wassermangel (kann ja nicht) gedeutet wird, sondern als eine Anpasssung an einen extremen Nährstoffmangel - hier besonders Stickstoff. Sie zeigen sogenannte Peinomorphosen. Nach Schäfer ist das eine durch Hunger bedingte morphologische Veränderung den Xeromorphosen ähnlichen Baueigentümlichkeiten von unter Stickstoffmangel leidenen Hochmoorpflanzen. Das heißt also, dass A. polifolia bei erhöhtem Stickstoffangebot sozusagen eine „normale“ Gestalt annehmen müsste. Laut Ellenberg äußert sich dieses darin, dass sich größere Blattflächen mit weniger Spaltöffnungen pro Blattflächeneinheit bilden. Die Kutikula und die Epidermis sind dünner, das Blattadernetz ist weniger dicht und sie zeigen andere auf eine bessere Wasserversorgung abgestimmte Baumerkmale (keine eingerollten Blattränder). Nach Ellenberg ist auch A. polifolia auf Bulten weniger peinomorph. „Meine“ Pflanze wächst auf einem erhöhten Bult, wo ja die Nährstoffversorgung besser ist und auch die pH-Werte höher liegen dürften. Dort wuchs sie zwischen Laubmoos (Polytrichum strictum). In tiefer liegenden Zonen dieses Bultes wachsen auch Torfmoose. Dort dürften schlechtere Nährstoffbedingungen (geringere Mineralisation) und niedrigere pH-Werte (wegen der Eigenschaften der Torfmoose den pH zu senken) vorliegen. Hier ist die Gestalt von A. polifolia zuzusagen hochmoortypisch.
- Zur Rotfärbung meine ich, dass es sich tatsächlich um Anthocyaneinlagerungen handelt. Dazu habe ich hier [2]den Satz gefunden: „Die jeweilige Farbe hängt vom pH-Wert ab. Bei niedrigen pH-Werten sind die Verbindungen rot gefärbt, bei Werten um 4-5 farblos, bei 6-7 purpur, bei 7-8 tiefblau und bei Werten über 8 gelb gefärbt (Öffnung des Pyranrings unter Bildung von Chalkonen).“ Die Einlagerung von Anthocanen hat ja auch etwas mit der Herbstfärbung und dem Schutz vor UV-Strahlung zu tun. Aber da bin ich noch nicht so weit vorgedrungen. Das Thema lässt mich irgendwie nicht los... lg -- Zirpe 11:26, 13. Aug 2006 (CEST)
Gestern in Blüte angetroffen, leider waren die Akkus schon leer...
Und aus dem Archiv, ein Bild vom Juni mit schmalen, breiten und wieder schmalen Blättern. B.gliwa 13:42, 14. Aug 2006 (CEST)
- Die Frage nach der Art scheint ja geklärt zu sein, auch kenne ich mich bei Moor-Pflanzen nicht ganz so gut aus (Zu wenige davon in meiner Gegend). Beim Bild oben links und unten rechts sind ja die älteren (=unteren) Blätter nicht betroffen. Das spricht gegen Alterserscheinungen. Der weiße Belag lässt mich an eine Pilzerkrankung oder ähnliches denken. Als Reaktion darauf wäre auch eine Anthocyan-Bildung denkbar, die ist ja eine recht unspezifische Reaktion auf Stress. Boden-pH schließe ich für das Bild rechts oben aus, die beiden Sprosse wachsen direkt nebeneinander. Herbstfärbung schließe ich auch aus, da müssten auch die älteren Blätter betroffen sein. Auch sind ja die verfärbten, jüngeren Blätter morphologisch anders gebaut als die älteren. Vielleicht handelt es sich um ein ähnliches Phänomen wie bei der Zypressen-Wolfsmilch, wo ein Pilz morphologische Veränderungen verursacht. Bei Pilz-Erkrankungen bin ich leider selbst schwach auf der Brust. Genaueres kann ich leider nicht sagen. Griensteidl 15:58, 14. Aug 2006 (CEST)
- Bei dem Bild ganz oben rechts handelt es sich bei der rechten Pflanze um Rauschbeere. Entsprechendes Nebeneinander von roten und grünen Pflanzen der R. hab ich bisher nicht gesichtet. Ganz interessant aber vielleicht ein Beleg zur Preiselbeere - gleich daneben wächst auch R. in Normalform. B.gliwa 16:34, 14. Aug 2006 (CEST)
Neues Material. Das dunkle Rot links mit den normalgeformten Blättern würde ich als Herbsfärbung ansehen. Stand 10 cm neben dem dunkelgrünen, etwas stämmigeren Trieb - oben und verdeckt. Hellgrün und Rosa standen ebenfalls beisammen. Der rosa Trieb ist beim Eintrocknen binnen zweier Stunden auf die Hälfte geschrumpft und ziemlich papierartig. Alle anderen sind nicht geschrumpft und starr. Da fehlt wohl was. B.gliwa 19:01, 19. Aug 2006 (CEST)
Ups, sorry für den Fehler oben. Bei der Preiselbeere handelt es sich wohl um eine Blutvariante. Sie ist morphologisch gleich wie die Normalform und man sieht auch, dass die Blätter chlorophyllhaltig sind. Die Andromeda ganz unten hat ja wie auch die weiter oben ganz offensichtlich kein Chlorophyll. Und wenn sie so schnell vertrocknet und schrumpft, muss da auch die Anatomie ganz ordentlich durcheinander sein. Zwecks Ursache habe ich aber leider keine Ahnung. Würde wie schon oben gesagt, aber am ehesten was Pathologisches vermuten. Gruß Griensteidl 19:09, 26. Aug 2006 (CEST)
Lavendelheide
BearbeitenBin bei Suche nach Lavendelheide zur Rosmarinheide umgeleitet. Ist das aber korrekt? Überall wird Lavendelheide als Pieris floribunda (amerikanische Lavelndelheide) oder Pieris Japonica (japanische Lavendelheide) angeboten. Auch beim Googeln landet man bei Pieris und nicht bei Andromeda. Kann das mal ein Fachmann aufklären?Jelly 17:22, 17. Apr. 2007 (CEST)
- Einheimische Pflanzen haben normalerweise verschiedenen "Trivialnamen" in den verschiedenen Regionen bzw. Dialekten. Wenn man dann eine neue Pflanze einschleppt, dann borgen sich diejenigen, die einen deutschen Namen hierfür brauchen, (Neben-)Namen von ähnlichen Pflanzen. So ist das wohl hier geschehen. (andere Vorgehensweisen sind natürlich möglich, Übernahme des Latein- oder eines anderen Namens, Neuschöpfung etc.) Gruß B.gliwa 22:17, 17. Apr. 2007 (CEST)